30.12. 11:20 Im Militärgewahrsam am Jordan bei der israelischen Grenze, -400m
Bevor die Tour richtig los geht, packen wir am letzten Tag des Jahrzehnts noch ein bisserl Kultur in den Beutel. Unweit vom toten Meer am Fluss Jordan liegt die Stelle, wo Jesus vor zweitausend Jahren von Johannes getauft wurde. Könnte man ja mal hinradln, denken wir. Erst ein paar Kilometer auf der Hauptstraße durchs Jordantal, dann schwenken wir auf eine alternative Piste ein.
Vorbei an seltsam verlassenen archäologischen Stätten...
... brezln wir durch verschilfte Wadis dem Jordan entgegen.
Besonders lange brezln wir allerdings nicht: Hinter einer Ecke erscheint vor uns auf einmal ein Wachturm, kurz darauf ein scharfer Pfiff, dann ist der experimentelle Trail auch schon ziemlich abrupt beendet. Offensichtlich sollte man in der Nähe des Jordans und damit dicht an der Grenze zu Israel nicht so unbedarft durch die Gegend strampeln. "Welcome to Jordan" sagt der Wachtposten freundlich, "what's your name"... "where are you from"... "do you speak arabic?"... aber dableiben müssen wir doch. Derweil wird der Oberoberst kontaktiert und erklärt auf arabisch, wie mit den Gesetzesbrechern weiter zu verfahren sei. Hoffentlich fällt sein Urteil gnädig aus, sonst verbringen wir Silvester statt im Luxushotel in einer Gefängniszelle.
Btw... ich schwörs... da waren keine Schilder... keine Absperrungen... kein gar nix! Und sorry für die seltsame Perspektive, das illegale Verhaftungsvideo hat Kettle getarnt aus der Hüfte geschossen. No risk no fun!