Interview mit Globetrotter Gerhard Czerner: „Die Reduktion aufs Wesentliche beim Reisen erdet!“

Interview mit Globetrotter Gerhard Czerner: „Die Reduktion aufs Wesentliche beim Reisen erdet!“

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Gerhard Czerner kann man mit Fug und Recht als weit gereist bezeichnen, denn wenige Menschen waren schon an so vielen Orten, wie er es war – noch kleiner dürfte die Anzahl derer sein, die ebenfalls ihr Mountainbike dabei hatten. Im Interview berichtet der sympathische und reflektierte Outdoor-Sportler nicht nur, wie er sich auf seine Reisen vorbereitet und was er so erleben darf, sondern auch, welche Herausforderungen sein Lebensstil mitbringt.

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Interview mit Globetrotter Gerhard Czerner: „Die Reduktion aufs Wesentliche beim Reisen erdet!“
 
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Sympathischer Mensch, verfolge ihn schon seit einiger Zeit auf Facebook/Instagram.

"verändert den Blick auf die Gegebenheiten daheim. Vielen von uns geht es doch wirklich gut und oft meinen wir trotzdem, wir haben irgendwelche großartigen Probleme. Wenn ich andere Regionen in der Welt erlebe, habe ich den Eindruck, wir machen uns viele davon selbst."
Wahre Worte!!!
 
Hab den gerhard schon getroffen, symphatischer und entspannter typ. Die fotos gefallen mir. Er ist oft so schön integriert in die umgebung.
 
Der Gerhard macht ja echt tolle Sachen und die Filme die dabei entstehen zeigen das bike Abenteuer stets in seiner schönsten Form, die Filme sind sehr inspirierend für mich.
Man darf aber auch immer nicht vergessen, dass sowohl unser high Equipment Sport wie das Reisen in alle fernen Länder mit all diesem teuren Equipment weniger die Reduktion auf das Wesentliche ist, sondern des Luxus' Krönung.
Wer Mountainbiken auf diesem Luxuslevel durchführen kann, der darf sich im Vergleich dieser Welt einfach sehr sehr glücklich schätzen!
(Diese Demut versuch ihr mir stets zu erhalten)
Trotzdem mach weiter so, die Ergebnisse sind großartig!
 
Der Gerhard macht ja echt tolle Sachen und die Filme die dabei entstehen zeigen das bike Abenteuer stets in seiner schönsten Form, die Filme sind sehr inspirierend für mich.
Man darf aber auch immer nicht vergessen, dass sowohl unser high Equipment Sport wie das Reisen in alle fernen Länder mit all diesem teuren Equipment weniger die Reduktion auf das Wesentliche ist, sondern des Luxus' Krönung.
Wer Mountainbiken auf diesem Luxuslevel durchführen kann, der darf sich im Vergleich dieser Welt einfach sehr sehr glücklich schätzen!
(Diese Demut versuch ihr mir stets zu erhalten)
Trotzdem mach weiter so, die Ergebnisse sind großartig!


ja genau den Gedanken hatte ich auch... ich finde es mittlerweile schwierig das Gerede von Reisen und ich "brauch nur das wenigste" ernst zu nehmen, da das einfach immer Personen sind die zu den oberen 1% der Weltbevölkerung gehören und einfach derart priviligiert sind.
 
Der Gerhard macht ja echt tolle Sachen und die Filme die dabei entstehen zeigen das bike Abenteuer stets in seiner schönsten Form, die Filme sind sehr inspirierend für mich.
Man darf aber auch immer nicht vergessen, dass sowohl unser high Equipment Sport wie das Reisen in alle fernen Länder mit all diesem teuren Equipment weniger die Reduktion auf das Wesentliche ist, sondern des Luxus' Krönung.
Wer Mountainbiken auf diesem Luxuslevel durchführen kann, der darf sich im Vergleich dieser Welt einfach sehr sehr glücklich schätzen!
(Diese Demut versuch ihr mir stets zu erhalten)
Trotzdem mach weiter so, die Ergebnisse sind großartig!

Ich stimme Dir da 100% zu.

Ist schon ein wenig "komisch" wenn er durch arme Regionen der Welt fährt, in denen der Preis für seine Federgabel eine Familie wahrscheinlich 5 Jahre ernähren könnte.

Soll hier kein bashing meinerseits werden!
Ist nur schade, dass man auf dieser Erde, in der heutigen Zeit, nicht ein gewisses Gleichgewicht herstellen kann.

Wünsche ihm weiterhin viel Spaß auf seinen Reisen und alles Gute.
 
... um dann sagen zu können das wesentliche reicht.. ich mein ich kenn das Gefühl selber, aber irgendwie krieg ich den bigotten Beigeschmack nicht raus...
 
"Reduktion auf das wesentliche". Na wenn er damit vielleicht meint, dass er nicht im Mercedes sitzt und mit dem Boiler das Wasser heizt... naja lol.

Luxus pur mit der Fox Kashima auf Touren zu gehen... aufs wesentlich reduziert ist, wenn du mit einem 30 Liter Rucksack samt Gaskocher losziehst und Zeit hast, so dass dir egal ist ob du heute oder in 3 Tagen am Ziel ankommst.

Was der Herr oder der Artikel ausdrücken will ist, dass man mit weniger "Hab und Gut" um sich herum, freier ist und weniger gebunden ist. Das bedeutet in diesem Zusammenhang aber nicht, dass das wenige "Hab und Gut" nicht "wertvoll" ist.
Der Kerl hat schliesslich mindestens einen Monatslohn meinerseits an Material die ganze Zeit am Start und wie auf den Bildern gezeigt, ist er auch nicht gereist, denn in den Rucksack passen nicht alle Variationen der Kleidung + Notwendige Utensilien.

Kurz: Der höchste Grad an Luxus mit einem Hauch Abenteuer. Ich kanns ihm nicht verübeln. Würde ich vielleicht auch, wobei ich andere Länder lieber am Puls bereise und so abgefuckt aussehe wie es nur geht, damit ich mich unters einfache Volk mischen kann.

....
 
Die ausrüstung kommt von seinen sponsoren. Er ist selbstständiger fahrer.

Ich kann mich noch an die eurobike erinnern als mtb news mir ein trek für fotos geben wollte und mich der marketingmanager wegen meiner trainingsklamotten abgelehnt hat.

Du kannst auch mit einem aus schrott selbstgeschweisstem stahl hardtail (ich hab so eins) auf reisen gehn. Damit kannst du aber nicht so einfach bilder verkaufen und davon leben. Da wird es schwierig hersteller zu finden die das ganze finanzieren. Von irgendwas muss der mensch leben.

Soweit ich das mal gelesen habe lassen ein paar bergathleten einen teil ihrer ausrüstung immer in den ländern und schenken es den sherpas. Ich bin mir aber sicher das dies nur wenige machen können. Egal wo du unterwegs bist, die fixkosten in deutschland laufen weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find ihn sehr cool! Er ist total ehrlich zu sich selbst und verschweigt auch die negativen Seiten nicht. So ein Job erdet bestimmt! Mir wäre es ehrlich gesagt zu stressig, auch wenn ich die Länder gern bereisen würde wie er. Find das schon spannend. Die Kritik kann ich nicht ganz nachvollziehen. Er ist sich doch seiner privilegierten Stellung bewusst. Er sagt es ja auch.

Da find ich so Aussteiger Familien die glauben sie verbessern die Welt, in dem sie ihre Kinder im alten LKW unterrichten und die Welt bereisen seltsam im Vergleich. Dass man das primär aus eigenem Antrieb, Neugier, Spaß usw macht gestehen sich viele nicht ein. Dabei ist das ja eh nicht verwerflich, wenn man ein netter Zeitgenosse ist. Wer es sich leisten kann soll das ruhig tun. Weltoffenheit ist immer gut! :)
 
Finde es vertretbar. Er schadet zumindest niemandem auf direkte Weise und sendet durch seine Arbeit gute Gefühle in die Welt. Es hilft auch niemandem, sich aufgrund des Weltenelends über Gebühr selbst zu geiseln. Auf der anderen Seite zeigen solche Bilder, wo der arme Urmensch auf den reichen Weissen mit seinen technischen Errungenschaften trifft, aus meiner Sicht immer eine hässliche Fratze, die uns bewusst macht, dass wir tagtäglich andere ohne Skrupel für unsere Genüsse ausbeuten. Interessiert halt keine Sau. Wenn man sich indes die Geschichte der Welt ansieht, so zeigt sich allerdings, dass wir womöglich am Scheidepunkt stehen, und am Ende dieses Säkulums vielleicht in eine ganz andere Richtung kippen werden.
 
Die ausrüstung kommt von seinen sponsoren. Er ist selbstständiger fahrer.

Ich kann mich noch an die eurobike erinnern als mtb news mir ein trek für fotos geben wollte und mich der marketingmanager wegen meiner trainingsklamotten abgelehnt hat.

Du kannst auch mit einem aus schrott selbstgeschweisstem stahl hardtail (ich hab so eins) auf reisen gehn. Damit kannst du aber nicht so einfach bilder verkaufen und davon leben. Da wird es schwierig hersteller zu finden die das ganze finanzieren. Von irgendwas muss der mensch leben.

Soweit ich das mal gelesen habe lassen ein paar bergathleten einen teil ihrer ausrüstung immer in den ländern und schenken es den sherpas. Ich bin mir aber sicher das dies nur wenige machen können. Egal wo du unterwegs bist, die fixkosten in deutschland laufen weiter.
Ja Fotos machen als Einnahmequelle ist so ziemlich der Klassiker für die Finanzierung, wenn du kein Bock auf in der Bar arbeiten oder Unterricht geben hast.
Fixkosten kann man exzellent drücken. Zumindest in CH ist es mir möglich diese für längere Reisen auf ca. 300CHF/ Monat zu drücken. mit Abstellraum auf 400 CHF/Monat. Das ist dann nämlich ziemlich genau meine Krankenversicherung weltweit ohne Limits. Der Rest gehört abgeschafft: Möbel verkaufen, Wohnung aufgeben, alle Verträge kündigen, Auto verhökern. Damit kannst du diese 300-400 CHF auch je nach Anzahl Besitz bis zu einem Jahr gegenfinanzieren, ehe du ans ersparte musst.
Und das macht frei. Weil man hat gar nichts mehr, ausser die Sicherheit nach Hause zu können, falls es sein muss.
 
Ja Fotos machen als Einnahmequelle ist so ziemlich der Klassiker für die Finanzierung, wenn du kein Bock auf in der Bar arbeiten oder Unterricht geben hast.
Fixkosten kann man exzellent drücken. Zumindest in CH ist es mir möglich diese für längere Reisen auf ca. 300CHF/ Monat zu drücken. mit Abstellraum auf 400 CHF/Monat. Das ist dann nämlich ziemlich genau meine Krankenversicherung weltweit ohne Limits. Der Rest gehört abgeschafft: Möbel verkaufen, Wohnung aufgeben, alle Verträge kündigen, Auto verhökern. Damit kannst du diese 300-400 CHF auch je nach Anzahl Besitz bis zu einem Jahr gegenfinanzieren, ehe du ans ersparte musst.
Und das macht frei. Weil man hat gar nichts mehr, ausser die Sicherheit nach Hause zu können, falls es sein muss.
Ah, cool - danke für die Info. Jetzt weiß ich warum ich so viele Schweizer unterwegs treffe. Die Krankenversicherung hört sich gut an.
 
Der Gerhard macht ja echt tolle Sachen und die Filme die dabei entstehen zeigen das bike Abenteuer stets in seiner schönsten Form, die Filme sind sehr inspirierend für mich.
Man darf aber auch immer nicht vergessen, dass sowohl unser high Equipment Sport wie das Reisen in alle fernen Länder mit all diesem teuren Equipment weniger die Reduktion auf das Wesentliche ist, sondern des Luxus' Krönung.
Wer Mountainbiken auf diesem Luxuslevel durchführen kann, der darf sich im Vergleich dieser Welt einfach sehr sehr glücklich schätzen!
(Diese Demut versuch ihr mir stets zu erhalten)
Trotzdem mach weiter so, die Ergebnisse sind großartig!
Herzlichen Dank für Dein/Euer Interesse und die Rückmeldungen! Schön zu hören, wenn es Leuten gefällt! Danke.
Ich stimme Dir auch voll zu Deiner Aussge der "Luxus Krönung". Das, was ich mir erarbeitet habe und nun leben darf, empfinde ich auch tatsächlich als Privileg und Luxus! Und ich bin sehr dankbar dafür. Schön, wenn es dir/Anderen auch so geht. Wohl Alle von uns hier, die sich Mountainbikes, Computer, Smartphones etc. leisten können, leben einen gewissen Luxus.

Dem aufmerksamen Leser meines Interviews wird Folgendes nicht entgangen sein: die von mir formulierte "Reduktion auf das Wesentliche" bezieht sich nicht, wie oben angemerkt, auf meine "highend" Ausrüstung, oder gar auf meinen gesamten Lebensstil:
"Unterwegs schätze ich die Reduktion auf das Notwendige: essen, schlafen, biken. Oft bin ich in Regionen, wo es keinen Empfang für Telefon und Internet gibt. Damit werden die Ablenkungen weniger, die Konzentration aufs Wesentliche größer." Essen, schlafen und biken sind Tätigkeiten! Es ist meine Wahrnehmung, das wir zuhause meist in einem Zustand der ständigen Ablenkung leben und meinen, tausend Sachen auf einmal machen zu müssen. Selbst aufs Klo kommt bei Manchen das Smartphone mit! Und dort, wo es eben keinen Empfang gibt, wo es nichts zu tun gibt, ausser das Notwendigste, auf diesen Reisen ist das Leben für eine gewisse Zeit auf die wesentlichen Dinge reduziert, welche man unterwegs machen muss.
Meine persönliche Erfahrung kurz zusammengefasst: Weniger Ablenkungen = intensivere Erlebnisse. (Reduktion auf das Wesentliche)
Danach erst findet ihr meine Aussage der Selbstreflektion zum Thema Ausrüstung: "Unterwegs merke ich immer wieder, wie wenig ich wirklich brauche. Eine Tasche voll Equipment reicht für Wochen." Jep, darüber hinaus sehe ich unterwegs immer wieder, dass ich Viele Dinge, welche ich zuhause habe, gar nicht zwingend benötige.
Wen es genauer interessiert wie, oder ob, ich tatsächlich "reise", der schaut am besten kurz in eines meiner Videos: z.B. von Tibet "Nekor" oder vom Kilimanjaro "Mountain of greatness". Dort werden die Fragen zu Gepäcktransport etc. geklärt, denke ich.

Nochmals herzlichen Dank und viel Vergnügen auf den Trails! Danke, bis bald!
 
Ja den Film Nekor habe ich schon oft gwguckt und war auch mein persönliches Video des Jahres, einfach draußen sein in Reinform.
Vielen Dank auch für Dein Statement, ich wollte mit meinem Post ganz und gar nicht anklagend sein;)
 
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