Nationalpark Siebengebirge

GA heute: Nationalpark Siebengebirge: "Louvre der Natur" erzeugt Hoffnung und Skepsis

Die Gruppe "Lebendiges Siebengebirge" hatte am Montag zu einem Treffen in Bad Honnef eingeladen.

Ich war gestern als Vertreter des Mountainbike verband Deutschland e.V. vom Landessportbund zur 2. Siebengebirgskonferenz des Sports nach Siegburg eingeladen worden.

Hier hatten die Vertreter des Umwelt- und Innnenministeriums sowie Bezirksregierung und Untere Landschaftsbehörde Gelegenheit, ihre Positionen und Intentionen darzustellen.

Nach meiner vorsichtigen Meinung scheint sich bei den Vertreter langsam eine Orientierung hin zu den Bedürfnissen und Wünschen der einzelnen Nutzergruppen abzuzeichnen. Offensichtlich nimmt man auf der politischen und planerischen Seite die zum Teil recht massive vorgebrachte Kritik nun ernst. Die Gesprächs- und Verhandlungsofferten seitens des Umweltministerium gegenüber den einzelnen betroffenen Sportlergruppen waren zumindest eindeutig.

Allerdings zeichnete sich im Laufe der Diskussion auch ab, dass eine Vielzahl von Aspekten in dem Wegenutzungs- und Verkehrslenkungskonzept der Firma arbos noch nicht oder noch nicht ausreichend berücksichtigt wurden und das bisher zur Verfügung gestellte Kartenmaterial nicht aussagekräftig für eine Beurteilung des Gesamtkonzeptes sei. Hier wurden die Sportler klar aufgefordert, ihre Verbesserungsvorschläge einzubringen. Kritisiert wurde dagegen einhellig die Frist zum 08.12.2007, die beim 2. Workshop am 07.11.2007 festgelegt wurde.

Wesentlicher Termin ist jedoch der 08.02.2008. Zu diesem Termin sollen die Kommunen Königswinter und Bad Honnef sowie die Stadt Bonn und der Kreis Rhein-Sieg die Entscheidung für oder gegen die Errichtung des Nationalparks im Siebengebirge treffen. Der Vertreter des Umweltministeriums erklärt offen, dass bei einer Ablehung die Landesregierung die Errichtung dann nicht weiter verfolgen würden.

VG Martin
 
Dann dürfte es wohl uninteressant werden, im 7gb noch zu biken. Wenn schon nur die Hauptwege eine Bestandsgarantie bis 2010 haben, was ist dann mit den vielen kleineren Wegen ?
So langsam kristallisiert sich doch heraus, welche Einschränkungen ein NP mit sich bringt. Kann ja eigentlich auch nicht anders sein. Größtmögliche Unberührtheit der Natur und trotzdem allen bisherigen Nutzern weiterhin alles zu gestatten, ist unvereinbar miteinander.
Und Ihr werdet sehen, der NP kommt, trotz allen Geschwafels von einem BürgerNP. Damit werden nur Nebelkerzen geworfen.


Bis dahin ..
 
Heute gibt's im GA schon wieder eine neue Version, wie es um die künftige Wegenutzung steht. Diese ständig neuen und zum Teil sich widersprechenden Informationen, sind alles andere als vertrauenserweckend. Ich befürchte jedenfalls das Schlimmste.


Bis dahin
 
hmm bis 2010 ist zum glück noch bissel... aber wie wird es denn ablaufen wenn die Bestandsgarantie abläuft ?!?! pflanzen die dann bäume auf den wegen oder was o_O solang die die wege nur verwildern lassen kann man sie doch noch längere zeit befahren.... dafür hat man ja nen mtb ;) (abgesehen von vllt nervenden umgefallenen bäumen)
ich mach mir da net son kopp... das leben findet immer einen weg, und so wird ein mtbker auch seinen weg weiterhin im 7G finden ! die müßten schon selbstschussanlagen im ganzen 7G aufbaun damit ich da nimmer hin komme :D
Gruß
 
Die Zugänge zu den Wegen werden sicherlich unpassierbar gemacht. Entweder Zaun oder auf eine bestimmte Tiefe des Weges größere Haufen Unterholz. Man kann Pfade bis zu einer gewissen Breite auch noch per MAschine umpflügen/graben, dann siehste nach 2 Jahren nicht mehr, daß da mal ein Trail reingegangen ist. Glaub mal nicht, daß die da bloß ein paar Schilder hinstellen von wegen "ab hier betreten/befahren verboten". Da wird schon ordentlich nachgeholfen, daß der Pfad für die Ex-Nutzer unattraktiv wird...
 
Kehren wir denn jetzt hier etwa ins Mittelalter zurück? Infrastruktur zerstören, Wege zerstören, den Wald unbetretbar und zu einer finsternen, verbotenen Ecke umgestalten...

Man will uns scheinbar wieder ins Germanenzeitalter zurückbefördern...

Das ist auch der beste Weg, Tourismus wegzuscheuchen. Die paar Arbeitsplätze, die deswegen da waren, werden jetzt auch noch vernichtet. Bravo!
 
Ich finde es auch sehr Steinzeitmäßig. Ich finde einen Nationalpark ja zum Schutz der NAtur nicht schlecht, aber dann könnte uns Biker die Stadt ja einfach nen kleines Terrain lassen und dann können wir da trails hinpflanzen...dann gibt es auch keine Probleme mit Bikern auf gesperrten Wegen.
 
....ich mach mir da net son kopp... das leben findet immer einen weg, und so wird ein mtbker auch seinen weg weiterhin im 7G finden ! die müßten schon selbstschussanlagen im ganzen 7G aufbaun damit ich da nimmer hin komme :D
Gruß

Naja, den Kopp solltest du dir doch machen....du glaubst garnicht wie schnell so ein Pfad verwildert ist, wenn die Zugänge dicht gemacht werden....alles schon oft genug erlebt...
 
Genau, dann schiebe ich die ersten 6 Meter eben..
Dafür müsste der Rest dann frei von querliegenden Ästen und Bäumen sein weil der Weg ja auch für (militante)Wanderer gesperrt ist oder?:D
Durch diese habe ich übrigens auch gelernt Hindernisse zu umfahren...:lol:
Gruß Christof :bier:
 
Am 07.2. fand abends im Kurhaus Bad Honnef die zweite 7G-Konferenz statt. Der Saal war mit 450 Leuten brechend voll.

Vor allem wurden Themen angesprochen, die die lokalen Angelegenheiten der Bürger betrafen. Das Pro und Contra war gespalten, einen überwiegenden Trend in die eine oder andere Richtung konnte ich nicht ausmachen. Formales Geplänkel mußte wohl auch sein (geringe Fläche etc.), was die Angelegenheit aber nicht vorwärts brachte. Es kann sein, daß sich eine politische Gruppierung ihr besonders Süppchen in der Sache kochen will, mal sehen.

Der Verband „BUND“ befürchtet umgekehrt, wie an anderer Stelle zu erfahren war, dass es zu einer falschen Gewichtung der Ziele durch die Einbindung der Waldeigentümer und Kommunen in die Trägerschaft des Nationalparks kommen könnte. Es brächte die große Gefahr mit sich, dass das eigentliche Ziel, die Entwicklung der Natur im Nationalpark, auf der Strecke bliebe. Ich bin hingegen der Meinung, daß die Betroffenen (auch Biker wie auch immer) künftig möglichst viele Möglichkeiten haben müssen, sich an der weiteren Entwicklung im 7G zu beteiligen. Daß dabei ökologische Aspekte zu berücksichtigen sind, versteht sich, aber es ja nicht so, daß die Betroffenen allesamt in Sachen Ökologie dumme Leute wären. Die Bestimmungen zum Artenschutz etc. unterliegen ohnehin gesetzlichen Bestimmungen mit oder ohne Nationalpark.

Ich habe in der Versammlung erneut angesprochen, daß das Verfahren transparent, also auch für Nicht-Fachleute verständlich bleiben muß. Das Fachministerium ist dabei immerhin im wesentlichen von dem Trip ´runter, was alles geschehen wird, sondern geht nun nach der Methode vor, daß bestimmte Dinge geschehen sollen. Das klingt schon besser, zumal sich nun erst einmal die Kommunen zur Sache äußern sollen. Wenn sie alle oder auch nur eine dagegen sein sollten, würde nicht aus dem Nationalpark, sagen die Verantwortlichen aus der Politik. Anschließend - wichtig für uns - wird erneut erörtert. Wie auch dem Kölner Rundschau vom 08.2. zu entnehmen ist, ist da noch viel an Grundlagen zu erarbeiten.

Der Vertreter des Fachminsteriums, Thomas Neis, machte nochmal, wie schon auf einer Konfernz des Landessportbundes in Siegburg, deutlich, daß auch er sich für ein transparentes Verfahrens einsetzt. Dann wollen wir hoffen, daß wir das miteinander so durchhalten.

Das heißt für uns auch, daß die Methode „Das ist nun ´mal so, weil das eben nunmal so ist“ out ist. Vielmehr wird jede Entscheidung und jeder Vorschlag sauber zu begründen sein, natürlich von allen Seiten, nicht nur seitens der Politik und Fachbehörden, sondern auch von uns und anderen Beteiligten. VVS-Chef Herbert Krämer, der offensichtlich auf eine harmonische Entwicklung hinarbeitet, hat erneut betont (und ich hatte das mit ihm schon vor längerer Zeit erörtert), er sehe inzwischen keinen großen Sinn in bürokratischen Bestimmungen wie der 2,5m-Wegebreiten-Regel, so daß wir auch mit dem VVS in derlei Dingen einzelfallbezogen diskutieren können sollten. Von unserer Seite bleibt es dabei, daß keine Fläche von vornherein für Biker tabu sein kann.

Am Rande des Geschehen habe ich mit Landwirten (u.a. Landwirtschaftskammer) die Gespräche vom letzten Treffen (Reiter, Biker und Landwirtschaft in Königswinter) aufrechterhalten, wobei es darum geht, die Interessen von Landwirtschaft und Bikern gemeinsam in der Öffentlichkeit zu verbreiten (vgl. auch Plakat aus dem Hochtaunuskreis). Denn in der Öffentlichkeit beschränken sich vielfach die Kenntnisse über Bauern und Biker auf Vorurteile z.B. über angeblich übel rasende MTB-Fahrer und angeblich die Umwelt übel zurichtende Bauern.
 
Soeben im WDR Lokalzeit Bonn:

Nationalpark Siebengebirge
Über die Folgen eines Nationalparks Siebengebirge informiert heute Abend eine Bürgerversammlung in Königswinter. Wir beleuchten den aktuellen Stand der Dinge aus der Perspektive der Gegner UND der Befürworter.


Es kamen weniger ein Befürworter (H. Krämer, VVS) als vielmehr die Gegner eines NP - einschließlich der Hinweise zu Einschränkungen für Wanderer und Mountainbiker - zu Wort.
Interessant: Derzeit werden noch schnell lukrative Buchenholzbestände zu Geld gemacht als auch Bauland an dern "Drachenburg" ausgewiesen.

Weiter so, WDR :daumen: !
 
Für alle die noch an ein "freies" Siebengebirge glauben und etwas dafür tun wollen, das hab ich gestern in meinem Briefkasten gefunden:
KeinNLPSiebengebirge1.jpg

KeinNLPSiebengebirge2.jpg

KeinNLPSiebengebirge3.jpg


Gruß Guido :daumen:
 
Meine Unterschrift haben die schon. Am Wochenden sind die Initiatoren übrigens auch öfters mit einem kleinen Stand auf der Margarethenhöhe vertreten. Auch dort kann man sich an der Aktion beteiligen.


Grüße
Marco

(Auch wenn ich nicht mehr wirklich daran glaube, das dass irgendwas ändern wird)
 
Meine Stimme haben die Initiatoren auch. Hoffentlich trägt dies dazu bei, den Nationalpark Siebengebirge zu verhindern.

Wenn die Wahner Heide künftig als Naturerlebnispark für Safaris zur Verfügung stehen sollte und das Siebengebirge als Nationalpark, sehe die Möglichkeiten für uns Biker sehr stark eingeschränkt ...
 
Meine Stimme haben die Initiatoren auch. Hoffentlich trägt dies dazu bei, den Nationalpark Siebengebirge zu verhindern.

Wenn die Wahner Heide künftig als Naturerlebnispark für Safaris zur Verfügung stehen sollte und das Siebengebirge als Nationalpark, sehe die Möglichkeiten für uns Biker sehr stark eingeschränkt ...


Micha, ich glaub' wegen der Wahner Heide brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Das war ein April Scherz von Radio Bonn/Rhein-Sieg ;)
 
Micha, ich glaub' wegen der Wahner Heide brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Das war ein April Scherz von Radio Bonn/Rhein-Sieg ;)

OK ..merci. Ich hab es mir von 2 Arbeitskollegen unabhängig voneinander erzählen lassen - dachte da wäre was dran, wobei ich bei Safaris nicht wirklich an unsere heimischen Tiere denken würde und bei Naturerlebnispark evtl eher an Wildgehege. Aber wenns nur n Scherz war, ist ja gut ;)
 
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