Julie 2001 Bremsmörder Problem

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Hallo Leute,

Folgendes Problem: Ich repariere derzeit ein älteres Mountainbike mit einer 2001er Magura Julie, deren Bremsbelag komplett runter gefahren war, blankes Metall hat da auf blankem Metall gebremst, ohne eine Spur von Bremsbelag, weder vorne noch hinten. Scheiben waren auch im Ar... und die Kolben fahren nicht mehr nach innen. (Seit 2001 keine Bremsflüssigkeit mehr gewechselt). Die alte Methode mit dem zurückdrängen der Kolben mittels Schraubenzieher klappt nicht, weder mit noch ohne Gewalt (ich weiß das man normalerweise keine Gewalt anwenden darf, aber was soll ich sagen, manche Fahrradfahrer machen mich einfach wütend^^).
Ich habe gehört, das die Kolben bei zu viel Bremsflüssigkeit nicht richtig rein fahren, daher hab ich mich gefragt, ob das auch durch Luft im System geschehen kann? Hilft mir da eine Entlüftung? Was passiert, wenn ich die Bremsflüssigkeit komplett ablasse? Lassen sich die Kolben dann leicht verschieben oder reicht das bloße wechseln der Bremsflüssigkeit? Noch was anderes: Dieses Royal Blood, kann man das auch für Formula THe One Bremsen nutzen, oder nur für Magura?
 
Dieses Royal Blood, kann man das auch für Formula THe One Bremsen nutzen, oder nur für Magura?
NEIN! Magura hat Mineralöl, Formula hat DOT. Verschiedene Dichtiungsmaterialien usw. -> Suchfunktion

Bremskolben reinigen und zurückdrücken, dabei ggf. den Deckel am Hebel öffnen und Lappen drumm und drunter.
Geht manchmal schwer.

Das Royal Blood ganz zu wechseln wäre nicht verkehrt.

Details in meinem Scheibenbremsenkompendium -> in der Signatur.
 
Das war was. Ich hab die Kolben nun zurück gedrückt, nachdem ich zuvor den Deckel der Bremse geöffnet hatte bzw. des Ausgleichbehälters. Nun hab ich zwar einen geringfügigen Abstand zur Scheibe, aber keinen Druck mehr im System. Auf einer Seite ging er nicht komplett zurück. Nun, die Frage die ich mir nun stelle ist: Wenn das System wieder voll ist, wird dann nicht dieser geringfügige Abstand zur Scheibe der derzeit gerade so reichen würde wieder zu nichte gemacht werden? Und gibt es jetzt wo das System ohnehin kaum noch Fluid hat nicht die Möglichkeit, den Bremskolben der noch leicht klemmt komplett zu entlasten? Er lässt sich zwar ganz reindrücken, geht dann trotzdem sofort wieder ein Stück raus. Zu deinem Kompendium habe ich eine kleine Randbemerkung oder sagen wir Verbesserungsvorschlag: Wenn ichs nicht überlesen habe schreibst du nichts über Naben oder lockere Speichen die auch zum Schleifen führen können. Ansonsten finde ich das Kompendium tip top, werde es mir ausdrucken und in die Werkstatt legen :)
 
Das war was. Ich hab die Kolben nun zurück gedrückt, nachdem ich zuvor den Deckel der Bremse geöffnet hatte bzw. des Ausgleichbehälters. Nun hab ich zwar einen geringfügigen Abstand zur Scheibe, aber keinen Druck mehr im System. Auf einer Seite ging er nicht komplett zurück. Nun, die Frage die ich mir nun stelle ist: Wenn das System wieder voll ist, wird dann nicht dieser geringfügige Abstand zur Scheibe der derzeit gerade so reichen würde wieder zu nichte gemacht werden? Und gibt es jetzt wo das System ohnehin kaum noch Fluid hat nicht die Möglichkeit, den Bremskolben der noch leicht klemmt komplett zu entlasten? Er lässt sich zwar ganz reindrücken, geht dann trotzdem sofort wieder ein Stück raus. Zu deinem Kompendium habe ich eine kleine Randbemerkung oder sagen wir Verbesserungsvorschlag: Wenn ichs nicht überlesen habe schreibst du nichts über Naben oder lockere Speichen die auch zum Schleifen führen können. Ansonsten finde ich das Kompendium tip top, werde es mir ausdrucken und in die Werkstatt legen :)

ja.kannste machen.
 
Die Bremskolben sollten schon (vor dem Entlüften) ganz reingedrückt werden.
Der Ausgeleichsbehälter sollte auch ganz voll sein wie in der Maguraanleitung beschrieben.
Ebenso beim Entlüften, also oben, den Deckel ab und das Royal Blood von unten druchdrücken, oben absaugen.
Und auch mal unten ansaugen, bzw. mit dem Bremshebel pumpen.

... Zu deinem Kompendium habe ich eine kleine Randbemerkung oder sagen wir Verbesserungsvorschlag: Wenn ichs nicht überlesen habe schreibst du nichts über Naben oder lockere Speichen die auch zum Schleifen führen können. Ansonsten finde ich das Kompendium tip top, werde es mir ausdrucken und in die Werkstatt legen :)

Danke, das freut mich sehr.
Unter Punkt 2.2 steht:
2.2 Prüfen ob die Naben spielfrei laufen
- Am Laufrad wackeln und nachsehen ob die Naben Spiel haben.
Wenn Spiel vorhanden ist, die Naben instand setzten.

- Wenn die Bremse nach einer Nabenwartung schleift, bitte prüfen ob die Nabe wieder richtig zusammengebaut wurde.

Ich habe noch einen Hinweis zu den Speichen dazugeschrieben.
Danke für den Tipp.:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
So, hatte das gleiche Problem mit meiner Julie, Luft in der Bremse und der äußere Kolben ging nicht zurück.
Zuerst entlüften: Das "Geheimnis" der Julie liegt oben im offenen Ölreservoir. Zweimal hatte ich nach dem Entlüften keinen gescheiten Druckpunkt, war einfach wech.
Oben im Reservoir war beide Male kein Öl mehr!
Beim dritten Mal einfach von unten das Öl durchgedrückt und oben den Griff betätigt, Bläschen kamen wie verrückt! Dann zuerst unten den Stutzen mit dem Schlauch entfernt, es läuft immer etwas Öl nach, schnell die Verschlussschraube am Bremssattel rein, festziehen. dann oben den Behälter wieder nachgefüllt, muss randvoll sein. Den Deckel draufgeschraubt, und siehe da, bomben-Druckpunkt, sagenhaft!
Für den festen Bremskolben habe ich mir ein dickes 2mm Blech besorgt, Länge 20 cm für einen gescheiten Hebel. Einfach zwischen die Beläge und fleißig hin und her drücken, den losen Kolben blockieren, irgendwann bewegt sich dann auch der feste Kolben. Man muss schon ganz schön Power anwenden, öfter Bremse betätigen und immer schön hin und her mit den Kolben!
Ist zwar alles nicht "regelkonform", funzt aber super, es entfällt das Gefummel mit der zweiten Spritze. Das Wichtigste ist: zuerst die Verschlussschraube am Bremssattel zu, dann oben den Deckel drauf!
 
Die Bremskolben sollten schon (vor dem Entlüften) ganz reingedrückt werden.
Der Ausgeleichsbehälter sollte auch ganz voll sein wie in der Maguraanleitung beschrieben.
Ebenso beim Entlüften, also oben, den Deckel ab und das Royal Blood von unten druchdrücken, oben absaugen.
Und auch mal unten ansaugen, bzw. mit dem Bremshebel pumpen.
Das ging aber nicht, daher hab ich wie du sagtest den Deckel am Hebel geöffnet. Bei der hinteren Bremse ging das nun endlich, nachdem dann fast der letzte Tropfen aus der Bremse entschwunden war. Bei der vorderen geht auch das nicht. Die Kolben lassen sich dort zwar komplett nach innen drücken, gehen aber beide sofort wieder 1 1/2 Milimeter raus. Ich hab sie vorne nun komplett zerlegt, um auch mal genau zu verstehen, wie das ganze System funktioniert. Aber was ich noch immer nicht begreife ist folgendes: Wie werden den die Kolben wieder herrausgedrückt, bzw wie werden sie zurück gedrückt, nachdem man den Bremshebel wieder loslässt nach dem Bremsen?
 
Sie sollen einfach auf der Hydrauliksäule "schwimmen". Es ist wichtig, das du das Zurückdrücken bei vollen Leitungen durchführst, nur so machen sie die Druckbewegungen durch Schraubenzieher oder Blech mit. Habe es erst auch ohne probiert, klappte nicht, dann die Bremse sauber entlüftet und siehe da: Es funzt!
 
...gehen aber beide sofort wieder 1 1/2 Milimeter raus.

1 1/2mm, also 1,5mm ??? wirklich soviel? Das ist fast neu Belagstärke. Das glaube ich nicht.
Der Abstand eines Belages zur Scheibe beträgt 1/10mm bis 2/10mm. (Habe ich nicht gemessen.)

Magura hat eine schöne Animation zu dem Thema:
Animation_d8ab8e_02.gif

Da sieht man wie es (bei allen) Herstellern funktioniert.

Die Bremskolben sollten sich schon soweit zurrückdrücken lassen, das neue Beläge schleiffrei reinpassen.
Vielleicht sind auch die Dichtringe (rot in der Animation) verschlissen?
 
Vielen Dank für die Animation, das war sehr AUfschlussreich, dennoch bleibt für mich die Frage: WIe kann ein Kolben, der sich komplett reindrücken lässt, wieder nach außen gehen, sobald man den Schraubenzieher rauszieht? Wirken die Dichtungen etwa wie eine Feder?
 
Deinem tüftlerergeiz in allen ehren, aber eine 11 jahre alte Julie wieder gangbar zu machen ist perlen vor die säue geworfen.
Ich gehöre selber zur der sorte, ach das repariere ich,aber für um die 120€ bekommst du eine Avid elixir 1 komplet.
Auch wenn sich das für das bike kaum lohnt, naja alternativ halt was gebrauchtes :)
 
Hallo,

Deinem tüftlerergeiz in allen ehren, aber eine 11 jahre alte Julie wieder gangbar zu machen ist perlen vor die säue geworfen.

:mad: Ich habe vor ein paar Wochen meine 2001er Clara auch wieder gängig gemacht. Bzw. war selbst nach 11 Jahren unregelmäßiger Benutzung nur einer der vorderen Kolben etwas schwergängig und fuhr nicht wieder ausreichend weit zurück (--> Schleifgeräusche und ein im Stand sich nur wenige Umdrehungen drehendes Vorderrad waren die Folgen).

Nach einer intensiven Behandlung mit einem passenden Flaschenöffner (Blech hatte ich keines in der Stärke) war das Ergebnis recht gut, die Scheibe drehte sich fast schleiffrei, der Druckpunkt ist für mich ok (wenn auch nicht mit einer "frischen" Bremse vergleichbar).

Entlüften müsste man das Gewerk sicher mal. Speziell an der hinteren Bremse ist der Druckpunkt doch arg weich.
Aber da stellt sich bei dem Alter halt die Frage, ob man die Kohle für das Wartungskit noch ausgeben, oder nicht gleich auf ein Set günstiger V-Brakes umrüsten soll :D


LG
 
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