Jagdfakten

Die einzige Region wo man das gemacht hat ist der Kanton Genf. Und siehe da, es funktioniert wunderbar.
Der Mensch muß nicht regulierend in die Natur eingreifen.
Bei uns kann jeder in kürzester Zeit den Jagdschein machen....bei uns ist eine regelrechte Jagdindustrie entstanden, mit der gewünschten Folge die Bestände immer mehr anwachsen zu lassen, um wieder möglichst vielen Jägern ihr Hobby zu ermöglichen. Und das finde ich pervers, sorry. Nur weil es unter euch vielleicht auch vernünftige Jäger gibt (Ich habe mich auch schon mit einigen unterhalten und die waren selbst kritisch ob der Entwicklung), heißt das nicht, daß das ganze System hier nicht deutlich zu hinterfragen ist.
Da wird angegeben, das Schwarzwild muß reguliert werden und wenn man dann die Strecke anschaut nach einer Drückjagd, sieht man 50% Hasen , Füchse und anderes Getier.....Daran erkennt man doch die Wahre Gesinnung der Mehrheit bei eueren Waidmännern.....

http://www.martinballuch.com/40-jahre-jagdverbot-im-kanton-genf-eine-bestandsaufnahme/

Mit der einzigen Ausnahme, dass in Genf nach wie vor gejagt wird, nur nicht von "Hobby-Jägern" (die im übrigen vorher die umfangreichste Sachkundeprüfung ablegen mussten, die es in Deutschland gibt), sondern von Berufsjägern. Die Abschusskosten lagen glaube ich pro Stück bei über 8.000 CHF. In Genf konnte man auch die "Hobby-Jagd" aussetzen, weil nahezu alles Wild ausgerottet war. Davon sind wir hier weit entfernt; sowohl was die Bestände angeht als auch die Finanzausstattung der Kommunen.
Aber die Themen hatten wir ja erst von zwei Seiten, seit dem hat sich daran bestimmt jede Menge geändert ;)

Bei der letzten Drückjagd waren es übrigens 13 Schweine, 1 Reh und 1 Fuchs; Reh und Fuchs waren aber sog. Hegeabschüsse - der Fuchs hatte Milben ("Fuchsräude") und das Reh war - vermutlich von einem Autounfall - verletzt.

Ich bin mir auch nicht sicher, wie ein Jäger den Bestand "künstlich anwachsen" lassen soll, wenn doch mehr gejagt wird. Das Anwachsen der Bestände geschieht (und das wurde hier auch schon behandelt) aufgrund klimatischer Änderungen und immer weiter fortschreitenden Industrialisierung der Landwirtschaft respektive den geänderten Schwerpunkten im Anbau von Getreide (insbes. Mais). Das sind zum einen natürliche Umstände (Klimawandel) und Folgen industrieller Entwicklung.

Ich verstehe auch nicht, warum du der Jägerschaft eine "schlechte" Gesinnung unterstellst. Ist es dir lieber, wir gingen in den Supermarkt und kauften uns Fleisch aus Massentierhaltung und industrieller Schlachtung, bei der man sich nicht sicher ist, ob die Schlachter/Metzger oder die Tiere unter schlechteren Bedingungen leben bzw. gelebt haben? Oder wäre es nicht für die Umwelt und auch aus der Perspektive des Tierschutzes sinnvoller, man würde eine extensive "Fleischproduktion" unter natürlichen Lebensumständen umsetzen und dass die Bevölkerung sich aufgrund der dann steigenden Fleischpreise bewusster ernährt? (Das gibt es in Deutschland übrigens schon: nennt sich Jagd)

Und wenn du schon bei Verkehr vs Jäger bist.
Wieso gibt es keine Alkoholkontrollen der Polizei bei Treib/ Drückjagd? Weil dann kaum ein Jäger dran teilhaben kann?

Gibt es hier regelmäßig. Da gilt - im Gegensatz zum Straßenverkehr - 0,0 Promille. Ansonsten werden noch an Ort und Stelle Jagdschein, WBK und Waffen&Munition eingezogen. Wie bereits gesagt, bei Jagd und Waffenbesitz gibt es weitaus strengere Regelungen als in den meisten anderen Bereichen. Aus gutem Grund und mit Recht. Ich kenne allerdings keinen Jäger, der bei Gesellschaftsjagden Alkohol konsumiert.
 
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Re: Jagdfakten
Weil es alles Jagdgegner immer in Hochstimmung versetzt, dass in Genf (ich spreche hier vom Kanton) ein Jagdverbot herrscht (obwohl trotzdem gejagt wird), noch ein paar Infos dazu:
- Genf nutzt 42,3% der Fläche landwirtschaftlich und 10,7% der Fläche sind Wald; also ca. 53% Fläche, die dem Wild von Nutzen sind.
- Bevölkerungsdichte 1753 EW/km^2
- In Genf herrschte(!) bis zum Jagdverbot ein sog. Patentjagdrezept, bei dem Jäger nach dem Lösen einer Erlaubnis während der Jagdzeit eine bestimmte Anzahl an Tieren erlegen dürfen. Bei einem solchen System hat der "Hobby-Jäger" keinerlei Verantwortung für das Revier.
Als Vergleich dazu Hessen:
- 42% landwirtschaftliche Flächennutzung und 40% Wald.
- Bevölkerungsdichte 249 EW/km^2
- Revierjagdrecht, bei dem der oder die Pächter/innen die Verantwortung für die Einhaltung der Abschusszahlen einerseits aber auch dafür tragen, dass das Wild im Revier bleibt und ein möglichst gesunder und ausgeglichener Wildbestand vorhanden ist.

Dass in Genf nahezu alles Wild ausgerottet war, war also dem massiven Missmanagement der zuständigen Behörden geschuldet, die einfach zu viele Abschüsse verkauft haben; nicht weil die Jäger einfach so alles kurz und klein geschossen haben. Außerdem gibt es einerseits deutlich weniger Flächen, die für das Wild attraktiv sind als z.B. in Hessen und zum anderen hat Genf eine bedeutend höhere Einwohnerdichte, was vermutlich auch zu mehr Störungen des Wildes führt. Interessant ist auch die Äußerung von Herrn Balluch, dass Rot- und Schwarzwild von angrenzenden Ländern/Kantonen einwandern, aber es zu keiner Explosion der Bestände führt. Das lässt darauf schließen, dass die (kurzzeitige) Jagd in den Nachbarländern die Tiere dazu veranlasst, nach Genf ein-, aber anschließend auch wieder größtenteils auszuwandern. Vermutlich weil entweder kein attraktives Angebot an Nahrung und/oder Deckung vorhanden ist (was ich nicht vermute) oder aber, weil die hohe Bevölkerungsdichte und wahrscheinlich auch die Touristen für eine massive Störung des Wildes sorgen. Wenn man in Großräumen wie Frankfurt schaut, wird man auch eine eher geringe Dichte an Reh-, Rot- und Schwarzwild vorfinden, die eine Regulation nahezu überflüssig macht. Vergleicht man aber die Wilddichte mit anderen, dünner besiedelten Regionen (die deutlich häufiger anzutreffen sind als große Städte), dann wird man immer große Unterschiede feststellen. Aus diesen - und vermutlich noch vielen anderen - Gründen lässt sich das Jagdverbot in Genf nicht 1:1 auf Deutschland oder einzelne Bundesländer (die Stadtstaaten vielleicht ausgenommen) übertragen.
 
Mit der einzigen Ausnahme, dass in Genf nach wie vor gejagt wird, nur nicht von "Hobby-Jägern" (die im übrigen vorher die umfangreichste Sachkundeprüfung ablegen mussten, die es in Deutschland gibt), sondern von Berufsjägern. Die Abschusskosten lagen glaube ich pro Stück bei über 8.000 CHF. In Genf konnte man auch die "Hobby-Jagd" aussetzen, weil nahezu alles Wild ausgerottet war. Davon sind wir hier weit entfernt; sowohl was die Bestände angeht als auch die Finanzausstattung der Kommunen.
Aber die Themen hatten wir ja erst von zwei Seiten, seit dem hat sich daran bestimmt jede Menge geändert ;)

Bei der letzten Drückjagd waren es übrigens 13 Schweine, 1 Reh und 1 Fuchs; Reh und Fuchs waren aber sog. Hegeabschüsse - der Fuchs hatte Milben ("Fuchsräude") und das Reh war - vermutlich von einem Autounfall - verletzt.

Ich bin mir auch nicht sicher, wie ein Jäger den Bestand "künstlich anwachsen" lassen soll, wenn doch mehr gejagt wird. Das Anwachsen der Bestände geschieht (und das wurde hier auch schon behandelt) aufgrund klimatischer Änderungen und immer weiter fortschreitenden Industrialisierung der Landwirtschaft respektive den geänderten Schwerpunkten im Anbau von Getreide (insbes. Mais). Das sind zum einen natürliche Umstände (Klimawandel) und Folgen industrieller Entwicklung.

Ich verstehe auch nicht, warum du der Jägerschaft eine "schlechte" Gesinnung unterstellst. Ist es dir lieber, wir gingen in den Supermarkt und kauften uns Fleisch aus Massentierhaltung und industrieller Schlachtung, bei der man sich nicht sicher ist, ob die Schlachter/Metzger oder die Tiere unter schlechteren Bedingungen leben bzw. gelebt haben? Oder wäre es nicht für die Umwelt und auch aus der Perspektive des Tierschutzes sinnvoller, man würde eine extensive "Fleischproduktion" unter natürlichen Lebensumständen umsetzen und dass die Bevölkerung sich aufgrund der dann steigenden Fleischpreise bewusster ernährt? (Das gibt es in Deutschland übrigens schon: nennt sich Jagd)



Gibt es hier regelmäßig. Da gilt - im Gegensatz zum Straßenverkehr - 0,0 Promille. Ansonsten werden noch an Ort und Stelle Jagdschein, WBK und Waffen&Munition eingezogen. Wie bereits gesagt, bei Jagd und Waffenbesitz gibt es weitaus strengere Regelungen als in den meisten anderen Bereichen. Aus gutem Grund und mit Recht. Ich kenne allerdings keinen Jäger, der bei Gesellschaftsjagden Alkohol konsumiert.

Gut, daß ein Tierarzt den Fuchs vor der Drückjagt untersucht hat ....Auf die Entfernung hättet ihr die Milben sicher nicht gesehen;)
Schön, daß bei euerer Jagd nur 1 Fuchs dabei war. Es war wohl so, daß kein weiterer vor die Flinte kam.
Oder hatten die ein Schild um, ich habe keine Milben und wurden daher verschont?
Diese Scheinheiligkeit kotzt mich echt an.
Füchse werden nur aus Spass getötet, heute braucht keiner mehr das Fell....den Rest eh nicht. Die gehen dann in die Tierkörperverwertung. Ich sagte ja schon...einfach pervers.
Wirst du auch zum Schutz der restlichen Menschheit zum Abschuß freigegeben, weil du ne Grippe hast?
Das wär auch pervers....aber ein klein wenig sind wir doch alle pervers:D
Wie die Bestände sich durch Jagd vermehren?
Aber die Themen hatten wir ja auch schon öfter, seit dem hat sich daran bestimmt jede Menge geändert ;)
Durch die intensive Bejagung vermehren sich die Bestände, Bachen erschossen, Eber besteigen unkontrolliert die jungen in der Rotte, das hat mir ein Jäger bei uns im Dorf bestätigt....
 
Gut, daß ein Tierarzt den Fuchs vor der Drückjagt untersucht hat ....Auf die Entfernung hättet ihr die Milben sicher nicht gesehen;)
Schön, daß bei euerer Jagd nur 1 Fuchs dabei war. Es war wohl so, daß kein weiterer vor die Flinte kam.
Oder hatten die ein Schild um, ich habe keine Milben und wurden daher verschont?
Diese Scheinheiligkeit kotzt mich echt an.
Füchse werden nur aus Spass getötet, heute braucht keiner mehr das Fell....den Rest eh nicht. Die gehen dann in die Tierkörperverwertung. Ich sagte ja schon...einfach pervers.
Wirst du auch zum Schutz der restlichen Menschheit zum Abschuß freigegeben, weil du ne Grippe hast?
Das wär auch pervers....aber ein klein wenig sind wir doch alle pervers:D
Wie die Bestände sich durch Jagd vermehren?
Aber die Themen hatten wir ja auch schon öfter, seit dem hat sich daran bestimmt jede Menge geändert ;)
Durch die intensive Bejagung vermehren sich die Bestände, Bachen erschossen, Eber besteigen unkontrolliert die jungen in der Rotte, das hat mir ein Jäger bei uns im Dorf bestätigt....

3 Sekunden googeln hätten dir auch die Antwort gebracht: Das Fell fällt aus und der Fuchs ist nahezu nackt. Das kann man sehr gut vor dem Schuss sehen; wahrscheinlich sogar mit grauem Star und noch einem Auge. Und was macht der Fuchs ohne Fell? 3 Mal darfst du raten!
Es kommt nur zum sog. "Rausch-Chaos" - und das auch nur bei Schwarzwild - wenn die Leitbache erschossen wird; dass das vorkommt will ich nicht bezweifeln, aber ich habe es noch nicht erlebt, dass ein Jäger so einen Unfug anstellt. Ich habe es so gelernt - und auch die Jäger die ich kenne -, dass immer das schwächste Stück einer Rotte geschossen wird. Also Frischlinge oder Überläufer (1-jährige Schweine), eben um deren hohen Beitrag an der Reproduktion zu vermeiden.
Ich habe ein paar Seiten vorher geschrieben, dass man dem Großteil der Jägerschaft in Deutschland durchaus vorhalten kann, sich zu wenig an wissenschaftlichen Erkenntnissen und daraus abgeleiteten Modell zu orientieren - oft einfach aus Bequemlichkeit. Aber dass sich die Abschusszahlen in den letzten 40 Jahren um ca. 400% gesteigert haben, weil hier und da mal eine Leitbache geschossen wird? Das glaube ich eher nicht.
 
Gut, daß ein Tierarzt den Fuchs vor der Drückjagt untersucht hat ....Auf die Entfernung hättet ihr die Milben sicher nicht gesehen;)
Schön, daß bei euerer Jagd nur 1 Fuchs dabei war. Es war wohl so, daß kein weiterer vor die Flinte kam.
Oder hatten die ein Schild um, ich habe keine Milben und wurden daher verschont?
Diese Scheinheiligkeit kotzt mich echt an.
Füchse werden nur aus Spass getötet, heute braucht keiner mehr das Fell....den Rest eh nicht. Die gehen dann in die Tierkörperverwertung. Ich sagte ja schon...einfach pervers.
Wirst du auch zum Schutz der restlichen Menschheit zum Abschuß freigegeben, weil du ne Grippe hast?
Das wär auch pervers....aber ein klein wenig sind wir doch alle pervers:D
Wie die Bestände sich durch Jagd vermehren?
Aber die Themen hatten wir ja auch schon öfter, seit dem hat sich daran bestimmt jede Menge geändert ;)
Durch die intensive Bejagung vermehren sich die Bestände, Bachen erschossen, Eber besteigen unkontrolliert die jungen in der Rotte, das hat mir ein Jäger bei uns im Dorf bestätigt....
Hätte Deutschland nicht Anfang des Jahrtausends den letzten wirklich natürlichen Feind des Fuchses ausgerottet, wäre die Population nichts so extrem hoch wie heutzutage....
Weißt du was der Grund ist weshalb teilweise schon Frischlinge erfolgreich von Keilern beschlagen (geschwängert) werden?
 
Also ich finds gut, dass @Mojo25 immer noch sehr sachlich hier schreibt, auch wenn die Jäger hier wohl in der Unterzahl sein dürften. Schade ist, dass die "Gegner" nicht auch immer so sachlich bleiben :(

Zum Thema Jagdverbot: Hier ist bis jetzt nur Kanton Genf als Beispiel genannt worden. Die Gründe, warum ein Vergleich mit anderen Regionen hinkt, leuchtet mir ein. Aber es gibt ja nicht nur das Jagdverbot in Genf, sondern auch im Schweizer Nationalpark, italienische Nationlparks usw.. Es ist wahrscheinlich mühsam, von jedem Gebiet die Änderungen und Gegebenheiten zu vergleichen. Aber nur so könnte man wirklich Rückschlüsse daraus ziehen, ob ein Jagdverbot auch bei uns funktionieren könnte.

Außer der Frage nach dem Sinn/der Notwendigkeit der Jagd finde ich auch die Erkenntnis interessant, dass sich das Verhalten der Tiere anscheinend verändert, wenn sie nicht gejagt werden. Ich sehe es deshalb so, dass ich durch meine Anwesenheit im Wald nicht das Wild aufscheuche, sondern dass die Erholungssuchenden im Wald immer weniger die Möglichkeit haben, diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben. Ich denke es mir oft, wenn ich so durch den Wald fahre, wie "steril" und einsam man sich da vorkommt. Kein Wunder, wenn die Kinder heutzutage keinen Bezug mehr zu "Fleisch" haben, wenn es fast nur noch die großen Massentierhaltungen gibt und man nur noch Haustiere kennt. Und dann kommt gleich der große Aufschrei, wenn mal ein Fuchs übern Weg läuft.
 
Und dann kommt gleich der große Aufschrei, wenn mal ein Fuchs übern Weg läuft.
...schon mal erlebt, was passiert wenn eine findige Fähe beschließt ihre Jungen in einer Ortschaft aufzuziehen? Immerhin ist sie dort sicher, das Narungsangebot ist klasse und es gibt ungenutzten Wohnraum.

Spielplätze wurden geschlossen. Es gab mehrere Begehungen der umliegenden Grundstücke und die Besitzer wurden aufgefordert, Unterschlupfmöglichkeiten zu verbauen. Merkzettel wurden verteilt.
 
Zum Thema Jagdverbot: Hier ist bis jetzt nur Kanton Genf als Beispiel genannt worden. Die Gründe, warum ein Vergleich mit anderen Regionen hinkt, leuchtet mir ein. Aber es gibt ja nicht nur das Jagdverbot in Genf, sondern auch im Schweizer Nationalpark, italienische Nationlparks usw.. Es ist wahrscheinlich mühsam, von jedem Gebiet die Änderungen und Gegebenheiten zu vergleichen. Aber nur so könnte man wirklich Rückschlüsse daraus ziehen, ob ein Jagdverbot auch bei uns funktionieren könnte.

Außer der Frage nach dem Sinn/der Notwendigkeit der Jagd finde ich auch die Erkenntnis interessant, dass sich das Verhalten der Tiere anscheinend verändert, wenn sie nicht gejagt werden. Ich sehe es deshalb so, dass ich durch meine Anwesenheit im Wald nicht das Wild aufscheuche, sondern dass die Erholungssuchenden im Wald immer weniger die Möglichkeit haben, diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben. Ich denke es mir oft, wenn ich so durch den Wald fahre, wie "steril" und einsam man sich da vorkommt. Kein Wunder, wenn die Kinder heutzutage keinen Bezug mehr zu "Fleisch" haben, wenn es fast nur noch die großen Massentierhaltungen gibt und man nur noch Haustiere kennt. Und dann kommt gleich der große Aufschrei, wenn mal ein Fuchs übern Weg läuft.

Zum ersten: ja, ich fände es auch gut, wenn es wissenschaftliche Untersuchungen gäbe; aber leider gibt es da relativ wenig und wenn es Modelle zur Änderung oder Anpassung der Jagd gibt, werden sie leider von vielen Jägern als "Unfug" abgetan. Das halte ich - auch aus der Perspektive eines Jägers - für absolut falsch und auch fahrlässig was die öffentliche Wahrnehmung der Jagd angeht.

Zum zweiten: ja und nein. Es ist richtig, dass das Wild in der (Drück-)Jagdsaison aufgrund des hohen Jagddruckes scheuer ist als sonst. Aber das ändert sich auch wieder im Verlauf des Jahres. Es ist wie beim Menschen, der in der Vorweihnachtszeit die Einkaufsstraße meidet, weil es dort so voll ist. Das ändert sich im Januar auch wieder ;) Und Wild flüchtet nicht unbedingt, wenn es Menschen sieht oder wittert, es verharrt oft einfach nur. Ich bin letztens fast über ein Reh gestolpert, als ich aufgrund des vielen Laubes ca. einen Meter vom eigentlichen Weg abgekommen bin. Es lag einfach regungslos da und war nicht zu sehen. Als ich ein oder zwei Schritte vor ihm war, hat es plötzlich Fersengeld gegeben und ist in die nächste Dickung gesprungen. Wenn du Wild sehen willst, nimm dir einen Campinghocker mit und setz dich einfach mal ganz ruhig auf eine Lichtung oder auch einen Weg. Du wirst staunen, was du alles siehst, wenn du selber nicht in Bewegung bist.
 
Solche Untersuchungen gibt es. Ganz ohne Bejagung geht es nicht. Gerade in Bezug auf Räudeerkrankungen beim Steinbock.
So weit geht die Naturliebe dann doch wieder nicht.
 
..
Und wie unter Mountainbikern gibt es auch unter Jägern Idioten.

Kenne sowohl MTB'ler als auch Jäger, beide teils privat.
Aus meiner Erfahrung ist die Idiotendichte bei den Jägern leider deutlich höher.

Solche Untersuchungen gibt es. Ganz ohne Bejagung geht es nicht. Gerade in Bezug auf Räudeerkrankungen beim Steinbock.
So weit geht die Naturliebe dann doch wieder nicht.

Aus meiner Sicht hat die Jagd rein wirtschaftliche Gründe, vormals vor allem Ernährung, heute Erhaltung des Waldes als Holzlieferant und als Hobby.
Eindämmung von Krankheiten kann ich nicht glauben, das regelt die Natur, wenn man ihr den Raum und die Zeit lässt.
 
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Kenne sowohl MTB'ler als auch Jäger, beide teils privat.
Aus meiner Erfahrung ist die Idiotendichte bei den Jägern leider deutlich höher.



Aus meiner Sicht hat die Jagd rein wirtschaftliche Gründe, vormals vor allem Ernährung, heute Erhaltung des Waldes als Holzlieferant und als Hobby.
Eindämmung von Krankheiten kann ich nicht glauben, das regelt die Natur, wenn man ihr den Raum und die Zeit lässt.
Naja wieviele Menschen setzen sich heutzutage gerne im Herbst winter vor einen Kachelofen und wollen die Wärme eines echten Feuers spüren? Ist das jetzt verwerflich? Produkte aus dem Naturmaterial Holz werden gehypt. Sollten jetzt Holzprodukte verboten werden? Wenn nicht werden wir uns damit abfinden müssen, dass eine Holzwirtschaft existiert. Durch das moderne Leben des Menschen kommen Krankheiten heutzutage extrem schnell von A nach B. Sollen wir reisen zum Vergnügen verbieten? Die Natur regelt die Krankheiten. Wo fangen wir da an und hören auf? Sollten wir dann nicht medizinische Forschung, Impfungen und Co nicht auch verbieten? Soll die Tollwut wieder eingeführt werden? Der bedarf nach Ökostrom hat die Maisproduktion extrem angekurbelt was einen extremen Schwarzwildzuwachs zur Folge hat. Also Ökostrom verbeiten und wieder auf Kohle & Atom setzen? Wäre gut wenn sich jeder mal über die Hintergründe gedanken machen würde und nicht sofort seinen Senf zu allem abgeben würde.
 
Naja wieviele Menschen setzen sich heutzutage gerne im Herbst winter vor einen Kachelofen und wollen die Wärme eines echten Feuers spüren? Ist das jetzt verwerflich?

Ich gönne es denen, obwohl in Zeiten der Bedeutung von energieeffizientem Wohnen eigentlich Mist. Aber da weitestgehend CO2-Bilanzneutral, ok..

Produkte aus dem Naturmaterial Holz werden gehypt. Sollten jetzt Holzprodukte verboten werden? Wenn nicht werden wir uns damit abfinden müssen, dass eine Holzwirtschaft existiert..

Habe ich das behauptet.
Ich schrieb, daß die Jagd den Erhalt des Nutzwaldes und dem archaischen Trieb der Jäger dient.
Ist beides auch für mich ok.
Ich lasse mich halt nur nicht gern in eine Ecke stellen von den Forstindustrie, daß mein Hobby dem Wald schadet und daneben zerwühlt der Harvester gefühlt ohne Rücksicht.
Auch nicht von der Jägerei, im Winter die Viecher füttern und "hegen", deren natürliche Feinde dezimieren und mein Hobby verunglimpfen...

Durch das moderne Leben des Menschen kommen Krankheiten heutzutage extrem schnell von A nach B. Sollen wir reisen zum Vergnügen verbieten?

Und der Rest.
Natürlich sollte man einschreiten, wenn sich Seuchen ausbreiten, erst recht beim Menschen und wenn vom Menschen mit verursacht. Aber nicht alles regulieren. Solche Krankheiten wie die von Dir beschriebene Räude, er hat die denn vor dem Menschen eingedämmt?
Natürliche Feinde (mittlerweile fast nur der Mensch) und Selektion, siehe oben.

Und ja, weniger Fernreisen des Hobby wegen, gern.
Bin ich auch bereit, mehr zu zahlen.

Wo fährst Du denn MTB oder jagst Du nur?
 
Ich schrieb, daß die Jagd den Erhalt des Nutzwaldes und dem archaischen Trieb der Jäger dient.
Ist beides auch für mich ok.
Wieso archaischer Trieb der Jäger? Seit dem ich jage, kaufe ich bis auf sehr seltene Ausnahmen kein Fleisch mehr ein. Für mich ist einer der Hauptgründer der Jagd die Lebensmittelgewinnung. Insgesammt iesse ich weniger Fleisch wie zuvor. Das hat nichts mit einem archaischen trieb zu tun.

Auch nicht von der Jägerei, im Winter die Viecher füttern und "hegen", deren natürliche Feinde dezimieren und mein Hobby verunglimpfen...
Weißt du wieso zum Beispiel Rotwild in den Bergen im Winter gefüttert wird? Als die Menschen nicht jedes Tal bevölkert haben, hatte das Wild im Winter die Möglichkeit ins Tal zu ziehen und dort zu äsen. Jetzt hat das Wild diese Möglichkeit nicht mehr und wird zusätzlich noch durch den gesteigerten Wintersport unter druck gesetzt. Da bleibt nichts mehr übrig als die Rinde von den Bäumen zu schälen... Um das zu verhindern wird in den Bergen das Wild gefüttert. Es wird bestimmt auch Jäger geben die im Flachland versuchen durch viel Futter einen großen Wildbestand heranzuzüchten. So macht das aber bei weitem nicht jeder und schwarze Schafe gibt es in jeder Gruppierung (Jäger, Autofahrer, Sportler usw...). Bzgl. Schwarzwild wird das sicherlich so gut wie keiner machen, da es hier eh schon mehr als ausreichend (bzw. zu viel) gibt.

Aber nicht alles regulieren. Solche Krankheiten wie die von Dir beschriebene Räude, er hat die denn vor dem Menschen eingedämmt?
Natürliche Feinde (mittlerweile fast nur der Mensch) und Selektion, siehe oben.
Zum Beispiel war hier die Tollwut ein selektierender Faktor. Räude ist nur ein Problem in Gebieten wo du zu viele Füchse hast.

Am besten wäre es, der Mensch würde sich aus allem heraushalten. Dazu ist es nur dummerweise schon seit Zig Tausenden Jahren zu spät.

Wo fährst Du denn MTB oder jagst Du nur?
In den Alpen, Voralpen und um München herum. kannst gerne mal mitradeln. Und nein ich Jage nicht nur... (-; Aber kannst gerne mal mitkommen wenn es dich wirklich interessieren sollte.
 
Das Angebot zum jagen mitkommen, habe ich schon mehrmals bekommen. Vom Schwager …
Von dem kommen auch, erst am WE in BaWü wieder, so Aussage wie "ihr Mountainbiker, das ist doch verboten was ihr macht. Du fährst trotzdem... bla, bla, bla… stört das Wild .. macht den Waldboden kaputt, mein (Jagd-)Freund hat erst Letztens wieder 3 Bäume umgemacht und auf den Weg gelegt. Trotzdem wird gefahren bla .. bla .. bla"
Die sonstigen Sprüche und soziales Benehmen kommentiere ich hier nicht. Aber dieses Bild ergibt sich auch auf andere Jäger, die ich kenne.
Ist so ein Herrenrecht, das sich da erkauft und verteidigt wird.

Archaisch meine ich in dem Fall garnicht mal so negativ behaftet.
Jagen und Sammeln sind nun mal Urinstinkte. Der Teil der mir persönlich bekannten Jäger ist Waffenbesitz, jagen an sich, also das töten, der Reiz. Mmmhhh..

Grundsätzlich stimmen wir ja nach Deinen Kommentaren doch überein ;)

Und nochmal, ich habe nichts gegen die Jagd, sofern sie mich nicht einschränkt. Einschränken tue ich mich selbst, indem ich mich sozial im Wald benehme und (tagsüber) fahre ..
 
Mei das Problem ist halt dass es viele Deppen (auf alles Seiten) gibt. Kein Jäger kann dir verbieten auf Waldwegen zu fahren. Mag sein dass es den ein oder anderen stört. Dagegen machen kann er nichts. Auch fahren ja die meisten Tagsüber und nicht bei Nacht quer Feld ein... Und wirklich stören tuts die Rehe ja auch nicht. Da sind freilaufende Hunde das größere Problem.
Vll. solltest du den Schwager wechseln ;)
 
Ich fahre ungern auf "Waldwegen" und hier fängt der Konflikt an, insbesondere in BaWü
In Hessen wurde der letzte Versuch zum Glück gekippt
 
Ich fahre ungern auf "Waldwegen" und hier fängt der Konflikt an, insbesondere in BaWü
In Hessen wurde der letzte Versuch zum Glück gekippt
Verstehe ich, aber genau das erzeugt ja leider die Probleme. Hier in Bayern bekommt man Teilweise von den Jagdbehörden solch hohe Abschusszahlen vorgelegt, dass man sich echt fragen kann wie das gemacht werden soll. Wird der Abschuss signifikant verfehlt ist dies eine Ordnungswidrigkeit. Wenn sich jeder sagt "och ich fahre nicht auf Wegen", ist halt der ganze Wald mit Trails zugepflastert und die geforderte Bejagung wird fast unmöglich. Da wird der ein oder andere dann leider überreagieren...
 
BaWü hin oder her, da wo ich fahren darf, tue ich das mit ruhigem Gewissen mit der selbstauferlegten Einschränkung auf tagsüber.
Das mit den waldzupflasternden Trails verstehe ich nicht, es geht um die Nutzung vorhandener Wege.
Dann tut Euch doch den Stress mit der Quote nicht an und sucht Euch ein entspannteres Hobby oder lasst die Natur mehr machen ...
 
Das mit den waldzupflasternden Trails verstehe ich nicht, es geht um die Nutzung vorhandener Wege.
Aso hatte deinen Satz oben so verstanden dass du diese Wege nicht magst ("..Ich fahre ungern auf "Waldwegen" und hier fängt der Konflikt an..."). Vorhandene Wege sind doch kein Problem und zudem legal befahrbar.

und sucht Euch ein entspannteres Hobby oder lasst die Natur mehr machen ...
Das ist doch ein dämlicher Kommentar. Genau so gut könnte man auch sagen "Stören dich die meckernden Jäger, verkauf dein MTB und geh in den Schachclub...". :bier:
 
Genau so gut könnte man auch sagen "Stören dich die meckernden Jäger, verkauf dein MTB und geh in den Schachclub...". :bier:
Das kann man leider nicht. Die geforderten Abschusszahlen sind ein jagdimmanentes Problem, während der Jäger den sich legal fortbewegen Mountainbiker schlicht nicht anzumeckern hat :o .
Schön bei der Sache bleiben.
 
Das kann man leider nicht. Die geforderten Abschusszahlen sind ein jagdimmanentes Problem, während der Jäger den sich legal fortbewegen Mountainbiker schlicht nicht anzumeckern hat :o .
Schön bei der Sache bleiben.
Hallo Abragroll, ich kann nur für Bayern sprechen. Wie ich oben geschrieben habe, ist es doch vollkommen legal auf den Wegen zu radeln. In Bayern ist es jedoch verboten quer Feld ein außerhalb der Wege durch den Wald zu fahren. Schön bei der Sache bleiben :)
 
Hallo Abragroll, ich kann nur für Bayern sprechen. Wie ich oben geschrieben habe, ist es doch vollkommen legal auf den Wegen zu radeln. In Bayern ist es jedoch verboten quer Feld ein außerhalb der Wege durch den Wald zu fahren. Schön bei der Sache bleiben :)
Ich bin auch aus Bayern. Was hat das damit zu tun :rolleyes: ?
Aber du hast es nicht verstanden: das Problem mit den Abschusszahlen ist ein ureigenes Problem der Jäger. Das hat die anderen Nutzergruppen nicht zu interessieren. Auch dann nicht, wenn die Jäger daraus eine Rechtfertigung für ihr Meckern herleiten wollen.
So lange der andere Waldnutzer sich legal bewegt - gleichgültig in welchem Bundesland - hat der Jagdpächter auch dann nicht zu meckern, wenn die Abschusszahlen fünfmal so hoch sein sollten :o .
 
Ich bin auch aus Bayern. Was hat das damit zu tun :rolleyes: ?
Aber du hast es nicht verstanden: das Problem mit den Abschusszahlen ist ein ureigenes Problem der Jäger. Das hat die anderen Nutzergruppen nicht zu interessieren. Auch dann nicht, wenn die Jäger daraus eine Rechtfertigung für ihr Meckern herleiten wollen.
So lange der andere Waldnutzer sich legal bewegt - gleichgültig in welchem Bundesland - hat der Jagdpächter auch dann nicht zu meckern, wenn die Abschusszahlen fünfmal so hoch sein sollten :o .
Ich verstehe nicht was dein Kommentar mit dem Thema zu tun hat. Bewegt sich der Radler auf legalen wegen, gibt es keinen Grund zu meckern. Arschlöcher die bei jeder Gelegenheit Meckern gibt es in jeder Gruppe. Bewegst du dich da wo du dich nicht bewegen darfst, darfst du darauf hingewiesen werden.
 
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