Omanix - Berge, Wüsten und Wadis im Sultanat Oman

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Re: Omanix - Berge, Wüsten und Wadis im Sultanat Oman
Da freu ich mich für euch und wünsche euch und uns einen spannenden -ix durch den Oman.
Grüße an alle stillen und (hoffentlich viele) nicht stillen (Büro-)Mitleser!
 
Länder, in die ich aus Prinzip nicht reisen würde (warum sollte ich mich freiwillig in eine Kultur begeben, die mich aufgrund meines Geschlechts nicht gleichwertig respektiert). Aber wenn es jemand anders tut und schöne Bilder macht guck ich gerne zu... Abo :daumen:
 
Moin,
sehr schön, dass das neue Jahr gleich mit einer vielversprechenden Reise beginnt. Seit Corona das erste Land außerhalb Europas. Das gibt Hoffnung auf Großes in diesem Jahr.

Den Oman kenne ich nicht. Sehe da nur hin und wieder Profi Radrennen, die meiner Erinnerung nach Ende Januar Anfang Februar stattfinden und regelmäßig gibt es da eine Bergankunft. Also Berge hat es da. Marcel Kittel, alles andere als ein Bergfahrer, ist da sogar mal Zweiter oder Dritter geworden und hat damit den Grundstein für den Gesamtsieg gelegt.
 
Länder, in die ich aus Prinzip nicht reisen würde (warum sollte ich mich freiwillig in eine Kultur begeben, die mich aufgrund meines Geschlechts nicht gleichwertig respektiert). Aber wenn es jemand anders tut und schöne Bilder macht guck ich gerne zu... Abo :daumen:
Der Oman ist diesbezüglich wesentlich moderner und weltoffener. Ich will das Thema hier nicht vertiefen, aber ich empfehle Dir mal die Rechte der Frauen im Oman zu googeln.
 
Auch von meiner Seite wünsche ich euch eine gute Reise.
Ich habe auf unserer Bikereise dort nur gute Erfahrungen gemacht.
Tolles Land mit tollen Leuten.
Aber Achtung: Die Strassen und Wege im Gebirge sind wirklich abartig steil!
 
31.12. 22:00 Hotel in Maskat, 10m

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Vom Flughafen nach Maskat sind's zwischen zwanzig und fünfzig Kilometer, je nach dem wo man die Grenzen zieht. Omans Hauptstadt zieht sich etwas langgestreckt in mehr oder weniger getrennte Regionen aufgeteilt an der Küste dahin. Für's Sightseeing mit dem Bike ist das eher suboptimal, ...

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... und auch sonst ist die Küstenregion am Golf vom Oman nicht gerade für Radfahrer oder Fußgänger gemacht. Achtsspurige Autobahnen und sechsspurige Schnellstraßen prägen das Bild.

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Bei der Routenwahl muss man daher manchmal etwas kreativ werden...

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... oder einfach mal ne Weile direkt am Sandstrand dem Golf von Oman beradeln.

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Autos gibt's da auch... aber im Gegensatz zu diesem hübschen Exemplar brettern die Omanis ansonsten eher mit dicken SUVs neueren Datums durch ihren Sand. Bei einem Benzin- und Dieselpreis um die 25 cent wohl ein relativ preiswertes Vergnügen.

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Wir haben ansonsten heute eher einen ausgeruhten Badetag. Sechseinhalb Stunden in der Edelweiss Air Economy Class letzte Nacht waren jetzt nicht unbedingt besonders entspannend.

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Sonnenuntergang um viertel nach fünf... schon auch ziemlich früh. Dafür wird's morgens auch um sechs schon hell.

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Abend wird's über Maskat. Silvesterparties sind hier allerdings völlig unbekannt, von Feuerwerk ist nix zu sehen oder zu hören.

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Wir ziehen ne auf die Dachterrasse unseres Hotels zurück...

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... und lassen und omanisch bekochen.

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Kam bereits im Splitix, aber hier passt's besser zum Tagebuch-Datum... wenn auch etwas verzögert. Wir wünschen allen ein fröhliches 2023 mit möglichst vielen Radeltagen. Morgen geht der Omanix dann richtig los.
 
Wie recht ihr habt, heute geht es tatsächlich richtig los. Erster Arbeitstag 2023. Geile Scheiße.

Dabei habe ich (und sicher auch viele andere) in der letzten Woche fett Energie gesammelt, mit der man die Berge hochflitzen könnte.
 
Euch und allen andren auch ein tolles, spannendes Radljahr

und uns natürlich schöne und interessante Fotos und Berichte :anbet:


Gibts in dem noblen Hotel auch Fahrradabstellplätze oder durftet ihr eure Schätze mit in die Suite nehmen?
 
Ich verfolge euch hier schon länger und finde eure Beiträge immer super spannend. Zusätzlich folge ich auch Jonas Deichmann im Bereich SocialMedia (Triathlon um die Welt) und just gerade habe ich bei Instagram gesehen, dass er nun ebenfalls zwei Wochen im Oman unterwegs ist und scheinbar heute angekommen ist. Er ist ebenfalls auf dem MTB unterwegs und zeltet auch eher. ;)

Ein Treffen wäre doch ideal für einen gemeinsamen Beitrag hier im Forum von euch und eine gemeinsame MTB-Tour. :) Nur als kleiner Hinweis.
 
Sehr cool, bin gespannt wie sich das entwickelt hat.
2005 war unser Kollege Picco schon mal im Oman um für das Tourismusministerium die MTB Möglichkeiten auszuloten, das war aber noch nicht ganz so super...
In der Zeit waren einige Tiroler Bergführer im Lande um den Bergtourismus aufzubauen. Es sollte da auch ziemlich lässige Canyoning Touren geben die von den Bergführern eingerichtet wurden. Die Bilder damals haben jedenfalls fantastisch ausgesehen. Noch dazu da das Wasser dort nicht gerade eiskalt ist :)
 
01.01. 14:00 Strand von Seeb, 1m

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Der omanische Radlplan für die ersten Tage im neuen Jahr: von Maskat nach Westen bis zum höchsten Gipfel des Landes. Der Jebel Shams ist fast dreitausend Meter hoch und per angeblich happig harter Piste erschlossen. Ob man danach auch irgendwie wieder "vernünftig" runter kommt, wird sich zeigen. Es gibt ein paar Wanderwege auf der Karte, viel Hoffnung besteht da allerdings eher nicht. Ist alles eher steil und schluchtig und vermutlich eher markierte Felshänge als gebaute Steige, zumindest lese ich das aus den wenigen Fotos im Netz. Hab allerdings auch gestern erst zu suchen begonnen, da kann schon noch was gehen. Abwarten und omanischen Kaffee trinken, vielleicht findet ihr ja was raus.

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Erst mal los fahren: Die ersten hundert Kilometer zwischen Maskat und den Bergen sind leider wenig erbaulich. Auf dem Standstreifen von Schnellstraßen und Autobahnen und über Autobahnen drüber...

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... und unter Autobahnen durch wuseln wir uns irgendwie nach Westen. Kleine Nebenstraßen sind in dieser Richtung eher Fehlanzeige, unter sechs Spuren macht's der Oman nicht. Wir klappern unterwegs auch noch ein paar Einkaufszentren ab, auf der Suche nach Gaskartusche für den Kocher (wegen Flugzeug) und ner neuen Micro-SD-Karte für die GoPro (wegen Vergesslichkeit). Beides findet sich, letzteres sogar zu besseren Preisen als beim billigsten deutschen Versender.

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Der ganze administrativen Einkaufskrempl dauert ein bisserl länger als geplant, ...

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... also machen wir schon am frühen Nachmittag nach kaum fünfzig Kilometern...

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... Station in der Küstenstadt Seeb.

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Lieber nochmal ein bisserl den bacherlwarmen Golf von Oman genießen. Ab hier verlassen wir das Meer und biegen ins Landesinnere ab. Vermutlich werden das weitere fünfzig recht gruselige Kilometer, bevor das Land dann am Fuß des Al Hajar Gebirges hoffentlich etwas bergradlerischer daherkommt.

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Morgen ist auch noch ein Tag.
 
02.01. 13:00 Al Nahal Singletrack bei Halban, 150m

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Weg vom Meer und raus aus Seeb. Heute fahren wir dann endlich in Richtung Berge. Leider sind sie noch ein gutes Stückerl entfernt, so dass die ersten fünfzig Kilometer aus einem fluffigen Mix zwischen hässlichen Wohngebieten...

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... und zusammenhanglos dahingewürfelten Industriegebieten bestehen.

Stahl und Aluminium? Wer will denn sowas?

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Alternativ wird auch gerne mal ein alternativloses Stückerl Autobahn eingestreut, was beinahe schon als das geringere Übel erscheint.

Autobahnix?

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Ok, genug gewinselt. Dass die ersten hundert Kilometer ab Maskat radeltechnisch kein Leckerbissen sein würden, war beim ersten Blick auf die Karte schon klar. Hilft nix, so sieht's eben aus an der omanischen Küste im Dunstkreis der Hauptstadt. Man hätte ja auch Bus oder Taxi fahren können, aber wer will seine Tour in ein neuen Land schon ernsthaft motorisiert beginnen?!

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Gegen Mittag verbessert sich die Sachlage dann sowieso beinahe schlagartig. In der Nähe eins Dorfs namens Halban führen uns ein paar wenige Stravapixel von der Hauptstraße weg mitten in die Wüste hinein. Auf den Karten ist nix eingezeichnet und die Satellitenbilder schweigen sich aus, aber Stravapixel lügen nicht.

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Sodala... schon viel besser. So hab ich's mir eher vorgestellt im Oman. Und die Berge kommen auch langsam aber sicher näher.

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Nach zehn Kilometern werden aus den hauchzarten Stravapixeln auf der Heatmap plötzlich eine fette Riesenmenge. Glaube ich habe hier den ersten gebauten Singletrack im Oman gefunden: der Al Nahal Bees Trail, gebaut von den Oman Trail Builders. Scheint ja doch ein bisserl was zu gehen im Sultanat.

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Da kringel ich doch mal ein paar Kilometer durch die Wüste: rein ins Wadi, raus aus dem Wadi, rinse and repeat.

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Knappe halbe Stunde dauert der Spaß... und ist auch bei bewölktem Himmel ziemlich schweißtreibend. Immerhin hab ich das Gepäck am Trailstart unterm nem Busch gelassen, damit komm ich auch mit den zahlreichen Uphill-Passagen halbwegs klar. Trotzdem ein ziemlich knackiger Kringel, der kommt jedenfalls schon mal in die omanische Suppe.

Al Nahal Bees Trail.
 
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