Öl vs. DOT

Die Bremsflüssigkeit jedoch muss alle 1-2 Jahre gewechselt werden, und das muss man im Bikeladen machen lassen. Bremsflüssigkeit länger als 1 Jahr selber zu lagern sollte man vermeiden, weil sie Wasser zieht

Preisfrage: Wer erkennt den Widerspruch in dem Satz;)

DOT kann man im normalen Gebrauch locker 2 Jahre fahren, bin auch schon 3 - 4 Jahre gefahren und habe im Bikepark keinen Unterschied bemerkt.

Das ist kein Widerspruch, weil es die Bremsflüssigkeit nicht in so kleinen Einheiten zu kaufen gibt. DOT zieht Wasser, selbst durch ein wasserdichtes Gefäß (i.d.R. sind das Kunststoffbehälter) hindurch.

Je länger man DOT fährt, desto schlechter wird die Bremsleistung und desto größer wird das Risiko eines Bremsenausfalles bei Erhitzung (Downhill), weil es eben stark Wasser zieht, das sich beim Erhitzen in Wasserdampf verwandelt. Bei Öl ist das bei Weitem nicht so ausgeprägt. DOT würde ich spätestens nach 2 Jahren wechseln, egal ob das Bike benutzt wird oder nicht, während Öl sicher nach 5 Jahren immer noch einwandfrei seinen Dienst tut.
 
Ich sehe eigentlich keinen Unterschied zwischen meiner Louise, meiner XT und meiner Elixir CR, zumindest im Fahrbetrieb.

Was ich den beiden Mineralölbremsen zu Gute halten kann, ist das einfachere Entlüften. Das liegt aber nicht am Bremsmedium, sondern an der Konstruktion der Bremsen. Shimano und Magura sind kinderleicht zu entlüften, die Elixir ist eine Zicke....

Wenn die Elixir Mineralöl hätte, wäre sie trotzdem eine Zicke. Wie gesagt, die Konstruktion ist.....:kotz:

Und ich hab mir auch schon öfter Öl und DOT über die Finger gekippt, siehe da, es sind noch alle dran und keiner ist abgefallen.

Im Vergleich zu meiner HFX 9 mit DOT war das Entlüften der MT4 von Magura wirklich ein Kinderspiel.
Das DOT-Zeugs ist mir einfach eklig. Und nach zwei Jahren muss ich die Bremsflüssigkeit wechseln, die Kolben drückten die Klötze gaaaanz leicht an die Scheibe.
Demnächst fliegt die HFX in die Tonne, nach über sechs Jahren überflüssiger Geräusche, ekligem Quietschen bei Nässe und erst mit Swisstop-Belägen akzeptablem Bremsverhalten.
Ersatz wird natürlich Magura.
 
Zum Thema Alter von DOT: In meiner Formula Baujahr 06 ist noch die originale Flüssigkeit drin und die bremse hat nen guten, nicht wandernden Druckpunkt. Auch nach einer 1000hm Abfahrt nicht. Heute wird aber eh gewechselt, auch um die Leitungen zu kürzen und ne Undichtigkeit zu beseitigen.
Aber kaufen würde ich eine Bremse nicht aufgrund des Übertragungsmediums sondern der Funktion (und des Preises ;)) wegen. Und da gibts auf beiden Seiten gute Modelle.
 
Das ist kein Widerspruch...
Mit dem Widerspruch meinte ich dass du einerseits schreibst "das muss man im Bikeladen machen lassen" und dann "Bremsflüssigkeit länger als 1 Jahr selber zu lagern sollte man vermeiden". Wenn du den Wechsel im Bikeladen machen lässt, brauchst du zu Hause keins lagern.

DOT zieht Wasser, selbst durch ein wasserdichtes Gefäß (i.d.R. sind das Kunststoffbehälter) hindurch.
Wer hat dir denn den Schwachsinn erzählt? DOT bindet Wasser, z.B. aus der Luftfeuchtigkeit. Je leerer die Flasche ist, desto mehr Feuchtigkeit kann das DOT also binden. Eine neue, original verschlossene DOT-Flasche kann man ruhig ne Weile lagern.

weil es die Bremsflüssigkeit nicht in so kleinen Einheiten zu kaufen gibt.
Notfalls mit einer Flasche in eine Auto- oder Motorradwerkstatt gehen, die füllen dir was für lau ab.

Je länger man DOT fährt, desto schlechter wird die Bremsleistung und desto größer wird das Risiko eines Bremsenausfalles bei Erhitzung (Downhill), weil es eben stark Wasser zieht, das sich beim Erhitzen in Wasserdampf verwandelt. Bei Öl ist das bei Weitem nicht so ausgeprägt.
1. Die Bremsleistung wird nicht schlechter, sondern die Hitzebeständigkeit.
2. DOT bindet Wasser und zieht es nicht extrem stark.
3. DOT bindet im Gegensatz zu Öl das Wasser, daher kann im Bremssystem kein ungebundenes Wasser auftreten, welches sich in Wasserdampf verwandelt. Bei einer Bremse mit Mineralöl könnte theorischerweise ungebundenes Wasser bei 100 °C verdampfen, wobei das bei einer dichten Bremse sehr unwahrscheinlich ist.

Ob eine Bremse gut oder schlecht funktioniert, hängt weniger vom Bremsmedium ab, als viel mehr von ihrer Konstruktion und auch vom Nutzer. Getreu dem Motto "never touch a runing system" sollte man eine funktionierende Bremse auch mal in Ruhe lassen.
 
Dringt denn in eine Öl-Bremse nicht auch letztendlich Wasser ein? Dann würde das Öl dieses aber nicht "absorbieren", sondern es würden sich einzelne Wasserbläschen bilden. Wäre möglicherweise auch nicht gut. Aber klärt mich auf.

Gruß easy
 
Wenn jemand seine Autobremse über Jahrzehnte hinweg mit der selben Bremsflüssigkeit (DOT 4 oder noch älterer Standard) betreibt: der handelt grob fahrlässig und wird bei einem Unfall durch Bremsversagen an seiner Karre ausgelöst massive Probleme bekommen.

Ganz abgesehen davon das durch das aus der Luftfeuchtigkeit absorbierte Wasser die metallisch blanken Teile im Bremsservo/Hauptbremszylinder rosten können und dadurch die Gummidichtungen angegriffen werden. Rost raut die Oberfläche auf - läßt sich easy überprüfen ;)

Das bedeutet dann im Reparaturfall einen Komplettersatz der gesamten Bremsanlage - oui, kann teuer werden :eek:

Und vorallem können die Bremsschläuche durch die Bremsflüssigkeit innerlich aufquellen und somit den Bremsdruck reduzieren - schlechtere Bremsleistung kann schon mal zu nem Unfall führen.

Nachteil von DOT 4 Bremsflüssigkeit ist das der Lack mit der Bremsflüssigkeit benetzt recht flott abgebeizt wird - für lackierte Rahmen ist Mineraloel für die Bremse wesentlich einfacher und lackschonender. :daumen:
Ich persönlich halte DOT 5 (Silikonbremsflüssigkeiten) für das Mittel der Wahl und würde gerne wissen ob sich die Flüssigkeit mit den Dichtungen der üblichen Anbieter gut verträgt.

Vergleiche hierzu http://www.korrosionsschutz-depot.de/shop_xtc/product_info.php?info=p820_Silikon-Bremsfluessigkeit-DOT5--250ml.html

Verwende diese Flüssigkeit bei verschiedenen Oldtimern (Vorkriegs Mercedes, 1950er und 1960er Jahre Karren) und habe bisher noch gar keine Probleme wegen rostender Innereien der Bremsanlage. Durfte halte alle Bremsflüssigkeit berührenden Gummidichtung erneuern - :daumen:
 
Dringt denn in eine Öl-Bremse nicht auch letztendlich Wasser ein? Dann würde das Öl dieses aber nicht "absorbieren", sondern es würden sich einzelne Wasserbläschen bilden. Wäre möglicherweise auch nicht gut. Aber klärt mich auf.

Das ist meines Wissens der Grund, warum nur DOT 3,4,5.1 im KFZ-Bereich zumindest im öffentlichen Straßenverkehr zulässig ist. Mineralöl oder Silikonöl (DOT 5) ist soweit mir bekannt nur auf der Rennstrecke bzw. bei sehr alten Oldtimern erlaubt.
 
Wieso sollte in eine Ölbasierte Bremse Wasser eindringen?
Dringt in deine Olivenölflasche auch Wasser ein? :D
Wasser in eine DOT basierte Bremse dringt (angeblich) nur ein, weil das DOT durch mikrofeine risschen in Leitungen usw. das Wasser aus der Luft "ansaugt".
Öl dagegen saugt nix an, ergo kommt da auch kein Wasser rein sofern man es nicht absichtlich damit befüllt.

Wie gesagt, mein Auto hat 20 Jahre altes DOT drin und ich fahre damit täglich einen Alpenpass runter. Ich hab nen prügelharten Druckpunkt und es bremst besser als ein nagelneues Auto (wohl auch, weil es noch unter 1,2to wiegt). Das Ganze blabla, man müsse es tauschen, ist genauso marketinggeschwätz wie die Ölindustrie nicht müde wird zu behaupten, man müsse alle 10.000km dringend nen Ölwechsel machen. Mein Motor hat 250.000km drauf und da ist das 3. oder 4. Öl drin.
 
Eigentlich ist die Bremsflüssigkeit für Teilnahme auf deutschen Strassen gar nicht zugelassen ;) Jedoch ist es immer möglich bei komplettem Neuaufbau der Bremsanlage (sprich es sich gar keine Reste von anders aufgestellten Bremsflüssigkeiten im System) von Anfang an auf DOT 5 zu setzen.

Wird beim amerikanischen Militär, bei vielen Fahrzeugen der Britischen Army und in der Schweizer Armee schon sehr lange eingesetzt. Da frag ich mich warum ich auf die Vorteile verzichten soll ? Nur wegen einer fehlenden Nummer auf dem Verkaufsgefäß?

Wichtig ist keine bewußte Vermischung mit anderen Flüssigkeiten zu machen - dann funktioniert die Sache einwandfrei. Habe seit Umstellung weder aufgequollene Bremsschläuche noch rostige Metallteile in der Bremsanlage und die Bremswirkung ist beim TÜV noch nie beanstandet worden :daumen: Eher hab ich ein Lob für einwandfreie Funktion und Dichtigkeit erhalten....

Habe zwei alte Scheibenbremseinheiten von Avid und Trickstuff rumliegen - werde alle Flüssigkeiten entfernen und dann mit DOT 5 befüllen. Wenn sich die Dichtungen auflösen - dann werde ich es merken. Da die Bremsanlagen schon älter sind gibts keine Probleme mit Ausfall, sind an keinem Bike montiert und sollen nur die Haltbarkeit der Dichtungen aufzeigen.

BTW es gibt bestimmte Modelle von Citroen und Rolls Royce die ebenfalls Bremsflüssigkeit auf Mineraloelbasis verwenden....

@Bench:

Deine Haltung und Einstellung zu sicherheitsrelevanten Teilen (und das sind Bremsen!) finde ich unverantwortlich und ich hoffe niemals vor Dir mit dem Auto oder sonstwie unterwegs zu sein wenn Du mit Deiner Karre fährst!
 
Das ist meines Wissens der Grund, warum nur DOT 3,4,5.1 im KFZ-Bereich zumindest im öffentlichen Straßenverkehr zulässig ist. Mineralöl oder Silikonöl (DOT 5) ist soweit mir bekannt nur auf der Rennstrecke bzw. bei sehr alten Oldtimern erlaubt.

Hmmmm.....?

http://de.wikipedia.org/wiki/Bremsflüssigkeit

.....Die von manchen Fahrzeugherstellern (beispielsweise Citroën) in der Bremsanlage verwendeten Hydraulikflüssigkeiten auf Mineralölbasis.....
 
Wie kommt Ihr eigentlich stets dazu, eine Fahradbremse mit einer Autobremse vergleichen zu müssen? Aus den Vorzügen vom Auto wird dann aufs MTB rückgeschlossen. Sehr interessant ... .
 
Warum nicht ?
Energie wird in Reibungswärme umgewandelt . Wie beim Auto .
Bremsscheiben , Bremszangen , Nehmerkolben , Geberkolben , Hydraulikflüssigkeit auch wie beim Auto .

Mfg 35
 
Warum nicht ?
Energie wird in Reibungswärme umgewandelt . Wie beim Auto .
Bremsscheiben , Bremszangen , Nehmerkolben , Geberkolben , Hydraulikflüssigkeit auch wie beim Auto .

Mfg 35

Klar, dann kann man doch auch Äpfel mit Birnen vergleichen, beide wachsen an einem Baum, beide haben ein Gehäuse, bei beiden sind Kerne drinnen und beide kann man essen......:wut:
 
Beim Thema Wasser binden von DOT sollte man aber bedenken, dass die meisten KFZ-Bremsanlagen "offen" sind. Heißt: Es gibt eine "Verbindung" nach außen zur Umgebungsluft. Die Bremsanlagen am Fahrrad sind idR komplett geschlossen konstruiert. Ich denke dadurch wird das DOT in der Bike-Bremse auch langsamer die 3,5% H²O-Sättigung erreichen. Das würd einer grob 2 jähirgen "Alterung" des DOT entsprechen - für 5.1 liegt da der Siedepunkt immernoch bei ~180°C. Was meines Wissens dann dem Standardsiedepunkt von Mineralöl entspricht.
 
Bingo, komplett geschlossene Systeme gibts aber laut Physik eh nicht. Übertrittstellen sind hier Dichtungen und die Leitungen, gerade die Leitungen sind recht ähnlich aufgebaut. bei den Dichtungen ist nbr(öl) etwas hinter den EPDM(dot) Dichtungen hinterher was Temperaturen(gerade im Winter),Gleiteigenschaften und Abdichtung betrifft. Außerdem sollte man bedenken, daß Hygroskopie nicht gleichbeteutend mit "Wasser ziehen" ist (das ist keine Wassermagnet) es bindet nur bei Kontakt. Wasser ist z.B. in der Luft ganz ordentlich vertreten, das gilt für alle Bremsen.
 
Da das Einsatzgebiet und die Einsatzbedingungen sich maßgeblich zwischen Fahrad und Auto unterscheiden sind auch die technischen Herausforderungen ganz andere. Nicht mal der Aufbau der Systeme ist gleich. Dies betrifft sowohl die Anzahl der Komponenten im System, als auch das gänngige Prinzip. Die einzige Fahradbremse, welche einen Schwimmsattel verwendet ist die Magura Gustav. Auch ist ein Rad den Elementen nicht annähernd so ausgesetzt wie ein Auto. Aber wenn Ihr meint ... . Ich glaube nicht, dass sich die Bike-Technik an der KFZ-Technik orientiert.

P.S.: Physikalisch geschlossene und offene Systeme haben mit hydraulisch offenen und geschlossenen Systemen im Übrigen nichts zu tun. In der Physik nimmt man Bezug auf die Thermodynamik. Das hat aber mit dem Thread nicht das geringste zu tun, sorry.
 
Auch ist ein Rad den Elementen nicht annähernd so ausgesetzt wie ein Auto

Wo du recht hast ,hast du recht

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Mfg 35
 
3.) Lagerst du dein Dot unter Wasser? Wasserdichtes Gefäss und wie soll da Wasser eindringen? nebenbei warum soll ich mir DOT zu Hause hinstellen? Wartung kann ich planen und just in Time bestellen. Das bissel um "Tropf"verluste auszugleichen lager ich in einer wasserdichten Flasche.

fazit : Kann Deine Vorurtweile nicht bestätigen.

Das DOT Wasser zieht weiss jeder. Egal ob das DOT in einem wasserdichten Behälter gelagert ist oder nicht macht jedenfalls keinen Unterschied (Wasser hat einen spitzen Kopf)
Sonst müsste man es ja auch nicht regelmässig im Bremssystem austauschen.
Mineralöl kann ich ohne Bedenken bei mir zuhause lagern. DOT kann ich eigentlich nach einem Jahr wegschütten weil es eben Wasser zieht. Also sollte man DOT immer frisch kaufen. Wenn ich also unerwartet einen Bremsflüssigkeitswechsel durchführen muss, kann ich das nicht weil ich DOT bestellen muss.

Ich hatte einmal eine DOT-Bremse... Nie wieder.
DOT ist giftig, umweltschädlich und agressiv. Zudem deutlich wartungsaufwändiger.
Mir jedenfalls kommt keine DOT-Bremse mehr ans Rad.
 
Ich hatte einmal eine DOT-Bremse... Nie wieder.
DOT ist giftig, umweltschädlich und agressiv. Zudem deutlich wartungsaufwändiger.
Mir jedenfalls kommt keine DOT-Bremse mehr ans Rad.

Klingt gerade so, als ob Mineralöl Balsam für die Umwelt wäre. Das tut sich beim Handling nichts, denn beides muss fachgerecht entsorgt werden. Bremsflüssigkeit bekommt man an fast jeder Tankstelle zu fast jeder Zeit, also das "Bestellen müssen" ist kein Argument. Wenn man persönlich lieber Mineralöl mag, soll das so sein, aber manche Argumente wirken arg konstruiert.

Kleine allgemeine Anmerkung: Was soll eigentlich die Bezeichnung DOT? Das Department of Transportation füllt man in die Bremse? Dürfte ganz schon eng werden.
 
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