Irgenwie ist zur Zeit nicht viel Los im Thread.
Liegt's am Wetter? Oder sind alle ausgeflogen?
Wir, Olli - Mario - Björn und ich, haben in der vergangenen Woche mal unser AlpenX Equipment getestet und sind dafür den Harzer Baudensteig angegangen. Zudem wollten wir mal die Kondition antesten.
Hier mal ein kleiner Bericht, wie es uns ergangen ist:
Harzer Baudenstieg
Vier Mountainbiker auf dem Weg von Bad Grund nach Walkenried
Sonntag. 07. August 2011
06:15 Uhr
Mit etwas Verspätung treffen wir Autofahrer uns mit Mario, der heute Morgen schon von Eisdorf aus los geradelt ist, auf dem Parkplatz der Iberger Tropfsteinhöhle.
Fix die Räder fertig gemacht Klamotten gepackt und bei schönstem Harzwetter (Nebel mit leichtem Nieselregen!!) die ersten Höhenmeter erklommen.
Wir werden auch heute nicht den Albertturm ansteuern. Kaffee gibt es dort noch nicht. Die Baude ist um diese Zeit noch geschlossen.
So fahren wir den Iberg den Serpentinen folgend hinauf zum Schweinebraten. Die steile Rampe, die die Auffahrt zwar verkürzt aber mit 25% Steigung aufwartet, möchte sich heute Morgen noch keiner Antun.
Am Schweinebraten geht es auf den ersten Trail. Matschig, nass, kalt und mit Pfützen gespickt finden wir sofort ausreichend Gelegenheit uns ordentlich einzusauen. Mountainbiken eben!
Wir erklimmen die nächsten Höhenmeter. Umfahren den Prinzenteich und erreichen die Kuckholz-klippe. Kurzer Fotostop. Sicht = fehlanzeige.
Wir fahren, d.h. Olli fährt wir anderen schieben, die nassen Klippen hinunter bis der Trail wieder fahrbarer wird. So erreichen wir Lerbach. Wir endschließen uns am Skihang vorbei zum Eselspltz zu fahren. Dafür verlassen wir zwar den Baudensteig für ein kleines Stück ist aber heute so herum wenigsten fahrbar. Im original folgt jetzt eine Steigpassage, die trocken schon den Fahrern viel abverlangt.
Vom Eselplatz fahren wir einen schönen Trail zur Sösetalsperre hinab. Zweite Änderung: Wir umfahren die Talsperre und wollen die Hanskühnenburg über die Schacht anfahren. Der Nasse Weg ist heute sicherlich keine gute Wahl. Haben wir ja nach der HKB noch fast 70km zu absolvieren.
Erste Einkehr auf 811Hm. Unsere Lieblingsbaude ist warm beheitzt. Es gibt Kaffee und Kakao. Wir versuchen uns ein wenig aufzuwärmen. An die Weiterfahrt erst mal nicht denken.
Der Weg ist das Ziel! Unter diesem Motto gelingt es uns uns weiter zu motivieren und die Talfahrt nach Sieber anzutreten. Ade schöne, warme Gaststube.
In trockene Klamotten zu wechseln macht wenig Sinn. Und so fahren wir im nasskalten Dress weiter. Der Regen lässt nach und als wir zum Knollen auffahren wird es sogar ein wenig Heller.
Zweite Baude zweite Einkehr. Radler gegen den Durst der Moutainbiker. Am Ofen hängen schnell allerlei Klamotten zum trocknen oder wenigstens zum anwärmen. Nettes Gepräch mit dem Wirt, der auch noch ein Gruppenfoto vom Team schießt.
Die weiterfahrt fällt Olli und mir nicht schwer. Wir kennen und lieben das nun folgende Teilstück.
Mustrail von Insidern benannt. Im welligen Flow geht es hinab zur Kupferhütte. Rock'n Roll!!
Das wir auf der anderen Seite wieder einen Berg zu erklimmen haben, brauche ich wohl nicht erwähnen. Genau Das! macht ja den Baudensteig aus. Du erklimmst eine Höhe vernichtest die Höhenmeter um dann auf der anderen Seite wieder Höhenmeter zu sammeln.
Auf einer Trailpassage in richtung Bismarkturm verliere ich an einer Stelle den Halt und stürze talwärts in eine dichte Brenneselansammlung. Herlich dieses Kribbeln, welches den ganzen Tag anhält. 1000 Nadelstiche. Den beim Sturz verloren gegangenen Adapter für's Vorderradschutzblech findet Mario im Geröll wieder. Montage. Weiterfahrt.
Vom Bismarckturm sehen wir dann auch schon die nächste Baude: Hausberg. Doch davor steht wieder eine Tal.- und richtig, eine Bergfahrt. Das schafft die Möglichkeit ordentlich Höhenmeter zu sammeln.
In Bad Lauterberg angekommen, wir sind gegdanklich schon in der Mittagpause, fängt sich Mario useren ersten und einzigen Plattfuss für heute ein. Da Mario als pasionierter Rennradfahrer auch gern die Mountainbikereifen mit sechs bar fährt (können auch nur vier sein), hilft nur das ansteuern einer Tankstelle weiter um ausreichend Luftdruck aufbauen zu können.
Jetzt aber. Weiter zum Wiesenbeckerteich. Wo wir erstmal die Klamotten trocknen und uns, bei schönem Sonnenschein, ordentlich was in die Plautze hauen. Egal wie die Wahl ausfällt. Ob Kaiserschmarren oder Starmmer Max. Die dicken Paucken müssen danach rauf zum Ravensberg gewuchtet werden.
Jetzt ist Björn froh darüber nicht noch einen zweiten Kaiserschmarren vertilgt zu haben. Vom Ravensberg aus haben wir eine wunderbare rundum sicht über das Harzgebirge. Herlich. Und ganz weit hinten am Horizont lugt auch die Hanskühnenburg hervor. Die Berge und Täler die zwischen uns und dem Zipfel am Horizont liegen haben wir durchweg alle erklommen. Donnerwetter!
Die folgendeTalfahrt nach Bad Sachsa wird lediglich für einen Stempelstopp unterbrochen. Stempelstelle 220 Phillippsgruß.
Ab Bad Sachsa befahren wir alle vier Neuland. Im letzten Jahr sind wir von hier aus über Straßen und Radwege nach Walkenried gefahren. Heute geht es über Stöberhai. Auf uns warten jetzt noch für die nächsten beiden Etappen ca. 25km und etwas mehr als 1000 Höhenmeter.
Schwindende Kräfte und schwielen am A.... machen den Weg nicht einfacher. Aber wir wollen das heute zu Ende bringen.
Streckentechnisch haben wir aber die Sahnstücke bereits hinter uns gelassen. Meistens fahren wir jetzt auf Schotterstraßen. Aber wir kommen voran und biegen kurz hinter Zorge auf die Zielgerade ein. Noch drei km bis zum Ziel. Diese Kurbeln wir dann noch mal, hochmotiviert, Kette rechts, im höchsten Gang herunter und erreichen um 19:15Uhr das Kloster Walkenried.
Das obligatorische Zielfoto wird nur noch vom oblgatorischen Finisherweizenbier getoppt.
98km und 3215Höhenmeter zeigen die Aufzeichnungen an diesem Abend.
Wie die Kühlschrankplünderung Daheim im Einzellnen ausgefallen sind darüber kann hier nur spekuliert werden. Ein paar Tausend kcal wollen erst mal ausgeglichen werden.
Ein herzliches Danke schön an die Ehefrauen und Familien, die es ihren Tieren ermöglicht haben diesen Tag zu (üb)erleben.