Hydraulik oder Mechanik: ein paar Überlegungen (an praktischen Beispielen)

talybont

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Moin,
ich bin ja bisher selbst noch nie hydraulische STI gefahren, sondern nur seilzugbetätigte Systeme.
Dabei bin ich mit einer Variante zufrieden, mit der anderen nicht.
Gerade die Kombi SORA/Mira am Diverge nervt mich immer mehr. Hohe Bedienkräfte und mäßige Bremsleistung.

Habe nun in verschiedenen Radläden mal Räder befingert. Haptisch war der Eindruck dort sogar noch schlimmer als bei mir. Die Bremsen waren regelrecht im Rasterbetrieb! Wer da nicht hydraulisch wählt, muß schon schmerzbefreit sein. (Befingert wurden verschiedene Cube Nuroad, Cannondale Topstone und RR-Modelle)
Zur Bremskraft kann man so natürlich nix sagen, aber wenn die Modulation schon so schlecht ist.....

Mein zweites Setup mit RIVAL/Hayes CX hat eine nahezu hydraulische Haptik, die Bremsleistung ist sehr gut.
Die Züge und Hüllen sind an beiden Rädern gleich (Jagwire KEB-SL, Trickstuff Slickwire und Jagwire beschichtet), ebenso der Lenker (wg. Lenkerbogen) und die Vorbaulänge.
Was ich vermute: die modernen Rahmen mit innenliegender Zugverlegung sind vom Verlegeweg nicht optimal für mechanische Bremsen. Ähnliches habe ich auch bei Rädern mit Felgenbremsen beobachtet, auch hier war die Modulation ziemlich grottig. (hier besonders auffällig beim Vergleich der beiden Bremsvarianten des Cannondale CAAD 13 - Disc und Felgenbremse) Ist das ein Weg der Industrie, alle zur Hydraulik zu bekehren?

Zur Theorie:
gerade der Zug der HR-Bremse hat recht viele Biegungen. Und je nach Verlauf an der Kettenstrebe komm am Schluß nochmal ein ordentlicher Knick dazu. Das alles summiert sich. Schaltleitungen haben hier oft weniger Probleme, da sie oft offen im inneren des Rahmens geführt werden.
Am VR wird es kritisch, wenn die Leitung in der Gabel verlegt wird und zu nah an der Bremse austritt - dann wird der Bogen auch wieder zu eng.
Wenn ich jetzt mein Diverge mit meinem Trek 520 vergleiche, sieht man den deutlich homogeneren Verlauf am Trek. Das dann dort die Bremse auch deutlich smoother arbeitet, ist naheliegend.

Deswegen würde ich sagen: seilzugbetätigte Scheibenbremsen sind nur was für Rahmen mit externer Zugverlegung! Oder für Leute, die keinen großen Wert auf Modulation legen. Oder für Leute, die auf den Geldbeutel achten müssen. Das gleiche Problem hat übrigens die TRP HY/RD an einem Cube Nuroad gezeigt - Rastergefühl im Bremszug)

Ich hatte ja überlegt, ob ich mein Diverge mit Paul Klamper und SRAM Hebeln pimpe, sowohl haptisch wie auch im Gewicht. Aber nach langer Überlegung bin ich davon weg. Ich werde NIE die Haptik einer Hydraulik erreichen, wenn ich mir den hinteren Zugverlauf ansehe.
Also läuft es auf eine 105/GRX/Ultegra Hydro hinaus, was mich vermutlich kein Gewicht spart. Mit SRAM RIVAL würde ich gut 300 g leichter, aber ich kann mich mit dem DOT einfach nicht anfreunden (zumal ich mit Shimano Befüllen/Entlüften schon lange vertraut bin). Vielleicht überlege ich es mir aber noch mal anders.

Das olle Diverge (Alu, ohne FS), Modelljahr 2018, hat auf jeden Fall noch Potential. Rahmen und gabel sind im Vergleich zur Konkurrenz immer noch extrem leicht und steif. Die Reifenfreiheit ist gut, nur das Tretlager ist recht tief. Da ich aber immer mehr lange Strecken und immer weniger technisches damit fahre, ist das ok.


Was meint Ihr zu meinen Überlegungen - konntet Ihr ähnliches beobachten?

MfG,
Armin
 
Zugverlauf ist innen verlegt halt immer Käse. Da würde ich tatsächlich auf Hydraulik setzen. Außen mit wenig Radien macht eigentlich keine Bremse große Probleme.
Da ändert die besten Bremse nichts dran.
 
Das gleiche Problem hat übrigens die TRP HY/RD an einem Cube Nuroad gezeigt - Rastergefühl im Bremszug)
Ich fahre die TRP HY/RD nun seit Ende ca. Oktober 2018 und bin mit der Bremsleistung sehr zufrieden.
Was mich allerdings enorm auf die Palme bringt, ist das Längen der Seilzüge.
Hier habe ich schon die steifen SRAM Hüllen sowie die "guten" SRAM Züge genommen. Das bringt auch Besserung in den Laden, jedoch lässt es deutlich nach. Aktuell kann ich dir HR Bremse im Unterlenker bis zu den Knöcheln ziehen. Der Zug ist keine 6 Monate alt!
Die Beläge sind noch in Ordnung - habe mir dennoch zum Test einen neuen Satz bestellt.

An der VR Bremse habe ich mit gleichem Zug und Außenhülle weniger Probleme. Allerdings auch deutlich weniger Strecke.

Wenn hier jemand aus gemachter Erfahrung einen Seilzug empfehlen kann, der auch auf Dauer keine enorme Längung vorzeigt, wäre ich sehr glücklich über das Teilen eben dieser.
Denn ich ertappe mich selbst immer öfter dabei, das Netz nach dem aktuellen Kurs der SRAM Force 22 Hydros zu durchsuchen.. die sind mir aber einfach zu teuer..
 
Ich hab nach langem hin und her (BB5 zu BB7 zu Spyre) dieses Jahr auf Hydro gewechselt. Trotz KEB-SL (was auf jeden Fall was bringt) und einer guten Kombination aus Belag und Scheibe, war ich zwar zufrieden und blieb auch stehen wo ich wollte aber es ist einfach kein Vergleich zu jetzt mit hydraulischer Scheibenbremse. Gerade die geringeren Bedienkräfte sind für mich ein imenses Plus. Dazu muss ich sagen, dass mir der hydraulische 105er STI auch noch besser in der Hand liegt als der Mechanische. Jetzt muss ich aber noch sagen, dass ich recht günstig an die STI´s gekommen bin und dehalb umgebaut habe. Vorher war mir ehrlich gesagt das P/L Verhältnis zu schlecht. Dafür bremste die mechanische doch zu gut.
 
Ich fahre die TRP HY/RD nun seit Ende ca. Oktober 2018 und bin mit der Bremsleistung sehr zufrieden.
Was mich allerdings enorm auf die Palme bringt, ist das Längen der Seilzüge.
Hier habe ich schon die steifen SRAM Hüllen sowie die "guten" SRAM Züge genommen. Das bringt auch Besserung in den Laden, jedoch lässt es deutlich nach. Aktuell kann ich dir HR Bremse im Unterlenker bis zu den Knöcheln ziehen. Der Zug ist keine 6 Monate alt!
Die Beläge sind noch in Ordnung - habe mir dennoch zum Test einen neuen Satz bestellt.

An der VR Bremse habe ich mit gleichem Zug und Außenhülle weniger Probleme. Allerdings auch deutlich weniger Strecke.

Wenn hier jemand aus gemachter Erfahrung einen Seilzug empfehlen kann, der auch auf Dauer keine enorme Längung vorzeigt, wäre ich sehr glücklich über das Teilen eben dieser.
Denn ich ertappe mich selbst immer öfter dabei, das Netz nach dem aktuellen Kurs der SRAM Force 22 Hydros zu durchsuchen.. die sind mir aber einfach zu teuer..


Ich habe mit den Jagwire Aussenhüllen bisher mit Abstand die besten Erfahrungen gemacht. Innenzug ganz normale Shimano Edelstahl.

Die Sram Hydros sind ganz schön gnubbelige Klopper. Hatte ich mal ein knappes halbes Jahr am Rad aber bin zurück auf mechanisch. Haptik an den Hoods war zumindest für meine Finger kein riesen Hit und die Bremskraft war jetzt auch nicht so viel besser als mit einer gut eingestellten mechanischen. Nur die Dosierbarkeit ist natürlich schon besser, wobei das alles relativ ist... wenn ich wirklich will kann ich auch mit den mechanichen Spyre Spirenzchen machen wie Hinterrad in Spitzkehren versetzen.

Mit innenverlegtem Bremszug kann es je nach Verlegung schon auch mit mechanisch gehen. Beim Holdsworth Mystique von meinem Mann ist es kein Problem mit dem mechanischen Zug. Der Zug macht da nur einmal einen Bogen am Tretlager vorbei aber der ist wohl weit genug, dass es nicht stört. Jedenfalls ist die hintere Bremse nicht merklich schlechter als die vordere. Kommt einfach auf den Rahmen an was mehr Sinn macht. Wenn es viele enge Radien macht würde ich auch eher auf Hydro setzen.
 
Am Votec hab ich Sram Hydros, die sich nicht wirklich gut greifen. Sind genau falsch rum gebogen. Die mechanischen Sram am Ragley greifen sich da deutlich angenehmer. Letztens konnte ich die GRX probieren. Das war wirklich eine andere Welt. Sehr angenehm für Hydros.
Die Rival am Votec sind im Unterrohr verlegt bzw. vorne in der Gabel. Da ist alles prima.
Am Ragley verlaufen die Züge aussen, bei dem dünnen Stahlrahmen auch nicht anders zu machen. Der Druckpunkt ist nicht so knackig wie bei den Rival und auch die Wirkung war zu Beginn vorne fast null. Andere Bremsbeläge waren die Lösung. Die Gunsha beisst jetzt super. auf diese semihydraulische Experiment bin ich eh mal gespannt, wie die sich auf Dauer schlagen. Soll ja eine Cyclocrossbremse sein und nicht so für längere Abfahrten. Wünscht mir Glück.
 
Ist wohl wirklich Geschmack Sache, mir liegen die Sram Hydros echt gut in der Hand. Zu den mechanischen SB will ich nie wieder zurück

Züge bin ich vorher die Nokons gefahren, die war schon recht gut
 
(...) Habe nun in verschiedenen Radläden mal Räder befingert. Haptisch war der Eindruck dort sogar noch schlimmer als bei mir. Die Bremsen waren regelrecht im Rasterbetrieb! Wer da nicht hydraulisch wählt, muß schon schmerzbefreit sein. (...) Was meint Ihr zu meinen Überlegungen - konntet Ihr ähnliches beobachten? (...)
Was ich beobachten kann / konnte, ist ein fanatisches 'es muss dringend Hydraulik sein - alles andere taugt nix' Gerede im Forum.
Schlecht eingestellte mechanische Discs an Komplettbikes waeren immerhin fuer dieses Phaenomen (endlich) mal eine Erklaerung.
Denn bei mir tuts die Mechanik - sogar mit Innenverlegung.
Ich denke allerdings, dass 'Long Pull' - also MTB-Version - Vorteile bringt. Ich hab an einem Rad MTB mech. Discs mit Tektro RL-520 Drop-V, und irgendwie meine ich, dass macht sich besser als die 'Short Pull' mech. Discs fuer 'gewoehnliche' RR-Bremshebel / integrierte Hebel.
 
@nightwolf auf Deine Antwort habe ich gewartet ;)
Wie gesagt, am Trek bleibe ich auf jeden Fall beim Bowdenzug - da passt alles. Am Diverge ist es aber echt bescheiden! Und es kommt noch erschwerend hinzu, dass es kaum Auswahl bei Flatmount gibt. Gäbe es die Hayes CX als Flatmount, würde ich nochmal einen Versuch wagen.

Ansonsten stimmt es schon, dass die Verlegung ab Werk oft bescheiden ist (wobei Specialized wirklich gut gearbeitet hat und auch die KEB-SL verbaut hat).
 
Das ist halt das Problem an den mechanischen Disc, wenn man mit ihnen nicht zufrieden ist, sind sie angeblich schlecht eingestellt

Auf Bremsen für die man erst mehrere Semester Geheimwissenschaft studieren muss habe ich schon gar keinen Bock. Die Sachen müssen out of the Box funktionieren

Für mich der Knackpunkt aber immer noch, alle 500 km dran rum fummeln und die Beläge nachstellen. Das ging mir zum Schluss doch auf die Nerven gerade unterwegs

Die Force HRD habe ich 5000 km lang nicht anfassen müssen

Ich bin übrigens knapp 40 000 km an zwei Rädern mechanische Disc gefahren. Bremsen tun sie schon ganz gut, und mit den Nokons war der Druckpunkt auch recht knackig

Aber wenn ich die Lebenszeit zusammen rechne was ich da an Einstellarbeiten rein gesteckt habe da hätte bestimmt noch einige 100 km mehr auf dem Rad verbringen können
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist halt das Problem an den mechanischen Disc, wenn man mit ihnen nicht zufrieden ist, sind sie angeblich schlecht eingestellt (...) Die Sachen müssen out of the Box funktionieren (...)
Das ist halt das Problem mit Leuten, die keine Ahnung haben.
Wenn sie es nicht hinkriegen, dann taugt das Produkt nicht.
Ja nee schon klar. Ich muss meine mechanischen Discs auch nicht staendig einstellen oder dgl.
Bei mir funktionieren die 'out of the box'.
Aber ich hab ja auch Einhoerner im Garten die sich ausschliesslich von vierblaettrigem Klee ernaehren.
Und PBP hab ich auch geschafft, sogar auf Anhieb und 2007. Die Austragung, wo es nur einmal geregnet hat. Von Start bis Ziel.

?
 
Das ist halt das Problem mit Leuten, die keine Ahnung haben.
Wenn sie es nicht hinkriegen, dann taugt das Produkt nicht.
Ja nee schon klar. Ich muss meine mechanischen Discs auch nicht staendig einstellen oder dgl.
Bei mir funktionieren die 'out of the box'.
Aber ich hab ja auch Einhoerner im Garten die sich ausschliesslich von vierblaettrigem Klee ernaehren.
Und PBP hab ich auch geschafft, sogar auf Anhieb und 2007. Die Austragung, wo es nur einmal geregnet hat. Von Start bis Ziel.

?

am meisten Nerven die arroganten Besitzer der mechanischen Scheibenbremsen die alle anderen für Doof halten

Aber vielleicht habe ich da andere Ansprüche, mich hat es genervt wenn nach 500 km der Druckpunkt halt nicht mehr an der selben Stellen wie am Beginn der Tour lag. An der Force immer noch genau so wie letztes Jahr bei der Erstmontage
 
Genau dieses Bashing versuche ich zu vermeiden und zu ergründen, warum so viele Probleme mit mechanischen Scheibenbremsen haben (wobei Hydraulik ja eigentlich auch Mechanik ist).
Die Sache mit der Belagnachstellung ist in meinen Augen vorgeschoben. Hatte in zig Jahren mit der Hayes gerade zweimal den Fall, dass ich das Nachstellen zu lange rausgezögert hatte. Da hätte die Hydraulik auch schlecht ausgesehen, weil zu wenig Fleisch auf der Belagplatte war.
Ansonsten ist das kein Thema, im Gegenteil. Beim Laufradwechsel ist die mechanische schneller angepaßt als die hydraulische.

Aber all das nützt mir halt nichts, wenn ich zuviel Zugreibung habe (trotz neuer KEB-SL, trotz Trickstuff Slick, trotz großer Radien am Lenkerbogeb, etc.) und/oder keine vernünftige Auswahl an Bremskörpern. Die Spire verbaue ich nicht, weil sie von der Bremskraft meilenweit hinter der BB7 herhinkt (so wie meine Mira). Die Shimano dürfte ähnlich sein und der Paul Klamper, nun ja, da bekomme ich fast ein kpl. Hydroset für.
Leider gibt es keinen Markt mehr für mechanische Scheibenbremsen, da alle nur noch Hydro wollen. Schade, denn mit eine BB7 Flatmount (sofern es sie gäbe) wäre man leichter, unabhängiger (genau das will SRAM verhindern) und sicherer unterwegs. Aber eher friert die Hölle zu, bevor es hier vernünftige Alternativen gibt.
 
Kurz offtopic: Hatte mal ein Focus Mares (mit den drei Zügen auf dem OR). nach Umbau auf einen Compactlenker war das Schaltverhalten der 5700er Shimano unterirdisch. Warum? Die erste Unterputzgeneration hatte eine immens hohe innere Zugreibung im Hebel. Da war der Lenkerbogen dann ausschlaggebend, dass das Schaltwerk nicht einzustellen war (egal welche Position auf dem OR gewählt wurde). Da mußte ich dann auf SRAM wechseln und hatte keinen Ärger mehr (wollte keine Wäscheleinen - damit wäre es auch gegangen).
Was will ich damit sagen? Es gibt Kombinationen, die einfach nicht funktionieren!

Oder aktuell die VR Bremse am Woom 4 meiner Tochter. hat immer gejault wie die Sau. Neues VR probiert, BMX KoolStop, extremes Toe-in. Erst ein Brakebooster hat geholfen (mit extremen Toe-in). Sind V-Brakes jetzt generell Mist? Nein, das aktuelle System aus Bremse und gabel ist halt kritisch.

Und so möchte ich auch generell das Thema mechanische Scheibenbremse verstanden wissen. Beläge nachzustellen gehört halt dazu, ist aber eher eine Befindlichkeit und kein Problem.
 
Im Prinzip hast du ja schon die Antwort gegeben und das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen: Mechanische Scheibenbremsen sind offensichtlich deutlich empfindlicher gegenüber 'Störungen' im System, ganz gleich welcher Art. Sei es nun Zugführung am/im Rahmen, Zug-/Hüllenwahl, Hebel-/Bremskörperkombi,...
An meinem Cotic funktioniert eine mechanische BB7 mit Campa 10s Record Hebeln nahezu perfekt, trotz Zusatzbremshebeln. Am Focus bin ich dermaßen von der Shimano 105 / Spyre Kombo genervt, dass ich da im Frühjahr auf Hydro gehen werde. Hier ist leider das Problem dass es fast keine Postmount Hydrobremsen mehr gibt. Muss ich also einen 105er Hebel mit was ausm MTB Sektor verheiraten, mal sehen was das gibt...
 
Genau dieses Bashing versuche ich zu vermeiden und zu ergründen, warum so viele Probleme mit mechanischen Scheibenbremsen haben (wobei Hydraulik ja eigentlich auch Mechanik ist).
Die Sache mit der Belagnachstellung ist in meinen Augen vorgeschoben. Hatte in zig Jahren mit der Hayes gerade zweimal den Fall, dass ich das Nachstellen zu lange rausgezögert hatte. Da hätte die Hydraulik auch schlecht ausgesehen, weil zu wenig Fleisch auf der Belagplatte war.
Ansonsten ist das kein Thema, im Gegenteil. Beim Laufradwechsel ist die mechanische schneller angepaßt als die hydraulische.

Die Sache mit dem Belagsnachstellen ist imo umso kritischer, je näher man die Hebel am Lenker stehen hat. Ich habe recht kleine Hände und die Bremshebel bis an den Anschlag der Einstellmöglichkeit zum Lenker rangestellt, zudem noch die STI leicht runtergedreht, damit ich von unten vernünftig an die Hebel komme.
Durch den eher weicheren Druckpunkt der mechanischen Bremsen muss ich da schon ziemlich aufpassen gründlich nachzustellen. Bei Matschwetter und viel Geländeeinsatz kontrolliere ich vor jeder Tour den Belagsabstand, und stelle mindestens alle 100km nach, sonst ziehe ich den Hebel an den Lenker wenn ich hart bremsen oder das Vorderrad komplett blockieren will.
Das ist mit dem harten Druckpunkt der Hydros schon unproblematischer, da können auch mal die Beläge runter sein und man hat immer noch Luft zum Lenker. Zumal das Nachstellen halt sowieso wegfällt und somit eine potentielle Fehlerquelle, wenn man nachlässig ist.

Muss ich also einen 105er Hebel mit was ausm MTB Sektor verheiraten, mal sehen was das gibt...

Die Hope RX4 Sättel gibt's als Postmount und wahlweise mit Dichtungen für Shimano oder Sram.
Ich werde erst mal versuchen meine GRX STIs mit Cura 2 Bremssätteln aus der Restekiste zu verheiraten. Ein Thema könnte die Größe des Ausgleichsbehälters sein, da die Kolben an der Cura schon recht groß sind. Wenn das nix wird gibt's die Hope.
 
Ich lese hier Mal mit, da ich die Diskussionen bzgl mechanischen Bremsen hier immer interessiert mitverfolge.

Ich bin an meinem Poison Codein mit innenverlegten Zügen sehr zufrieden mit dem Kombi Spyre plus Tiagra STIs.
Kombiniert habe ich das aber auch mit den eigentlich unpassenden XT Icetech Scheiben in 160mm.
 
Innenverlegte Züge an beiden Rädern, und vorher schon am Rennrad mit Felgenkneifern. Nie Probleme gehabt deswegen bis zur Hydraulik... und meine STI stehen alle nahe am Lenker wegen kleiner Flossen.

An einem Rad mechanische TRP Spyre mit inzwischen Shimano Scheiben SM-RT64. STI sind die Shimano 105er (ST R7000) Bremst tadellos, ich finde auch den Druckpunkt hervorragend. Einstellen musste ich bislang 2x. Ansonsten auffallend unauffällig. :ka:

Am zweiten Rad hydraulische Shimano BR7070. Mit 7025er Kinder STI. Die liegen mir persönlich wesentlich schlechter in der Hand als die mechanischen. Scheiben Shimano SM R70. Beläge uff da müssten noch die alten L03A dran sein.

An dem Rad nur Drama. Druckpunkt Katastrophe. Nachdem ich einmal unterwegs den Abflug gemacht hatte - weil die Vorderrradbremse mal einfach bis Anschlag durchgezogen werden konnte und sich garnix mehr tat meinte Stevens: mal mit Überdruck befüllen, so machen sie das auch... Aha. Hab ich meinen Schrauber machen lassen, an hydraulisches trau ich mich noch nicht so ran. Danach ging es wieder ne ganze Weile. Allerdings quietscht die Scheibe-Belag-Kombi teilweise schon bei Trockenheit bestialisch. Putz ich zu Hause mit nem Lappen nach jeder Tour den Abrieb von den Scheiben ist lustigerweise Ruhe... Dezember fing (wieder vorne) die Bremse an nachzugeben. Zu Hause Beläge ausgebaut und gesäubert - danach ging es wieder viel besser.
Im März guckt mein Schrauber eh über die Bremsen wenn er mir die Kurbel wechselt, dann kann er nochmal schauen ob es echt an der Befüllung liegt, entlüftet werden muss whatever oder wirklich nur die Scheiben/Beläge scheisse sind. Hab noch andere Beläge liegen, wollte die aber schon erstmal runterrocken bevor ich die ständig wechsle.

Hat sonst noch jemand ne gescheite Kombi (Scheiben/Beläge) die er mir empfehlen kann an der Bremse fürs hydraulische? Wenn es geht preislich nicht im Bereich 50€ je Scheibe usw. müsste nämlich mind. 2 komplette Laufradsätze damit ausstatten dann.
 
Die Sache mit dem Belagsnachstellen ist imo umso kritischer, je näher man die Hebel am Lenker stehen hat.

Bei Matschwetter und viel Geländeeinsatz kontrolliere ich vor jeder Tour den Belagsabstand, und stelle mindestens alle 100km nach, sonst ziehe ich den Hebel an den Lenker wenn ich hart bremsen oder das Vorderrad komplett blockieren will.
Meine Hebel stehen maximal weit weg vom Lenker, Flossengröße 11+. Dennoch habe ich gestern auf der nur 25km langen Tour gleich dreimal meinen Bremshebel rechts, sprich den für die HR Bremse, vom Lenker geschnippst, da ich diesen dort verkantet habe.
Sprich ich habe ihn bis ans Alu gezogen.

Nochmal zur Erinnerung: Ich habe die Bremse seit Oktober 2018, also die Beläge knapp 1 etwas über 1 Jahr alt. Der Zug ist keine 6 Monate alt. Laufleistung laut Strava ca. 1.500km!

Nach der Zeit will ich einfach noch nichts damit zu tun haben. Und schon gar nicht vor jeder Tour meine Bremsen kontrollieren..
 
Meine Hebel stehen maximal weit weg vom Lenker, Flossengröße 11+. Dennoch habe ich gestern auf der nur 25km langen Tour gleich dreimal meinen Bremshebel rechts, sprich den für die HR Bremse, vom Lenker geschnippst, da ich diesen dort verkantet habe.
Sprich ich habe ihn bis ans Alu gezogen.

Nochmal zur Erinnerung: Ich habe die Bremse seit Oktober 2018, also die Beläge knapp 1 etwas über 1 Jahr alt. Der Zug ist keine 6 Monate alt. Laufleistung laut Strava ca. 1.500km!

Nach der Zeit will ich einfach noch nichts damit zu tun haben. Und schon gar nicht vor jeder Tour meine Bremsen kontrollieren..
Ich würde mal keck behaupten, dass da mal garnix passt! Beläge zu weit runter, beidseitig nicht genug nachgestellt etc.
Wenn ich das mit meiner Hayes mache, springt sie über und bremst gleich gar nicht mehr.

Sollten die Beläge wieder erwarten doch noch gut sein, ist die Zughülle zu weich oder die Züge wurden schräg abgeschnitten. Dann wird die Bremse ebenfalls so extrem teigig.

Aber wie gesagt - dafür kann die Bremse vermutlich wenig.
 
Das ist halt das Problem an den mechanischen Disc, wenn man mit ihnen nicht zufrieden ist, sind sie angeblich schlecht eingestellt

Auf Bremsen für die man erst mehrere Semester Geheimwissenschaft studieren muss habe ich schon gar keinen Bock. Die Sachen müssen out of the Box funktionieren

Für mich der Knackpunkt aber immer noch, alle 500 km dran rum fummeln und die Beläge nachstellen. Das ging mir zum Schluss doch auf die Nerven gerade unterwegs

Die Force HRD habe ich 5000 km lang nicht anfassen müssen

Ich bin übrigens knapp 40 000 km an zwei Rädern mechanische Disc gefahren. Bremsen tun sie schon ganz gut, und mit den Nokons war der Druckpunkt auch recht knackig

Aber wenn ich die Lebenszeit zusammen rechne was ich da an Einstellarbeiten rein gesteckt habe da hätte bestimmt noch einige 100 km mehr auf dem Rad verbringen können
weiß nicht

viel einstellarbeit sehe ich bei mech bremse auch nich, außer das gelegentliche nachstellen. das mach ich an der bb7 an so nem rädchen, wenn ich bock habe

genauso gibt es hydros die nicht funktionieren, oder wo die modulation unter der erwartung ist

wichtig ist, das die kombi scheibe und belag entsprechend eingefahren ist, alles andere funktioniert halt nicht und dazu gibt es von mech und hydro seiten bestimmt die meisten meldungen. mit dem übertragungsweg hat das dann halt nix zu tun

der vorteil hydro ist geringere handkräfte hinten (ich habe zum glück irgendwie komischerweise handkräfte trotz bürohengst :) ), nachteil mit dem gefummel beim lüften

sicher wird mein nächstes rad von der stange bspw open wide hydraulische bremsen haben. trotzdem schmeiße ich die alten räder (mit außenliegenden zügen!) niemals weg ...

zum thema längung züge, vorher hier genannt, es gibt auch züge die vorgelängt sind. ich such das mal raus.
 
Manche nervt das an der XT mit dem wandernden Druckpunkt, mich nervt das eben wenn sich während einer langen Tour der Hebelweg schleichend verändert. Unterwegs nachstellen ist halt total nervig wenn man eben einen kurzen Hebelweg haben möchte.
 
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