Hi zrider,
ich fang mal mit den Grundlagen der Navigation an.
Beim Abfahren von Tracks oder Routen wendest Du die grundlegende Navigation nach:
- Sollkurs
- Istkurs
- Peilung
- Kursversatz
an.
Sollkurs ist der Kurs(-abschnitt) von einem definierten Start zu einem Zielpunkt
Istkurs ist die aktuelle Bewegungsrichtung
Peilung ist die gedachte Kurslinie von der aktuellen Position zum Zielpunkt
Kursversatz ist die Länge eines 90° Lotes von der aktuellen Position auf die Sollkurslinie.
Diese Informationen geben alle gängigen GPS Geräte her. Für diese Art der Navigation braucht man nichteinmal eine Karte.
Die Kartenansicht unterstützt die Navigation aber ganz erheblich. Wenn Du z.Bsp einen Track nachfahren willst und Du siehst den Track in einer Karte, brauchst Du quasi nur auf der Linie entlangfahren. Die eigentlich Navigationsfunktion des Gerätes bräuchte man dafür nichteinmal einschalten.
Was sind Routen und Tracks?
Die Route:
- beliebige Aneinanderreihung von Kursabschnitten (Legs)
- Führt über Punkte zum Ziel. Punkte enthalten Lat/Lon, Name, Beschreibung (Meldung), Höhe, Symbol.
Die Route definiert die Punktreihenfolge und einen Namen.
Vorteil der Route:
- Vollständige Navigation über die einzelnen Kursabschnitte.
- Abschnitte können manuell gewählt werden.
- Die Reihenfolge ist beliebig änderbar.
- Sind Wegepunkte = Abbiegepunkte, kann sehr einfach und eindeutig navigiert werden.
Nachteil der Route:
- Begrenzte Anzahl an Abschnitten
Die Ursprünge der (Wegepunkt-) Route finden sich eigentlich in der Seefahrt und aus der Anforderung heraus, plausible Navigationsdaten zu erhalten. Bei der Punktdichte, die ein Track u.U. hat sind die Navigationsdaten wie Entfernung und Kurs unzuverlässig, wenn der Abstand zwischen zwei Punkten in der Toleranz der GPS Genauigkeit liegt.
Der Track:
- fixe Aneinanderreihung von Positionsdaten: Lat/Lon, Höhe, Datum und Uhrzeit.
Vorteil des Tracks:
- Viele Punkte möglich.
Nachteil des Tracks:
- Keine Näherungsalarme (einige GPS Modelle)
- Reihenfolge nicht änderbar
- keine manuelles Überspringen möglich.
- Bei "üblicher" Punktdichte ist keine sinnvolle Navigation mit Kurs/Peilung möglich, da auf den kurzen Abschnitten immer der (fast) richtige Kurs anliegt, bzw. räumlich geringe Abweichungen führen zu starken angezeigten Abweichungen.
- Kleine Abzweigungen richtig zu treffen ist schwierig.
Der Track ist also eigentlich mehr die Hänsel-und-Gretel-Brotkrumenspur.
Jedes moderne GPS Gerät beherrscht diese Navigationsfunktionen mehr oder weniger gut aber ingesamt brauchbar.
Kartematerial ist ebenfalls inzwischen durch OSM in Hülle und Fülle verfügbar.
Das automatische berechnen von Routen (Autorouting) sollte mit den klassischen (Luftlinien-)Routen nicht verwechselt werden.
Mit den openMTB Karten kannst Du auf Garmingeräten auch Strecken ausrechnen lassen = Autorouting. Das wäre eine Möglichkeit für Lau an rudimentäres Routing zu kommen.
OSM Karten gibt es für die "grossen" Hersteller i.d.R. kostenlos. Nicht immer als offizielle Lösung und nicht immer Routingfähig.
Günstige GPS Einsteigergeräte um 200 Euro:
-
Garmin eTrex
- LOWRANCE
Endura
Der
Garmin ist mit openMTB auch im Gelände bzw. auf dem OSM Wegenetzen routingfähig und beherrscht die klassische Navigation
Der Lowrance
Endura beherrscht ebenfalls die klassische Navigation ist aber mit seinen OSM Karten nicht routingfähig. Dafür steckt im
Endura ein offenes Windows CE wodurch Du weitere Navigationslösungen nachinstallieren kannst. Das Gerät könnte somit mit Deiner Erfahrung und Ansprüchen wachsen. Der
Endura kann mit
www.footmap.de für OSM Routing aufgebohrt werden oder man schnappt sich die Mynav
Endura Edition. Dazwischen gibt es noch jede Menge anderer Möglichkeiten:
http://in-touch-with-adventure.de
Ein klassisches Outdoor GPS Gerät ist wegen seiner Robustheit einem Handy m.E. immer noch zu bevorzugen.
Eigentlich brauchst Du Dir gar keinen grossen Kopf machen. Man kann jedes aktuelle Gerät zum Navigieren hernehmen
