Jordix - von Amman nach Akaba

30.12. 15:30 Hotel am toten Meer, -400m

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Am toten Meer angekommen, ...

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... tauscht Kettle kurzfristig das Fortbewegungsmittel von zwei rollenden Reifen auf vier trampelnde Hufe. Dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hat der Beduine allerdings mehr Spaß an der Aktion. Glaube Kettle mag am Ende gar keine Kamele?!

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Achso... und falls ihr auf ne draussenschlafige Extremabenteuerbikepackingtour gewartet habt, der Jordix wird keine: Das Zelt liegt daheim... und da liegt's gut. Ist im Hochwinter schon ein bisserl frostig, nachts und höher oben in den Wüsten Jordaniens. Der Hauptgrund allerdings: Sonnenuntergang ist schon um halb fünf, gefolgt von vierzehn(!) Stunden Finsternis. Das ist mir wirklich deutlich zu deppert im Zelt. Lieber hauen wir am toten Meer erst mal noch die letzten Hotelpunkte aus einem früheren Leben auf den Kopf. Und wenn die Tour dann nach den Sightseeingmätzchen und Badetagen endlich mal richtig los geht und die touristischen Gegenden verlässt, fragen wir zwecks Übernachtung einfach die Beduinen am Wegesrand. Irgendwas wird sich schon finden...
 
Schönööner Sonnenuntergang!
Eine Blondine bringt auch richtig viel ein - musst nur gut verhandeln. :lol:

Wir waren mal in der Türkei auf einem Ausflug und haben Ziegennomaden getroffen: Zelt aus Plastikplanen und auf dem Boden große Pappkartons. Die wollten unsere 6 jährige blonde Tochter gegen 23 Ziegen tauschen. Als ich sie dann fragte, ob der Tausch für sie OK wäre, brach sie in Tränen aus. - War wohl doch zu hart so eine Frage in dem Alter. Hat ihr aber glücklicherweise nicht geschadet.
 
30.12. 11:20 Militärcheckpoint am Jordan an der israelischen Grenze, -400m

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Bevor die Tour richtig los geht, packen wir am letzten Tag des Jahrzehnts noch ein bisserl Kultur in den Beutel. Unweit vom toten Meer am Fluss Jordan liegt die Stelle, wo Jesus vor zweitausend Jahren von Johannes getauft wurde. Könnte man ja mal hinradln, denken wir. Erst ein paar Kilometer auf der Hauptstraße durchs Jordantal, dann schwenken wir auf eine alternative Piste ein.

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Vorbei an seltsam verlassenen archäologischen Stätten...

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... brezln wir durch verschilfte Wadis dem Jordan entgegen.

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Besonders lange brezln wir allerdings nicht: Hinter einer Ecke erscheint vor uns auf einmal ein Wachturm, kurz darauf ein scharfer Pfiff, dann ist der experimentelle Trail auch schon ziemlich abrupt beendet. Offensichtlich sollte man in der Nähe des Jordans und damit dicht an der Grenze zu Israel nicht so unbedarft durch die Gegend strampeln. "Welcome to Jordan" sagt der Wachtposten freundlich, "what's your name"... "where are you from"... "do you speak arabic?"... aber dableiben müssen wir doch. Derweil wird der Oberoberst kontaktiert und erklärt auf arabisch, wie mit den Gesetzesbrechern weiter zu verfahren sei. Hoffentlich fällt sein Urteil gnädig aus, sonst verbringen wir Silvester statt im Luxushotel in einer Gefängniszelle.

Btw... ich schwörs... da waren keine Schilder... keine Absperrungen... kein gar nix! Und sorry für die seltsame Perspektive, das illegale Verhaftungsvideo hat Kettle getarnt aus der Hüfte geschossen. No risk no fun!
 
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Das klingt ja jetzt doch nach Abentuerurlaub...
Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr da schnell wieder wegkommt.
Vielleicht solltet Ihr mal in dem einzigen MTB-Laden vorbeischauen und den mal etwas interviewen zu does und don'ts.
 
Wenn wir von den zwei in den nächsten Tagen nix hören, wissen wir wo sie stecken
Aber ich glaub die zwei machen es bewußt spannend und lassen uns jetzt noch ein wenig zappeln :D die Gerüchteküche brodelt...
 
Wenn ich mirdir Zeit des Posts ansehe, dann wird es Allah-/Gott(oder wer auch immer aktuell dort zuständig ist)-Sei-Dank kein Knastix werden.
Auch wenn solche Aktionen für die Extrawürze eines Trips darstellen...... überreizt es nicht....

Ansonsten, rudschts guad umme!!!!

Wenn rutschen im Sand überhaupt geht....
 
Naja, war 2019 immerhin 275 Tage unterwegs... ohne Kurzkram oder Tagestrips... da ist ein Tag im Knast schon mal drin: Atlantix-Ende 22... Skisafari 42... Gardaquickie 6... Mediteranix-Spanien 40... Vogesix 9... Durstix 59... Tobleronix 11... Mediteranix-Italien 50... Jordix 3. Die Frage ist nur: Womit hab ich die restlichen drei Monate verschwendet?!
 
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Naja, war 2019 immerhin 275 Tage unterwegs... ohne Kurzkram oder Tagestrips... da ist ein Tag im Knast schon mal drin: Atlantix-Ende 22... Skisafari 42... Gardaquickie 6... Mediteranix-Spanien 40... Durstix 59... Vogesix 9... Tobleronix 11... Mediteranix-Italien 50... Jordix 3. Die Frage ist nur: Womit hab ich die restlichen drei Monate verschwendet?!
Mit waschen, neue Schuhe bestellen, packen und planen wahrscheinlich.
Und Weizen und Brezeln oben auf einem Geschäftshaus in München ;)
 
30.12. 12:50 Taufstätte von Jesus am Jordan, -350m

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Am Gefängnis schrammen wir nochmal knapp vorbei. Allerdings müssen wir das offroadige Gelände am Jordan unter den wachsamen Fernglasaugen dreier Wachturmbesatzungen verlassen und auf direktem Weg zurück zur Hauptstraße. Am offiziellen Parkplatz zur "Jesus Baptism Site" müssen dann die Bikes parken und wir werden wie alle anderen braven und ordentlichen Touristen in Grüppchen verpackt und mit Shuttlebussen zum Jordan gefahren. Keine Extrawurst für Bergradler! Aber ehrlich: Vorhin hab ich hier draussen am Parkplatz unsere Eintrittstickets gekauft. Da hätte einem ja mal jemand sagen können, dass hier Bus- und Gruppenpflicht besteht. Andererseits... im Endeffekt wars ne nette Route und lustige Begegnungen mit der Staatsmacht.

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In geordneten Haufen werden wir schließlich hinab zum Jordan geführt. Fünf Meter weiter liegt Israel (auf "jordanisch" auch Palästina, je nach politischer Ausrichtung). Winkewinke... aber rüber darf man hier auf keinen Fall. Fände ja eine kleine Schwimmparty in der Mitte des Flüsschens bei der Hitze durchaus angebracht, aber da haben die Soldaten auf beiden Seiten was dagegen.

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Zweihundert Meter weiter erreichen wir dann die Stelle, wo Jesus dereinst von Johannes getauft wurde. Vor zwei Jahrtausenden war der Jordan noch ein mächtig breiter Strom und reichte bis hier her. Von den Kirchen und Kapellen die hier standen, sind nur noch Fundamente übrig. Aber immerhin... ein spaciger Platz bleibt's trotzdem.

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Wir plantschen dann später lieber im Salzwasser. Wünschen ein frohes neues Jahrzehnt aus dem toten Meer. Morgen am 01. Januar geht der Jordix dann endlich richtig los... freu mich schon!
 
Wünsche Euch ein gesundes, neues Jahr, viele spannende Trips und uns weiterhin beeindruckende Fotos!

Die Zahlen sind schon beeindruckend, aber so ein bißchen Specki richten zwischendurch wird wohl nötig sein...
 
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