Ich sage jetzt einfach mal, dass der überwältigende Teil der Ebiker keine Mountainbiker sind, wie wahrscheinlich wir alle uns hier definieren. Denen eröffnet die Unterstützung durch den Motor einfach einen ganz anderen Aktionsradius, wie sie ihn schon jahrelang nicht mehr oder noch gar nie hatten. Ich finde es absolut gut, wenn durch das E-Bike Leute wieder dazu angeregt werden, sich zu bewegen. Das Problem ist die Masse an sich und tatsächlich auch der Umstand, dass viele auf Wege und Pisten umeinander sind, die sie völlig überfordern. Aber dank entsprechend Unterstützung kommt ja überall hin - und mit großen Problemen auch irgendwie wieder runter. Die Werbung verspricht denen ja Erlebnisse ohne größere Anstrengung! Wenn man mit Einzelnen ins Gespräch kommt, wird sehr schnell deutlich, dass die die Philosophie des Mountainbikens nicht im Ansatz sehen oder kapiert haben. Das ist jetzt Lifestyle geworden. So wird der Radtourist beworben, so entstehen die unfassbaren Verkaufszahlen. Als überzeugter Biobiker erntet man manchmal anerkennendes Kopfnicken, noch öfter Staunen (was? einer ohne Akku??) und genauso oft blöde Kommentare und süffisantes Lächeln der motorisierten Fraktion. Mittlerweile ist mir persönlich das wurscht, weil diese Leute das Gefühl gar nicht kennen, aus eigener Leistung (auch ohne Lift oder Shuttle!) einen steilen Anstieg bewältigt und dadurch auch eine tolle Abfahrt verdient zu haben. Ich bin jetzt bald 66, habe kein Ebike und werde mir auch definitiv keins holen. Ich habe echt volles Verständnis für Leute, die jahrelang leidenschaftliche Biker waren und sich jetzt so ein Teil holen, weil es einfach nicht mehr ohne geht, sie irgendwie gehandicapt sind, der Partner nicht kann oder will - wie auch immer. Aber wenn ich sportliche, dynamische Rudel von Mitte Dreißigern/Vierzigern sehe, die ohne größere Anstrengung und ohne Schweißperle an mir vorbeiziehen, schau ich, dass ich ziemlich schnell abbiege.