Wie Lobbyarbeit im 21. Jahrhundert funktioniert hat uns das Beispiel Ickinger Wehr ja eindrucksvoll demonstriert:
Man drückt seine (finanziellen) Interessen durch, sprich zwackt mehr Wasser aus der Isar in den Kanal ab um dem Kraftwerk Mühltal mehr Umsatz zu entlocken. Als Ausgleichsmassnahme drischt man hunderte Bäume um und hinterlässt auf eineinhalb Km eine Schneise der Verwüstung, siehe hier:
Beides verkauft man dann der verblödeten Öffentlichkeit als
doppelten Gewinn für die Umwelt
...als ob die Natur geradezu sehnsüchtig auf das Anlegen des "Auenbaches" gewartet hätte.
...als ob auf diesen 1,5km Länge das Hinterland Bewässerung brauchen würde.
...als ob natürliche Wasserlebewesen auf einen künstlich angelegten Bach angewiesen wären.
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Was lernen wir daraus?
Wir bräuchten eine Lobby die das bestehende Trailwegenetz nochmal verdoppelt anstatt zu halbieren!
Ausgleichmassnahmen gefällig? Kein Problem:
- die dünneren der fürs Trail anlegen umgeholzten Bäume werden als
100% biologisches Baumaterial für northshores, Brücken und Kicker umweltfreundlich recycelt.
- die dickeren der umgeholzten Bäume werden der Flösserei unentgeltlich zugeführt um die Floßtaktung von alle-100m-eins auf alle-50m-eins zu erhöhen
- mindestens 500 Einmalgrills werden an schönen Sommertagen entlang des südlichen Isarufers kostenlos verteilt
- Zweispurige ufernahe Zufahrtsstrassen zu den Grillplätzen werden anlegt
Ja und die Umwelt? Ja die gewinnt dabei gleich
10x!
- Durch das erweiterte Trailnetz und die Mehrzahl an Bikern wird der Boden großflächiger verdichtet gegen Erosion beim nächsten Hochwasser.
- Mehr Biker im Isartal heisst auch weniger Autofahrer, ergo weniger Abgase
- Der Wald wird ausgedünnt, so entsteht neuer Lebensraum für korpulentere Tiere wie z.B. den selten gewordenen Waldelefanten
(gibts übrigens tats noch bei Icking ). Auch eine Wiedereingliederung des schmerzlich vermissten Isarmammuts wäre dann endlich möglich. Derlei Tiere würden sonst zwischen den zu eng stehenden Bäumen steckenbleiben und elendlich verhungern. Das Mammut gibts scho seit paar 1000 Jahren nimmer? Hm doof, egal dann klonen wir halt eins.
- Durch weniger Wald im Isartal gewinnt diese Perle der Natur darüberhinaus auch erheblich an Attraktivität für die gesamte Fauna, da die Tiere dann einen viel schöneren Weitblick direkt von zuhause aus haben. Fressfeinde können ausserdem früher erkannt werden, weniger tragische Todesfälle in den unteren Regionen der Nahrungskette werden die Folge sein.
- Die Tiere würden dann zB auch mehr Sonne abbekommen, Vitamin D Versorgung und so. Rehe haben ja auch immer son unschönen blassen Hintern, weswegen sie sich sehr schämen und immer gleich weglaufen wenn man ihnen begegnet. Eine Beseitigung dieses Schönheitsfehlers durch mehr Sonnenbräune würde den Rehen zu deutlich mehr Selbstbewusstsein verhelfen und so das soziale miteinander Reh-Mensch bzw vielmehr Reh-Biker nachhaltig (!) fördern. Wie schön wäre doch so ein kurzer Plausch mit Bambi aufm Trail wie es aktuelle weltpolitische Themen (Flüchtlingsfrage zb!) beurteilt...
Ja ok, sind aber nur 5 Punkte, warum gewinnt die Natur jetzt gleich 10x werden sich vereinzelte Spitzfindige fragen?
Die obigen Argumente wiegen derart schwer und nachhaltig (!) dass sie nach $567Abs2Satz4PunktB BayNatGes mit der Gewichtung "2,0" versehen werden, also doppelt zählen
Da staunt dann selbst der EON/Uniper Lobbyist...
Wenn die Umweltschmützer&Co uns die obige Argumentation vielleicht sagen wir mal irgendwie nicht so ganz direkt abkaufen wollen, werden wir uns nach reiflicher Überlegung verhandlungsbereit zeigen und die Möglichkeit eines sogenannten aussergerichtlichen Gnadengesuches ermöglichen. Hierbei dürfen Personen des oberen Managements (falls Ämter sowas haben??) vorsprechen und wir würden es dann vorerst beim Status Quo der Trails belassen anstatt zu verdoppeln.
So funktioniert Politik heute