Kaufen oder zurücksenden?

rje

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23. April 2018
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Hallo Liebes Forum,

Zum Hintergrund:
Ich habe mir vor knapp 2 Jahren ein Ghost Kato FS 5 gekauft und war mit diesem auch anfänglich sehr zufrieden.
Nun hat sich in diesen 2 Jahren mein Anwendungsbereich von vielen Touren mit Trailanteil dahin entwickelt, das ich vermehrt im Bikepark unterwegs bin.
Da ich mit dem Ghost nun auch mehr und mehr Probleme hatte (Bremskolben hing fest, Nabe war nicht richtig eingestellt, Felgenmaul zu dünn für Tubeless, nachgerüsteter DropperPost zu klein vom Verstellbereich...) wollte ich mir ein neues Bike anschaffen welches dann auch besser in den neuen Anwendungsbereich passt.
Daraufhin habe ich mir ein Enduro bestellt, welches auch schon angekommen ist.
Merida One Sixty 6000

Gestern bei der ersten Probefahrt war ich jedoch ziemlich entsetzt was das Rollverhalten bzw. den Kraftaufwand betrifft.
Ich war mit einem Freund unterwegs, den ich im Normalfall mit dem "alten" Ghost immer kaputt gefahren habe.
Diesmal war ich nicht in der Lage wirklich an ihm dran zu bleiben.

Wir haben auch zwischenzeitlich mal die Räder getauscht und seines lief um längen leichtgängiger.
Haben dann auch den Test gemacht und sind eine Strecke konstant mit 23km/h gefahren. Einmal mit seinem Rad und einmal mit dem Merida. Auch hier hat man den Unterschied deutlich gemerkt.

Da sich die Geometrien des Ghosts und des Merida bis auf wenig Millimeter nicht unterscheiden, frage ich mich woher Unterschied kommt, da es ja allem Anschein nicht vom Trittwinkel etc. kommen kann.

Für mich kommt eigentlich nur der Reifen in Frage.

Das Merida hat Maxxis DHR II (2.4'') Bereifung vorne und hinten. Mein Ghost hat vorne Maxxis DHF (2.3'' 3c maxxterra, Exo+) und Michelin Wild Grip'R Hinten.

Kann es wirklich sein, dass der reifen derartig viel ausmacht? Ich habe ein wenig recherchiert und einen Test gefunden, in dem AM und Enduro Reifen verglichen wurden. Hier wurden Unterschiede von bis zu über 20Watt beim Abrollverhalten festgestellt.

Dies würde sich mit meinem Gefühl decken, dass ich ca 10% mehr treten musste als mein Kumpel. (Angeblich tritt man ja ca. 150 Watt bei Dauerbelastung)

Stimmt meine Vermutung mit den Reifen mit euren Erfahrungen überein?
Leider kann ich es mir nämlich nicht leisten 3000€ darauf zu wetten, dass ich nach einem Reifenwechsel mit dem Rad zufrieden bin.

Sorry für den langen Text und danke schon einmal fürs lesen.

Würde mich freuen wenn ihr ein paar tips für mich habt.

Beste Grüße
 
Ich fand die Maxxis vom Rollwiderstand auch unterirdisch.
Hatte DHF und DHR II Dual Compound, EXO Protection, 60 TPI.
Bin zu Wolfpack und Spezi gewechselt und happy. Muss aber auch sagen, dass die neuen weniger Grip haben und leichter sind. Habs auf traillastige Touren angepasst..
 
Danke für die schnelle Antwort @Batman

Komischerweise habe ich beim wechsel von meinem Vorderreifen auf den Minion DHF nicht viel gemerkt.
Wobei natürlich auf dem Hinterrad auch wesentlich mehr Gewicht ist.
 
Vorderrad merkt man den Unterschied im Rollwiderstand nicht so deutlich. Hinterrad umso mehr.
Da können schon Welten zwischen den verschiedenen Reifen liegen. Wobei es bei einem Enduro eigentlich nich darauf ankommt wie leicht es auf Teer oder Waldwegen läuft. Ein Enduro ist nicht zum Touren fahren gebaut. Dafür gibt es geeignetere Räder. Geht natürlich trotzdem. Ist dann halt langsamer und anstrengender. Einen Tod muss man sterben. Versuch mal nen Kenda Hellcat agc. Dann weißt du was Rollwiderstand ist.
 
Na ja, 130mm Federweg vs. 170mm da wird schon mehr Energie geschluckt.
Ich hatte das eher auf den Rahmen an sich bezogen. Sitzwinkel und hinterradschwinge sind ja komplett gleich und der Rest tut sich auch nicht viel...

mit der Federung hast du sicher recht. Aber auch im gelockten modus tritt Sich das eher zäh...
 
Vorderrad merkt man den Unterschied im Rollwiderstand nicht so deutlich. Hinterrad umso mehr.
Da können schon Welten zwischen den verschiedenen Reifen liegen. Wobei es bei einem Enduro eigentlich nich darauf ankommt wie leicht es auf Teer oder Waldwegen läuft. Ein Enduro ist nicht zum Touren fahren gebaut. Dafür gibt es geeignetere Räder. Geht natürlich trotzdem. Ist dann halt langsamer und anstrengender. Einen Tod muss man sterben. Versuch mal nen Kenda Hellcat agc. Dann weißt du was Rollwiderstand ist.
Das ist natürlich klar.
ich habe leider nicht die Erfahrung um einschätzen zu können wo die Energie verpufft.

Und genau das verstehe ich nicht, da ich laut den Rahmenmaßen ziemlich ähnlich sitze Fällt für mich der TrittWinkel etc. Weg. Kann mich da aber auch irren.

Die Naben sind auch mindestens gleichwertig. Bleibt für mich also nur noch der Reifen an dem die Energie verpuffen kann. Nur würde ich bei meiner Erfahrung nicht drauf wetten :p
 
Wäre es vielleicht eine einfache und äußerst preiswerte, weil kostenlose, Lösung, die Reifen vom Ghost auf das Merida zu ziehen. Testweise natürlich :D

Versuch macht kluch!
 
Wäre es vielleicht eine einfache und äußerst preiswerte, weil kostenlose, Lösung, die Reifen vom Ghost auf das Merida zu ziehen. Testweise natürlich :D

Versuch macht kluch!
Habe ich mir auch schon überlegt... aber bei tubeless scheue ich mich ein wenig, da ich den einen beim ghost schon fast nicht aufgepumpt bekommen habe.
 
Ich würde mir einfach mal nen Semislik holen und es ausprobieren. Aber nachher keinen Thread mit dem Thema „ Bremstraktion fehlt. Liegt es am Reifen?“ erstellen.
Im Forum schreiben hilft dir auch nicht weiter.
Da hilft nur erfahren wie groß die Unterschiede sind.
Reifen sind teilweise Geschmacksache.
 
Was mich etwas wundert, ist Deine Aussage zu den fast identischen Geometrien.
Wenn ich die Räder aus Deinen Links vergleiche, dann ist beim Merida der Lenkwinkel fast 4 Grad flacher und auf Größe L bezogen der Radstand 7 cm länger. Dazu über 1 cm mehr Reach, mehr Stack.... (Bei M sind die Unterschiede im Reach geringer). Oder habe ich die falschen Geometrien angeschaut?
Ein völlig anderes Rad, das logischerweise insbesondere im Uphill anstrengender zu fahren ist.
Zudem noch die Frage bleibt, wie der tatsächliche Sitzwinkel bei Deinem persönlichen Sattelauszug ist. Je nach Konstruktion des Sitzrohres kann sich der ja vom Papierwet seh unterschiedlich weg entwickeln. Das Merida hat ja einen deutlicheren Knick, als das Ghost.
 
Das ein Enduro anstrengender zu fahren ist habe ich ja erwartet aber der Unterschied war schon enorm.
Daher meine Frage.
Ich denke ich werde am Wochenende mal den Reifen wechseln und dann mal sehen wie es sich fährt.
 
Das ein Enduro anstrengender zu fahren ist habe ich ja erwartet aber der Unterschied war schon enorm.
Daher meine Frage.
Ich denke ich werde am Wochenende mal den Reifen wechseln und dann mal sehen wie es sich fährt.
Aber, auf den Lenkwinkel bezogen, da liegen ja 2 Bikeklassen dazwischen. Das Kato ist eher Downcountry/Touren und nicht annähernd AllMountain, dann das Merida als Enduro. Wenn Du da jedes Mal ein paar Abstriche beim Uphill und auf der Ebene von Kategorie zu Kategorie machst, ist der höher Aufwand doch logisch. Sonst würden unterschiedliche Lenkwinkel im Uphill ja keinen Sinn machen und alle XC-Bikes mit 65 Grad rumfahren.
Dazu dann noch schlechter rollende Reifen. Alles normal.
 
Aber, auf den Lenkwinkel bezogen, da liegen ja 2 Bikeklassen dazwischen. Das Kato ist eher Downcountry/Touren und nicht annähernd AllMountain, dann das Merida als Enduro. Wenn Du da jedes Mal ein paar Abstriche beim Uphill und auf der Ebene von Kategorie zu Kategorie machst, ist der höher Aufwand doch logisch. Sonst würden unterschiedliche Lenkwinkel im Uphill ja keinen Sinn machen und alle XC-Bikes mit 65 Grad rumfahren.
Dazu dann noch schlechter rollende Reifen. Alles normal.

sicher ist der Mehraufwand logisch. Die Frage ist halt wo die Energie verloren geht, damit ich da für mich nachjustieren kann.
gibt es hier wirklich einen Bezug zwischen Lenkwinkel und Kraftaufwand? Das hat ich bisher nicht auf dem Schirm. Für mich hat der Lenkwinkel bisher nur einen Zusammenhang mit dem Geradeauslauf.
 
sicher ist der Mehraufwand logisch. Die Frage ist halt wo die Energie verloren geht, damit ich da für mich nachjustieren kann.
gibt es hier wirklich einen Bezug zwischen Lenkwinkel und Kraftaufwand? Das hat ich bisher nicht auf dem Schirm. Für mich hat der Lenkwinkel bisher nur einen Zusammenhang mit dem Geradeauslauf.
Der flache Lenwinkel ermöglicht ein besseres nach unten Fahren. Man steht dann nicht so nach vorne über den Lenker gebeugt, weniger Überschlagsgefühl, schnelleres Fahren ist möglich. Ruhiger wird es durch die Länge des Rads. Z.B. auch durch längere Kettenstreben. Wenn das Rad zu lang wird, ist es nicht mehr wendig, darum versucht man die Länge durch den flachen Lenkwinkel mit kürzeren Kettenstreben auszugleichen. Zudem wird der Sitzwinkel steiler in Richtung 75/76 Grad um mehr Effizienz beim Treten zu bekommen, sonst wären die flachen Lenkwinkel noch zäher zu treten.
Kurze Kettenstreben und flacher Lenkwinkel zzgl. noch ggfs. einen hohen Stack bringen es mit sich, dass im Uphill (und z.T. in der Ebene) wenig Vortrieb und vor allem wenig Druck aufs Vorderrad generiert werden. Die investierte Kraft verpufft praktisch teilweise "nach oben", anstatt das Rad nach vorne zu schieben. Bei XC-Bikes, die schnell fahren und gut klettern sollen, lag der Lenkwinkel jahrelang bei 70/71 Grad. Im Moment geht er auf 69 Grad zu (da liegt gerade Dein Kato). Die 65,3 Grad Deines Enduros sind da Welten weg. Das merkt man einfach und lässt sich auch mit anderen Reifen nicht vollständig beseitigen. Zudem ein Enduro mit Racing Ralph auch ziemlich dämlich wäre...
 
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Der flache Lenwinkel ermöglich ein besseres nach unten Fahren. Man steht dann nicht so nach vorne über den Lenker gebeugt, weniger Überschlagsgefühl, schnelleres Fahren ist möglich. Ruhiger wird es durch die Länge des Rads. Z.B. auch durch längere Kettenstreben. Wenn das Rad zu lang wird, ist es nicht mehr wendig, darum versucht man die Länge durch den flachen Lenkwinkel mit kürzeren Kettenstreben auszugleichen. Zudem wird der Sitzwinkel steiler in Richtung 75/76 Grad um mehr Effizienz beim Treten zu bekommen, sonst wären die flachen Lenkwinkel noch zäher zu treten.
Kurze Kettenstreben und flacher Lenkwinkel zzgl. noch ggfs. einen hohen Stack bringen es mit sich, dass im Uphill (und z.T. in der Ebene) wenig Vortrieb und vor allem wenig Druck aufs Vorderrad generiert werden. Die investierte Kraft verpufft praktisch teilweise "nach oben", anstatt das Rad nach vorne zu schieben. Bei XC-Bikes, die schnell fahren und gut klettern sollen, lag der Lenkwinkel jahrelang bei 70/71 Grad. Im Moment geht er auf 69 Grad zu (da liegt gerade Dein Kato). Die 65,3 Grad Deines Enduros sind da Welten weg. Das merkt man einfach und lässt sich auch mit anderen Reifen nicht vollständig beseitigen. Zudem ein Enduro mit Racing Ralph auch ziemlich dämlich wäre...

Ok, verstanden. Man lupft also eher das Vorderrad an anstatt vorwärts zu fahren.
Interessanter Gedanke, das hab ich nicht Bedacht, vielen Dank!
 
Was als durchaus erheblicher Faktor noch dazu kommt ist, wie gut Du Dämpfer und Gabel eingestellt hast bzw. ob Du im Uphill beim Dämpfer ggfs. den Lockout benötigst (hängt vom Dämpfer und der Leistungsfähigkeit des Hinterbaus ab).
Wenn zu viel Energie in einen bspw. zu weichen Dämpfer fließt (es gibt ja Leute, die stört das Wippen beim Treten nicht und fahren den Dämpfer gerne sehr weich "um den Federweg zu nutzen"), dann fehlt diese Energie natürlich auch beim Vortrieb.
 
Die Dämpfer waren eher zu hart eingestellt.

Werde die heute auch nochmal anpassen und dann am Wochenende ausgiebig testen.
Das hat mit Sicherheit auch noch Auswirklungen auf die Geometrie.
 
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