Ich und mein Chisel - Betrachtungen eines n00bs

Ggf auch mal Lenker mit mehr Backsweep
Das sehe ich ähnlich.
P/L Sieger wäre mA der LevelNine für derzeit schlappe 9,99€.
https://www.bike-components.de/de/LEVELNINE/Race-MTB-31-8-Flat-Lenker-p55680/Damit bleiben bei mir die Handgelenke grade und es gibt keine Probleme mehr. Trotz des günstigen Preises war dieser Lenker für mich eine gute Wahl. Allerdings ist er etwas hart im Vergleich zum vorigen Carbon Lenker.
Taubheitsgefühle in den Fingern während der Fahrt (vor allem Daumen und Zeigefinger), sporadisch auftretende stechende Schmerzen zwischen Daumen und Zeigefinger in Alltagssituationen. Nicht schön.
So etwas darf nicht sein. Damit versaut man sich jede Tour. Es deutet mE auf einen ungeeigneten Lenker.
Möglicherweise helfen auch irgendwelche Übungen dagegen, aber mA lindert so etwas nur die Symptome. Die möglichen Ursachen werden damit nicht beseitigt.
Wobei BarEnds immer noch mal eine zusätzliche Griff Möglichkeit und damit Abwechslung bieten - aber eben "unmodern" sind.... ;)
 
Die können aber auch bewirken, daß man auf eine vorgegebene Handhaltung beschränkt ist, ich für mein Teil meide sie deswegen und möchte immer runde Griffe, bei denen ich die Haltung der Hände variieren kann.
Aber andere mögen genau das nicht.
Ich fahre seit Jahren die Ergon GA3 an allen Rädern. Meinem kaputten Handgelenk tun die gut und ich kann jederzeit die Griffposition variieren. Völlig problemlos, ganz nach Wohlbefinden.
Dadurch, dass neben dem Auflageflügel relativ viel runder Griff übrig ist, wird man in keine Griffposition gezwungen und die Entlastung ist spürbar.
 
Erste Navi-Ausfahrt

Dann war es auch bald da - mein Fahrradnavi. Cool, dachte ich - dann suche ich mir mal irgendwo eine Strecke raus und fahre die ab.

Habe ich dann auch gefunden, in Komoot oder so, in meinem Hauswald, 30km, mit ein paar netten Single Trails. 30km - ich dachte: 20km/h kann man ja locker fahren, das wären 1,5h, im Wald und bei Steigungen muss man was draufrechnen, dann wird es so eine nette zweistündige Fahrt.

Was für ein kolossaler Irrtum.

Es fing damit an, dass ich an Stellen kam, an denen es so steil runterging, dass ich mich nicht traute, da runterzufahren. In meiner Jugend wären die Stellen vermutlich kein Problem gewesen, aber heutzutage... Ich dachte: da fällst du ja vorne über den Lenker. An den Stellen, an denen ich noch so gerade runterkam, war plötzlich mein Sattel ständig im Weg - an sehr unguter Stelle. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: ach, DAFÜR sind diese merkwürdigen Dropper Posts gedacht. Vorher hatte ich mich gefragt, wozu man denn so etwas Albernes brauchen sollte...

An den Anstiegen war es nicht besser. Da hatte ich teilweise Probleme, dass mir das Rad nicht vorne hochgeht. Das habe ich relativ schnell in den Griff gekriegt. Aber dann ist es mir mehrfach passiert, dass das Hinterrad durchgedreht ist (der Wald ist sehr feucht) und ich plötzlich auf Geschwindigkeit 0 war. Beim ersten Mal bin ich dann schön langsam, dank eingeklickter Schuhe, umgekippt. Dankenswerterweise war es, da es ein sehr stark ausgewaschener Trail war, eher ein Anlehnen als ein Umkippen. Jedenfalls bin ich ab da nur noch ausgeklickt gefahren, aber diverse Male wieder zum Stehen gekommen. Stand ich erst einmal am Anstieg, bin ich auch nicht wieder ins Fahren gekommen, sprich: ich habe diverse Male hochschieben müssen.

Wegen einer für Fahrradfahrer gesperrten Strecke musste ich dann schließlich auch noch nach einer Umleitung Ausschau halten. Das ist mir nur mäßig gelungen, letztendlich bin ich dann (unwissentlich) doch einen größeren Teil auf der gesperrten Strecke gefahren.

Letztendlich war ich dann nach 3:15 h wieder daheim, völlig fertig. Mein Navi hat eine Erholungspause von 78 Stunden empfohlen...

Meine Lehren aus dieser Geschichte:

  • Kürzere Strecken fahren. Ich bin einfach nicht fit genug.
  • Bekannte Strecken fahren. Bei unbekannten Strecken komme ich gerne mal an meine fahrerischen Grenzen.
  • Nicht blind irgendwo heruntergeladenen Streckenführungen vertrauen. Da existieren gerne mal die Wege nicht mehr oder sind inzwischen gesperrt oder oder...

Aber, trotz allem, bin ich ja wohlbehalten wieder daheim angelangt. Und Spaß gemacht hat es, trotz aller Erschöpfung, auch...

--- to be continued ---

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Vielen Dank Breston 🙂

Bis jetzt einer der schönsten, amüsantesten Threads, die ich bis jetzt gelesen habe!
Ich mußte schon ein paarmal herzhaft über deine ehrliche, sympathische Art und Schreibweise lachen und schmunzeln! 😊
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Fahrrad ist da

Mit einer sensationellen Lieferzeit war das Fahrrad dann zwei Tage später tatsächlich da. Meine ersten Eindrücke:

- Erstaunlich schwer. Irgendwie hatte ich mir, vermutlich wegen der so schön leichten Kinderräder, das Fahrrad leichter vorgestellt.

- Sitzhöhe: da lautet ja die gängige Formel Sattelhöhe von Tretlagermitte bis Oberkante Sattel = Schrittlänge * 0,885. Das wären bei mir mit Schrittlänge 91 cm geschlagene 80,5 cm. Als ich dann versucht habe, das so einzustellen, dachte ich nur: das ist ja viel zu weit oben! Viel höher als bei meinem Treckingrad. Und: dann komme ich ja gar nicht mehr mit den Füßen auf den Boden!

Einigermaßen korrekt eingestellt sähe es etwa folgendermaßen aus:

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Da ist der Sattel dann höher als der Lenker...

- Nächster erster Eindruck: wieso ist denn der Lenker so breit? Wer um alles in der Welt braucht das denn? Ich habe ja für meine Größe eher lange Arme, aber die Breite scheint mir auf Dauer doch eher unangenehm zu werden.

- Und, kaum losgefahren: wieso macht denn der Freilauf so einen Krach? Ist das Absicht? Bei meinem Uralt-Trekking-Rad hört man keinen Mucks.

Jedenfalls folgte auf die Vorfreude erst einmal Ernüchterung. Wäre ich doch vorher ein MTB probegefahren. Aber ging ja nicht...

- to be continued -
Ich habe ein Cannondale Scalpel Ht da ist der Lenker auch extrem breit.
Ich finde ihn auch etwas zu breit. Muss man sich dran gewöhnen oder abschneiden lassen.
 
Treten

Zu meinem Erstaunen werden solche Fahrräder ja ohne Pedale verkauft. Die braucht es aber natürlich. Also musste ich mir noch welche aussuchen. Es sind dann die folgenden geworden:

Shimano PD-T8000

Grund: es hatte mich schon immer interessiert, wie man denn mit solchen Klickpedalen fährt. Andererseits wusste ich a) nicht, ob mir das was taugt und b) habe ich wenig Lust, mal im Straßenverkehr umzukippen, weil ich vergessen habe, dass meine Füße festgeklickt sind. Daher habe ich mir dann diese Pedale geholt, die mit und ohne Klicken funktionieren.

Meine Erfahrungen: am liebsten fahre ich tatsächlich mit festgeklickten Schuhen. Fühlt sich für mich einfach besser an. Aber: ich bin dann auch zweimal bisher mit dem Fahrrad umgekippt. Beide Male, weil ich zu meine Überraschung plötzlich auf Geschwindigkeit 0 war (durchdrehendes Hinterrad im Matsch). Aber beide Male recht harmlos, da: Matsch. Aktuell ist es daher so, dass ich in schwierigen Passagen vorher auf die Flachpedale umdrehe und ansonsten Klick fahre.

Grundsätzlich bereitet es mir aber immer noch Schwierigkeiten, die Füße schnell ein- und auszuklicken oder bei den Flachpedalen schnell die richtige Seite zu erwischen. Das wird mit der Zeit sicher besser werden, bringt mich aber zu der abschließenden Frage:

Wie ist das eigentlich bei den Profis? Cross Country, Tour Epic etc.? Die fahren mit Klickpedalen, richtig? Und die kommen dann in Windeseile bei den Klickpedalen rein und raus, oder? Ist das Übungssache, oder gibt es da einen Trick?
Gewohnheitssache. Aber ich fahre jetzt im Moment mit normalen Pedalen. Ist mir lieber, weil ich da freier bin.
 
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