Nutzt ihr Ausrichtwerkzeug zur Bremssattelmontage?

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Ich (noch) nicht .. ärgere mich aber jedes Mal, dass es schleift (und die ich zieh die Bremse an und schraube dann Methode nicht funzt)

Also mit „Abstandstool“ besser .. oder nur anders ?

Ich habe ausschließlich 2 Kolben Shimano Bremsen im Einsatz (bitte keine Bremsengrundsatzdiskussion) sonder eher eine Tool Empfehlung
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Mr. Tr!ckstuff

Hilfreich
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Wenn das Ausrichten eines Bremssattels nicht funktionieren will, benutze ich ein Parktool DT5.2.
Danach kann man den Sattel immer ganz leicht mithilfe der Lichtspalte ausrichten und beim Anziehen der Schrauben bleibt er auch da wo er ist.
 
Ich (noch) nicht .. ärgere mich aber jedes Mal, dass es schleift (und die ich zieh die Bremse an und schraube dann Methode nicht funzt) (...)
Hmm OK also bei mir funktioniert das.
Aber ich bin auch Ingenieur, und mache deshalb haeufig technische Dinge richtig und dann fehlt mir die Phantasie um die Fehler zu erahnen, die andere Leute bei dieser Taetigkeit mit reinbringen.
Die Schrauben beide erst lauwarm anziehen und dann erst festballern ist Dir bekannt? Nicht die eine festziehen bis der Arzt kommt und die andere dabei komplett locker lassen und erst danach 'bearbeiten' ...

Es gibt noch den Tipp, eine Visitenkarte um die Bremsscheibe zu falten, hab ich irgendwo in einem Video mal gesehen.
 
Aber ich bin auch Ingenieur, und mache deshalb haeufig technische Dinge richtig und dann fehlt mir die Phantasie um die Fehler zu erahnen, die andere Leute bei dieser Taetigkeit mit reinbringen.

Die Arche wurde von Fachleuten gebaut, die Titanic von Ingenieuren. Was ist abgesoffen?

Von Birzmann gibt es ein "Tool" , dass der gefalteten Visitenkarte recht Nahe kommt. Bei Zweikolbenbremsen funktioniert das recht gut, bei Vierkolbenbremsen ist das etwas fummeliger. Lichtspaltmethode und vorsichtiges, gleichmäßiges anziehen der Befestigungsschrauben reicht aber aus.
 
Die Arche wurde von Fachleuten gebaut, die Titanic von Ingenieuren. Was ist abgesoffen? (...)
Die Titanic, allerdings weil der Kapitaen einen Eisberg gerammt hat. Wie ja bekannt ist.
Ist immer toll, wenn man als Ingenieur fuer 'Anwenderfehler' oder gerne auch fuer 'kaputtgespart' vors Loch geschoben wird.
Ja ansonsten bin ich jetzt hier raus.
Und einmal mehr froh, dass ich wenigstens diese einfach loesbaren technischen Probleme nicht habe 🙄
Von Birzmann gibt es ein "Tool" , dass der gefalteten Visitenkarte recht Nahe kommt. (...)[/COLOR]
Ist das billiger als eine Visitenkarte oder wieso sollte man das kaufen? 😜
 
Die Schrauben beide erst lauwarm anziehen und dann erst festballern ist Dir bekannt?
geschultes Auge für den Lichtspalt und Fingerspitzengefühl beim Festziehen des Sattels muss bei mir reichen.
Lichtspaltmethode und vorsichtiges, gleichmäßiges anziehen der Befestigungsschrauben reicht aber aus.
Ich kann nur vermuten, dass ihr noch nie einen Rahmen oder Gabel hattet, an dem das halt einfach nicht funktioniert?
Da bleibt im Extremfall nur die Auflageflächen der Bremse mit entsprechendem Werkzeug zu bearbeiten.
Hatte ich schon bei 2 Rahmen und 1 Gabel. Danach kann man das ganz leicht wie von euch beschrieben machen.
 
Ich kann nur vermuten, dass ihr noch nie einen Rahmen oder Gabel hattet, an dem das halt einfach nicht funktioniert?
Da bleibt im Extremfall nur die Auflageflächen der Bremse mit entsprechendem Werkzeug zu bearbeiten.
Hatte ich schon bei 2 Rahmen und 1 Gabel. Danach kann man das ganz leicht wie von euch beschrieben machen.
Bei beschädigten Kontaktpunkten hast Du natürlich Recht.
Meine Aussage davon ausgehen, daß die Flächen Plan sind. SobaldGrat im Spiel ist oder die Schrauben sich in die Auflageflächen gearbeitet haben, wird das Ausrichten definitiv aufwändiger. Da wird dann aber auch kein Tool im Bereich der Bremscheibe/Sattel helfen, sondern nur die akkurate Nacharbeit der Flächen.
 
Hmm OK also bei mir funktioniert das.
Aber ich bin auch Ingenieur, und mache deshalb haeufig technische Dinge richtig und dann fehlt mir die Phantasie um die Fehler zu erahnen, die andere Leute bei dieser Taetigkeit mit reinbringen.
Die Schrauben beide erst lauwarm anziehen und dann erst festballern ist Dir bekannt? Nicht die eine festziehen bis der Arzt kommt und die andere dabei komplett locker lassen und erst danach 'bearbeiten' ...

Es gibt noch den Tipp, eine Visitenkarte um die Bremsscheibe zu falten, hab ich irgendwo in einem Video mal gesehen.
Mir fehlen die Worte.. sorry, dass ich so direkt bin .. aber an Arroganz kaum zu überbieten.
 
Hmm OK also bei mir funktioniert das.
Aber ich bin auch Ingenieur, und mache deshalb haeufig technische Dinge richtig und dann fehlt mir die Phantasie um die Fehler zu erahnen, die andere Leute bei dieser Taetigkeit mit reinbringen.
In der Praxis ist es fast immer so, dass die beiden Kolben unterschiedlich schnell/leicht aus dem Sattel rauskommen, weil die Reibwerte beider Kolben in den Quadringen nie genau gleich sein werden. Wenn der Sattel komplett locker ist und der schnellere Kolben nicht einmal einen Widerstand durch die Bremsscheibe erfährt, dann kann es passieren, dass sich nur der schnellere Kolben bewegt und der langsamere Kolben komplett stehen bleibt. Das bewirkt, dass sich der Sattel nicht mittig über der Bremsscheibe ausrichtet sondern vom schnelleren Kolben in eine Richtung gedrückt wird. Das Luftspiel ist nach korrektem, wechselndem Anziehen der Befestigungsschrauben des Bremssattels auf einer Seite minimal (langsamer Kolben) und auf einer Seite maximal (schneller Kolben). Nachdem die Bremsscheibe nicht perfekt plan ist hast du dann anschließend eine Berührung pro Umdrehung und damit ein Klingeln.
Das Klingeln hast du mit etwas Glück lediglich genau dann nicht, wenn du den Sattel in exakt der Position der Bremsscheibe anziehst, wo diese ihre maximal Auslenkung in Richtung des langsamen Kolben hat.
Oder halt den unwahrscheinlichen Fall, dass in der Praxis beide Kolben gleich leicht laufen, dass selbst ohne Widerstand beide Kolben rauskommen.
 
Prinzipiell läuft das bei mir so:

Versuch 1: Bremse ziehen und vorsichtig fest schrauben. Wenn man gleich richtig ordentlich anzieht verschiebt sich der Bremssattel nahezu immer.

Wenn das jetzt nur an einer Stelle kurz schleift/klingelt wird die Bremsscheibe schnell mit dem Engländer an der entsprechenden Stelle bearbeitet.

Falls es generell schleift wird die Taschenlampe ausgepackt und die Lichtspaltmethode angewendet.
Falls es hier punktuell schleift muss der Engländer wieder herhalten.


Wenn das immer noch nicht funktioniert (vielleicht 10% der Fälle?) wird die Feile und der Senker ausgepackt und die Aufnahme bearbeitet.

PS wenn es bei neuen Belägen ganz minimal schleift wird das einfach ignoriert da sich das Problem nach drei mal bremsen von selbst behebt.
 
@sepplmail hat es genau richtig beschreiben. Die "hohe Kunst" bei der Fertigung eines Bremssattels ist es, die Kantringnut auf beiden Seiten genau gleich tief einzustechen (auf das Tausendstel Millimeter) und den Spalt zwischen Kolben und Bremssattelgehäuse so eng zu machen, dass im Betrieb möglichst wenig Dreck reinkommt, ohne dass der Kolben bei Erwärmung in der Bohrung stecken bleibt, also immer frei läuft.

Damit haben wir lange Zeit arg zu kämpfen gehabt, bei unseren Cleg 2-Bremssätteln. Seit 2016 ist es jetzt gut. Dennoch kommen natürlich immer noch andere Faktoren hinzu, zum Beispiel eine eventuell unterschiedliche Schmierung des rechten im Vergleich zum linken Kolben. Auf solche Sachen hat der Hersteller keinen Einfluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt eine Reihe von Gründen, wodurch es Probleme beim Ausrichten gibt.
Der 1/1000. mm oder Mikrometer ist es bestimmt nicht, aber:
"Die Bremskolben sind durch Verschmutzung ungleich in ihrer Freigängigkeit" dürfte die häufigste Ursache sein.
Ich baue die Beläge aus, baue ein paar alte Beläge ein und sprühe die Kolben mit WD40 ein. Das lasse ich eine Weile einziehen und fahre dann mehrfach die Kolben ein und aus. Für das Zurückdrücken habe ich mir extra einen breiten Schraubendreher flach geschliffen so dass die Kolben auch parallel zurück gedrückt werden können.
Ich warne hier ausdrücklich vor der Zerbrechlichkeit der Shimano-Keramikkolben.
Einmal verkantet und der Kolben ist hin. Merkt man manchmal gar nicht direkt weil in der Bohrung ein Stück vom Kolben abbricht. Das kann in der Folge auch der Grund für einseitige Schwergängigkeit sein.

Wenn ein Kolben nicht so recht will, dann kann ich mit dem Schraubendreher das rein und raus fahren etwas steuern bis die Kolben sich näherungsweise gleichmäßig bewegen.
Dann spüle ich einfach mit Wasser gründlich aus und blase mit Pressluft hinterher.
Öl hat an den Kolben nixxx verloren, weil sich dann nur wieder Dreck anbackt.
Dann richte ich wie üblich die Zange mit den gewünschten Belägen an der Scheibe aus.
An den gebrauchten Belägen sieht man auch sehr gut ob die Montagefläche der Zange rechtwinklig zur Bremsscheibe steht.
Wenn die Zange fest ist schaue ich mit einer kleinen Tachenlampe auf den Lichtspalt und ob sich die Bremscheibe beim Anlegen der Beläge bewegt. der Grund dafür kann darin liegen, dass die Beläge durch einen vorherigen Montagefehler ungleich verschlissen sind. Manchmal kann man sich helfen, wenn man beim Ausrichten in der gewünschten Richtung an der Zange etwas dagegen hält.
Natürlich muss auch die Scheibe schlagfrei laufen wenn man keine Geräusche beim Bremsen möchte.
Mit der Feile an die Montagefäche zu gehen rate ich wirklich nur Bikern, die wirklich mit einer Feile auch passgenau feilen können. Weiß gar nicht wer das heute noch kann.
Wünsche viel Erfolg.
 
In der Praxis ist es fast immer so, dass die beiden Kolben unterschiedlich schnell/leicht aus dem Sattel rauskommen, weil die Reibwerte beider Kolben in den Quadringen nie genau gleich sein werden. Wenn der Sattel komplett locker ist und der schnellere Kolben nicht einmal einen Widerstand durch die Bremsscheibe erfährt, dann kann es passieren, dass sich nur der schnellere Kolben bewegt und der langsamere Kolben komplett stehen bleibt. Das bewirkt, dass sich der Sattel nicht mittig über der Bremsscheibe ausrichtet sondern vom schnelleren Kolben in eine Richtung gedrückt wird. Das Luftspiel ist nach korrektem, wechselndem Anziehen der Befestigungsschrauben des Bremssattels auf einer Seite minimal (langsamer Kolben) und auf einer Seite maximal (schneller Kolben). Nachdem die Bremsscheibe nicht perfekt plan ist hast du dann anschließend eine Berührung pro Umdrehung und damit ein Klingeln.
Das Klingeln hast du mit etwas Glück lediglich genau dann nicht, wenn du den Sattel in exakt der Position der Bremsscheibe anziehst, wo diese ihre maximal Auslenkung in Richtung des langsamen Kolben hat.
Oder halt den unwahrscheinlichen Fall, dass in der Praxis beide Kolben gleich leicht laufen, dass selbst ohne Widerstand beide Kolben rauskommen.
Hmm ich habe schon so viele Sättel ausgerichtet dass ich die nicht mehr zählen kann. Aber bei mir sagt die Praxis dass es mit Bremsen anziehen und festschrauben in der Praxis zu 90% funktioniert. Nach der ersten Ausfahrt muss man eh noch mal dran.
Und wenn es mal nicht funktioniert braucht man auch kein Tool sondern nur ne Taschenlampe und die Augen. Die meißten bemerken allerdings nicht dass sie beim Anziehen der Schrauben den Bremssattel wieder verschieben.
 
Es gibt eine Reihe von Gründen, wodurch es Probleme beim Ausrichten gibt.
Der 1/1000. mm oder Mikrometer ist es bestimmt nicht, aber:
"Die Bremskolben sind durch Verschmutzung ungleich in ihrer Freigängigkeit" dürfte die häufigste Ursache sein.
Ich baue die Beläge aus, baue ein paar alte Beläge ein und sprühe die Kolben mit WD40 ein. Das lasse ich eine Weile einziehen und fahre dann mehrfach die Kolben ein und aus. Für das Zurückdrücken habe ich mir extra einen breiten Schraubendreher flach geschliffen so dass die Kolben auch parallel zurück gedrückt werden können.
Ich warne hier ausdrücklich vor der Zerbrechlichkeit der Shimano-Keramikkolben.
Einmal verkantet und der Kolben ist hin. Merkt man manchmal gar nicht direkt weil in der Bohrung ein Stück vom Kolben abbricht. Das kann in der Folge auch der Grund für einseitige Schwergängigkeit sein.

Wenn ein Kolben nicht so recht will, dann kann ich mit dem Schraubendreher das rein und raus fahren etwas steuern bis die Kolben sich näherungsweise gleichmäßig bewegen.
Dann spüle ich einfach mit Wasser gründlich aus und blase mit Pressluft hinterher.
Öl hat an den Kolben nixxx verloren, weil sich dann nur wieder Dreck anbackt.
Dann richte ich wie üblich die Zange mit den gewünschten Belägen an der Scheibe aus.
An den gebrauchten Belägen sieht man auch sehr gut ob die Montagefläche der Zange rechtwinklig zur Bremsscheibe steht.
Wenn die Zange fest ist schaue ich mit einer kleinen Tachenlampe auf den Lichtspalt und ob sich die Bremscheibe beim Anlegen der Beläge bewegt. der Grund dafür kann darin liegen, dass die Beläge durch einen vorherigen Montagefehler ungleich verschlissen sind. Manchmal kann man sich helfen, wenn man beim Ausrichten in der gewünschten Richtung an der Zange etwas dagegen hält.
Natürlich muss auch die Scheibe schlagfrei laufen wenn man keine Geräusche beim Bremsen möchte.
Mit der Feile an die Montagefäche zu gehen rate ich wirklich nur Bikern, die wirklich mit einer Feile auch passgenau feilen können. Weiß gar nicht wer das heute noch kann.
Wünsche viel Erfolg.

Du schreibst, dass du die Kolben mit WD 40 einsprühst und an anderer Stelle, dass Öl nicht an die Kolben gehört. WD 40 ist doch Öl...? Ich glaube, ich hab's noch nicht verstanden.
 
WD40 ist nicht wirklich Öl. Eher eine Mischung aus Ölen, Lösungsmitteln und anderen Bestandteilen. Der Großteil sind verschiedene Kohlenwasserstoffe.
Genau und diese Mischung greift gerne Dichtungen und Kunststoff an.

DOT Bremsen haben EPDM basierte Dichtungen und diese sind nicht Öl beständig und das ist keine unbelegte Horrorgeschichte sondern eine Tatsache.
 
Du schreibst, dass du die Kolben mit WD 40 einsprühst und an anderer Stelle, dass Öl nicht an die Kolben gehört. WD 40 ist doch Öl...? Ich glaube, ich hab's noch nicht verstanden.
Sorry, habe es eventuell nicht deutlich genug ausgedück. Öl sollte nicht nach der Reinigung an den Kolben verbleiben. Deswegen spüle ich mit Wasser aus, WD40 läßt sich recht gut damit abspülen. Und blase anschließend die ausgefahrenen Kolben noch mit Pressluft aus.
Das WD40 hat nur kurzzeitig Kontakt mit der Bremse bis der verkrustete Dreck gelöst ist.
Hoffe es ist nun besser beschrieben.
 
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