Polygon Square One EX im Test: Neues Fully mit Sliding Four Bar-Kinematik

Polygon Square One EX im Test: Neues Fully mit Sliding Four Bar-Kinematik

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Ein vollgefedertes Mountainbike, das berghoch mit sportlichen Trailbikes mithalten kann und bergab wie ein echtes Enduro kaum Grenzen kennt: In Zeiten der Spezialisierung klingt das wie ein kaum zu erfüllender Wunschtraum. Polygon behauptet nun, mit dem Square One EX genau so ein Bike im Köcher zu haben und setzt auf die neue Sliding Four Bar-Kinematik. Was hat es damit auf sich?

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Polygon Square One EX im Test: Neues Fully mit Sliding Four Bar-Kinematik
 
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Ich bin nicht sicher, ob ich die Technik verstehe, für mich sieht es wie ein alter Eingelenker aus, mit der Achse vor dem Tretlager wie die uralten Cannondale und das San Andreasberg, nur wird hier durch den Kolben die Kettenstrebe gelängt wahrend des einfederns. Schon damals war die Federung der Bikes sehr gut, aber sie führten zu einem brutalen Pedalrückschlag beim Einfedern. Das Problem scheint das Bike ja wie im Video zu sehen war auch haben, die Verlängerung der Kettenstrebe durch den Kolben sollte den Effekt doch noch verstärken, oder denke ich flasch und sie wirkt abschwächend?
 
Der Kolben wirkt gar nicht in dem Sinne. Er führt die Schwinge nur. So wie das im Video aussieht ist so gut wie keine Bewegung am hinteren Gelenk des kleinen Hebels. Man kann sich einfach eine Versteifung an der Stelle vorstellen und dann gedanklich den Kolben weg - schwupps - ein Eingelenker mit moderat hohem, deutlich nach vorne verlegten Drehpunkt.

Das mit der Dämpfung im Text hört sich verdammt nach Marketing-BS an...
 
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“Diese Programme basieren genau auf den falschen Annahmen, denen wir Konstruktionen zu verdanken haben, die mit teuren Hightech-Federbeinen und Plattformen-Systemen im Zaum gehalten werden müssen. Um bildlich zu sprechen, gehen sie zweidimensional an das Problem heran. Dabei muss das Ziel lauten, mit so wenig Dämpfung wie möglich auszukommen. Denn Dämpfung bedeutet, Flüssigkeit am Fließen zu hindern, was Reibung und somit einen Energieverlust bedingt.”

Wtf? :lol: Und wo soll die Energie einer schnellen Wurzelpassage oder von einem drop dann bitte sonst so hin?

"Interessante" Sichtweise... Jeder interessierte kann ja mal zB die charger kartusche ausbauen und dann auf den Trail gehen. Weniger Dämpfung geht dann kaum :)
 
Die Baumarkräder mit Y-Rahmen, die zu meiner Jugendzeit recht beliebt waren hatten auch (so gut wie) keine Dämpfung. Mir kam's eher vor wie ne Sprungfeder. Ziemlich gefährlich bei hohen Geschwindigkeiten.
Also die jüngere Generation kennt definitiv noch sehr schlechte Fahrwerke.

Y-Rahmen.jpg
 
Interessantes Konzept, allerdings ist auch einiges äußerst seltsam.
Erstens wird verschwiegen, dass das Ding einen ganz beträchtlichen Pedalrückschlag haben muss. Dass dem so ist, bestätigen zum einen die Antisquat-Graphen, die bis zum Ende des Federwegs steigen, zum anderen das Youtube Video, in dem man trotz schlaffer Kette den Pedalrückschlag sieht. Dass können die Yetis besser, die auch sehr gleichmäßige und nicht sofort fallende Antisquat-Graphen haben, aber bei größerem Federweg stark abfallen, was letztendlich auch bei den hohen Antisquat-Werten für sehr niedrigen Pedalrückschlag sorgt.
Hoher Pedalrückschlag sorgt letztendlich auch für schlechtere Federungsperformance, weil man über die Kette die Federung auch "blockiert".
Warum gerade das Bike angeblich so geringe Dämpfung braucht, erschließt sich mir nicht. Einzig: Durch die virtuelle Längung der Schwinge, bleibt die Gleichmäßigkeit der Progression des Hinterbaus deutlich stärker vorhanden, als bei einen normalem Eingelenker, bei dem Sie abfällt und immer linearer wird. Dadurch braucht der Rahmen wohl schon weniger HighSpeed-Druckstufe. Allerdings gibt es auch andere Rahmenkonstruktionen die das schaffen. Ein Eingelenker mit Moto-Umlenkung reicht dafür bereits, genauso wie einige DWs.
Warum das Bike hinten, wenn es steil wird, nicht einsinken soll, würde ich auch gerne wissen. Vielleicht doch einfach nur wegen super wenig Negativfederweg (wegen dem man mit einem "ungedämpften" und ungespacerten Dämpfer den Hub auch nicht ausnutzen konnte ???) ?


Was ich auch nicht stimmig finde: Für eine 180mm Bike einen recht steilen Lenkwinkel von 66° und dann noch weniger Negativhub, der das Bike beim fahren ja noch steiler macht. Hört sich für mich nach super-komfortablen All-Mountain an, aber nicht nach Enduro oder mehr.
Kann mir vorstellen, dass es komfortabel ist, aber irgendwie kommen da doch Zweifel auf, ob es auch schnell ist.

Würde es gerne mal ausprobieren, ob es wirklich so anders ist und ob anders auch tatsächlich besser ist.
(Achja und es ist schon ganz schön hässlich, finde ich. Auf den Ersten Blick wie ein E-Bike)
 
Ja, seh ich auch so. Das ist ja alles nichts, was nicht auch andere mit "konventiionellen" Systemen so ähnlich darstellen können. Und Antriebs- und Bremsneutraliät unterliegt nun mal dem Achspfad bzw. dem Momentanpol. Brake squat ist jetzt auch kein Wunderwert, das können andere auch. Ich frag mich wo in der Kinematik hier die Zauberei aus den Testeindrücken liegen soll (siehe auch Pinkbike). Die Physik kann niemand überlisten, und da scheiß ich auch auf irgendwelche Testeindrücke von Menschen. Da ist zuviel Fehler und Subjektivität drin.
Die Frage mit der Dämpfung bleibt natürlich. Warum benötigt das System so wenig Dämpfung im Dämpfer? Ist es nur die Reibung am Kolben in der Schwinge? Und was wäre dadurch dann der garavierende Vorteil? Ist diese Art der Dämpfung nicht unkontrollierter als würde ich das wie üblich in den Dämpfer packen, wo ich volle Kontrolle habe über meine beshimmten Ventile? Fragen über Fragen.
Aso, weiß jemand wie bei so einem System die geometrische Bestimmung des Momentanpol funktioniert?

1. Linie im rechten Winkel zum Kolben und durch den Drehpunkt des Kolbens ziehen

2. Linie durch die Gelenke des Stummelhebels ziehen

3. Schnittpunkt aufm Blatt Papier finden :) Fertig ist der Momentanpol der Bewegung der Hinterradschwinge und damit auch des Hinterrades

Wenn man jetzt noch eine Linie durch den hinteren Radaufstandspunkt durch den Momentanpol zieht und am Radaufstandspunkt eine zweite Linie im rechten Winkel dazu zieht, erhält man die momentane Bewegungsrichtung des Radaufstandspunktes. Winkel zum Boden=Schrägfederwinkel (nach links positiv)

....so war das glaube ich ;)
 
Das können die Yetis besser, die auch sehr gleichmäßige und nicht sofort fallende Antisquat-Graphen haben, aber bei größerem Federweg stark abfallen, was letztendlich auch bei den hohen Antisquat-Werten für sehr niedrigen Pedalrückschlag sorgt.

Ein Gedanken von mir dazu noch: Würde Yeti seinen derzeitigen Bikes mehr Progression verpassen, beispielsweise über eine Dämpferverlängerung wären sie vom Antriebsverhalten unschlagbar. Rein vom Antisquat / Pedalrückschlag sind sie das schon, nur der etwas wenige Rückhalt durch die sehr lineare Federung, die gerade in Kombination mit einem Luftdämpfer im mittleren Hub-Bereich doch zum durchsacken neigt (arbeitet man nicht mit stärkerer Dämpfung dagegen) ist noch ein kleines Manko.
 
Das ist mehr oder weniger ein Eingelenker mit weit vorne und oben positioniertem Drehpunkt. Der Hinterbau wird durch Kettenzug stabil gehalten. Das funktioniert - insbesondere mit großen Kettenblättern - ziemlich gut. Z.b. das Tomac Magnum ist so aufgebaut und hat damals echt gut funktioniert.

Der Drehpunkt ist das Gelenk, welches den kleinen Hebel mit dem Hauptrahmen verbindet.

Auf den Bildern von dem Exemplar mit der weißen Schwinge sieht man gut, wie die Kette beim Einfedern deutlich gestreckt wird. D.h. beim Einfedern zieht es die Pedale über die Kette rückwärts. Pedalrückschlag ist die Folge - aber eben auch der stabilisierende Effekt.

Ansonsten finde ich minimalistische Designs sinnvoll und gut. Gewicht, Wartungsarmut, Erscheinung und evtl. ein Rahmen, bei dem noch eine Flasche reinpasst sind auch sinnvolle Entwicklungsziele für den Einsatzbereich.
Hast du richtig gesagt, außer, dass es kein Eingelenker ist.

Leute, was ist los mit euch? :confused:

Lustig ist trotzdem, dass ich noch nie einen Artikel gelesen habe, in dem das Produkt so überschwänglich als das Nonplus-Ultra, als echte Revolution dargestellt worden ist. Das lässt neugierig werden.
 
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@fone du teilst ja aus... ich meinte das so, dass man das ganze Gedöns bis auf den vorderen Drehpunkt des kleinen Hebels zusammenstreichen könnte und es im Endeffekt so gut wie auf dasselbe hinausliefe.

Hier findet auch keine Kettenstrebenlängen statt die nicht bis auf wenige mm hin oder her mit diesem einen genannten Drehpunkt hinzubekommen wäre.

Wenn das so das Nonplusultra ist wie dargestellt und deswegen bald über alle Klassen hinweg alle Bikes so konstruiert sind und so aussehen wie das da....dann höre ich mit dem Biken auf.
 
Hier mal ein Anti Squat Diagramm.

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Es gibt einige Bikes, die ähnliche Verläufe haben. Zb das Solid Strike...


hast du das Modell auf Basis der 2D Zeichnung im Bericht erstellt? Bin mir sehr sicher, dass die verfälscht ist (vielleicht damit das Teil eben nicht in den üblichen Programmen analysiert wird?). Der Drehpunkt vom Kolben am Hauptrahmen liegt deulich versezt in Relation zu der Aussparung verglichen mit Fotos vom Rad.
Ich bekomme eine extrem degressive Kennlinie raus, das kann so niemals stimmen :)
 
Wenn das ein klassischer Eingelenker wäre, würde es unter Last einsacken ... Drehpunkt unter dem Chainline. Kompensiert wird das Ganze offensichtlich dadurch das wir einen Eingelenker aber mit wachsender Kettenstrebe haben. Den kleinen Link drückt die Kettesntrebe raus in der Richtung des Gleitlagers. Überkompensiert sogar, da die Antisquad Werte schon im Sag groß sind und danach weiter steigern (bei allen üblichen Bikes sind die Kurven fallend).
Die Peadlckickbackkurve und Leverage wären hochinteressant.
 
Da möchte ich gerne mal drauf...und da ich es eh nicht so mit dem Putzen habe ist das Aussehen nicht von Bedeutung. Liest sich aber toll, was die Tester über die Fahreigenschaften bergauf wie bergab schreiben.
 
Merke: Ein Gelenk ist kein Hebel.
Die Diskussion entwickelt sich wirklich prächtig.

Weiter so, ich geh mal Popcorn einkaufen.
Und ich brauche einen neuen Armchair.

Ach ja: Zuerst testfahren, dann labern.
 
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