Pedalwartung Atomlab GI BB

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Die Atomlab GI Ball Bearing Pedale sind extrem preiswerte Plattformpedale mit Konuslagerung. Ich finde die Dinger empfehlenswert, aber im Forum war auch schon von einer gebrochenen Achse zu lesen.
Meine "GIs" haben inzwischen (ca. 6000 km) dermaßen viel Spiel entwickelt, daß eine Wartung einfach mal sein musste. Tutorials zu Konuslagern gibt´s eigentlich schon genug, aber vielleicht interessiert´s ja doch den einen oder anderen Besitzer des Pedals.

Zunächst mal die benötigten Werkzeuge:

-Schraubstock
-Messer oder Schraubenzieher zum Entfernen der Staubkappe
-Ratsche mit 12er-Nuss für Kontermutter
-Spitzzange für Konus und Kugeln
-Papiertücher und Wattestäbchen
-Lagerfett


Die Pedalschlüsselaufnahme der Achse wird in den Schraubstock eingespannt, die Staubschutzkappe wird entfernt. Auf der Außenseite sind jetzt Achse und Kontermutter zu sehen.


Die Kontermutter mit der 12er-Nuß abschrauben. (Eigentlich ist es ein Zollmaß, aber 12mm-Sechskant passt schon.) Die Verdrehsicherungs-Scheibe lässt sich mit der Spitzzange herausnehmen. Anschließend den Konus mit der Spitzzange herausschrauben.
Um die Außenseite müssen wir uns nicht weiter kümmern, da geht ja schließlich keine Achse raus und die Schutzkappe kapselt das Lager zuverlässig ab. Wartung braucht die Kurbelseite. Dazu das Pedal aus dem Schraubstock entfernen und umdrehen. Dabei darauf achten, daß 1. die Achse nicht unkontrolliert aus dem Pedalkörper fällt, und 2. keine Kugeln verloren gehen. Die Achse läßt sich in Kurbelrichtung entfernen. Dabei fällt evtl. die eine oder andere der 13 Kugeln auf der Kurbelseite heraus.


Das Pedal dann auf die Außenseite stellen, also die Schutzkappenöffnung als Stellfläche benutzen. Die 13 Kugeln im außenseitigen Lager sind bei mir durch die vorhandene Schmierung in Position geblieben.
Nachdem die Achse herausgezogen wurde, die 13 Kugeln auf der Kurbelseite mit der Spitzzange entfernen und reinigen. Achse und kurbelseitige Lauffläche im Pedalkörper reinigen.


Ordentlich Fett auf die kurbelseitige Lauffläche geben und dann mit der Spitzzange die Kugeln wieder einsetzen - am Fett bleiben die Kugeln problemlos kleben.


Die Achse vorsichtig wieder einsetzen. Das kurbelseitige Lager mit viel Fett zupacken, damit nicht so schnell wieder Dreck reinkommt. Das Fett darf ruhig zwischen Pedalkörper und Achse herausquellen, einfach überschüssiges Fett abwischen. Dann das Pedal wieder umdrehen und in den Schraubstock spannen.
Jetzt den Konus wieder auf die Achse aufschrauben, und zwar ungefähr so weit, daß der Pedalkörper auf der Achse nicht mehr wackelt. Verdrehsicherung wieder einsetzen und Kontermutter wieder aufschrauben.


Einstellen

Beim Einstellen wird der Konus genau so weit festgeschraubt, bis das Spiel zwischen Achse und Pedal gerade weg ist, aber keine Vorspannung in die Lager gepresst wird. Ist der Konus zu locker, wackelt das Pedal auf der Achse und schlägt mit der Zeit aus. Ist der Konus zu fest, sind die Lager schwergängig und die Oberflächen der Kugeln und Kugellaufbahnen werden schneller als nötig abgenutzt. Sobald der Konus sich in der richtigen Position befindet, wird die Kontermutter gegen den Konus geknallt und fixiert damit die Einstellung. Soviel zur Theorie.

Beim Atomlab-Pedal ist der Konus von der Drehung der Kontermutter entkoppelt, so daß der beim Kontern nicht festgehalten werden muss. Das macht die Sache schon mal einfacher als bei Shimano & Co.
Beim Festziehen der Kontermutter verstellt sich der Konus aber trotzdem innerhalb gewisser Grenzen, so daß mehrere Versuche nötig sind.

1. Kontermutter mit 12er-Nuss festknallen
2. Prüfen ob die Lager spielfrei und reibungslos laufen.
  • falls ja ->fertig!
  • falls Spiel: Kontermutter wieder etwas lösen, Konus mittels Spitzzange an Kontermutter und Verdrehsicherung vorbei einen Tick fester ziehen (also im Uhrzeigersinn), dann wieder zu Punkt 1.
  • falls schwergängig: Kontermutter lösen, Konus lockern, zurück zu 1.

Das Ganze solange wiederholen, bis die Kontermutter festgeknallt ist, aber das Pedal trotzdem reibungs- und spielfrei läuft. Zum Schluss Staubkappe wieder einsetzen.

Das war´s. Happy Trails! :)
 
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