BTW - hier ist das Video von der Konferenz Gestern nun online:
https://vimeo.com/749714839/08f2311f0f?embedded=true&source=vimeo_logo&owner=169119828
Deutlich mehr Infos als man sonst so als Patient bekommt. Hier die Studiendaten rauskopiert aus dem Video mit ein paar Erwähnungen:
27.2 Body Mass Index - sprich die meisten waren wohl weit weg von sportlich. Siehe auch Konfidenzinterval +-3.8 bei Männern - da waren also kaum schlanke darunter (ist das Intervall normal 80% oder 90%???)
Anhang anzeigen 1551466
Koos wird dann zum 2 Jahrespunkt klar besser - wobei eben dies fast alles noch Fälle mit sehr konservativer Nachbehandlung waren - mit quasi Sportverbot das erste Jahr über. Nachdem da von 6-12 Monaten kein Fortschritt ist - ist klar man hätte früher mit Sport anfangen können oder sollen..
BTW - ich selber sehe mich so bei 80-84% derzeit (ist ja nicht so ganz klar wie man die Fragen beantworten soll. Wenn ich mal vernünftig jogen, sprinten und springen kann - dann wäre ich bei
100% - ich hoffe das ich
100% KOOS zur 1 Jahres Marke oder kurz später schaffe. 75% hatte ich ja schon zur 4 Monatsmarke)
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Am Tegner Score sieht man auch das Pre Operativ da eher wenig kompetitive Sportler dabei waren - Wen der dicke Kaste 80% entspricht (mit 10% größer/kleiner) wovon ich ausgehe - dann sind auch nachher dann wenig Leistungssportler dabei. <Hier sehe ich mich derzeit ja etwa bei 5 (wobei ich nicht weiß wie man das beantworten soll - kann man alle Aktivitäten die bis dahin aufgelistet sind - oder reicht es einige zu können - bzw evtl auch welche die Höher angesidelt sind dafür aber niedrigere nicht - wo ist man dann?)
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Ohne Sport wird nix besser - nur mal wieder ein weiterer Beweis dafür. 3-12 Monate Schmerz gleich eingestuft - erst mit Sportfreigabe (nach 1. Jahr) wird es dann besser.
Für mich steht daher einmal wieder bei einer Kniestudie fest - Sport so früh wie möglich wenn Muskelmäßig möglich - und halt durch den Sport kein Rückschritt kommt. Brutal aggressiv wie Profisportler mit Schmerzmitteln den Sport ausüben ist denke ich keine gute Idee - wobei da die Studienlage insgesamt gar nicht mal so schlecht ausschaut dass selbst das bei Knorpel OPs möglich ist.
Nachdem quasi bei allen Knorpel Studien die man so findet - je mehr Sport und je früher umso besser (bis auf eine einzige Studie, die aber IMHO komplett daneben konzipiert war) ist das trainieren mit Schmerzmitteln wenn es die Muskeln erlauben halt offen. Ich persönlich denke das es wenn nur Sinn macht wenn man sonst einfach viel zu langsam ist - nicht vs dem Plan - sondern vs den KOOS und Tegner Scores die man hier sieht und wenn man sich dann anschaut was dafür halt nötig ist.
Aber auch hier verstehe ich halt den Tegner Score nicht - wenn der erste fehlende Punkt den Score ergibt - hat man ohne joggen ja maximal 3. Ich kann aber von 5. kompetitiv Fahrrad/Cross country Ski die Punkte bis auf Joggen auf unebenem Grund >2x wöchentlich. Von 6 - Hobby Skifahren das würde ich mir auch zutrauen. Ansonsten kann ich noch nichts von 6-10. Bin ich also 5 oder 3? Und im Prinzip bin ich da seit 6. Monat auf dem Level. Wenn jetzt joggen klappt schaffe ich natürlich direkt 5 - Damit wäre ich hier schon ein Ausreißer. Darf mich also keinesfalls beschweren (was hoffentlich ja auch nicht so rüberkommt. Auch wenn ich mein Knie erst bei 75% sehe - ist das ja keine Beschwerde sondern die Hoffnung darauf eben einen Tegner Score von 7-8 zu schaffen - aber ja das wird noch einige Monate brauchen.
Das hat aber IMHO weniger mit Glück zu tun, als halt mit viel Aufwand in der Reha, sowie dass ich schaue Körpferfett um die 10% zu halten. Beides hat ja brutale Korrelation bei sämtlichen Knorpel OPs. Negativfaktor bei mir war vor allem die Größe (Primärschaden 3cm² Glatze, insgesamt 6cm² und 0.5cm² Glatze, insgesamt 2cm² Sekunddärschaden). Ich hab eindeutig zu spät operieren lassen (nur hab ich halt zuvor 3 Moante keine Arzt gefunden - bzw das ganze dann nochmals 4 Monate verschleppt). Ab dem Zeitpunkt wo einem mehrmals das Knie deutlich anschwillt bei Sport - und dann Knorpelschaden 4. Grades bekannt ist - gehört man IMHO auf den OP Tisch - und zwar so schnell wie möglich. Evtl sogar einfach schon bei 4. Grad operieren auch wenn noch Schmerz/Komplikationsfrei - damit es erst gar nicht so weit kommt.
Hier noch der Schmerzindex - subjektiv - der Durchschnitt hat auch hier wiederrum keine Besserung bis das Sportniveau angehoben wird. Dann geht es von etwa 2 auf 1.8 runter.
Wenn man das Video sieht - sieht man ja bei den Patienten wo 6-24 Monate später eine Arthroskopie gemacht wurde klar dass der neue Knorpel zwar hyalin ausschaut - aber doch deutlich gummihaftiger/weicher als der Originalknorpel. Also komplett schmerzfrei so als wäre nie was gewesen zu werden - ist demnach mit Autocart eher schwer. ABER Knorpel wächst und bildet sich halt auch so wie er gefordert wird. Es könnte gut möglich sein dass man mit mehr Sport, mehr Impact (solange man den neuen Knorpel dabei nicht beschädigt) - eben doch dem original in Textur entsprechenden Knorpel erreichen könnte. Dafür spricht dass es eben genau Profisportler bei Knorpel OPs oft auf perfekte Werte schaffen.
Daher ja mein Appel - wer eine Knorpel OP macht, sollte in den 6-12 Monaten danach reinklotzen was geht. Das verspricht den größten Erfolg.
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Was ich mich ja auch frage - könnte man mit PRP/ACP Injektionen alle paar Monate Post OP noch bessere Ergebnisse erzielen. Bei Microfracture Standard ist dies in Studien belegt (Dr Saw). Microfracture hat aber einfach ausgedient. Nachdem MACI ja in der Studienlage derzeit ähnlich weggkommt wie Autocart - bei Autocart aber halt doch noch die Studien auf Verfahren mit Problemen (zu langsame Reha, zu große Knorpelchips) basieren - wird rein wegen dem Preis Autocart wohl MACI verdrängen. Bei Schäden bis 5cm² ist ja AMIC möglich - das ist die Hauptfrage ob AMIC oder Autocart wenn modern durchgeführt bessere Ergebnisse bringen.
PRP/ACP alle paar Monate ist IMHO dazu dann noch eine Option die auf jeden Fall was bringen könnte. Die 200-300€ pro Session sind jetzt nicht so teuer.
Interessant dann noch die Probleme:
Hierzu muss man wissen - Microfracture hatte etwa 80-85% Erfolgsrate. MACI sowei ich wei 88%.
Hier haben wir 5 Nicht Responder von 161. Der Infekt konnte ja behoben werden - und die Fälle mit überwachsen wurden revisioniert bzw sowas gilt halt noch immer als Responder. Sprich obwohl oben die Scores ja nicht so berauschend sind - ist sehr positiv dass es eben unter 4% Nicht Responder gibt. Das ist deutlich besser wie in (älteren) Studien zu Microfracture/MACI.
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Achung nochmal: Ich bin kein Arzt aber habe halt zig Studien / fast alle Studien zu Knorpel OPs durchgelesen. Ein Orthopäde hat evtl andere Schlussfolgerungen aufgund der Daten.
Bei den Cases die vorgestellt werden - sind aber wenn man dann die Scores anschaut - wohl meist Positivbeispiele gewählt bzw ist die positive Stimmung ja evtl vs Microfracture. Die Frage ist wirklich wie schaut es vs Amic, bzw AMIC mit minced cartillage aus. Amic mit Minced Cartillage ist die neueste Methode der AMIC Verfechter. Haben also Salzmann, Schneider und Marlovits bzw Arthrex recht und Microracture sowie Scaffold bringt bei Minced Cartilage wirklich nichts - oder bringt es noch was. Wer hier was vertritt kann auch an finanziellen Interessen liegen - das darf man nicht vergessen. In Deutschland werden pro Jahr über 60.000 MFX/NFX und ich glaube über 3000 MACI/ACT durchgeführt (siehe Studie zu Kosten von Niemeyer).
Niemeyer ist etwa ein Arzt der weiterhin MACI (Novocart Inject) anbietet und Autocart. Aber an MACI wird man als Arzt wohl auch mehr verdienen. Bei AMIC???
Bezüglich AMIC mit Mircrofracture (da scheinbar auch AMIC & BMAC ohne Mircrofracture zu AMIC zählt - sind allerdings die >2 Jahres Ergebnisse nicht grade gut.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8808829/
Entweder ich bin da blind, aber es schaut so aus als ob in allen Fällen mit Microfracture nach 2 Jahren das Ergebnis schon wieder abnimmt. Da hier AMIC als die Membran von Geistlich Pharma gerwertet wurde, und 2 Studien ohne MFX extrem positive >2 Jahre Ergebenisse hatten (bzw auch sehr gute 2 Jahres, aber es wurde nachher noch besser) - ist das Ergebnis in der Zusamenfassung dann etwas verfälscht.
Da bei Autocart ja auch keine MFX verwendet wird - spricht das für weiteren Fortschritt nach 2 Jahren, bzw zumindest keinen Rückschritt.
Die 5 Jahres Zahlen die bei MInced Cartilage erwähnt werden von Schneider - sind ja doch noch stark anders von der OP Methode her (offen statt athroskopisch, per Messer oder Scheere den Knorpel zerkleinert in eher große Stücke, Überfüllen, usw) - von denen erwarte ich mir also erstmal keine super Ergebenisse.
Interessant wäre also vor allem ob etwa Autocart mit Kollagenmembran statt ACP/Fibrin als Ergebnis geben würde - da Geistlich und Arthrex aber Konkurrenten sind - wird das etwas dauern bzw fraglich was da überhaupt kommt. Nachdem Geislich ja inzwischen auch Minced Cartilage & AMIC bewirbt (allerdings soweit ich sehe mit MFX) könnte da schon noch was kommen.
Im Prinzip sind die modernen Aussagen einfach durchwegs - MFX bitte nicht. Langzeitergebnisse zu schlecht.