Kettengliedrolle klemmt an einem Ritzelzahn

DerAnfaenger

∆t = ∆t‘ (1 − v2/c2 )−1/2
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Hallo, ich habe ein sehr seltsames Phenomän und wollte einige Denkansätze, weil ich nichts wirklich Brauchbares finden konnte und selbst nachdem ich alles zerlegt und fast alles getauscht habe (fehlt nur noch das Schaltwerk und Hinterbau), wollte ich die unter Euch, die schon alles gesehen haben und die nichts mehr verwundert Folgendes fragen:

Ein einziges Glied hängt sich über einen Ritzelzahn (vorletztes Ritzel / 10 Gang) auf und springt dann in den Ritzelzahn rein. Ich habe komplett ALLES bis auf das Schaltwerk und den Hinterbau getauscht (bitte bitte keine Rückfragen ob Schaltauge, Kassette usw. getauscht wurde). Weder das eine noch das andere ist verbogen bzw. ich hatte keinen Sturz der das rechtfertigen könnte.

Das kuriosiste kommt aber jetzt: das ist erst aufgetreten, nachdem meine Kassette sich bei einer Fahrt löste. Ich habe daraufhin die Kassette mit dem Drehmomentschlüssel mit 40nM nachgezogen und daraufhin begann die Kette unter Last an einer Stelle extrem Laut zu klacken und das Pedal rutsche durch. Alles demontiert, der Freilauf war hinüber. Gut, klarer Fall, neuer Freilauf muss her. Gesucht, bei den aktuellen Preisen geheult, gekauft, gewechselt. Problem fast verschwunden aber da stimmte was nicht. Wir kennen das alle, wenn es einfach nicht butterweich und rund läuft. Dann erste Fahrt, ne überzeugt nicht. Klacken unter Last verschwunden aber trotzdem nicht butterweiches Tretgefühl. Am Wochenende dann Stunden damit verbracht, wo das herkommen kann UND den Täter gefunden!

An einem Ritzelzahn (neues und altes Ritzel) hängt sich die Kettengliedrolle auf und knallt runter in die dafür vorgsehene Ritzelspalte. Klarer Fall! Neue Kette. Aber moment Mal, was sagt die Messlehre? Sie sagt, alles in Butter. Egal, was kostet die Welt aktuell?! Eben, nichts außer einem Vermögen....

Neue Kette! Problem noch da! Schaltgetriebe (RD-M800 GS) komplett auseinandergebaut in alle Einzelteile, saubergemacht, zusammengebaut. Problem noch da! Kette geölt. Problem noch da! Schaltauge gewechselt. Problem noch da. Ritzel 9, 10 und 11 gewechselt. Problem noch. Reifen gewechselt (Moment der totalen Verzweifelung). Problem noch da!!! Wenn ich das Bike tausche, wird das Problem wahrscheinlich auf das neue Bike überspringen :troll:

Ich verzweifel.... :wut: Hatte das jemand mal? Wenn ja, was ist die Lösung?
 
Du scheinst einen Erdstrahl in der Nähe zu haben.
Die einzigste Abhilfe wäre das Rad an nem anderen Ort zu bringen. Fahrradwerkstatt zum Beispiel :D


Ist das Problem umlaufend mit der Kassette, oder mit der Kette?
Bei den 12er Kassetten mit Microspline ist das letzte Ritzel immer schwierig in die richtige Position zu bringen => Man muss zwei Mal gucken, bis man sich sicher ist, dass es richtig hingedreht ist, bzw verdreht sich das gerne beim Anziehen des Lockrings.
Hat die Kette ein steifes Glied?
 
Ich weiß eben nicht, woran es liegt. Ich habe das Problem aus einer Entfernung von 3 cm in Zeitlupe mehrmals gesehen und nachstellen können. Es ist wirklich so, dass exakt eine Gliedrolle an einem Ritzelzahn hängen bleibt und dann nach unten knallt, während man die Kurbel weiter bewegt (mit der Hand oder Fuß, spielt ja keine Rolle). Steifes Glied bei beiden Ketten? Die alte Kette habe ich sogar Grundgereinigt und geölt, glaube eher nicht....

Habe die Kassette auch schon mehrfach kontrolliert, die sitzt wie angegossen. Es trittz halt nur bei diesem Ritzel bei einem blöden Zahn, obwohl alles getauscht wurde. Das KB kann es auch nicht sein, mit dem bin ich max. 500 km gefahren (Oval)...

Ich werde es mir nochmal ansehen, vielleicht ist da echt ein Erdstrahl oder ein Magnetfeld, oder Auswirkungen eines Millionnen Lichtjahre entfernten schwarzen Lochs oder weiß der Geier :D
 
Ich hatte dieses Phänomen auch mal am Gravelbike, allerdings mit SRAM-Komponenten. Bei mir hat der Tausch der kleinen Ritzel, unter anderem das fehlerhafte, Abhilfe geschaffen.
 
Hast du eine Shimano Kette verbaut? Die sind Lauftrichtungsgebunden. Auch das Kettenschloss.
Ich hatte mal den Fall, dass der Kettenniet innen übergestanden ist. Der hat sich dann am benachbarten Ritzel aufgehängt. Evtl. das mal checken.
 
Alles durchgetauscht, alles richtige Teile, richtige Laufrichtungen, richtiges Wetter, Fahrrad zum Neptun ausgerichtet, Fahrrad vom Kellter in die Wohnung gebracht. Huift ois nix!

ABER! Wer viel misst misst mist.

Ich hatte in der Vergangenheit beim Rückwärtstreten gemerkt, dass die Kette vom größten Ritzel in das nächste kleinere springt und dementsprechend die Justierung am Schaltwerk vorgenommen :wut: Das springen liegt womöglich an der extrem geilen Kettenlinie (siehe Fotos) des Kettenblatts (Modell klick mich) zum größten Ritzel.

Die Erklärung sogar hier im Forum gefunden von everywhere.local

Es liegt schlicht und ergreifend daran, dass der Schräglauf auf den oberen Gängen sehr stark ist.
Tritt man rückwärst, wird die Kette nicht durch das Schaltwerk geführt, sondern durch das Kettenblatt (schräg).
Jenachdem, wie extrem der Schräglauf ausfällt, wir stark der Zug ist, wie verschlissen die Ritzel sind und wie stark die Kette die Steigfähigkeit (oder "Fallfähigkeit") begünstigt, kann es dazu kommen, dass sie das Ritzel wechselt.

Jaja, Schmutz, Gravitation, Trägheit, Fluiddynmik im Freilaufkörper... wir haben alle Astrophysik studiert und sind Master of the Universe, ich weiss. Aber bleiben wir doch erstmal beim Offensichtlichen.

...ohne Worte. Zu viel Sonne damals abbekommen oder so... :ka:

Ist anscheinend ein normales Shimano Feature. Schaltwerk justieren und Rückwärtstreten sein lassen. Naja, jetzt hab ich neues XT Setup und Mitte der Woche kommt mein GX Umrüstset. Aber wenigsten sterbe ich nicht dumm. Nur arm!

PS: das Setup ist komplett XT 11Fach eines Spectral CF 8 (2019) mit ovalem Kettenblatt (siehe oben). Hoffe, die Glaskugel ist schnell repariert! :D
 

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Ja ist 1zu1 die selbe Kette CN HG701, selbe Länge usw :)

Habe jetzt alles nachjustiert und funktioniert wieder. Aber Rückwärtstreten ist im größten Ritzel nicht drin :p

Sorry, es ist das Kettenblatt, welches ich verbaut habe: klick mich richtig.
 
Du musst die Nachfrage schon entschuldigen, kommt ja immer wieder vor, dass angeblich alles xy ist, beim Nachbohren sich dann aber rausstellt, dass eine Komponente yz ist.
Damit hat sich allerdings meine erste Vermutung, SRAM Kette mit leicht größeren Rollendurchmesser, nicht bewahrheitet.
 
Alles durchgetauscht, alles richtige Teile, richtige Laufrichtungen, richtiges Wetter, Fahrrad zum Neptun ausgerichtet, Fahrrad vom Kellter in die Wohnung gebracht. Huift ois nix!

ABER! Wer viel misst misst mist.

Ich hatte in der Vergangenheit beim Rückwärtstreten gemerkt, dass die Kette vom größten Ritzel in das nächste kleinere springt und dementsprechend die Justierung am Schaltwerk vorgenommen :wut: Das springen liegt womöglich an der extrem geilen Kettenlinie (siehe Fotos) des Kettenblatts (Modell klick mich) zum größten Ritzel.

Die Erklärung sogar hier im Forum gefunden von everywhere.local



...ohne Worte. Zu viel Sonne damals abbekommen oder so... :ka:

Ist anscheinend ein normales Shimano Feature. Schaltwerk justieren und Rückwärtstreten sein lassen. Naja, jetzt hab ich neues XT Setup und Mitte der Woche kommt mein GX Umrüstset. Aber wenigsten sterbe ich nicht dumm. Nur arm!

PS: das Setup ist komplett XT 11Fach eines Spectral CF 8 (2019) mit ovalem Kettenblatt (siehe oben). Hoffe, die Glaskugel ist schnell repariert! :D
Boah na endlich!
Jetzt kann ich schlussendlich doch wieder beruhigt schlafen :bier:
 
Du musst die Nachfrage schon entschuldigen, kommt ja immer wieder vor, dass angeblich alles xy ist, beim Nachbohren sich dann aber rausstellt, dass eine Komponente yz ist.
Damit hat sich allerdings meine erste Vermutung, SRAM Kette mit leicht größeren Rollendurchmesser, nicht bewahrheitet.
Kein Thema, kenne ich ;)
Boah na endlich!
Jetzt kann ich schlussendlich doch wieder beruhigt schlafen :bier:
Deinen Beitrag musste ich einfach wertschätzen!:D

Ohne Witz, das Thema Kettenlinie ist ein Fluch. Bei mir stimmt sie, aber man sieht ja, was passieren kann, wenn man es zu gut mit ihr meint...

Ahja, für alle die es interessieren: der Sprung BEVOR ich den Freilauf usw. getauscht habe, hat einen enorm lauten (=hörbaren) Knall verursacht, ansonst wäre mir das Thema egal gewesen. Nur ist es nach dem Tausch nicht komplett verschwunden, sondern nur etwas besser geworden (weniger Knall).

Und wenn das Bike nicht butterweich läuft, wird gewerkelt bis es das ist! Sonst bist Du kein echter Biker im Herzen!
 
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