@MucPaul
Du bringst ab und an sehr konstruktive und gute Beiträge, danke dafür! Leider empfinde ich aber die meisten Deiner Kommentare als misanthropische Lamentiererei im Sinne von "ist eh alles schlecht", "alles verloren", oft dann noch mit einem enorm weiten Bogen zu sonstigen Problemen in der Welt/Europa, zu China oder sonstwohin. Das bringt niemanden (!) weiter.
Und ich glaube auch kaum, dass das irgendjemand in diesem (!) Thema lesen möchte.
Aber um Dein China-Märchen (weil das so auch in China nie passiert wäre) aufzugreifen: das ist eben der Unterschied zwischen einem autokratischen System und einer offenen Gesellschaft, in der verschiedenen Interessensgruppen Mitspracherecht haben und ihre Belange gehört werden.
Ansonsten kann ich Deinem Beitrag auch nicht zustimmen. ich sehe bei den Verantwortlichen (und das sind nicht Einzelpersonen aus anderen Interessensgruppen, sondern die Ämter) durchaus eine Einsicht, dass genau das von Dir angesprochene nötig ist. Es geht in der von
@dragonjackson veröffentlichten Antwortmail um ein Lenkunskonzept.
Desweiteren kenne ich die Isartrails vermutlich schon ähnlich lange wie Du. Es gab dort merkliche Veränderungen im Sinne von Verbreiterungen und Wegerosion, diese aber nur in isolierten (Problem)Bereichen. Und diese sind ganz sicher nicht nur "Stöckchenlegern" zu verdanken. (so z.B. zwischen Marienklause und Großhesseloher Brücke). Hier wäre aber, wie Du selber ja schon öfters angemerkt hast, durch einen angelegten, entsprechend gepflegten Weg Abhilfe zu schaffen.
Bottom line:
bitte konzentriere Dich doch zumindest in diesem Thema auf konstruktive Vorschläge und Beiträge, denn diese hast Du durchaus öfter gebracht.
Kritik über den ach so schlechten Zustand der Welt/Deutschlands/Münchens dann bitte nur anderswo.
@mueslimann : Danke für das Feedback. Werde mich mehr auf den Trail konzentrieren (versprochen!

)
Es ist halt so, dass die gleiche Diskussionsproblematik schon existierte, als ich das erst mal nach München zog, vor 15 Jahren. Und seither hat sich nichts getan. Es ist das gleiche hin und her mit Behörden und Radfahrern.
Da es mittlerweile Internet gibt, und man nicht mehr per Brief und Amtsblatt kommunizieren muss, kann man nun selbst direkt Ideen einbringen. Dachte ich mal...
Aber in den 15 Jahren hat sich in der Denke der Behörden halt einfach nichts geändert.
Aus genau dem Grund, daß trotz der Ideen, Einwände und Vorschläge der Freizeitbenutzer keinerlei effektiv-konstruktives Feedback seitens der Behörden kommt, habe ich resigniert und versuche als Freizeitler einfach das beste draus zu machen, so wie die meisten auch.
Wie ich in einem anderen Beitrag schon schrieb, haben wir hier das typische nichtkooperative Nash-Equilibrium aus der Spieltheorie. Die Behörden beschliessen etwas, keiner bekommt es mit und dann wird es einfach umgesetzt. Schritt für Schritt. (Könnte glatt vom Juncker stammen...

). Der Freizeitnutzer wird plötzlich damit konfrontiert und sucht seine persönliche, bestmögliche Lösung in Anbetracht der Umstände.
Und exakt das erleben wir auch hier:
Der 30 Jahre alte Dirtpark im Bombenkrater wird in einer Nacht- und Nebelaktion abgerissen. Die Freizeitler bauen sich unterhalb von Pullach im Wald einen neuen.
Die Trails werden vorne an der Marienklause verbarrikadiert. Die Freizeitler fahren von hinten in den alten Trail.
Die Trails werden hinten neben der Marienklause verbarrikadiert. Die Freizeitler fahren von vorn in den alten Trail.
Die Trails werden zwischendurch verbarrikadiert. Die Freizeitler fahren aussen rum drum herum.
Ein Freizeitler radelt von zu Hause manchmal 10km weit, bis er endlich mal an den Stadtrand bei der Marienklause kommt wo man Biken kann. Nach den 10km ist es ihm egal, ob da nun eine dämliche Barrikade steht, weil er sie einfach umfährt. Die Alternative, woanders zu biken existiert nicht. Auf der gegenüberliegenden Seite bei Ronny's Pub hatten sie die Trails ja auch versperrt. Wenn man schon mal da ist, fährt man halt. Wird schon keiner sehen...

Die städtische Alternative, hoch zum Perlacher Forst, 3km am Waldrand entlang und danach wieder runter zur Isar, ist aufgrund zu hohem Aufwand mit Null Ertrag für ihn persönlich keine Alternative, wenn er die Barrikade einfach umfahren kann und 5 Sekunden später auf dem Trail ist.
Die Situation ist nicht-kooperativ, da die Freizeitler nicht miteinander kommunizieren. Nur die wenigsten sind in einem Forum. Die meisten fahren einfach so für sich oder in kleinen Gruppen in die Natur.
Deshalb bringt es absolut nichts, daß z.B. die M97/DAV von sich aus für die After-Work Biketouren am Mittwoch sagt, daß sie den Trail zwischen Marienklause und Eisenbahnbrücke nicht radeln. Schön für sie. Nette Vorbildfunktion.

Ist aber spieltheoretisch sinnlos und nutzlos, da nur sie allein einen Kostenfaktor haben. Die anderen Radler wissen davon nichts und radeln fröhlich den Trail und profitieren davon, dass andere den Trail nicht so oft fahren und sie ihn deswegen für sich allein und in besserer Kondition haben.
Ich frage mich halt, wieso die Verwaltung es nach so langer Zeit nicht versteht, wie ein sinngemäßes Lenkungskonzept funktioniert. Ich habe ja einige Zeit in Asien verbracht und habe dort gesehen, wie professionell dort Parks, U-Bahnen etc. verlegt werden. Die benutzen oftmals Wissenschaftler, Software für Crowd-Dynamics und Zählungen vor Ort. Und erst dann wird die Planung für bewegende Menschenmassen gemacht. Aber das habe ich ja schon früher mehrmals hier geschildert.
Bei uns funktioniert ja nicht mal eine primitive Planung für einen simplen Radweg im Wald. Ich weiss beim besten Willen nicht, wo das Problem bei der Planungsverwaltung ist.
Apropos autokratisch/demokratisch... nicht ohne Grund wird Singapore als gelenkte Demokratie als die modernste und effektivste Regierung weltweit gewertet. Dort sind Experten in der Planung und Umsetzung. Und Projekte werden auch der Bevölkerung zwecks Feedback rechtzeitig mitgeteilt. Aber Feedback geht in beide Richtungen und ist dadurch wesentlich schneller.
Das Isartal ist angeblich mindestens 9000km² groß und geht hoch bis hinter Mittenwald. Knapp 2 Mio Leute leben in München und wollen auch ortsnah in die Natur zur Erholung. Wobei es sich ja nicht mal um wertvollen Urwald handelt, sondern um belanglosen Industriewald der keine 150 Jahre alt ist und permanent mit Harvestern geerntet wird.
Wenn dann wegen ein paar Hanseln und derem Isartaler Juchtenkäfer hier alles abgesperrt wird, obwohl die Isarufer noch 100km weiter gehen, dann hört irgendwo das Verständnis auf.
Genau dieselben Hanseln hatten ja noch bis vor kurzem geklagt, daß Kajakfahrer verbotenerweise an der Reichenbacher Brücke in dem Isarschwall paddelten. Weil das laut irgendeinem Erlass noch Naturschutzgebiet sei. Mitten in der Millionenstadt! Zum Glück wurde das nun gestrichen...
