18.07. 10:00 Sirsir La, 4800m
Der neue Tag beginnt, wie der gestrige aufhörte.
Meine Piste führt mich weiter durch den scheinbar endlosen roten Canyon bergauf.
Mit steigender Höhe wird die Schlucht dann ganz langsam ein wenig breiter.
Steinkunst zur linken...
... und zur rechten. Zanskar im Morgenlicht sieht einfach unglaublich aus.
Felsige Gipfel, ein Tal, ein Fluss, eine Piste, ein faszinierter Biker hinter der Kamera. Aber Hauptsache mit Gebetsfähnchen!
Man nehme die Dolomiten, verdopple Länge und Breite, die Tiefe der Schluchten, die Höhe der Gipfel und ersetze alle lieblich grünen Almwiesen und Wälder durch noch mehr Canyons und noch mehr zackige Grate. Dann entferne man bis auf ein paar Pisten und Trekkingpfade sämtliche Anzeichen der Zivilisation: keine Städte, keine Orte, keine Dörfer, keine Almen, keine Berghütten, keine Landstraßen, keine Autobahnen, keine Seilbahnen, keine Skigebiete, keine Menschen, kein gar nix: ZANSKAR.
Auch ein weiter Weg...
... findet irgendwann einmal sein Ende.
Gegen zehn Uhr erreiche ich mit dem Sirsir La (4800m) den zweiten Pass meiner Zanskar-Durchquerung. Der Uphill war biketechnisch recht gemütlich, optisch gesehen absoluter Wahnsinn. Aus engsten Schluchten hinauf in die endlosen Weiten, das gibt schon jetzt mal 110 von 100 möglichen Punkten. Bin quasi kaum drin in Zanskar und schon geflasht. Nur weiter so!