Magura HS33R blockierter Geberkolben ?

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Ich hatte mir vor einiger Zeit mein Alltagsrad auf Magura umgerüstet. Ich dachte, die ständigen Bremsklotzwechsel und vor allem deren Justage an der V-Brake nerven.
Naja, dann habe ich erst gelernt, dass für den Wechsel bei der Magura die Laufräder ausgebaut werden müssen, also doch nicht so einfach...
Dann kam noch dazu, dass ich relativ oft die Bremsklötze wecheln musste, da ich nicht den Verschleiß durch die TPA-Schraube kompensiert bekam.
Ich schaute mir das erst jetzt genauer an. Vorher bestand kein dringender Bedarf, die Bremsen taten ihren Dienst.

Das Problem ist, dass wenn ich die TPA-Schraube ganz raus drehe, entsteht ein immenses Spiel im Bremshebel, alles schlackert nur rum. Wenn ich die TPA-Schraube 2/3 reindrehe (24x 1/4-Umdrehung) dann stetzt die Schraube erst auf dem Kolben auf.
Das kann doch nicht sein !
Tatsächlich sieht man einen Unterschied zur zweiten Bremse, dort sitzt der Kolben (oder eine damit verbundene Hülse) weiter außen.
Wie kann das nun sein, dass der Kolben sich nicht zurückstellt.
Wie kann ich den Zylinder gängig machen ? Am Nehmerzylinder Öl reinpressen ?

Ich habe schon entlüftet, war aber keine Luft drin. Spielt auch eigentlich keine Rolle, da die Bremse gut funktioniert...

Ich würde den Griff gerne mal demontieren, man kann ja scheinbar die Bremshebel wechseln... Weiß einer wie ich das Hebelgelenk gelöst bekomme ?

Danke,
Frank
 
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Nachtrag: Ich habe jetzt den Griff vom Hydauliksystem getrennt und siehe da, da ist ja ein Kolben zu sehen. Jetzt wenn der Griff leer ist, kann man den Hebel schnibsen lassen (aha, die Rückstellfeder ist im Griff, vielleicht Teil der Kolbenbaugruppe) und der Kolben rutscht weit raus. Wenn ich den Hebel nur langsam betätige, bleibt er wieder im Gehäuse stecken !
grrrrr....
Ich habe schon mal einen neuen Griff bestellt.
Wenn der Kolben nicht zurückgestellt ist, stellt man natürlich die Bremsen bei einem Klötzchenwechsel komplett falsch ein, das würde den geringen Verbrauch der Bremsklötzchen erklären.
Aber ich hatte das Problem eigentlich von Anfang an...
 
So, weiter geht es. Ich habe den Griff demontiert. Das geht relativ einfach, wenn man den ersten Ansatz gefunden hat. Das sind immer herrliche Rätsel...
Also, auf dem Hebelgelenk sitzt eine Plastik-Zierscheibe (silber beim schwarzen Gehäuse, schwarz beim silbernen). Man kann diese auf beiden Seiten mit einer Messerspitze heraus hebeln. Jetzt kann mit einem genau passenden Stift (bei mir war es ein Holzdübel) die Hohlwelle herausschieben oder vorsichtig schlagen.
Die Welle hat beeindruckende Riefen vom Hebel (Eloxat ist abgerieben und im weiter geht es auch ins Alu rein...). Dann ist also der Hebel vom Gehäuse getrennt und der Geberkolben ist lose und offen. Man sieht dann auch die recht kräftige Rückstellfeder.
So, was sehen aber meine entzündeten Augen in einer Inspektion ? Riefen überall, am äußeren festen Dichtring (Schmutzabstreifer), Laufspuren im Kolbengehäuse sogar auf dem Kolben, der eigentlich keinen Kontakt zu einer Auflagefläche hat. Der innere O-Ring ist meiner Meinung nach abgerieben, nicht mehr rund auf Teilabschnitten des Ringmantels. Das wird das Hauptproblem sein, dass der Ring nucht mehr ordentlich rutscht sondern sich einklemmt...
Hmmm, was nun ?
Probieren, fetten, mit vollsyntetischen Kettenfett (habe jetzt nix anderes da) und wieder montieren.
Und ? Es flutscht tatsächlich gut.
Ich habe noch einen Händler gefragt, der hat mir nicht viel Hoffnung gemacht. Eben zerlegen und fetten oder neukaufen. Er meint, dass die Qualität durch die Plastik-Gehäuse ordentlich gesunken ist. Man wollte die Griffe schicker nachen (was gelungen ist) aber man hat die Zuverlässigkeit außer Acht gelassen.

Also ich gebe dem System noch eine Chance aber noch einmal neue Griffe werden nicht gekauft (~40€), eventuell gibt es den Kolben oder sogar nur den O-Ring einzeln ? Trotzdem einen Heidenarbeit...
An Magura habe ich auch geschrieben, mal sehen, was die sagen...
 
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Griff montiert und System befüllt. Dachte ich mir: das leichte Öl lutscht das Fett auf und der O-Ring rutscht wieder nicht !
Also Müll, ab in die Tonne (wegen einem O-Ring !!)
Cartidge-Bremsklötze sind wahrscheinlich noch eine Lösung für die im Keller liegende alte Bremse. Die waren mir damals immer zu teuer. Ich dachte ich kaufe mir mit des HS33 was richtig gutes. Naja, Pech gehabt...
Wenn ich mir das hier nun überlege, die Griffe sind faserverstärkter Kunststoff, denke ich, Glas- oder sogar Kohlefaser. Wenn da irgendetwas drauf rumgerieben wird, ist das einfach nirgendwann weg, siehe auch Ortlieb-Tasche an Alu-Gepäckträger.
 
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Ich habe zwar keine HS33, aber wenn ich das so lese über Riefen, Abrieb usw., dann dürfte doch klar sein: verschlissen, kaputt, unbrauchbar. Wo sich Teile bewegen sollen, kann man keine Riefen gebrauchen. Also neu kaufen, Garantie einfordern, wenn möglich, oder gleich einen Systemwechsel vornehmen.
 
Würde ich auch sagen. Eine gute V-Brake (s. Signatur) liefert auch mehr Bremskraft. Die hydraulischen Maguras haben Marketing-technisch nur Laien-Vorurteile auf ihrer Seite. Und haben zugegebenermaßen serienmäßig bereits durchweg brauchbare Komponenten. Bei Komplett-V-Brakes ist immer irgendwas Schrott (vor Allem nachgiebige Hüllen und miserable Belagmischung).
 
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