Jagdfakten

Eicheln gibt es etwa alle sechs jahre in massen. Dann fressen die wildschweine nicht alle. Es können genug austreiben. Wäre es gleichmäßig über die jahre verteilt, würden die wildschweine jedes jahr alles abräumen.
Die wildfütterung ist zwar untersagt, aber für die kirrung am hochsitz stehen massenhaft fässer mit futter bereit.
Ich konnte einmal einen tag mit jägern verbringen. Eine der wenigen damen fragte ich dann, warum sie auf den fuchs schieße. Sie holte zu einer langen erklärung aus. Ihr mann unterbrach sie und meine, "Sei doch ehrlich und sag, dass es dir spaß macht."
Und wo die trophäenjagd hinführt, kann man leicht ermessen, wenn man sich einmal alte jagdtrophäen anschaut, z.b. im jagdsschloss Erbach im Odenwald. Da wirken die heutigen hirsche wie mickerlinge. Man hat also alle starken tiere im laufe der zeit ausgerottet.
da ist sicher was dran mit den mickerlingen, ich stecke ja nicht grossartig in der materie , wie das bei den wildschweinen aussieht weiss ich nicht, aber ich kann mir schon vorstellen das unbedachte jagd keine nachhaltig, in irgendeiner form nützliche auswirkung haben kann.
die natur ist halt doch komplexer als oft angenommen.
 

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Re: Jagdfakten
Und wo die trophäenjagd hinführt, kann man leicht ermessen, wenn man sich einmal alte jagdtrophäen anschaut, z.b. im jagdsschloss Erbach im Odenwald. Da wirken die heutigen hirsche wie mickerlinge. Man hat also alle starken tiere im laufe der zeit ausgerottet.


Die Wildpopulation war damals irre hoch, weil der Adel den Wald hauptsächlich als Jagdrevier sah. Sonderlich geschäftstüchtig waren die Adeligen selten, darum sahen sie kein anderes (wirtschaftliches) Potential im Wald.
Der österr. Thronfolger Franz Ferdinand gilt als extremstes Beispiel dieser Entwicklung. Er hatte im Laufe seines Lebens 275.000(!!!) Tiere erlegt.
Seit dem geht's mit der hohen Jagd bergab. ;)
In Deutschland sind heute schon zahlreiche Jagdreviere nicht mehr verpachtbar.

Wie man den Wildbestand am besten reguliert, dazu gibt es eine ewige Wissenschaftlerdiskussion. Ich muss immer etwas schmunzeln, wenn hier das Füttern als Argument kommt - schaut mal beim Fenster raus. Winter? :D
In einem Nachbartal hat sich zb der Gämsenbestand selbst ausgerottet - Räude.
Wildschweine lassen sich dzt nur durch sehr intensive Bejagung einigermaßen kontrollieren. Sprich - der Jäger muss alles, was ihm vor den Lauf kommt, erlegen. Und das so oft wie möglich, weil sich der Bestand immer wieder erneuert, sei es durch neue Würfe, sei es durch einwandernde Tiere.
Nun kommt ja der Wolf zurück oder er ist schon da. Ich denke halt nicht, dass sich der mit Wildschweinen anlegen wird, wo er doch lammfromme Schafe fressen kann.

Ich habe es ja schon mal geschrieben: Unser Jagdpächter fragt mich immer, wohin ich fahre, damit wir uns nicht in die Quere kommen. ;)
 
Selbst bei deiner These, dass nur noch INTENSIVE Bejagung, wie du sie vorschlägst, hilft, sind sich die Wissenschaftler nicht einig.

MMn gehört die Jagd, wenn sie denn sein muss, professieneller durchgeführt und nicht in die Hände von Laien gelegt, die schießen, was ihnen vor die Flinte läuft und dadurch die Strukturen in einer Wildschweinrotte durcheinander bringen. (zB durch Tötung der Leitbache)
https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/102546/index.php
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch mal. Ich habe diese Aussage zwei mal eingeschränkt, einmal zeitlich und einmal untergeordnet.

Und lies auch deinen Link mal genauer durch. Vor allem den Abschnitt zur Leitbachendiskussion. Zitat: "In der Quintessenz bedeutet dies, dass die der "Leitbache" zugesprochene Zuwachsdrosselung innerhalb der Rotte nach bisherigem Wissenstand in ihrer Pauschalität unplausibel ist. Durch die Schonung älterer Bachen bleibt die Schwarzwildpopulation produktiv. Der Zuwachs wird auf einem hohen Niveau gehalten."
 
...
Wildschweine lassen sich dzt nur durch sehr intensive Bejagung einigermaßen kontrollieren. ...

Und warum wird gerade dies anscheinend immer mehr in Frage gestellt?
Die Begründung, warum dies offensichtlich nicht funktioniert klingt für mich schon plausibel. Vor allem weil es anscheinend keine Anzeichen gibt, welches die intensive Bejagung als Lösung heraus gestellt hätte, sondern eher das Gegenteil eintrifft.
 
Das Gegenteil trifft nicht ein. Meistens ist die Bejagung noch zu wenig intensiv.

Diese These mit der Leitbache besteht schon seit Jahrzehnten. Wie so oft glaubt deren Erfinder besonders stark dran und zieht dann predigend durch's Land um Jünger um sich zu scharen. ;)

Durch die Afrikanische Schweinepest wird das ganze jetzt sowieso sehr spannend.

Trotz allem ist es schon beeindruckend, wie stark sich die Tiere in den letzten Jahrzehnten vermehren konnten.
 
Das Gegenteil trifft nicht ein. Meistens ist die Bejagung noch zu wenig intensiv.

Diese These mit der Leitbache besteht schon seit Jahrzehnten. Wie so oft glaubt deren Erfinder besonders stark dran und zieht dann predigend durch's Land um Jünger um sich zu scharen. ;)

Durch die Afrikanische Schweinepest wird das ganze jetzt sowieso sehr spannend.

Trotz allem ist es schon beeindruckend, wie stark sich die Tiere in den letzten Jahrzehnten vermehren konnten.
schweine sind halt schweine, in berlin,buddeln die teilweise auf parkplätzen neben irgendwelchen leuten nach futter am hellichten tag.
alle abknallen,paar kollateralschäden sind nicht zu vermeiden..
erinnert mich irgendwie an das hier
https://www.hftg.co/chinas-tiervernichtung/
 
Link funktioniert nicht, aber ich denke, ich weiß, worum es da geht.

Man denkt teils auch schon über Empfängnisverhütung für Wildschweine nach. :D
 
Ich weiß nicht ob das mit der Vermehrung mit oder ohne Leitbache nen Unterschied macht; werd es aber morgen meinen Kollegen (Jäger) fragen ob er davon mal gehört hat. Jedenfalls erklärte er mir; wenn man eine Rotte schießt; dann fängt man immer von hinten nach vorne an; um wenn dann die Leitbache als letztes zu erwischen da sonst die ganze Rotte nur noch wahllos umher rennt und die Orientierung verliert. Sieht man auch in paar Videos die er mir mal zeigte wie das dann ausschaut.

Aber es ist sogar die Ansicht der mir bekannten Jäger; es gibt zu viel schießwütige derer Sorte.
 
Weiß ich nicht. Aber viel Konkurrenz haben die nicht.
Überhaupt gibt es bei uns wenige Wildtiere in ähnlichen Dimensionen. Den Braunbären noch und dann halt noch ein paar Pflanzenfresser.
Wölfe legen sich mit denen höchstens in Not und im Rudel an. Dann schon lieber einen Frischling reißen.

Ihr müsstet die Tiere doch eh ab und an beim Biken treffen.
 
Weiß ich nicht. Aber viel Konkurrenz haben die nicht.
Überhaupt gibt es bei uns wenige Wildtiere in ähnlichen Dimensionen. Den Braunbären noch und dann halt noch ein paar Pflanzenfresser.
Wölfe legen sich mit denen höchstens in Not und im Rudel an. Dann schon lieber einen Frischling reißen.

Ihr müsstet die Tiere doch eh ab und an beim Biken treffen.
ich treffe dauernd schweine, und ich weiss auch das die teilweise 5m weiter ich gebüsch stecken,nervös werde ich nur ,wenn mir ne bande frischlinge über den weg läuft.
 
Und die Alte hinter her.
Kann ins Auge gehen.

Wolf hast du noch keinen gesichtet?
nee, selbstpersönlich noch nicht, soweit mir gut bekannte dörfler :) berichten, gab es wohl schon sichtungen morgens um 4 beim gassi gehen.
edith meint;
es werden dort öfter mal knochenteile von rehen gefunden ,aber in der ecke sieht man auch sonst eher mal rehe ,als schweine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man eber statt bachen bejagt wie seit jahrzehnten (vergl. das obige zitat), dann braucht man sich nicht zu wundern, dass die population nicht abnimmt. Ein eber reicht ja im prinzip für eine ganze rotte bachen aus. Es muss ja nicht immer die leitbache sein. Für deren sexuelle wundertaten (synchonisieren/unterdrücken) scheint es keinerlei beweise zu geben, außer dass es tierarten gibt, bei denen das zutrifft. Die funktion in der sozialstruktur ist ja davon nicht betroffen. Man wird sie also verschonen.
 
Wenn man eber statt bachen bejagt wie seit jahrzehnten (vergl. das obige zitat), dann braucht man sich nicht zu wundern, dass die population nicht abnimmt. Ein eber reicht ja im prinzip für eine ganze rotte bachen aus. Es muss ja nicht immer die leitbache sein. Für deren sexuelle wundertaten (synchonisieren/unterdrücken) scheint es keinerlei beweise zu geben, außer dass es tierarten gibt, bei denen das zutrifft. Die funktion in der sozialstruktur ist ja davon nicht betroffen. Man wird sie also verschonen.
es gibt sogar menschen die leben in so einer rotte, vllt. sollte man die mal fragen :dope::blah::cooking:
 
Noch mal. Ich habe diese Aussage zwei mal eingeschränkt, einmal zeitlich und einmal untergeordnet.

Und lies auch deinen Link mal genauer durch. Vor allem den Abschnitt zur Leitbachendiskussion. Zitat: "In der Quintessenz bedeutet dies, dass die der "Leitbache" zugesprochene Zuwachsdrosselung innerhalb der Rotte nach bisherigem Wissenstand in ihrer Pauschalität unplausibel ist. Durch die Schonung älterer Bachen bleibt die Schwarzwildpopulation produktiv. Der Zuwachs wird auf einem hohen Niveau gehalten."
Genau darum hab ich die Seite ausgewählt.
Sie zeigt, dass man sich nicht einig ist, was der beste Weg ist.

Selbst mit den Einschränkungen deiner Aussage ist dein Ansatz ("intensive Bejagung") einfach kein Patentrezept. Sie ist allenfalls deine Meinung, die du aber als Fakt hingestellt hast, so wie du sie formuliert hast.
 
Ich kann ja nur von dem berichten, was zumindest halbwegs funktioniert. Das hat dann auch Praxisbezug, denn Wissenschaft auf dieser Ebene nicht immer haben muss.
Um Alternativen ist jeder dankbar. Patentrezepte hingegen sind wenig hilfreich.
 
Das Gegenteil trifft nicht ein. Meistens ist die Bejagung noch zu wenig intensiv.

Diese These mit der Leitbache besteht schon seit Jahrzehnten. Wie so oft glaubt deren Erfinder besonders stark dran und zieht dann predigend durch's Land um Jünger um sich zu scharen. ;)

Durch die Afrikanische Schweinepest wird das ganze jetzt sowieso sehr spannend.

Trotz allem ist es schon beeindruckend, wie stark sich die Tiere in den letzten Jahrzehnten vermehren konnten.

Also entweder wir reden aneinander vorbei, du liest dir die Studien nicht durch oder ignorierst einfach die anderen "Thesen".

"Doch obwohl in Deutschland so viele Wildschweine geschossen werden, wie noch nie seit Beginn Aufzeichnungen in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, steigt die Anzahl der Wildschweine weiter. Ist die Lösung des „Wildschweinproblems“, noch mehr Tiere zu schießen? Oder ist gerade die intensive Jagd auf Wildschweine das Problem? Denn so paradox es klingen mag: Je mehr Jagd auf Wildschweine gemacht wird, um so stärker vermehren sie sich. Auf diesen Zusammenhang weisen immer mehr Wissenschaftler hin. Und zu diesem Ergebnis kommt auch eine französische Langzeitstudie: Starke Bejagung führt zu zu einer deutlich höheren Fortpflanzung und stimuliert die Fruchtbarkeit."

Das Gegenteil trifft also anscheinend sehr wohl ein und die intensive Bejagung bringt offensichtlich keine Besserung. In deinem letzten Satz hast es ja eigentlich auch selbst zugegeben.

Egal ob man sich jetzt die französische Studie von der Sabrina Servanty, man sich das Verhalten der Tiere im Kanton Genf (40 Jahre Jagdverbot) oder im Schweizer Nationalpark (100 Jahre Jagdverbot) ansieht, kommen diese doch alle zu einem sehr ähnlichen Ergebnis.
Du dagegen stellst es einfach als Fakt hin, dass viel zu wenig bejagt wird, ohne Studien oder sonstige seriösen Ansätze zu liefern. Warum dann dies auch "halbwegs funktioniert" ist mir genauso schleierhaft, wenn sich die Wildschweine trotzdem stark vermehren.

Um es vorweg zu nehmen, ich bin weder Jäger noch habe ich ein Problem mit ihnen. Auch Wildschweine habe ich bisher noch keine gesehen oder bin welchen begegnet, obwohl ich relativ viel (auch nachts) unterwegs bin und es laut lokalen Jägern bei uns einige geben soll.
Ich kann weder sagen, was Wahr und was Unfug ist. Ich kann nur lesen und mir so meine Meinung bilden. Dies versuche ich möglichst objektiv auf Fakten zu tun (emotional berührt mich das Thema ehrlicherweise eh ziemlich wenig). Deine Behauptungen wirken auf mich allerdings doch eher unseriös, subjektiv und wenig überzeugend.
 
ich treffe dauernd schweine, und ich weiss auch das die teilweise 5m weiter ich gebüsch stecken,nervös werde ich nur ,wenn mir ne bande frischlinge über den weg läuft.
Kann ins Auge gehen.

Ist irgendjemandem hier tatsächlich jemals von einem Wildschwein angegriffen worden? Ich halte das für sehr zweifelhaft, wenn man nicht gerade total depperd in den Wurfkreis stolpert würde ich behaupten ergreifen die Tiere immer die Flucht, bevor sie angreifen.
Ausgenommen evtl. noch verletzte Tiere wie zB. vom Jäger angeschossene.
(Ist ja nicht so, als falle ein geschossener Eber einfach direkt um)
 
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