Laufspurfehlstellung bei 4-Gelenker

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Dies ist überhaupt mein erster Beitrag in diesem Forum und ich freue mich, über die Gesellschaft von so vielen Fahrrad-Begeisterten!
Ich möchte über einen für mich äußerst nervigen Mangel an meinem neu erstandenen Viergelenger einer Internet_Firma sprechen, die in anderen Threads in diesem Forum nur "DieFirma" genannt wird.
Und zwar ist das hintere Laufrad in seiner Aufhängung dermaßen schief eingebaut, daß ich bei der Fahrt geradeaus ständig Angst habe, links von meinem Hinterrad
überholt zu werden. Tatsächlich stelle ich fest, daß wenn ich das Vorderrad auf einer Geraden Linie schiebe,das Hinterrad fast um eine Halbe Schluppenbreite nach links abweicht. Zusätzlich habe ich nach genaueren optischen
Untersuchungen die Vermutung, daß wenn die Laufrichtung korrigiert und mit der des Vorderrads übereinstimmen würde, ich diesmal auf der andrern Seite "überholt" werden würde, weil die Laufrichtungen der beiden Räder zwar Gleich sind, aber parallel zu einander verlaufen!
Es ist schwer zu erklären, aber ich hoffe ihr könnt das verstehen.
Meine Frage nun an euch ist: Was haltet ihr von so einem Rad für immerhin 1000€, einer super XT Ausstattung, aber einem Rahmen mit knick in der Optik?
Gibt es für bikes irgendwelche verbindlichen Normen, die die Achsensymmetrie regeln?
Muß man bei einer aufwändigen Hinterraddämpfung Abstriche in der Spurlage hinnehmen, zumal das Rad für diese Ausstattung im unteren Preissegment liegt?

Ich freue mich auf eure Antworten
Grüße radflüsterer
 
ich habe mir 2001 ein Specialized Stumpjumper FSR gekauft und bemerkte erst viel später (~4 Monaten), dass das Hinterrad schräg gegenüber dem Vorderrad stand.
Bin dann zum Händler reklamieren und bekam ein paar Wochen später einen Ersatzrahmen (Schwinge blieb, weil die ok wahr). Die Aufhängung der Dämpferwippe war damals am Rahmen nicht genau angeschweißt.
Ich würde das reklamieren. Schräg oder Versetzt zueinander stehende Räder sind nicht normal und lassen imho auch keinen sauberen Geradeauslauf zu.
Welches Bike ist es denn?
 
Es ist ein MK4 XTR der Firma bikegigant.
Den Mangel habe ich bereits beanstandet und habe auch Fotos mitgeschickt, auf denen der Hersteller den Mangel nicht erkennen konnte (mag an den fotos gelegen haben).Habe mir dann die Bestätigung von einem Fahrradmechaniker heute eingeholt.
Ich habe auch die Vermutung, es nicht nur an der Achsenaufhängung liegt, sondern auch an der Schweißung am Tretlager.
Vielleicht eine zu aufwändige Konstruktion für eine Namenlose Firma? ich hab arge Zweifel...
Gruß
Radflüsterer
 
Bikegigant verbaut auch nur taiwanrahmen. Mal gucken wie sich deren Garantieabteilung zeigt, hoffentlich einsichtig.

der von dir genannte Mangel ist schon immens. Das sollten sie dringendst nachbessern!
 
Ja, einen verzogenen oder gar schief zusammen geschweissten Rahmen sollte man auf gar keinen Fall dulden. Das ist ein ganz klarer Garantiefall.
 
Naja, wenn man schon nen Rad für 450 Euro bekommt,
was ne UVP von 2800 Euro hat, sollte man sich auch nicht beschweren. :hüpf:

Bin aber mal sehr gespannt ob du da auch nur eine schraube ersetzt bekommst.....
Die können ja nicht seriös sein, wenn die so einen Rotz da verkaufen,
und mit ihrer UVP oder "bei mitberwerbern bezahlen sie das 5 fache" werben....
 
OxKing schrieb:
Naja, wenn man schon nen Rad für 450 Euro bekommt,
was ne UVP von 2800 Euro hat, sollte man sich auch nicht beschweren. :hüpf:

Bin aber mal sehr gespannt ob du da auch nur eine schraube ersetzt bekommst.....
Die können ja nicht seriös sein, wenn die so einen Rotz da verkaufen,
und mit ihrer UVP oder "bei mitberwerbern bezahlen sie das 5 fache" werben....

ähm, er hat das Bikegigant mit kompletter XT und Black Gabel, also erst lesen, dann doof labern.

Und für 1000 Tacken oder so ähnlich kann man dann doch wohl ein klein wenig Service wie die Rücknahme eines Schrottrahmens erwarten. Oder?
 
Tja schiefe Räder gibts schon seit es Räder gibt und bei einem Rad das "nur 1000 €" gekostet hat... Frag mal die alten Jungs im Classicforum wie teuer damals ein Yeti FRO, Ultimate und A.R.C. war und wie krumm die Dinger waren und trotzdem lecken sich die leute die Finger danach.

Ich will nur sagen - es gibt auch Firmen da hat man sowas gewusst und trotzdem gekauft!

Mfg Chris
 
nordstadt schrieb:
Tja schiefe Räder gibts schon seit es Räder gibt und bei einem Rad das "nur 1000 €" gekostet hat... Frag mal die alten Jungs im Classicforum wie teuer damals ein Yeti FRO, Ultimate und A.R.C. war und wie krumm die Dinger waren und trotzdem lecken sich die leute die Finger danach.

Ich will nur sagen - es gibt auch Firmen da hat man sowas gewusst und trotzdem gekauft!

Mfg Chris

ja, früher war alles anders, heute gibts sowas wie gewährleistung, rahmenleeren, die taiwanesen messen die rahmen auch nochmal aus usw.

heute darf sowas nimmer vorkommen.
 
naja damals, hatte 2002 von meinem Händler erfahren, dass bei Intense mit schrägen Hinterbauten zu rechnen ist. (Der Rahmen wurde und wird trotzdem gerne und viel gekauft ;) )

Würde sowieso sagen, dort wo viel Handarbeit mit im Spiel ist, kanns schon öfter vorkommen, dass was nicht so ganz gerade ist und bei Rahmen bei denen viel geschweißt werden muß, kann sich auch viel verziehen, da muß man eben schauen, ob die Fehlstellung noch in gewissen Toleranzen liegen.

Bei krummen Rahmen die nicht von Hand geschweißt werden, würde ich allerdings genauer hinsehen, da es sich dabei wohl um einen Bedienfehler handelt.

Anderes Problem, das Auge mißt ziemlich genau, eine winzige Schrägstellung, die die Funktion kaum beeinträchtigt, sieht fürs Auge schon brutal schief und scheb aus.

Also schiefe Rahmen gabs früher und wirds auch in Zukunft geben, wer meint er muß einen absolut geraden Rahmen haben und das für einen Preis von 1000 bis 5000€ der lebt auf dem Mond
 
Danke für die vielen Antworten!
Ist für mich sehr ernüchternd, daß man auch bei teuren rädern (bis 5000) mit krummen rahmen leben muß.
Sollten sogenannte Rahmenleeren nicht zum Standard gehören.
Gewisse fehlertoleranzen sehe ich ein, aber mein Hinterrad läuft bestimmt 3cm neben der spur!
Bin trotzdem zuversichtlich, daß die das reparieren können...
Grüße
bikeflüsterer
 
Ich würde der Ansicht widersprechen, dass bei Handarbeit eher krumme Rahmen entstehen. Im Gegenteil, ein Rahmen, der in einer Lehre geschweisst und ggf. noch gerichtet wird, hat eine wesentlich grössere Chance gut zu sein als ein "Der Roboter macht keine Fehler, also warum kontrollieren" - Massenfertigungs-Rahmen.
Aus meiner Sicht als Maschinenbauer ist es eigentlich sinnvoll, Lageraufnahmen erst nach dem Schweissen herzustellen bzw. fertig zu bearbeiten, damit ist wenigstens gewährleistet dass die Lagerachsen alle fluchten. In der gleichen Aufspannung auch den Steuerkopfbereich zu fräsen, ist aber wohl utopisch.
Bei meinem Blur z.B. ist ganz deutlich zu sehen, dass die Lagersitze alle gemeinsam gefräst wurden, aber der untere Bereich (Tretlagergehäuse und untere Lageraufnahme) ist sowieso ein Schmiedeteil und daher sowieso im Vorteil, weil weniger Schweissnähte vorhanden sind.

Mein Canyon-Viergelenker war auch nie ganz gerade (Räder liefen zwar parallel, aber eher etwas versetzt), das konnte man deutlich sehen. Hat sich aber im Fahrgefühl nicht negativ niedergeschlagen. Läuft das Hinterrad dagegen schief, müsste man immer dagegen anlenken und der Reifenverschleiss wäre deutlich höher.
 
Ich verfolge gerade die Diskussion und möchte auch mal was dazu loswerden:

Gerade Rahmen sind die absolute Ausnahme.
Wer genau prüft, wird feststellen, daß jeder (Metall)Fullyrahmen nicht ganz gerade ist.
Aufgrund der Schweißvorgänge verzieht sich Metall nun mal.
Dieses wurde mir auch von einem großen deutschen Bike-Händler und einem
High-End Hersteller bestätigt.
Man muss allerdings keine Abweichung von 3 cm akzeptieren.

Das Problem wird in naher Zukunft wohl auskuriert sein, bzw. kann heute
schon umgangen werden, kauft einfach Carbon-Rahmen.
Aufgrund anderer Fertigungsverfahren kann mit wesentlich geringeren Toleranzen gearbeitet werden.
Carbon ist im Rennradbereich übrigens so auf dem Vormarsch, daß es in wenigen Jahren Standard sein wird, ähnlich wie der Wechsel von Stahl zu Alu.
Im MTB Bereich bemerkt man ja auch schon erste Tendenzen in Richtung Carbon. Selbst ein Massenhersteller wie Merida hat das Carbonhardtail in
der Schublade.
 
Ach noch ein Tip an Radflüsterer:

Falls es Probleme geben sollte,
so verlange einfach eine schriftliche Bestätigung der Herstellers bzw. des Händlers, über die Massabweichungen Deines Rahmens, und als Gegenstück die vom Hersteller festgelegten, akzeptablen Toleranzen.
Nach der neuen Gewährleistung gilt ja die Beweislastumkehr, d.h der Hersteller muss nachweisen, daß Dein Rahmen maßhaltig ist.

Spätestens dann wirst Du einen neuen Rahmen erhalten, weil dieser Aufwand
den Händlereinkaufspreis weit übersteigen wird. :daumen:
 
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