30.12. 14:30 Auf dem Nebo-Trail, -200m
Für jordanische Wüstenradler vorgesehen: Der
https://jordanbiketrail.com durchzieht das gesamte Land von Nord nach Süd und ist bereits perfekt in Etappen durchgeplant und beschrieben. Ein Mix aus 60% Teer und 40% Piste beinahe ohne Trails klingt jetzt allerdings nicht so wahnsinnig spannend für ernstmeinende Mountainbiker, vielleicht können wir da unterwegs noch ein bisserl was aufpeppen. Die Wanderer haben parallel dazu den ebenso ausführlich durchgestylten
https://jordantrail.org, wir versuchen da mal ein wenig zu mischen.
Das erste Experiment geht allerdings direkt in die Hose. Der jordanische Weitwanderweg ist zwar genauestens mit GPS-Tracks versehen und kaum zu verfehlen, in der Realität aber zumindest am Berg Nebo wohl mehr eine "gedachte Richtung" als ein gebauter Trail. Wir finden an besagter Stelle nicht mal einen Ziegenpfad, scheinbar gehen die Wanderer häufig querfeldein über die steinigen Berge und stapfen anschließend durch sandige Wadis. Wir probierens ein bisserl, aber richtigen Sinn hat's an dieser Stelle erst mal nicht. Satz mit X, wahr wohl nix, also schieben wir unverrichteter Traildinge zurück auf den Berg Nebo...
... und suchen uns eine andere Abfahrt hinab zum toten Meer.
Rein ins Wadi, raus aus dem Wadi, ist jetzt auch nicht unbedingt hässlich hier.
Das tote Meer ist sowieso eine "Extrawurst" auf der Tour, weder der Biketrail noch der Wanderweg durch Jordanien führen hier runter. Vermutlich zu heiss außerhalb des Winters, im Dezember allerdings sehr angenehm temperiert. Und wir waren da beide noch nie, also müssen wir sowieso hin.
Neben den zahlreichen Pisten kann man immer wieder mal querfeldein und ziemlich geil durch die felsig bröslige Wüste surfen. Dabei kommt fast ein bisserl Rampage-Feeling von Utah auf. Schätze wenn man die Gegend genau kennt, könnte man durchaus eine Freeride-Line vom Nebo-Gipfel bis hinab zum Meer ziehen. Das krieg ich heute nicht gebacken, zu viele kleine Schluchten und felsige Abbrüche durchziehen die Berge, zu schlecht sind Karten und Satellitenbilder. Aber alles in allem machts durchaus Spaß... und die Gegend ist sowieso geil.
Totes Meer im Blick: Zweihundert geht's noch runter und wir sind schon auf minus zweihundert Metern. So tief negativ unter dem Meeresspiegel war ich noch nie. Die Luft ist so dick, dass man kaum voran kommt: Sauerstoffoverkill.