Nucleon G-Boxx wasserempfindlich ?

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Tach auch,

zu meiner Frage beim zerlegen eines Nicolai Nucleons TFR eines Freundes ist mir aufgefallen, daß ja (logischerweise) die Rohloff-Nabe frei drehend in der G-Boxx sitzt. Jetzt besteht ja die gesamte G-Boxx aus einer ganz links außen sitzenden äußeren Abdeckung, dahinter der Kettentrieb nach hinten auf dem Ritzel, danach die eigentlich Boxx und dahinter der Speichenlochflansch der Rohloff-Nabe (Speichenlochflansch vermute ich, weil ich dann weiter nicht mehr vorgedrungen bin) Wir haben nur die äußere Abdeckung abgeschraubt, wonach man dann die Rohloff-Nabe schön locker frei in der Box bewegen kann.
Damit sich das ganze schön frei drehen kann, darf also weder die Rohloff-Nabe an der Box noch das Ritzel mit der Box kollidieren. Folglich entsteht ein nicht gerade im mikrometer-Bereich liegender Abstand zwischen Ritzel,Box und Rohloff-Nabe durch den Schmutz (Staub) und Wasser eindringen kann, oder sehe ich das falsch ?
Also ich denke Wasser kann auf jeden Fall in die Box eindringen. Die Box allerdings hat ja nicht einmal ein Loch, wo das ganze abfließen könnte. Wo geht es also hin ?
Sollte ich falsch liegen, dann klärt mich bitte auf. Sollte ich allerdings richtig liegen, so stellt sich mir die Frage, wäre es nicht besser gewesen, mal vom geschützten Primärtrieb abgesehn, die Rohloff gleich so wie sie ist einzubauen ? Denn die Rohloff ist ja schließlich von Haus aus gut gedichtet. Würde sie aber in einem (im günstigsten Fall nur) Wasserbad laufen, ist das doch von der von Nicolai stark gepriesenen fast wartungsfreien Konzeption weit entfernt, oder ?

Vielleicht aber hab ich auch nur das System, für das ich mich sehr interessiere, nur nicht ganz begriffen.
 
Servus!

Ich hatte mich über diese Frage mit dem Falco schon per Email ausgetauscht und es gab wohl bei der Konstruktion Überlegungen, ob ein Ablaufloch notwendig sei, oder nicht. Durch einen Ablauf kann natürlich auch etwas eindringen und seitlich kann nur etwas hineinlaufen bei entsprechend tiefen Wasserdurchfahrten bzw. wenn ich es darauf anlege und mit dem Gartenschlauch "hineinpumpe". Sollte dies einmal der Fall sein, was recht selten passieren dürfte, dann legt man das Rad halt auf die linke Seite.
Das beeinträchtigt die Wartungsfreiheit nicht besonders, da das Wasser eigentlich auch nicht großartig stören dürfte. Was sollte denn passieren? Soll der eloxierte Nabenkörper oder das eloxierte Einschweißteil rosten?
Nach der Ausfahrt nicht draußen oder im feuchten Keller stehen lassen reicht doch zur Pflege.

Was den Einbau der Nabe "einfach so" angeht, so meinst du wohl ohne das aufwendige G-Boxx-Gehäuse. Das ist eine interessante Frage, da es sich schließlich auch um eine enorme Gewichtsersparnis handeln dürfte.
Es könnte jedoch sein, dass es dann zu Schwierigkeiten mit der Stabilität kommt, da an dem Gehäuse sowohl das Antriebsdrehmoment abgestützt, als auch das Schwingenhauptlager befestigt ist. Aber nichts genaues weiß ich nicht :)
 
Hmmm, also gut ist es aus meiner Sicht für die ganze Konstruktion bestimmt nicht, wenn irgendwo Wasser eindringen kann, aber nicht mehr abläuft. Über die Nabe sind wir uns natürlich einig - die kann nicht rosten, höchstens korrodieren, auch wenn sie eloxiert ist. (Ist die Rohloff das wirklich ? Die ist doch ALu poliert und die farbigen gepulvert, oder?) Aber das soll hier nicht der Punkt sein. Wenn aber jemand ein System (G-Boxx) anpreist als das wartungsarme System der Zukunft und aber dann die Erklärung kommt, man müsse das Rad halt nach einer Wasserdurchfahrt auf die Seite legen und dann würde schon alles rauslaufen, dann täuscht man einfach nur den Käufer.
Kein Mensch kann mir erzählen, daß sich bei schlammigen oder auch staubigen Wetter kein Dreck durch einen ca 5 mm breiten Spalt in die Box zieht. Das schlimme ist aber, daß es sich relativ aufwendig gestaltet, das Innere der Box zu säubern, sprich: irgendwann kann ich in den Ablagerungen in der Box Radieschen pflanzen. Und das ein freier Einbau möglich ist, hat ja Nicolai in seinen ersten Nucleon - Modellen bewiesen.

Aber ich kann mich auch täuschen. Warten wir´s ab. Der Käufer wird´s schon rausfinden.
 
Hallo Ladyshapa, wir habe dieses Thema bereits diskutiert. Ich habe Customfreak dazu folgendes geschrieben:

"Wie Wasser, das bei tiefen Wasserdurchfahrten in das G-Boxx Gehäuse gelangt, dort wieder ablaufen soll, ist eine Glaubensfrage, die bei uns intern viel diskutiert wurde. Es gibt die Möglichkeit, den rechten äußeren Gehäusedeckel und das Einschweißteil mit Bohrungen zu versehen, damit das Wasser im Stand oder während der Fahrt ablaufen kann, oder die Möglichkeit, das Bike auf die linke Seite zu legen, damit das Wasser herausläuft. Wir haben uns für die zweite Lösung entschieden, da Bohrungen an den tiesten Stellen eher dazu führen, dass Schmutz und Wasser leichter eindringen können, oder ein zusätzliches Verschusssystem erforderlich ist."

"Es ist nicht auszuschließen, dass sich im Innenren des Gehäuses mit der Zeit Ablagerungen bilden können. Wir gehen bisher von einem Wartungsintervall von einem Jahr bzw. einer Fahrleistung von 5000 km aus. Es ist das gleiche Wartungsintervall, dass Rohloff für seine Getriebenabe vorgibt. Nach diesem Zeitraum sollte das Gehäuse geöffnet und gereinigt, die Primäkkette geschmiert und das Öl der Rohloff Nabe gewechselt werden. Bei häufigem Eindringen von Wasser oder Schlamm in das Gehäuse sollte das Intervall dementsprechend verkürzt werden. Nach dem viermonatigen Testbetrieb, bei dem das Bike gelegentlich mit dem Dampfstrahler gereinigt wurde, was im Prinzip strikt verboten ist, befanden sich nur geringe Schmutzablagerungen im inneren des Gehäuses."


Grüße, Falco
 
Ok, daß mit dem Wartungsintervall der Rohloff klingt ja sinnig. Wenn sich der Dauertest (an Kunden, die nicht immer alles so vorschriftsmäßig machen) positiv erweist, will ich nix gesagt haben. Vor allem erweist sich das ganze ja nicht gerade als ne Sache von 5 Minuten. Skeptisch bin ich dennoch.

Außerdem: Nach all den Lobeshymnen auf ein zweifellos interessantes und ich sag mal bestimmt nicht schlechtes System muß man doch auch mal was kritisieren, sonst denkt die breite Öffentlichkeit ja noch, alle in diesem Forum wären gekauft. :D (Wobei es mir auch schwer fallen würde, wenn ich mir einen 5500€ -Rahmen gekauft hätte, ihn zu kritisieren)
 
Frag mal Customfreak, der hat damit kein Problem! :daumen:

Sowas nennt man konstruktive Kritik! :)

Grüße,
Christian
 
Eliot schrieb:
Frag mal Customfreak, der hat damit kein Problem! :daumen:

Sowas nennt man konstruktive Kritik! :)

Grüße,
Christian

Du kannst mir glauben, dass ich mich konstruktiv (in beiderlei Hinsicht) mit dem Produkt, welches ich für viel Geld gekauft habe, auseinandersetze.
Gell Falco :D
 
Wir sind immer dankbar für konstruktive Kritik. Die Erfahrungen unserer Kunden sind seit jeher in die Entwicklung der Nicolai Produkte mit eingeflossen, darauf legen wir großen Wert. Unsere Mitbewerber gestehen uns zu, dass wir mit dem Nucleon einen großen Schritt in der Bikeevolution gemacht haben. Jede große Bikeschmiede plant jetzt etwas Richtung Getriebebike, aber nur das Nucleon fährt bereits in Serie. Wenn jetzt alles perfekt wäre, wass sollten wir dann mit der Zukunft anfangen? Perfektion, was würde das bedeuten? Zurücklehnen und genießen? Wir machen weiter!

Grüße, Falco
 
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