Erste Navi-Ausfahrt
Dann war es auch bald da - mein Fahrradnavi. Cool, dachte ich - dann suche ich mir mal irgendwo eine Strecke raus und fahre die ab.
Habe ich dann auch gefunden, in Komoot oder so, in meinem Hauswald, 30km, mit ein paar netten Single Trails. 30km - ich dachte: 20km/h kann man ja locker fahren, das wären 1,5h, im Wald und bei Steigungen muss man was draufrechnen, dann wird es so eine nette zweistündige Fahrt.
Was für ein kolossaler Irrtum.
Es fing damit an, dass ich an Stellen kam, an denen es so steil runterging, dass ich mich nicht traute, da runterzufahren. In meiner Jugend wären die Stellen vermutlich kein Problem gewesen, aber heutzutage... Ich dachte: da fällst du ja vorne über den Lenker. An den Stellen, an denen ich noch so gerade runterkam, war plötzlich mein
Sattel ständig im Weg - an sehr unguter Stelle. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: ach, DAFÜR sind diese merkwürdigen Dropper Posts gedacht. Vorher hatte ich mich gefragt, wozu man denn so etwas Albernes brauchen sollte...
An den Anstiegen war es nicht besser. Da hatte ich teilweise Probleme, dass mir das Rad nicht vorne hochgeht. Das habe ich relativ schnell in den Griff gekriegt. Aber dann ist es mir mehrfach passiert, dass das Hinterrad durchgedreht ist (der Wald ist sehr feucht) und ich plötzlich auf Geschwindigkeit 0 war. Beim ersten Mal bin ich dann schön langsam, dank eingeklickter Schuhe, umgekippt. Dankenswerterweise war es, da es ein sehr stark ausgewaschener Trail war, eher ein Anlehnen als ein Umkippen. Jedenfalls bin ich ab da nur noch ausgeklickt gefahren, aber diverse Male wieder zum Stehen gekommen. Stand ich erst einmal am Anstieg, bin ich auch nicht wieder ins Fahren gekommen, sprich: ich habe diverse Male hochschieben müssen.
Wegen einer für Fahrradfahrer gesperrten Strecke musste ich dann schließlich auch noch nach einer Umleitung Ausschau halten. Das ist mir nur mäßig gelungen, letztendlich bin ich dann (unwissentlich) doch einen größeren Teil auf der gesperrten Strecke gefahren.
Letztendlich war ich dann nach 3:15 h wieder daheim, völlig fertig. Mein Navi hat eine Erholungspause von 78 Stunden empfohlen...
Meine Lehren aus dieser Geschichte:
- Kürzere Strecken fahren. Ich bin einfach nicht fit genug.
- Bekannte Strecken fahren. Bei unbekannten Strecken komme ich gerne mal an meine fahrerischen Grenzen.
- Nicht blind irgendwo heruntergeladenen Streckenführungen vertrauen. Da existieren gerne mal die Wege nicht mehr oder sind inzwischen gesperrt oder oder...
Aber, trotz allem, bin ich ja wohlbehalten wieder daheim angelangt. Und Spaß gemacht hat es, trotz aller Erschöpfung, auch...
--- to be continued ---
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