Laufradbau - Welche Teile?

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Hallo zusammen,

nachdem ich heute beim reinigen meines Rades festgestellt habe dass die Hinterradfelge an den Speichenenden teilweise ausgerissen ist, möchte ich mich nun als Anfänger mal mit dem Thema auseinandersetzen - gerade weil ich in den letzten Monaten auch den Spaß am selber schrauben entdeckt habe ;-)

Aktuell habe ich auf meinen 28" Schürmann Euroline Felgen Schwalbe Marathon Supreme 700x40C aufgezogen.

Folgende Komponenten habe ich mir für das HR jetzt ausgesucht:
Felge: DT Swiss TK540 Disc
Speichen: DT Swiss Champion 2mm durchgehend mit 285mm Länge für beide seiten
Speichennippel: DT Swiss Aluminium 12mm

Die Speichenlänge habe ich über einen Rechner im Netz ausgerechnet, als Nabe wird meine bereits vorhandene Shimano Alfine SG-700 wieder verbaut werden.

Passt das so zusammen? Kann ich auf den Felgen meine vorhandenen Schwalbe Marathon Supreme weiter fahren? Mir fällt das durch die verschiedenen Angaben leider etwas Schwer zu beantworten :(

Besten Dank bereits im Voraus!
 
Wenn Du die Speichen nicht schon hast, dann nimm lieber DT Competition oder Sapim Race. Die sind durch die Verjüngung in der Mitte deutlich haltbarer und nicht soo viel teurer. Im Zweifelsfall lieber an den Nippeln sparen und da Messing nehmen.
 
Danke Egghead :)

Die sind durch die Verjüngung in der Mitte deutlich haltbarer und nicht soo viel teurer.
Hatte ich bereits im Auge, nach dem Lesen der Beschreibung ging ich jedoch eher davon aus dass das einfach nur eine Gewichtsoptimierung (zulasten der Stabilität?) ist? Da mir die paar Gramm recht egal sind und ich öfter mal mit etwas Zuladung unterwegs bin, hätteoich mich für die Champion entschieden. Hab ich mich da geirrt?
 
gerne doch!

Gewichtsoptimierung (zulasten der Stabilität?)
kurz:
"Doppelt konifizierte Speichen sparen nicht nur Gewicht. Die dickeren Enden machen sie haltbarer in den höher belasteten Bereichen als gerade Speichen gleicher Dicke. Das dünnere Mittelstück macht die Speichen flexibler. Sie können temporär mehr gestreckt werden als dickere Speichen. Im Endeffekt bedeutet das, dass sich Speichen bei kurzer scharfer Belastung des Laufrads so weit dehnen können, dass sie einen Teil der Energie auf benachbarte Speichen übertragen können. Dies ist besonders dann ein gewünschter Effekt, wenn der limitierende Faktor die Kraft ist, die eine Felge rund um die Speichenlöcher aushält, ohne zu reißen."


Quelle: WikiPedalia
 
Die DT ist auf jeden Fall ein Upgrade gegenüber der Schürmannfelge. Die DT ist sehr stabil und leicht aufzubauen. Insofern auch für einen Anfänger keine schlechte Wahl.

Ob konifizierte Speiche oder nicht ist eher eine theoretische Debatte. Es gibt Milliarden Laufräder mit geraden Speichen die halten, genauso wie es welche mit konifizierten Speichen gibt die nicht funksen. Wenn du sie also schon hast, dann verbau die geraden, wenn nicht, dann hol dir Race oder Competition.

Bei der Speichenlänge musst du allerdings aufpassen, daß dein Felgen-ERD zum Rechner passt (es gibt mehrere Definitionen von ERD). In deinem Falle würde ich den DT Rechner mindestens als Bestätigung der Werte heranziehen. Die Werte der Nabe kannst du ja selber messsen und in den DT-Rechner eingeben.
 
Eine 20mm hohe und leichtere Felge kann nicht steifer oder stabiler als eine 26mm hohe Felge sein.
Die doppelte Ösung, verschweißter Stoß, CNC, schwärzung und Legierung gleicht dies nicht aus. Das macht die Felge in der Verarbeitung aufwändiger und damit teurer aber keineswegs steifer oder stabiler ;)
Ein weit verbreites Märchen, dass teurer zwangsläufig ein "Upgrade" bewirkt.
Die Schürmann ist jetzt nicht das nonplusultra in der Verarbeitung (Stoß, Lochung), braucht in Sachen stabilität sich keineswegs zu verstecken.
 
Beide Felgen erlauben ein maximalgewicht von 130kg, das ist für mich mehr als ausreichend. Daher denke ich dass die DT Swiss zumindest keinerlei Verschlechterung gegenüber der Schürmann-Felgen aufweisen. Bin aber natürlich auch aufgeschlossen gegenüber anderen Vorschlägen ;-)

Speichen sind noch keine da, daher danke euch auch hier noch einmal, da investiere ich die paar Cent noch und kauf dann wohl die Competition.
 
festgestellt habe dass die Hinterradfelge an den Speichenenden teilweise ausgerissen ist

Dies ist besonders dann ein gewünschter Effekt, wenn der limitierende Faktor die Kraft ist, die eine Felge rund um die Speichenlöcher aushält, ohne zu reißen.

die DT Comp wären also in Deinem Fall evtl. nicht schlecht!
Sind die am defekten LR denn gerade Speichen? Sieht wohl danach aus... ;)
 
passt jedenfalls zum Schadensbild...
Was natürlich nicht im Umkehrschluss heisst, dass du mit verjüngten keine Probleme mehr hast.
Kommt immer auf den Aufbau an.
Aber im Zweifelsfall eher die "besseren" Speichen kaufen.
Bei den Nippel kannst Du ja auf Messing gehen... Alu geht aber auch bei den geösten Felgen.
Bist Du eher kein Leichtgewicht?
 
Ein leichtgewicht bin ich mit meinen knapp 90kg sicher nicht. Werd wohl morgen die Bestellung raushauen und die Woche darauf hab ich Urlaub, da nehm ich mir dann mal die Zeit und versuch mich mal am laufradbau, das einspeichen sollte ja kein Problem darstellen, zentrieren traue ich mir auch zu (leichten Höhen- und Seitenschläge selbst korrigieren war auch in der Vergangenheit schon machbar).

Wie sieht es denn mit der speichenspannung aus? Da gibt es ja sündhaft teure Messgeräte für, braucht es sowas zwangsläufig oder kann man sich da auch am Gefühl vorhandener aufbauten orientieren bzw. lohnt sich dafür dann der Gang zum Fachhändler?
 
Wie sieht es denn mit der speichenspannung aus?
Nunja, ein Gefühl dafür ist wohl von Vorteil, aber hier gehts dann mehr um gleichmäßige Spannung.
Ob das ein "ungeübter" LR-Bauer hinbekommt wage ich vorsichtig zu bezweifeln.
Würde also zum Meßgerät raten.
Wenn Du jedoch nur einen LRS probieren magst zu bauen lohnt das nicht. Ab zum Fachhändler/LR-Künstler/...
 
Die gleichmässige Speichenspannung bekommst am ehesten hin, wenn darauf geachtet wird, daß wirklich alle Speichennippel gleich von Anfang an immer mit der gleichen Umdrehung auf die Speichen geschraubt werden. Gibt dafür so einen Zentrierbit...ich habe mir etwas ähnliches aus einer alten Speiche und einem Speichennippel selber gebastelt.
Meßgerät...naja, also wer schon gleich von Anfang an sorgfältig arbeitet, braucht so was mA nicht wirklich.
Diese gleichmässige Aufschrauben ist eigentlich banal.
Zur Speichenspannung...Zeigefinger pi mal Daumen... also wenn man die Speichen an den Kreuzungen mit den Fingern noch auseinander drücken kann, dann ist die Speichenspannung mit Sicherheit zu niedrig. ;)
Damit kann man übrigens auch ganz gut "den Fachhändler" mit seinen Neurädern ärgern. :D
 
zeig mal, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen wie das aussieht
bitte
1946663-7irtgdfdtxa6-speichen001-medium.jpg


:)
 
Sieht gut aus!
Um sicherzugehen, dass ich die Funktion verstanden habe: Nippel aus dem Ölbad raus und auf Dein Werkzeug schrauben. Der silberne Nippel ist wohl festgeklebt?
Dann ins Speichenloch einfädeln, Speiche rein und mit dem Speichenspanner solange drehen, bis der Nippel anstößt.

Korrekt?

Wäre noch ne sinnvolle Ergänzung für mich, ich zähle bisher die Umdrehungen beim Montieren. Das ginge damit wohl deutlich einfacher... :daumen:
 
Ja, der silberne Nippel ist fest bzw. lässt sich nur schwer verdrehen.
Ich habe mir mehrere Versionen gebaut, mit verschiedenen Längen.
Dauert zwar etwas länger, ist mE aber genauer als ein Zentrierbit.
Und kostet fast nix...:)
 
Eine 20mm hohe und leichtere Felge kann nicht steifer oder stabiler als eine 26mm hohe Felge sein.
Die doppelte Ösung, verschweißter Stoß, CNC, schwärzung und Legierung gleicht dies nicht aus. Das macht die Felge in der Verarbeitung aufwändiger und damit teurer aber keineswegs steifer oder stabiler ;)
Ein weit verbreites Märchen, dass teurer zwangsläufig ein "Upgrade" bewirkt.
Die Schürmann ist jetzt nicht das nonplusultra in der Verarbeitung (Stoß, Lochung), braucht in Sachen stabilität sich keineswegs zu verstecken.

Doppelte Ösen verteilen die am Nippelloch auftretenden Kräfte gleichmäßiger als nicht vorhandene oder einfache Ösen. Bei einreißenden Nippellöchern einer nicht-geösten Felge eine solche wieder zu empfehlen ist schon hart...
Dazu kommt, dass die Verarbeitungsqualität von Schürmann-Felgen nicht nur "nicht das nonplusultra" sondern einfach nur unterirdisch ist. Sämtliche, die ich bisher in der Hand hatte, waren schief gesteckt und an den Nippellöchern überhaupt nicht entgratet. Der Aufbau (inkl. entgraten der Löcher) hat locker doppelt so lange gedauert wie bei einer sauber verarbeiteten DT Swiss-Felge.
So eine miese Felge einem Anfänger im Laufradbau für sein Erstlingswerk zu empfehlen, grenzt an Körperverletzung.

An @foobos: gerade bei doppelt geösten Felgen habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich die Ösen z.T. nach einiger Zeit setzen. Am besten kontrollierst du nach ca. hundert km nochmal den Rundlauf und die Speichenspannung und ziehst evtl. gelockerte Speichen etwas nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anfängern und Dauergebrauch würde ich noch Messingnippel empfehlen statt Alu.
Einem Anfänger habe ich schon begleitet beim Aufbau eines LRS mit Schürmann Euroline. Man muss etwas mehr Hand anlegen - so wird eine Laufrad noch mehr geschätzt. Läuft auch schon über 1000km ohne ein einziges mal nachziehen - und zudem bocksteif. Mit CN-Spoke 2.0 Edelstahl Speichen. In Sachen Stabilität gibs aber gar nichts zu meckern.
Für kleines Geld und Anfänger ist aber eher die Remerx Grand Rock zu empfehlen.
 
(...) Nippel aus dem Ölbad raus (...)
Da ich nicht so ein Freund von Sauerei bin mache ich mir Kapillarwirkung zunutze - wenn alle Speichen lose plaziert sind träufle ich je ein Tröpchen Leinöl ans Gewinde und ins Speichenloch der Felge, das verteilt sich dann von selbst.
Das reicht gut aus und erfodert viel weniger putzen als getränkte Nippel.

Aktuelle Sapim Nippel haben ja ohnehin eine Gleitbeschichtung, da spare ich mir das Öl.

Ach so, auch ich würde keine durchgehenden 2.0 Speichen mehr verwenden!
 
Die Sapim Alu Nippel verrotten halt auch mit der Zeit, grade da ist es nicht schlecht wenn die noch ne Ölschicht als Schutz im Gewinde haben.
Komplett tränken tue ich die aber auch nicht.
 
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