D
DerJoe
Guest
Die wenigsten Firmen, die ihr hier so aufführt, produzieren die Sättel selbst. Die lassen fertigen. Entweder nach deren Vorgaben oder sie lassen einfach nur ihr eigenes Label auf ein schon vorhandenes Design drucken.
Das weltweite Geschäft teilen sich eigentlich die Firmen Velo und DDK auf.
Von DDK kam z.B. der letzte Lidl-Sattel, aber auch Selle SMP gehört zur DDK Group.
http://www.ddkbike.com/EN/index.asp
http://www.activeddk.com/
http://www.velosaddles.com/
Wenn ihr über die Seiten dieser beiden Firmen stöbert, werdet ihr so manchen Sattel dort finden, den ihr unter einem ganz anderen Label kennt.
Velo produziert als Marktführer ca. 15 Millionen Sättel im Jahr. Für sich, für OEM-Aussattungen (Scape ist z.B. eins dieser OEM'-Label) grosser Radhersteller und -Vertriebe, aber auch für bekannte Marken, die dann evtl. groà Werbung für besondere Ergonomie machen und sich die Leichtgläubigkeit der Kundschaft gut bezahlen lassen.
Von Velo und DDK kommen also Sättel im 5⬠Bereich, aber auch im 400⬠Bereich.
Firmen wie Selle Italia, Terry oder Selle Royal sind weltweit betrachtet kleine Fische gegen Velo oder DDK.
Ich bin nun schon etwas älter (mein Sohn wird dieses Jahr 20) und mit dem Alter meldet sich die Prostata. So gesehen waren bei mir sicherlich andere Gegebenheiten gesetzt als bei manch Jüngeren hier.
Der Allay Racing Pro 2.1 von Topeak war total unbequem. Dieses Pumpdingen kann man vergessen. Der Sattel ist auch ohne Kissen in der Mittel schon sehr hart im Dammbereich. Auch die einfacheren Allay Sättel waren für mich irgendwie nix.
Die SQLab 610 und 611 waren soweit sehr angenehm, nur bei beiden bekam ich nach >80km Probleme mit den Sitzknochen. Irgendwann begann ich hin und her zu rutschen.
Selle Royal Freccia: Toller Sattel, allerdings klackte das Sattelgestell nach kurzer Zeit und bei langen Touren merkte ich dann doch den Damm-/Prostatabereich. Der Freccia ist kein Gel-Sattel.
Selle Royal Respiro Athletic: Saà sich auch toll. Leider hatte auch der Verarbeitungsmängel. Die soll Selle Royal aber mit den neuen Modellen abgestellt haben. Ist zwar ein Gelsattel, aber straff gepolstert. Das alle Gelsättel weich sind, ist eine Sache aus der Vergangenheit. Moderne Gelsättel sind teilweise knallhart (siehe ISM). Nachtrag: Der Respiro als Pro ist härter gepolstert und der Respiro ist als Ledersattel immer härter gepolstert als in der Kunststoff-Ãberzug-Version.
Cobb Sattel: Waren mir im Mittelbereich zu knautschig, zu weich. Bei langen Touren wieder Probleme im Dammbereich, trotz Aussparung.
Lidl-Sattel (von DDK, hergestellt für Monz, Trier): Erstaunlich gut verarbeitet für 8â¬. Strecken bis 50km okay, danach rutschte ich nur noch hin und her.
diverse Selle Italia Sättel: kam ich nicht mehr mit zurecht, egal, was ich probierte. Egal ob SLR, SLR Flow, Max Flow usw. Selbst mein alter, ehemals heiÃgeliebter Novus passte nicht. Schade.
Terry: wie Selle Italia. Irgendwie passte es nie. Das einzig Gute an Terry fand ich das stets unproblematische Zurückgeben. Nur war der Händler irgendwann von mir genervt.
Selle San Marco SKN: Guter Gedanke, funktionierte bei mir irgendwie nicht. Probleme im Sitzknochenbereich.
Brooks B17: Ein Traum, wenn eingefahren. Die Einfahrzeit kann man etwas verkürzen. Weichklopfen oder Backofen-Methode. Ich hab ihn weichgeklopft. Wenn der von unten ordentlich gefettet ist, machen auch Regenfahrten nix aus. Mit dem Nachspannen sehr, sehr sparsam sein. Manche fahren den 20.000km ohne einmal nachzuspannen. Ich hatte ihn knapp 8000km am Rad, aber die Sache mit der Prostata wurde nicht besser. Evtl. beschneide ich ihn mal, und mache daraus einen Imperial.
Velo Airthru: Toller Sattel, aber mir wieder etwas zu hart im Sitzknochenbereich bei langen Touren.
XLC: Sättel kommen von Velo. Habe da den MTB Sattel SA-E05 genommen. Auf den ersten Blick der SQLab Konstruktion (nicht Design) sehr ähnlich. Stufensattel, der genauso montiert werden muss, wie die SQLabs.
Keine Probleme im Damm-/Prostatabereich durch den grossen Freiraum. Die Polsterung für die Sitzknochen empfinde ich wesentlich angenehmer als bei SQLab. Sehr straff, aber nicht zu hart und nicht zu weich. Bisher optimal. Und mir stellt sich die Frage, wieviel SQLab wohl an einem Sattel verdient. (Der XLC SA-E05 kostete 16⬠bei meinem 'lokal dealer'.)
XLC hat überhaupt interessante Sättel.
http://xlc-parts.com/index.php?seit...id=838&nav_id=853&pageview=1&pv_anzahl_ds=100
Wie der aufmerksame Leser sehen kann, sind die Sättel teilweise sehr unterschiedlich, auch in der Breite. Mein Sitzknochenabstand beträgt 11,5cm.
Und es ist meinen Sitzknochen sch**Ãegal, ob der Sattel nun 13cm oder 17cm breit ist. Wichtiger waren da andere Parameter. Sorry, SQLab, aber mein Hintern hat mir gesagt, dass euer System irgendwie sinnlos ist und etwas in den Köpfen der Verbraucher manifestiert, was eigentlich Unsinn ist. Für mich mal wieder ein Fall von Voodoo. Man muss es nur oft genug wiederholen und irgendwann glauben es die Leute. Gut, dass mein Arsch weder lesen noch hören kann.
Viel, viel wichtiger eine vernünftig einstellbare Sattelstütze.
Die ganzen 1-Schrauben-Sattelstützen mit Rasterungen sind vollkommen ungeeignet.
Ich bin davon überzeugt, dass viel weniger Sättel verkauft werden würden, wenn alle Sattelstützen stufenlos an der Sattelklemme einstellbar wären.
Wenn ich die vordere Schraube eine viertel Umdrehung löse und die hintere eine viertel Umdrehung strammer ziehe (oder umgekehrt), merke ich dies bereits und der Sattel hat 'meinen' Sweetspot, also den optimalen Bereich für meinen Allerwertesten verlassen.
Sowas lässt sich nicht mit einer Rasterung, egal wie fein die ist, realisieren.
Ich selbst habe viele Sättel noch mit einer gerasterten Sattelstütze probiert und bin nun davon überzeugt, dass ich viel früher einen passenden Sattel gefunden hätte.
Also mein Fazit:
1. Gescheite Sattelstütze besorgen; die erste Zeit mit griffbereiten Inbus-Schlüssel unterwegs sein; auch damit rechnen, nach bei langen Touren später in sehr, sehr kleinen Schritten nachzujustieren. Nämlich dann, wenn die Kraft auf dem Pedal nachlässt und man beginnt, sich mehr auf dem Sattel abzustützen.
2. Sättel mindetens 500km fahren. Jeder neue Sattel bedeutet eine Umstellung. Auch für euren Hintern. Lasst euch Zeit. Entscheidet nicht nach 50km.
3. Nix auf Namen geben. Viele Markensättel werden genauso in China gefertigt und sind manchmal nur umgelabelte Massenproduktion.
4. Der Preis sagt nichts über die Tauglichkeit aus. Eurem Arsch ist der Preis, das Image, das Gewicht und die Werbung egal.
5. Wenn kein Leichtbau-Sattel passt, ruhig ein paar Gramm mehr in Kauf nehmen. Geht vor der Tour pinkeln. Dann habt ihr das Gewicht wieder drin und fahrt dafür schmerzfrei und angenehm.
6. Der optimale Sattel lässt sich sogar ohne Sitzpolster lange fahren. Viele Triathleten fahren ohne Sitzpolster in den Hosen. Das Sitzpolster sollte ein zusätzlicher Luxus sein, kein Muss, um einen unpassenden Sattel fahrbar zu mach. Oder würdet ihr einen Helm kaufen und tragen, unter dem ihr eine Mütze anziehen müsst, um keine Kopfschmerzen zu bekommen?
Das weltweite Geschäft teilen sich eigentlich die Firmen Velo und DDK auf.
Von DDK kam z.B. der letzte Lidl-Sattel, aber auch Selle SMP gehört zur DDK Group.
http://www.ddkbike.com/EN/index.asp
http://www.activeddk.com/
http://www.velosaddles.com/
Wenn ihr über die Seiten dieser beiden Firmen stöbert, werdet ihr so manchen Sattel dort finden, den ihr unter einem ganz anderen Label kennt.
Velo produziert als Marktführer ca. 15 Millionen Sättel im Jahr. Für sich, für OEM-Aussattungen (Scape ist z.B. eins dieser OEM'-Label) grosser Radhersteller und -Vertriebe, aber auch für bekannte Marken, die dann evtl. groà Werbung für besondere Ergonomie machen und sich die Leichtgläubigkeit der Kundschaft gut bezahlen lassen.
Von Velo und DDK kommen also Sättel im 5⬠Bereich, aber auch im 400⬠Bereich.
Firmen wie Selle Italia, Terry oder Selle Royal sind weltweit betrachtet kleine Fische gegen Velo oder DDK.
Ich bin nun schon etwas älter (mein Sohn wird dieses Jahr 20) und mit dem Alter meldet sich die Prostata. So gesehen waren bei mir sicherlich andere Gegebenheiten gesetzt als bei manch Jüngeren hier.
Der Allay Racing Pro 2.1 von Topeak war total unbequem. Dieses Pumpdingen kann man vergessen. Der Sattel ist auch ohne Kissen in der Mittel schon sehr hart im Dammbereich. Auch die einfacheren Allay Sättel waren für mich irgendwie nix.
Die SQLab 610 und 611 waren soweit sehr angenehm, nur bei beiden bekam ich nach >80km Probleme mit den Sitzknochen. Irgendwann begann ich hin und her zu rutschen.
Selle Royal Freccia: Toller Sattel, allerdings klackte das Sattelgestell nach kurzer Zeit und bei langen Touren merkte ich dann doch den Damm-/Prostatabereich. Der Freccia ist kein Gel-Sattel.
Selle Royal Respiro Athletic: Saà sich auch toll. Leider hatte auch der Verarbeitungsmängel. Die soll Selle Royal aber mit den neuen Modellen abgestellt haben. Ist zwar ein Gelsattel, aber straff gepolstert. Das alle Gelsättel weich sind, ist eine Sache aus der Vergangenheit. Moderne Gelsättel sind teilweise knallhart (siehe ISM). Nachtrag: Der Respiro als Pro ist härter gepolstert und der Respiro ist als Ledersattel immer härter gepolstert als in der Kunststoff-Ãberzug-Version.
Cobb Sattel: Waren mir im Mittelbereich zu knautschig, zu weich. Bei langen Touren wieder Probleme im Dammbereich, trotz Aussparung.
Lidl-Sattel (von DDK, hergestellt für Monz, Trier): Erstaunlich gut verarbeitet für 8â¬. Strecken bis 50km okay, danach rutschte ich nur noch hin und her.
diverse Selle Italia Sättel: kam ich nicht mehr mit zurecht, egal, was ich probierte. Egal ob SLR, SLR Flow, Max Flow usw. Selbst mein alter, ehemals heiÃgeliebter Novus passte nicht. Schade.

Terry: wie Selle Italia. Irgendwie passte es nie. Das einzig Gute an Terry fand ich das stets unproblematische Zurückgeben. Nur war der Händler irgendwann von mir genervt.
Selle San Marco SKN: Guter Gedanke, funktionierte bei mir irgendwie nicht. Probleme im Sitzknochenbereich.
Brooks B17: Ein Traum, wenn eingefahren. Die Einfahrzeit kann man etwas verkürzen. Weichklopfen oder Backofen-Methode. Ich hab ihn weichgeklopft. Wenn der von unten ordentlich gefettet ist, machen auch Regenfahrten nix aus. Mit dem Nachspannen sehr, sehr sparsam sein. Manche fahren den 20.000km ohne einmal nachzuspannen. Ich hatte ihn knapp 8000km am Rad, aber die Sache mit der Prostata wurde nicht besser. Evtl. beschneide ich ihn mal, und mache daraus einen Imperial.
Velo Airthru: Toller Sattel, aber mir wieder etwas zu hart im Sitzknochenbereich bei langen Touren.
XLC: Sättel kommen von Velo. Habe da den MTB Sattel SA-E05 genommen. Auf den ersten Blick der SQLab Konstruktion (nicht Design) sehr ähnlich. Stufensattel, der genauso montiert werden muss, wie die SQLabs.
Keine Probleme im Damm-/Prostatabereich durch den grossen Freiraum. Die Polsterung für die Sitzknochen empfinde ich wesentlich angenehmer als bei SQLab. Sehr straff, aber nicht zu hart und nicht zu weich. Bisher optimal. Und mir stellt sich die Frage, wieviel SQLab wohl an einem Sattel verdient. (Der XLC SA-E05 kostete 16⬠bei meinem 'lokal dealer'.)
XLC hat überhaupt interessante Sättel.
http://xlc-parts.com/index.php?seit...id=838&nav_id=853&pageview=1&pv_anzahl_ds=100
Wie der aufmerksame Leser sehen kann, sind die Sättel teilweise sehr unterschiedlich, auch in der Breite. Mein Sitzknochenabstand beträgt 11,5cm.
Und es ist meinen Sitzknochen sch**Ãegal, ob der Sattel nun 13cm oder 17cm breit ist. Wichtiger waren da andere Parameter. Sorry, SQLab, aber mein Hintern hat mir gesagt, dass euer System irgendwie sinnlos ist und etwas in den Köpfen der Verbraucher manifestiert, was eigentlich Unsinn ist. Für mich mal wieder ein Fall von Voodoo. Man muss es nur oft genug wiederholen und irgendwann glauben es die Leute. Gut, dass mein Arsch weder lesen noch hören kann.
Viel, viel wichtiger eine vernünftig einstellbare Sattelstütze.
Die ganzen 1-Schrauben-Sattelstützen mit Rasterungen sind vollkommen ungeeignet.
Ich bin davon überzeugt, dass viel weniger Sättel verkauft werden würden, wenn alle Sattelstützen stufenlos an der Sattelklemme einstellbar wären.
Wenn ich die vordere Schraube eine viertel Umdrehung löse und die hintere eine viertel Umdrehung strammer ziehe (oder umgekehrt), merke ich dies bereits und der Sattel hat 'meinen' Sweetspot, also den optimalen Bereich für meinen Allerwertesten verlassen.
Sowas lässt sich nicht mit einer Rasterung, egal wie fein die ist, realisieren.
Ich selbst habe viele Sättel noch mit einer gerasterten Sattelstütze probiert und bin nun davon überzeugt, dass ich viel früher einen passenden Sattel gefunden hätte.

Also mein Fazit:
1. Gescheite Sattelstütze besorgen; die erste Zeit mit griffbereiten Inbus-Schlüssel unterwegs sein; auch damit rechnen, nach bei langen Touren später in sehr, sehr kleinen Schritten nachzujustieren. Nämlich dann, wenn die Kraft auf dem Pedal nachlässt und man beginnt, sich mehr auf dem Sattel abzustützen.
2. Sättel mindetens 500km fahren. Jeder neue Sattel bedeutet eine Umstellung. Auch für euren Hintern. Lasst euch Zeit. Entscheidet nicht nach 50km.
3. Nix auf Namen geben. Viele Markensättel werden genauso in China gefertigt und sind manchmal nur umgelabelte Massenproduktion.
4. Der Preis sagt nichts über die Tauglichkeit aus. Eurem Arsch ist der Preis, das Image, das Gewicht und die Werbung egal.
5. Wenn kein Leichtbau-Sattel passt, ruhig ein paar Gramm mehr in Kauf nehmen. Geht vor der Tour pinkeln. Dann habt ihr das Gewicht wieder drin und fahrt dafür schmerzfrei und angenehm.
6. Der optimale Sattel lässt sich sogar ohne Sitzpolster lange fahren. Viele Triathleten fahren ohne Sitzpolster in den Hosen. Das Sitzpolster sollte ein zusätzlicher Luxus sein, kein Muss, um einen unpassenden Sattel fahrbar zu mach. Oder würdet ihr einen Helm kaufen und tragen, unter dem ihr eine Mütze anziehen müsst, um keine Kopfschmerzen zu bekommen?
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