Lese ja nur ab und zu mal ein Buch zur Radhistorie. Aber das Schulz tauchte mehrfach auf. Einerseits ein ziemlich hässliches Entlein, aber andererseits ein Raumschiff für die Zeit (ca. 1937). Die damaligen
Reifen waren relativ breit (breiter, als die aktuell montierten), 650B Alufelgen, gerasterte Schaltung mit 40 Zähnen hinten (kenne davor und lange danach keine vergleichbare Ritzelgröße),
Bremsen mit langen Armen, die den Namen verdienen,
Pumpe im Rahmen, Gepäckträger mit nur zwei Flügelschrauben entfernbar etc, etc.
Kein Renn-, sondern ein Tourenrad und von der Auslegung sollte die Kiste durchaus auch für einige Höhenmeter geeignet sein.
Und nur so als Vergleich, 1937 war das erste Jahr, in dem Schaltungen bei der Tour de France erlaubt waren. Die Rennfahrer fuhren aber ganz andere Geschichten mit deutlich weniger Bandbreite. Nachdem das Schulz auch mehrfach in "The Dancing Chain" erwähnt worden war, hab ich mal geschaut. Da gabs ein Angebot auf
Ebay Desjenigen, ders bei der Embacher-Auktion ersteigert hatte.
Das habe ich mir dann einfach mal gegönnt. Weiss nicht so recht, was mich da getrieben hat. Ist aber sehr selten. Das deutsche Fahrradmuseum hat auch eines und etwa zwei andere sind auch noch irgendwo, das wars. Klar, im Vergleich zu den Rädern von Herse, Singer oder Sabliere ist das Schulz ein Klotz. Man kann es dafür aber als Vorläufer des Mountainbikes sehen; zumindest aber als All-Terrain-Bike.
Ich habs noch nichtmal aufgebaut, obwohl es fahrbar ist (und Hölle, es war teuer):