Ist Herzfrequenz immer gleich Belastung?

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Servus,
Nachdem ich mir jetzt ein paar Tage die 10 Seiten durchgelesen habe stellt sich mir immer noch eine Frage.
Entspricht eine Herzfrequenz auch einer bestimmten Belastung des Organismus? Es geht darum das ich versuche, eine Tour mit einer gemäßigten HF zu fahren und nicht in den anaeroben Bereich zu kommen. Wenn ich denn nun glücklich auf meinem Hügel befinde und freudestrahlend meine Abfahrt beginne kommt es doch des öfteren vor das mein Puls stark ansteigt ohne das ich mich großartig anstrenge (an dieser Stelle möchte ich mich bei der Schwerkraft bedanken, natürlich nicht beim Aufstieg). Ich gehe davon aus das der Anstieg des Pulses vom Adrenalin herrührt. Jetzt frage ich mich, ob diese Erhöhte Herzfrequenz auch zu vermehrter Laktatproduktion und Ermüdung führt und berücksichtigt werden muß? D.h sind Puls 160 den Berg hoch eine vergleichbare Belastung wie 160 den Berg runter?
 
einfach gesagt: ja und nein ;)

1. die hf ist auch oft antizipierend und greift gerne schonmal einer eventuellen belastung teilweise vor. d.h. dein herz geht nicht auf 160 weil du nen anstieg siehst, aber wenn du einen anstieg siehst und schon überlegst ob du da gleich volles rohr hochballerst, dann KANN die hf schon so um die 10 schläge hochgehen. aber wie immer, jeder jeck is anders.
2. nur weil du keine ausdauerbelastung im downhill bringst, bringst du ja nicht direkt keine belastung. es ist doch bei hoher geschwindigkeit idr so, dass du viele kurze aber starke kraftleistungen zu bringen hast, ob es nun ne kniebeuge mit doppelt-dreifachen körpergewicht nach nem sprung oder die endlos vielen korrektur und stützfunktionen, die belastung ist da.
 
Das ging aber schnell.
Das eine gewisse Belastung sicher da ist, keine Frage. Aber würde mich ein 5 min Downhill mit 160 (Puls, nicht km/h) in den anaeroben Bereich bringen wenn meine Schwelle normalerweise im Bereich von 145 liegt?
 
also grundsätzlich ist die HF nie konstant...nicht mal über den Tag obwohl min in ruhe ist......dann gibts noch psychische faktoren, die sehr schnell eine pulsanstieg herbeiführen können z.B. jede Art von stress .....
darüber kann man unendlich viel schreiben...

natürlich hast du im Downhill auch eine sehr hohe Leistung zu erbringen, die hald auch aus anderen Speichern des körpers gewinnen wird, wie z.B. bei einer konstanten Leistung. Im downhill befindest du dich auf jeden fall in einem Anaeroben bereich, in dem auch Laktat anfällt.......nur kommt das natürlich auch auf die dauer an.....in 5min kann sich natürlich nicht viel Laktat ansammeln...
 
Es muß ja nicht immer der Horrorfilm sein. Aber wenn man abends unter Absingen schmutziger Lieder auf seiner Frau liegt ist das sicher auch manchmal Training auch wenn man es nicht so empfindet....
@LG-Biker Gib mal Herzfrequenz in die SuFu ein. Da gibt's ne ganze Menge. Es ist aber erstaunlich das fast die ganze Zeit von verschiedenen Seiten beleuchtet wird ob es eine HFmax gibt, ob die immer gleich ist, ob sie von der Tagesform abhängt, ob die durch äußere Umstände beeinflußt wird, ob sie durch Training beeinflußt wird, wie daran die Trainingsbereiche hängen.....
Manchmal ist es so als würde man ein Fernsehprogramm gucken, die ständigen Wiederholungen auf hundert unterschiedlichen Kanälen.
 
Hallo Cannandalefan,
ich bin kein Mediziner. Ich kann dir nur soviel sagen, dass ich dieses Jahr bei einem Sportarzt war, der bei mir erstmalig eine LD durchgeführt hat. Auf der Auswertung steht bei Abbruchleistung die HF von 189 (ich bin fast 44 Jahre) und das steht auch bei dem Eintrag zur max. HF. Damals sagte er, dass ich wahrscheinlich auf dem Laufband 2-4 Schläge höher komme, je nachdem wie ich mich auch mental belasten könnte in diesem Moment. Auf dem Ergometer war ich kraftmäßig total fertig mit Laktat 15 irgendwas in den Beinen, da ging absolut nichts mehr.

Ob die max. HF immer gleich ist, zumindest in der Sportart, möchte ich ehrlich gesagt nicht ausprobieren. Wahrscheinlich nicht! Der Mensch ist keine Maschine. Da man eben manchmal einfach Begrenzer mit sich herumträgt in Form von Müdigkeit, leichte Infekte, Lustlosigkeit oder falsche oder unzureichende Ernährung, die einem maximale Belastungen nicht jeden Tag erlauben. Und da die Traininsbereiche wirkliche Bereiche darstellen und nicht ein Herzschlag alles oder nichts bedeutet, kann man, so denke ich zumindest als Laie mit Interesse an der Sache, den Sachverhalt problemlos dabei belassen.

Nochmal zurück zu deiner Eingangs gestellten Frage, die mit dem obigen Sachverhalt zur max. HF nichts zu tun hat. Du solltest dir die Frage stellen, was Training ist bzw. zumindest medizinisch bedeutet. In meiner kleinen laienhaften Medizinwelt würde ich es grob so formulieren. Training ist das (hoffentlich) gezielte Einwirken auf den Organismus durch sportliche Aktivität, um gezielte Anpassungsprozesse hervorzurufen, wenn es geht einigermaßen dauerhaft, um letztlich mehr leisten zu können oder einfach gesagt, den Wirkungsgrad des Motors zu erhöhen. Wobei mir die letzte Aussage bestimmt um die Ohren fliegt :D

Wenn du also beim Downhill´en auf der Pulsuhr den Wert 160 abliest, dann sagt das erst einmal nur aus, dass dein Herz ein gewisses Blutvolumen in kurzer Zeit durch den Körper pumpt. Warum ist das gerade so? Ist der Auslöser adrenalinbestimmt, heißt also, der Kick ist einfach so groß, dass dein Körper ohne Sauerstoffknappheit in den Neandertalmodus schaltet, um für eventuelle Fluchtreaktionen oder für anstehende Kämpfe mit dem Mammut die notwendige Sauerstoffversorgung im Blut vorzuhalten, dann hat das nichts mit der Art des Trainings zu tun. Es ist vielleicht auf Dauer zu stressig in diesem Modus zu fahren. Mir geht es meistens so, wenn mein Chef Grüzze baut und ich allein alles beim lieben Kunden ausbaden darf ;) Demnächst sage ich dann auch "Danke Chef, sie verhelfen mit zu einer vorgezogenen Ausdauerbelastung ;)"

Ist die erhöhte HF eher aufgrund körperlicher Belastung in Form von Muskelbeanspruchung hervorgerufen und die Sauerstoffversorgung muß höher gefahren werden, dann ist das Downhill´en anscheinend auch ein gutes Training. Ich kann da wenig mitreden, da ich da kein Plan von habe. Vorstellen kann ich mir das auch, je nachdem wie du abfährst ;)
 
Wird der Muskulatur eine Leistung abverlangt, die einen höheren Sauerstoffbedarf hervorruft, als durch das Blut zugeführt werden kann, bildet sie die fehlende Energie über die Milchsäuregärung. Die Milchsäure zerfällt im wässrigen Milieu des Blutes in Laktat und Oxoniumionen. Steigt die HF durch irgendwas z.b. Adrenalin die abverlangte Leistung aber nicht, so wird dem zur Folge auch nicht mehr Laktat gebildet.Eher sogar weniger dar mehr Sauerstoff zur verfügung steht.
 
folgende missverständnis über Sportlerherz, HFmax usw. sollte man aufklären:

der ruhepuls als auch die HFmax sagen grundsätzlich nichts über die leistungsfähigkeit eines herzens aus. Es gibt Hochleistungssportler mit normalem ruhepuls (60-70 schläge/min) , die genau soviel leisten können, wie einer mit Ruhepuls 45. der unterschied ist die Ökonomie; das Herz mit dem benötigten Schlagvolumen mit weniger Schlägen zu versorgen ist ökonomischer....
was viele oft auch missverstehen ist, dass nicht jeder eine Sportlerherz bekommt, da es nicht bei jeder Sportart zu einem "Sportlerherz", also einer anpassung und ökonimisierung kommt, weil dies nur bei langanhaltendem ausdauertraining mit ZYKLISCHEM bewegungsmuster, also Rennradfahren, Triathlon vorkommt. Kraft- und Sprintsportarten bewirken keine Ausbildung eines Sportherzens.

zum thema downhill: dh ist eine rein anaerobe Sportart; die hohe HF kommt nicht allein vom Adrenalin!! sonst könnte eine WC-Dhler wie Minaar nicht sogar CC-Rennen gewinnen, wenn das nicht ausschlaggebend wäre.....

zum ergometertest: 15 mmol/dl (ist die Einheit) ist ein sehr hoher wert und stellt bei den meisten hobby bis semi-profisportlern die absolute grenze dar, die an Milchsäure anfallen kann.......man Profisportler vertragen bis 30 mmol/dl
 
zum ergometertest: 15 mmol/dl (ist die Einheit)
ich befürchte, du meinst [mmol/l],
damit liegst du um den faktor 10 daneben.

Im downhill befindest du dich auf jeden fall in einem Anaeroben bereich, in dem auch Laktat anfällt.......nur kommt das natürlich auch auf die dauer an.....in 5min kann sich natürlich nicht viel Laktat ansammeln...
da liegst du auch komplett daneben:
die höchsten laktatwerte werden bei 400m-sprintern gemessen,

selbst durch nen 100 m sprint kannst du 10 mmol laktat im blut haben.

sprints haben immer einen erhöhten laktatspiegel zur folge - nicht direkt während der belastung, sondern kumulativ ein paar minuten danach ("überschießen").
 
stimmt.........schreibfehler die einheit ist mmol/l..........oder mg/dl........

den rest, weiss ich klug********r............gut recherchiert hast du im internet .....hast du auch wirklich ahnung davon oder kannst du nur gut googlen?
 
denk dran das werte bis 30 eigentlich nur sehr kurzfristiger natür sind UND auch nur bei wenigen sportarten(400m lauf wie schon geschrieben) auftreten, und dort auch SEHR schnell abgebaut werden.
 
den rest, weiss ich klug********r............gut recherchiert hast du im internet .....hast du auch wirklich ahnung davon oder kannst du nur gut googlen?
ich versteh deinen ausbruch nicht:
auch wenn das laktat wieder abgebaut wird - das was du geschrieben hast, ist einfach falsch.
in jeder beziehung. das hat nichts zu tun mit pingelig oder penibel.

(und das wusste ich ohne zu gugeln.)
 
natürlich fällt laktat an.......kann auch in höheren konzentrationen sein....nur wird es bei Sprintern innerhalb von Minuten gleich wieder verstoffwechselt, da diese eine hohe Laktatoleranz besitzen und auch die Laktar"verwertung" sehr schnell vor sich geht....
somit sammelt sich hier nicht viel an
 
natürlich fällt laktat an.......kann auch in höheren konzentrationen sein....nur wird es bei Sprintern innerhalb von Minuten gleich wieder verstoffwechselt, da diese eine hohe Laktatoleranz besitzen und auch die Laktar"verwertung" sehr schnell vor sich geht....
somit sammelt sich hier nicht viel an
Auf das ganze Leben bezogen sammelt sich natürlich bei uns allen nicht viel Laktat an. ;)

Und Du schreibst selbst, dass DH anaerobe Sportart ist - alaktazid kannst Du kaum gemeint haben. :) Der Rest ist nur eine Frage von Intensität.

@LG-BIKER:
In meiner kleinen laienhaften Medizinwelt würde ich es grob so formulieren. Training ist das (hoffentlich) gezielte Einwirken auf den Organismus durch sportliche Aktivität, um gezielte Anpassungsprozesse hervorzurufen, wenn es geht einigermaßen dauerhaft, um letztlich mehr leisten zu können oder einfach gesagt, den Wirkungsgrad des Motors zu erhöhen. Wobei mir die letzte Aussage bestimmt um die Ohren fliegt
Ich würde sagen, nicht nur den Wirkungsgrad erhöhen, sondern noch allgemeiner formulieren: spezifische Anpassungsreaktionen dauerhaft zu erzielen.

Für den einen heißt das dann "mehr Wirkungsgrad" für den anderen "mehr Leistung" und den dritten vieleicht "mehr Ausdauer".

Liebe Grüße

Mischiman
 
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