Aber es taugt mir doch so sehr gut!? Ich hab ja nicht auf gut Glück gekauft, sondern die Bauteile auch aufgrund von Erfahrungen aus vielen Jahren MTB-sport her ausgewählt. Warum „sollte“ ich den Vorbau verlängern und ein anderes Lenkverhalten provozieren? Weil eine - wie auch immer geartete - Berechnung sagt, dass mein Vorbau nun zwei Zentimeter „zu kurz“ ist? Ohne das Wissen über die konkreten Körpermaße, Rahmengröße und -geometrie ist das doch eine sehr vereinfachte Rechnung. Hinzu kommen Einsatzzweck, Fahverhalten und -können und (darum ging es den meisten hier ja) um ggf. individuelle körperliche Beschwerden.
Es sind doch so viel mehr Faktoren wichtig. Ich hab in vielen Jahren an vielen Bikes ebensoviele Setups ausprobiert. Es kommt doch auch auf die restliche Geo und Einsatzzweck des Bikes an: das hier erwähnte ist ein Enduro mit sehr langem Reach. An meinem kompakteren AM, welches ich mehr zum Tourenfahre nutze, fahre ich eine 50er Vorbau mit 770er Lenker. Am Hardteil eine 70er Vorbau bei 740er Lenker. Alle mit 12 Grad Backsweep. Am Downhiller einen 800er Lenker am 40 Direct Mount Vorbau. 9 Grad Backsweep. Also je nach Einsatzzweck und Geo habe ich mich an die FÜR MICH jeweilig beste Kombination herangetastet.
Und dann ist das Ganze auch noch sehr individuell. Aller theoretischer Berechnungen zum Trotz können eben diese auch nur einen Anhaltspunkt darstellen und den Rest muss man einfach für sich selbst ausprobieren.
Wenn er sich für einen Lenker mit 12 Grad Backsweep interessiert, weil er entsprechende Beschwerden hat, soll er das doch machen. Wenn sich seine Sitzposition so verändert, dass es ihm nicht mehr taugt, dann einen andern Vorbau wählen. Ich würde mich von einem Bauteil zum andern tasten und nicht gleich alles auf einmal tauschen.