Kannst du das noch ein wenig genauer ausführen?
Von den Herrenhäusern zum Törl muss man ja wohl schieben/tragen - sieht nach gut 250 Höhenmetern aus… (das, nachdem man schon übers Lafatscherjoch getragen hat).
Wie fährst du danach ab? Kann auf dem Bikerouter nicht alle genannten Almen finden…
(Bikerouter kennst du? Für dich als Kenner drei, vier Klicks - für uns Erleuchtung

)
Zum Törl ist etwas tragen, richtig. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder oberhalb der Herrenhäuser mehr querend (am Weg vom Lafatscher Joch gibt es einen Zwischenanstieg und dort quasi vom höchsten Punkt weg) oder eher gerade hoch von den Herrenhäuser her. Die Querung ist kein guter Weg und der Hang ist am Ende recht steil, das ist für einen Moment unangenehm, dafür spart man sich ein paar Hm. Wenn man von Hall kommt, würde ich daher eher den normalen Weg hochgehen, von oben ist das immer schwer, Hm auf Forstweg zu vernichten, um dann wieder hochzutragen.

Ist aber insgesamt nicht wild und lohnt sich sehr. Die Trailmöglichkeiten im Haller Tal selbst rund um die Herrenhäuser sind eher nicht so empfehlenswert und ab dem Teil, wo das Tal echt eng wird und die 30% Straße ist, geht gar nichts. Kann man hoch machen wegen des Steilstücks, wenn man das probieren will, aber auch da lohnt eigentlich die Auffahrt direkt zur Thaurer mehr. Runter ist das Haller Tal mit MTB Mist. Sind also nur selten Radler in dem Tal. Links und rechts vom Talausgang gibt es ganz nette Trails, aber da musst quasi von vorne hoch, das Tal ist zu steil für sinnvolle Querungen, oder man trägt zum Usterberg hoch, aber da trägt sich das Törl definitiv einfacher.
Vom Törl dann am besten zur Kaisersäule südwestwärts, dann zurück in die Rinne und runter zur Thaurer. Schöner Trail und alles fahrbar. Den Versuch, dem Weg am Hang entlang oberhalb der Thaurer zu folgen, um sich den Gegenanstieg zu sparen, sollte man lassen. Das rollt nicht wirklich. Nach Thaurer Alm kurz steil auf Karrenweg bergauf Richtung Westen (eventuell kurz schieben) und dann auf gutem Weg zur Vintl Alm, die aussichtsreich am Hang liegt. (Ist auch deutlich ruhiger als Thaurer und Rumer). Bei der Vintl Alm 50 m hochtragen und dem Weg fast eben weiter nach Westen oberhalb eines Abbruchs folgen (am Ende kurze ausgesetzte Stelle) und dann auf tollem Trail in ein paar weiten Kehren zur Rumer Alm runter. Ab der Tragestelle bei der Vintl Alm komplett fahrbar.
Ab der Rumer Alm gibt es dann mehrere Möglichkeiten ins Tal. Am besten nicht gleich den Trail an der Alm, sondern ganz kurz Forstweg und dann gleich links ein Pfad in den Wald (quert den Forstweg einmal) und man kommt an einer Forstweggabelung raus. Dort kann man rechts den Forstweg in die Reise nehmen, die von der Arzler Scharte runter kommt, und mitten in der Scharte einen Trail Richtung Tal nehmen. Der ist eher kurz und endet an einem Karrenweg, den man nach ein paar Metern nach rechts verlassen kann, um nach kurzem Trail (inklusive kurzer Tragestelle an einer Verbauung) zur Auffahrt Richtung Arzler Alm zu kommen. Das sind noch ein paar Meter zur Alm, dann könnte man den offiziellen Trail fahren.
Ansonsten an obiger Forstweggabelung kurz dem Forstweg ins Tal folgen und gleich rechts in einen Trail zur Enzianhütte. Dann ab Enzianhütte, je nachdem wo man hin will, entweder dem Trail gerade Richtung Mühlau (bis fast unten auf Trail möglich, Strava weist den Weg) folgen oder auf Trail nach Osten queren und dann auf Trail bis nach Rum (an der Rumer Mure den Wendelinsteig suchen).
Ich war mal ne Zeit in Innsbruck und da war die Rumer Alm quasi meine Feierabendrunde, deshalb kenn ich da viele Varianten. Ist zwar schon ne Zeit her, aber laut Strava wird das weiterhin so gefahren. Polizei hat ein paar Mal am Forstwegende oberhalb Mühlau kontrolliert, aber vor allem die Leute, die auf dem Forstweg von der Arzler runter gefahren sind. Im Trail konnte man die durch den Wald rechtzeitig sehen und dann im Wald umfahren

Aber wie gesagt, ist alles kein legaler MTB Weg und vom Nachmachen kann ich daher nur dringend abraten.

Und was Navigation betrifft, bin ich immer noch Old School unterwegs, keine Tracks, sondern etwas Kartenstudium und ggf. mal unterwegs nachsehen. Meist komme ich aber gut zurecht durch visualisieren der Gegend. Wenn man weis, wo man hin will, ist es meist intuitiv und letztlich weniger fehleranfällig als mit Track, denn die sind auch nicht alle richtig. (Im Prinzip geschult durch Moser Touren, weil die Papierzettel dauernd zu lesen war nervig. Deshalb vorher Karten anschauen, dann ging es meistens von alleine. Leider gab es damals noch keine Onlinekarten, aber heute ist das ja perfekt und auf Opentopomap ist jeder oben genannte Trail verzeichnet.)
Übrigens, noch kurz zum Thema „Geheimtipps verraten“: Wer die genannten Trails finden will, findet die leicht. In Innbruck gibt es echt viele Radler, aber auf den Trails war trotzdem nie viel los. Den meisten ist das zu blöd, Beschreibungen zu lesen oder Karten zu studieren. Wenn man also keinen Track auf Komoot o.ä. hinterlässt, halte ich das Risiko für sehr gering, durch Veröffentlichung massig Traffic zu verschulden.