...so gleich kommen wieder Text und bilder....
hier schonmal der Tex, bilder laden noch .-)
02.11. 14:00 cala gonone hafenbar
uff... Jetzt geht's wieder. War ganz schön fertig auf dem boot, besonders auf der rückfahrt. Wer hätte gedacht, daß es im mittelmeer so hohe wellen gibt...
der reihe nach: gestern hatte ich ja quasi einen kleinen "refreshment" tauchgang, nachdem meine padi und ssi kurse schon über acht jahre her waren. Das hat alles ganz gut geklappt, tauchen ist wohl wie radfahrn, man verlernts nicht.
Ein paar unterschiede zur domrep oder zu australien gibt's schon, zb 6mm neopren und drüber nochmal 6mm ice-jacket mit kapuze, statt nur ein dünner shorty. Dann tauchen die hier bei protec sehr technisch mit ganz anderem equipment, doppelflaschen statt einzeln, backplates und wings statt jacket, usw. Liegt alles im revier begründet. auf sardinien geht's hauptsächlich um wracks oder höhlen. Wegen der fische taucht hier keiner glaub ich.
heute dann der "cavern"-tauchgang. In meiner naivität hab ich mir darunter eigentlich nix besondres vorgestellt, vielleicht ein bißchen im eingangsbereich einer höhle rumspielen um etwas erfahrung zu sammeln. Beim briefing wurde klar, es wird viel spannender

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die ganze nacht über war sturm, morgens dann eine kurze flaute, nix wie rauf aufs boot und ab zum tauchplatz. von hinten rückt die nächste sturmfront allerdings schon bedrohlich näher.
nach 30 minuten bei noch relativ ruhiger see kommen wir am tauchplatz an. Die brandung nimmt schon langsam zu, jetzt aber rein ins wasser.
hier geht's rein, durch den schlitz links mittig. Unter wasser ist der allerdings schon etwas breiter.
"cavern" bedeutet wohl, maximal 60m vom offenen wasser entfernt. Bei unsrer höhle sinds 58, das ist für einen popligen padi spaßtaucher wie mich schon ganz schön spannend. Wir tauchen also auf ca 10m tiefe in den berg hinein. es wird reichlich finster, man kann von hinten zwar immer noch einen schimmer licht erahnen, könnte aber auch einbildung sein. zum glück haben wir lampen, außerdem legt der guide eine safety-line. Trotzdem ein seltsames gefühl, bei einem problem nicht einfach auftauchen zu können, oben drüber nur wasser und dann fels.
weit drinnen öffnet sich über uns dann auf einmal ein riesiger hohlraum, wir tauchen durch eine süßwasserschicht auf und sind quasi in einem unterirdischen see. die safety-line wird fixiert, damit wir auch den ausgang wieder finden, dann lassen wir uns auf dem rücken durch die unterwelt treiben und genießen die aussicht auf die stalagtiten an der decke. einige male kommt der fels noch bis zur wasseroberfläche runter und wir tauchen kurze stücke um immer wieder neue hallen zu entdecken.
irgendwann geht's dann zurück zur safety-line. noch ein kurzer check ob die luft noch ausreicht, dann tauchen wir wieder ab in die finsternis. in der irritiernden trennschicht zwischen süß- und salzwasser seh ich kurzzeitig nur sehr verschwommen die lampe meines vordermanns, dann wird's salzig und klar und man kann auch schon den ausgang erahnen.
Geschafft, wieder im freien ozean, nur wasser und luft über dem kopf. Ich werd allerdings auch in 8m tiefe von den wellen schon ziemlich hin- und hergeschoben, die verhältnisse oben haben sich sicher nicht zum besseren verändert. Gar nicht gut für einen seekrankheitsanfälligen bergmenschen wie mich

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zurück an bord klettern gestaltet sich schwierig, das boot wird wild auf und ab geworfen. Schließlich schaffen es aber doch alle, dann heißts nix wie weg hier und zurück in den schützenden hafen von cala gonone. nochmal ein wilder ritt...
Fazit: höhlentaucherei ist schon extrem spannend. Wenn nur dieses ständige bootfahren nicht wäre...
grüße Stuntzi on tour