Bundesamt warnt vor Etikettenschwindel beim Nationalpark Siebengebirge
Ein Schreiben zum Wegekonzept macht per E-Mail die Runde und sorgt für Zündstoff
Von Rüdiger Franz
Königswinter. In der Debatte um einen möglichen Nationalpark zeichnen sich Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Bund und dem Land ab.
Anlass ist offenkundig der aktuelle Entwurf für das Wegekonzept, welcher beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf wenig Gegenliebe stößt. Unmittelbare Konsequenten für die Fortplanung des Nationalparkes haben die Diskrepanzen aber nicht.
Es ist ein Brief aus der Behörde mit Sitz in Bad Godesberg, der seit Donnerstag per E-Mail die Runde macht und sowohl Befürworter wie Gegner der Nationalpark-Idee aufmerken lässt. Adressat des von Anfang September stammenden Schreibens sind die Bezirksregierung in Köln und das Landesumweltministerium in Düsseldorf.
Anlass für das Schriftstück hatte der Regierungspräsident gegeben, der das Bundesamt um eine informelle Einschätzung gebeten hatte. Wie das Schreiben nun den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat, ist unbekannt. Der Umfang des E-Mail-Verteilers, mit dem es auf die Reise gebracht wurde, kann sich allerdings sehen lassen. Absender der elektronischen Post ist eine gewisse "kleine Drachenretterin".
Doch zum Inhalt: Das BfN begrüßt zwar die Ausdünnung des Wegenetzes um etwa 15 Prozent, wie sie nach aktuellem Stand und einem Dutzend Begehungen mit Bürgern geplant ist. Allerdings: Wenn das Siebengebirge tatsächlich Nationalpark werden sollte, geht die Begrenzung nach Ansicht der Fachleute im Bundesamt längst nicht weit genug. Zu diesem Ergebnis kommen die Referenten aufgrund eines Vergleichs mit anderen Nationalparks in Deutschland.
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Quelle: GA