Hier mal ein ganz subjektiver Erfahrungsbericht zur kleinen Runde (Moropass/Theodul) aus der bike von 2014 mit den dort angebotenen gps daten.
Wir hatten weitgehend bedecktes Wetter, so dass sich unser Blick ohne Ablenkung durch die möglicherweise vorhandene großartige Landschaft ganz auf die Trails konzentrieren konnte.
Größter Fehler:Tracks einfach runterladen und ohne Prüfung nachfahren: Das hat uns Tag 3 versaut.
Tag 1 Moropass
Rauf wie erwartet anstrengendes Schieben/Tragen, auch runter viel schieben.
Abfahrt oben über die Platten noch ganz witzig (rutschige Querfahrt), dann Schneefelder, danach nicht fahrbare Geröllrinne, dann ständiger Wechsel zwischen fahren und nicht fahren, viel grobes Geröll im Weg.
Am besten man stellt sich auf runterwandern ein und freut sich über dann doch fahrbare Abschnitte.
Zwischendurch kurzer Blick auf die freigewordene Monte Rosa Ostwand, schon gigantisch.
Die gute Nachricht: 2022 soll angeblich laut lokaler Info ein Trail von der Seilbahn durch diese Passeite gebaut werden, dann erhöht sich die Attraktivität dieses Übergangs sicher beträchtlich.
Tag 2 Turlopass
Ein Schiebetag bergauf, in der Tat unten durch verblockte Wege ziemlich mühsam, ab 2000 m deutlich besser.
Abfahrt war nach dem Moropass eine positive Überraschung. Gefühlt 2 Stufen leichter als Moropass führt der meist breite Karrenweg gemächlich abwärts.
Man hat die Wahl in der Mitte ziemlich rumpelig über Geröll zu fahren oder seitlich die ebenen Randsteine zu nehmen, allerdings mit dem Restrisiko sich ins 2 m tiefere grobe Geröllfeld abzulegen.
Tag 3 Passo Salati und Bettaforca
Seilbahntag - was für eine Grütze! Potthässliche Skigebiete und sinnlose Höhenvernichtung. Wenigstens muss man dafür keinen Meter hochtreten.
Im Einzelnen:
Vom Salati erstmal 500 hm auf Schotterautobahn vernichten, dann 200 hm zugegeben netter Singletrail. Der ab Gabiet beschriebene extreme Singetrail (paralell Seilbahn zum Torrente di Moos) ist wirklich extrem, wenn er wieder fahrbar wird ist er auch schon vorbei.
Botschaft: ein Blick auf die Karte offenbart mehrere Alternativen, auch die beschriebene Alternative über Punta Jolanda und Bikeparkstrecke nach Gressoney, also besser da lang.
Nächster Pass Bettaforca: Wieder Landschaft wie im Braunkohletagebau - die Jungs aus der bike geben fürs Panorama 5 Sterne! Ich glaub ich muss da nochmal bei Sonne hin.
Von oben erstmal 400 hm Geradeaushöhenvernichtung, oben kurz interessant dann öde.An einem leeren Speichersee setzt sich die fahrtechnische Ödnis auf Schotterstraße fort um dann bei der Alpe della Forte inferiore einen unmotivierten Schlenker links zum Trail zu machen.
Offensichtlich hat der Trackersteller sich schon viel früher oben verfahren.
Bei Resy ist das Rifugio G.B. Ferraro empfehlenswert, danach knackiger Trail nach St Jacques, den wir nördlich ausweichend über Beau Bois verlängert haben.
In
Saint Jacques wurde Corona ernst genommen, Fiebermessung vor Hotel Check in.
Tag 4 Col di Nana
Endlich werden die Erwartungen mal eingelöst, 600 hm Singletrail vom Col di Nana bis Cheneil - nix zu meckern
.
Tipp: Die nachfolgende Straßenpassage (wieso überhaupt hierlang?) kann man abkürzen, in dem man aus einer Kehre nach Champleve (Supertrailstück, nicht in OSM) abfährt. Der steile Waldweg von Promindoz nach Valtournanche ist auch noch mal schön.
Tag 5 Cervinia- Zermatt
Statt ÜN auf Theodulhütte morgens mit Seilbahn aufs Plateau Rosa. 500 hm leichte Skipiste (mit ein bisschen schlechtem Gewissen, aber das wird wohl toleriert) zum trockenen Steg - je kälter je besser, am späten Vormittag wars unten schon weich.
Am trockenen Steg dann wegen Wolken Betonbrutalismus statt Matterhorn (ich glaube Zermatt wird überbewertet). Von hier aber 1a freigeräumter Trail bis 2500 m, dann enger und ausgesetzt bis Furi.
Die erhoffte Trailstrecke Zermatt - Visp hatte bis St Niklas ein paar kurze Highlights, aber auch viel Forstweg.
Insgesamt wars natürlich trotzdem schön, aber trailtechnisch sortiert sich die Runde doch ziemlich weit unten ein, wenn man bedenkt, was es sonst in der Nähe oder auch in den Ostalpen gibt.