MYOG: Nähen einer Front- und Seatbag.

Seatbag ist heute übrigens überraschend fertig geworden. Einmal begonnen, kann ich nicht mehr aufhören. Als Verbesserung vom orangenen Prototypen wollte ich einen besser gleitenden Stoff innen und eine Kegelform damit man besser stopfen kann und die Oberschenkel nicht streifen. Weiters habe ich für die Kunststoffplatte einen Einschub genäht. So kann ich die auch rausnehmen und habe eine Sitzunterlage. Volle Nutzbarkeit der Variostütze stand weiterhin im Pflichtenheft. Vom das Ergebnis bin ich sehr zufrieden und ich bin überrascht über mich selbst.

Culumuls Lite Line 300, Seatbag und Alubeschichteter Kunststoff-Telleruntersetzer:


Sieht vom Stopfen her schlimmer aus als es ist, der Schlafsack geht recht einfach rein:


Blumenstrauß?


Bepackt:


Schnell mal ans Radl montiert:

/edit: Wiegt übrigens mit der Versteifungsplatte 70g.
 
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Eine Sache habe ich leider vergessen, ich wollte die Naht die an der Sattelstütze anliegt im Winkel entsprechend des Sitzwinkels machen. Das werde ich heute wohl noch nachholen, Platz ist noch da, weil die Tasche etwas Überlänge hat.
 
Schicker Seatbag schön dezent.

Vorschlag für die Sattelstützenfixierung: kein Klettband nehmen, sondern vielleicht auch via Gurt und Gurtschnalle (wie beim Seatbagverschluss) fixieren. Da kannst Du den Gurt festzurren oder einfach lockern, wenn du die Sattelstütze in der Höhe anpasst. Das geht dann sicher auch während der Fahrt, je nachdem, wo die Schnalle angebracht ist und in welche Richtung der Gurt festgezurrt wird.

Tipps zu Frame- und Toptubebags: Ich würde grundsätzlich beim Framebag darauf achten, dass man die Diagonale (Unterseite zum Tretlager hin) mit einem Polster ausstattet. Ich habe dafür etwas von einer alten Isomatte genommen. Eignet sich super dafür.

Wenn du beide Taschen zusammen verwenden willst, achte beim Konstruieren gleich darauf, dass die Befestigungsschlaufen beider Taschen nicht an der gleichen stelle liegen :p.

Beim Framebag würde ich empfehlen, von den Innenmaßen des Rahmendreiecks noch nen halben cm abzuziehen. Somit kannst du dann die Tasche besser fixieren, weil die Seitenwände deutlich straffer gespannt sind.

Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung:cool:.

Beste Grüße,

Mutton.
 
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Wieder eine schöne Arbeit, @krull !

Vielleicht würde eine andere Verzurrtechnik auch ausreichen:
Einen der Gurte durch die Sattelstreben führen, danach aber vor der Stütze kreuzen und dann erst nach unten durch die Daisy Chains führen.
Also eine 8, wenn man so will.
 
Danke für die Tipps, ich hab das Radl jetzt nochmal in Ruhe beladen und die Seatbag etwas weiter vorne positioniert. Die sie jetzt sehr gut. Da ist auch auf harten Trails bestimmt keine Schlaufe um die Sattelstütze nötig. Der Schlafsack wiegt auch nur 700g.

Hier mal alles am Radl. Auf Tour kommen noch 2 Flaschenhalter dran (einer unterm Oberrohr per Schlauchschellen):



Abgesenkte Sattelstütze und massig Platz:


Fronttasche ziemlich voll beladen:
 
Jetzt wo ich mir das Radl so ansehe, werde ich vielleicht vorher noch ein Top Tube Bag für den hinteren Teil der Oberrohrs machen. Dafür hätte ich noch genug Stoff und irgendein Reißverschluss wird sich wohl noch auftreiben lassen.
 
Cooler thread, so viele Infos..
war grad selber im Keller und hab einen Ortliebsack mit Velcros festgezurrt um mal so zu kucken, wie sich das verhält.
Bin kurz davor, selber Stoff zu bestellen.

Wie ist das, wasserdicht muß das ja auch noch werden, oder? Gehst du das als Nächstes an?
Und was nimmst du für Garn?
 
Tipps zu Frame- und Toptubebags: Ich würde grundsätzlich beim Framebag darauf achten, dass man die Diagonale (Unterseite zum Tretlager hin) mit einem Polster ausstattet. Ich habe dafür etwas von einer alten Isomatte genommen. Eignet sich super dafür.

Wenn du beide Taschen zusammen verwenden willst, achte beim Konstruieren gleich darauf, dass die Befestigungsschlaufen beider Taschen nicht an der gleichen stelle liegen :p.

Beim Framebag würde ich empfehlen, von den Innenmaßen des Rahmendreiecks noch nen halben cm abzuziehen. Somit kannst du dann die Tasche besser fixieren, weil die Seitenwände deutlich straffer gespannt sind.

Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung:cool:.

Beste Grüße,

Mutton.

Ad Polsterung zum Unterrohr: Warum? Wegen der Formstabilität oder gegen etwaiges Scheppern?

Cooler thread, so viele Infos..
war grad selber im Keller und hab einen Ortliebsack mit Velcros festgezurrt um mal so zu kucken, wie sich das verhält.
Bin kurz davor, selber Stoff zu bestellen.

Wie ist das, wasserdicht muß das ja auch noch werden, oder? Gehst du das als Nächstes an?
Und was nimmst du für Garn?

Die Wasserdichtigkeit habe ich jetzt mal nicht so hoch bewertet. Notfalls kommt halt eine Drybag/ein Plastiksack mit Rein in die Packsäcke. In meinem Fall gehts eher um Overnighter in bewaldetem Gebiet. Wenns extrem schüttet bleibe ich halt daheim. Nichts desto trotz werde ich mir bei extremtextil noch so einen Kleber zum abdichten bestellen.

Den Garn habe ich genommen: http://www.extremtextil.de/catalog/G%FCtermann-Polyester-Allesn%E4her-100Nm-200m-Rolle::1280.html
Kann nichts schlechtes darüber sagen.

Ansonsten kann ich das selbst nähen jedem nur empfehlen. Macht echt Spass, es braucht aber Ruhe, Geduld und Konzentration.
 
@krull
die Polsterung ist in erster Linien für das dünnwandige Rahmenrohr gedacht. Ich habe eine Werkzeugtasche aus x-Pac genäht und diese beispielsweise in der Rahmentasche verstaut. Da könnte schon so Einiges drücken, vor allem auf unebenen Strecken. Ich muss aber sagen, dass ich keinerlei Bewegung in der Tasche gemerkt habe auf dem Trail und zudem war es sehr angenehm, das etwas schwerere Werkzeug nah am Tretlager platzieren zu können für nen möglichst niedrigen Schwerpunkt.

Ich denke, die Polsterung hat sich bewährt.

Die Seitenwände des Framebags brauchst Du aus meiner Sicht nicht verstärken. Da reicht das X-Pax völlig aus.
Beim Top-Tube ist es auf jeden Fall ne Überlegung wert, gleichwohl es auch ohne geht.

Zum Thema Abdichtung: Das Gröbste wird eh draußen gehalten und man kann beim Nähen darauf achten, dass die Nähte etwas von der "Wassereinflugsschneiße":) abgewandt sind. Ansonsten mach ich es genauso, wie krull das auch angedacht hat: Einfach die Sachen, die nicht nass werden dürfen, in einen wasserdichten Sack packen, fertig.

Beste Grüße, Thomas.
 
Wenn ich die Husqvarna Nähmaschine sehe bist Du kein kompletter Amateur. Sehr gute Arbeit!

Die habe ich meiner Mutter entwendet, nachdem sie seit 15 Jahren dachte, dass die nicht mehr funktioniert. Taugt die was? Irgendwo paar 100km entfernt muss auch noch die uralte Singer (mit mechanischem Antrieb) meiner Oma rumstehen.

Trotzdem muss ich widersprechen. Ich bin kompletter Amateur und Anfänger. Ich bin bis Ende letzten Jahres noch nie an einer Nähmaschine gesessen, aber bisschen technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen vorausgesetzt machts einfach echt Spass.
 
Ich hab übrigens gerade zufällig gesehen, dass doch wer "mein" Handlebar-System gewerblich herstellt:

ACW_1568.jpg

http://www.bedrockbags.com/shop/entrada-handlebar-bag-1
 
Mit "mein" Handelbar System meinte ich die Riemen die Tasche und Lenker umlaufen und durch ein "Schild" abgestützt werden. Die Sweetroll wackelt erfahrungsgemäß ziemlich (hat ein Tourenkollege).
 
Bleib mal bei der Husqvarna, die ist schonmal sehr gut. Und für Nylon-Taschen reichts allemal.
Die Anmerkung zum räumlichen Vorstellungsvermögen ist völlig richtig, gepaart mit Logik und guter Vorausplanung sollte es fast jeder schaffen zumindest mal den ersten Wurf selber hinzukriegen. Schwierig wird es dann bei Hosen & Sakkos, aber das hat ja hier nichts zu suchen.

P.S.: Ich habe bis vor 10 Jahren meine Radtaschen (Satteltaschen) aus LKW-Plane selber genäht, allerdings mit einer Gritzner von 1956, auch von der Großmutter. Bin aber doch mittlerweile bei Ortlieb angekommen.
 
Danke für die Tipps, ich hab das Radl jetzt nochmal in Ruhe beladen und die Seatbag etwas weiter vorne positioniert. Die sie jetzt sehr gut. Da ist auch auf harten Trails bestimmt keine Schlaufe um die Sattelstütze nötig. Der Schlafsack wiegt auch nur 700g.

Hier mal alles am Radl. Auf Tour kommen noch 2 Flaschenhalter dran (einer unterm Oberrohr per Schlauchschellen):



Abgesenkte Sattelstütze und massig Platz:


Fronttasche ziemlich voll beladen:

Nach einigen Touren ein kleines Fazit zu den Taschen mit der Bitte um Verbesserungsvorschläge:

- Seatbag: Funktioniert gut, bei den letzten Touren bin ich aber ohne ausgekommen. Im Bereich wo die Tasche das Sattelende berührt hat sich der Stoff bei der Naht leicht aufgerieben. Da habe ich noch eine Lage 500er Cordura drüber genäht.

- Handlebar Bag: Funktioniert grundsätzlich gut und vor allem wackelfrei auch auf harten Trails. Da ich mittlerweile aber deutlich weniger mit habe stützt sich die Tasche nicht mehr so sehr an den Brems-/Schaltgriffen ab und ich habe die Riemen eine Stellung weiter innen montiert. Dadurch werden die Züge aber zwischen Tasche und Lenker eingeklemmt und reiben. Zudem ist etwas Druck auf den Leitungsabgängen der Bremshebel und die Leitungen machen da einen Knick.
Da muss ich mir noch was überlegen und freue mich über Vorschläge. Als erstes werde ich wohl mal probieren eine Distanz unter dem Vorbau zu montieren, damit sich die Züge freier Bewegen können. Die Leitungsabgänge müsste ich aber auch noch irgendwie entlasten.
Das z.B. Relvate ein anderes System verfolgt ist mir bewusst, nur kann ich mir nicht vorstellen dass das wackelfrei ist:


74ee02c3-6472-4bb1-b440-23c2f3b78942.jpg

2013-11-revelate-bags-09-740x493.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab gerade einen mehrlagigen Streifen einer alten Isomatte quer unter den Vorbau und Lenker getan. Das sollte das Problem lösen :)

Bleibt nur noch das Thema mit den Leitungsabgängen. Eine Verlängerung aus einem geschlitzen Kunststoffrohr wäre eine Möglichkeit. Die müsste man halt irgendwie fest an den Bremshebel montieren können...
 
Was hältst du von meinem Abstandshalter - einfach den Alpkit Kanga durch zwei Spanngurte ersetzen sollte auch gut funzen, bringt Abstand zu den Zügen und verhindert das "Abknicken".

P1000991.JPG P1000992.JPG
 

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Naja erstens ist die Lösung deutlich schwerer und zweitens bringts die Ladung gut 10cm weiter vor, was dann wiederum Auswirkung aufs Fahrverhalten hat. Ich glaube das mit dem Abstandshalter unter dem Vorbau wird gut funktionieren und habe die Hoffnung dass das auch die Leitungsabgänge entlastet.
 
Ich bin mir auch nicht sicher, ob diese Halter für GPS und Lichter für die Belastung einer Tasche ausgelegt sind.
Klemm doch wie bei der Sweetroll einfach ein Stück Isomatte zwischen Lenker und Halterung.
 
Naja erstens ist die Lösung deutlich schwerer und zweitens bringts die Ladung gut 10cm weiter vor, was dann wiederum Auswirkung aufs Fahrverhalten hat. Ich glaube das mit dem Abstandshalter unter dem Vorbau wird gut funktionieren und habe die Hoffnung dass das auch die Leitungsabgänge entlastet.

Nee, sind nur 8cm ;- ) Schwerer ist es, stimmt und das Rohr vom Lenker werde ich event. mal durch Carbon ersetzen. Für mich kam die direkte Befestigung am Lenker schlichtweg nicht in Frage, da ich abknickende Schaltzüge und eventuelles Ghost Shifting einfach nicht riskieren wollte. Hatte ich früher öfters und bin d.b. geprägt bzw. vorsichtig. Daher kam für mich NUR ein Abstandshalter in Frage und der isses dann halt geworden. Wenn man, wie schon erwähnt, den Kanga weg läßt und durch Gurte ersetzt (gibt es da nicht schon ein Hersteller, der das so anbietet...?), hat man das Gewicht auch wieder "drin" ... mal so überschlagen.

Naja, und zur Trägheit: Ich kann jetzt keinen direkten Vergleich ziehen, ob das Lenkverhalten bei direkter Lenker-Montage besser oder spritziger wäre, aber ich habe nicht das Gefühl, daß sich das Cockpit träge anfühlt. Das Gewicht in der Rolle ist halt da - klar, aber das liegt in der Natur der Sache.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob diese Halter für GPS und Lichter für die Belastung einer Tasche ausgelegt sind.

Nun, das sind zwei verschraubte Alugussteile mit einem Stück Rohr vom Lenker verschraubt. Da würde ich mich sogar dran hängen. Das ist wirklich mega stabil - mehr, wie von nöten. Sieht vielleicht auf den Fotos nicht danach aus...
 
Hallo,
ich plane mir auch ein Handlebar Harness für mein Rad zu bauen.

Das wollte ich so ähnlich machen wie das von @krull , jetzt stellt sich mir aber die Frage, ob und wie die Plastik-Verstärkung mit dem restlichen Teil vernäht wurde und wie wichtig so eine Verstärkung im Harness ist.

Außerdem wollte ich fragen, ob als Tasche im Harness ein 22l Packsack zu groß ist, und ein 13 Liter Sack besser wäre, da er das Handling nicht so einschränkt.

Danke für eure Antworten Gruß,

Sylen
 

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