Problem mit Schaltzügen

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Habe die Ehre zusammen,
ich hab da so 1 Problem mit meiner Schaltung am Steppenwolf.
Und zwar gehts vorne wie hinten nur sauschwer. An den mechanischen Teilen dürfte es ja nicht liegen oder? (LX Rapidfire, LX Umwerfer, XT Schaltwerk)
Gibt es eine Möglichkeit, die alten Züge zu retten, oder soll ich gleich neue nehmen? Oder kann es auch an was anderem als an aufgequollenen Zügen liegen?

Falls es die Züge sind:
Taugen da die normalen SIS von Shimano?
Und was haltet ihr von den XTR-Endkappen (mit Dichtung) und dem Nightcrawler von SRAM?

Fragen über Fragen...
Nokon oder Gore oder so Zuig kann ich mir in Moment nicht leisten. Mich regt ja schon die Aussicht auf wieder 20 Euro weniger wieder auf... :wut: Zumal ich damit höchstens 25mal gefahren bin - und zwar meistens bei gutem Wetter.
Und die normalen Shimano SIS sollen doch gar nicht schlecht sein, oder?
Dankeschön für die hoffentlich unzähligen Antworten! :D
Vielleicht kann ich die Teiler ja doch noch bissl fahren...
 
Auf die physisch grössten Kettenblätter schalten.

Jetzt, im Stillstand, runterschalten. Die Züge sind entspannt, und können ausgehängt werden.

Kabel mit Brunox behandeln, Hüllen darauf hin und her bewegen. Alles wieder einhängen, Testfahrt.

Gedichtete Endkappen: Grundsätzlich tolle Idee, allerdings wird die Reibung durch die Dichtringe grösser. Bist du viel im Dreck unterwegs: Do it.
 
muchas gracias!
ich schau mal, wie weit ich mit der brunox-methode komm.
falls es nicht so viel bringt, hol ich mir einfach neue shimano-sis-züge mit gedichteten kappen + diesen lustigen nightcrawler (ist das 1 englischer tiername?)
weil so dreck-fahrten kommen schon mal vor...
dankeschön nochmal!
 
Moin!

Also ich kann Nummer5 nur zustimmen - besorg dir durchgehende Außenhüllen. An meinem Jekyll gingen die Züge vom ersten Tag an dermaßen schwer - kein Vergleich zu den fast 5 Jahre alten Gorezügen auf meinem Hardtail. Alle Schmierversuche wie von Daytona beschrieben haben nichts gebracht. Als dann sogar Ghostshifting angesagt war hab ich für hinten einen durchgehenden Zug besorgt und montiert - seitdem ist die Schaltung ok.

Und übrigens, Gorezüge kosten auch nicht viel mehr als 20€. Das würde ich mir schwer überlegen.
 
ja hmmmm, ich werd mal schauen.
allerdings ich hatte schon mal durchgehende züge (noch mit dem alten rahmen) und das war ziemlich sch****. vielleicht hab ichs auch falsch gemacht.
bis jetzt ist mir aber die lösung "shimano-sis-züge, xtr-endkappen + sram nightcrawler vors schaltwerk" am sympathischsten.
 
Ich kann ja durchaus verstehen, daß man unterschiedlicher Ansicht bezüglich verschiedener 'Verlegephilosophien' ist. Wieso aber Züge 'trocken' verlegen?

1) Ein geschlossen verlegtes Zugsystem hat eine definitiv höhere Reibung! Um dieses Problem zu umgehen, sollte man beschichtete Züge und Außenhüllen verwenden, also wird es wieder teuer!

2) Brunox ist ein extrem niedrigviskoses Kriechöl, dessen Film gerade mal 6 Mikron mächtig ist - gut, um in die Seele des Seilzuges vorzudringen, aber schlecht, um zu schmieren und effektiv die Gleitreibung herabzusetzen.

@oscar: Die Shimano SIS Züge sind durchaus sehr, sehr gut! Sowohl Züge als auch Außenhüllen tun genau das, was sie tun sollen. Bei Rose erhält man beides sogar zu einem guten Preis. Ich schmiere meine Züge vor verlegen mit Vaseline. Man kann auch teures Fett verwenden, sollte aber aufpassen, daß sowohl Fett/Schmiermittel als auch Außenhülle silikonfrei sind. Ich habe das mal nicht beachtet und binnen eines halben Jahres waren die Außenhüllen weich wie Gelee!
Gedichtete Endkappen sind gut, auch wenn Du nicht bei miesem Wetter fährts. Feuchtigkeit (Wasserdampf) ist immer in der Luft und schlägt sich meist am Metall nieder - und kommt immer, IMMER! in die Außenhülle, egal wie. Groben Schmutz halten diese Dichtungen aber ab und ebenso äußeres Kondensat. Der Reibwiderstand bei geschmiertem und ungeschmiertem Zug ist nicht registrierbar (bei neu verlegtem, sauberem Zug!). Die Shimano-Endkappen sind natürlich gut, aber ziemlich teuer und zudem nur in für 4mm Außenhüllen.
Den SRAM Nightcrawler fahre ich auch - sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus und manchmal muß man etwas 'schnitzen', um ihn passen zu machen. Er schützt aber effektiv den hinteren Schaltzug und ist wiederverwertbar.

Prinzipiell solltest Du aber, lieber Oscar, Dich mit dem Gedanken vertraut machen, daß Züge am MTB zu den Verschleißteilen mit sehr geringer Halbwertzeit gehören. Spätestens einmal im Jahr sollten die Züge geprüft und ggf. getauscht werden, eventuell auch die Außenhüllen. Das gilt vor allem die, die sich gerne im Matsch bewegen.
Ein geschlossenes Zugsystem ist meiner Ansicht nach nicht signifikant weniger wartungsanfällig wie ein intelliegent verlegtes offenes System, wenn man sein MTB nicht als U-Boot im Matschloch verwendet. Im Wettkampf garantiert es sicherlich aber volle Funktion auch unter extremen Bedingungen, was man bei einem offenen System eben nicht so sagen kann. Aber auch Profis werfen geschlossene Systeme nach einem Rennen oder einer Trainingssaison wieder runter. Deshalb weiß ich nicht so recht, ob es sich wirklich lohnt, auf geschlossene Systeme umzusteigen (außer Nokon, aber da sind es die langlebigen Außenhüllen ...). Vielleicht plappert man nur die PR-Wünsche der Industrie nach und es handelt sich hierbei um den klassischen Fall einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung :-))

Gruß Eisenfaust
 
hallo eisenfaust, erstmal danke für den langen beitrag!
dass züge nicht lange halten ist mir schon klar. nur das war jetzt ein bisschen sehr kurz - so schlimm wars echt noch nie.
ich hab jetzt auch rausbekommen, woran genau dieser verschleiß liegt.
und zwar sind das genau die hüllen, die eine öffnung nach oben haben. da läufts rein. der rest geht noch wie am ersten tag.
also werd ich folgendes machen: komplett shimano sis-züge verlegen und den nightcrawler vors schaltwerk.
wegen dichtungen - da frag ich mal meinen händler, was der so empfiehlt. vielleicht hat der auch noch was anderes als die xtr-kappen. sonst nehm ich halt die.
 
oscar schrieb:
hallo eisenfaust, erstmal danke für den langen beitrag!
dass züge nicht lange halten ist mir schon klar. nur das war jetzt ein bisschen sehr kurz - so schlimm wars echt noch nie.
ich hab jetzt auch rausbekommen, woran genau dieser verschleiß liegt.
und zwar sind das genau die hüllen, die eine öffnung nach oben haben. da läufts rein. der rest geht noch wie am ersten tag.
also werd ich folgendes machen: komplett shimano sis-züge verlegen und den nightcrawler vors schaltwerk.
wegen dichtungen - da frag ich mal meinen händler, was der so empfiehlt. vielleicht hat der auch noch was anderes als die xtr-kappen. sonst nehm ich halt die.

... Du meinst den Schaltzugeingang vor dem Schaltwerk? Also hinten? Tja, genau da kommt ja auch der Nightcrawler hin. Für 5 Euro bekommst Du ein recht 'üppiges' Bauteil, das aber ziemlich sicher den Schaltzug schützt. Da sich Öffnung sehr viel enger um den Zug schmiegt als bei den XTR-Endkappendichtungen/Nippelchen, Reibung aber durch den großen Balgen verhindert wird, sollte der Nightcrawler soagr noch dichter sein als die XTR-Endkappen. Aber das ist blanke Theorie.
Selbst bei Schönwetterfahrern wie mir kommt es spätestens nach einem Jahr vor, daß über die hintere Endkappe doch Dreck und Wasser in die Hülle eingedrungen ist. Seit ich da 'dichte', ist das nicht mehr der Fall. Es lohnt sich auf alle Fälle.
Ach ja, noch ein Tipp. Ich verwende prinzipiell nicht die Shimano SIS Außenhüllen für den Schaltzug hinten, weil
a) 4mm Querschnitt und damit etwas zu eng
b) meist auf einer Länge konfektioniert, die bei mir nicht optimal ist (zu kurz)

Ich wage sogar zu behaupten, daß die engen 4mm Außenhüllen effektiv dem Zug mehr Oberfläche bieten und damit mehr Reibung verursachen. Dem gegenüber steht aber der Gedanke, daß durch den größeren Hohlraum auch mehr Feuchtigkeit in das Zugsystem gelangen kann ...
Rose bietet extra eine 'SIS-Schaltzugaußenhülle' an, die auf 20 oder 25 cm zugeschnitten ist. Ich lasse davon die Finger, weil die Außenhülle eine Spiralaußenhülle für Bremsen ist. Die Schaltzugaußenhüllen haben längs verlegte Stützdrähte, die ein Veränderung der Länge verhindert (was bei der Bremse nicht so tragisch ist). Viel Spaß beim Basteln.

Gruß Eisenfaust
 
@oscar: So mache ich es....

Spar dir den Nightcrawler und den ganzen Rest und nimm stattdessen fürs Schaltwerk eine durchgehende SIS-Hülle und einen neuen Schaltzug. Das ganze ohne Fett und Schmutz einbauen. Die durchgehende Hülle kannst Du am besten mit kleinen schwarzen Kabelbindern am Rahmen (an den Bremskabeln... irgendwo, wos paßt) fixieren. Das hält so lange bis die Zughüllen spröde werden und zerfleddern. Dann brauchst Du eh neue Züge und Hüllen.

Für den Umwerfer - wenn die Zugverlegung von unten nach oben (unter dem Tretlager hindurch) verläuft - gibts leider kein Mittel. Wie schon von Dir beschrieben läuft dort der Schmodder rein, da hilft auch keine durchgehende Zughülle. Vielleicht kann man mit einer Dichtung was machen?
 
Eisenfaust schrieb:
... Du meinst den Schaltzugeingang vor dem Schaltwerk? Also hinten? Tja, genau da kommt ja auch der Nightcrawler hin. Für 5 Euro bekommst Du ein recht 'üppiges' Bauteil, das aber ziemlich sicher den Schaltzug schützt. Da sich Öffnung sehr viel enger um den Zug schmiegt als bei den XTR-Endkappendichtungen/Nippelchen, Reibung aber durch den großen Balgen verhindert wird, sollte der Nightcrawler soagr noch dichter sein als die XTR-Endkappen. Aber das ist blanke Theorie.
Selbst bei Schönwetterfahrern wie mir kommt es spätestens nach einem Jahr vor, daß über die hintere Endkappe doch Dreck und Wasser in die Hülle eingedrungen ist. Seit ich da 'dichte', ist das nicht mehr der Fall. Es lohnt sich auf alle Fälle.
Ach ja, noch ein Tipp. Ich verwende prinzipiell nicht die Shimano SIS Außenhüllen für den Schaltzug hinten, weil
a) 4mm Querschnitt und damit etwas zu eng
b) meist auf einer Länge konfektioniert, die bei mir nicht optimal ist (zu kurz)

Ich wage sogar zu behaupten, daß die engen 4mm Außenhüllen effektiv dem Zug mehr Oberfläche bieten und damit mehr Reibung verursachen. Dem gegenüber steht aber der Gedanke, daß durch den größeren Hohlraum auch mehr Feuchtigkeit in das Zugsystem gelangen kann ...
Rose bietet extra eine 'SIS-Schaltzugaußenhülle' an, die auf 20 oder 25 cm zugeschnitten ist. Ich lasse davon die Finger, weil die Außenhülle eine Spiralaußenhülle für Bremsen ist. Die Schaltzugaußenhüllen haben längs verlegte Stützdrähte, die ein Veränderung der Länge verhindert (was bei der Bremse nicht so tragisch ist). Viel Spaß beim Basteln.

Gruß Eisenfaust


Also, was die Reibung verursacht, sind die Hüllen, die unterm Unterrohr verlaufen. Die zum Umwerfer und die mittlere Hülle des hinteren Schaltzuges. Da ist mir Wasser reingelaufen. Der Rest geht noch sehr gut, also auch das Stück direkt vor dem Schaltwerk.
Wenn ich also durch ein paar Dichtungen die Lebensdauer dieser Zugabschnitte ein bisschen verlängern kann, dann ist mir schon sehr gedient.

Durchgehende Züge kommen für mich eigentlich nicht mehr in Frage. An mein altes Dynamics hab ich das damals hingebaut, und ehrlich gesagt war ich nicht sonderlich zufrieden damit.

Montag werd ich dann zum Basteln anfangen :)
 
So jetzt hab ich neue Züge. Kann sie nur nicht einbauen, denn von den 3 Läden in denen ich war, hat keiner diese verdammten Dichtungen.
Nicht mal das Stadler-Hauptgeschäft, und die haben normalerweise ziemlich viele solche Kleinteile...
Na, vielleicht find ich noch einen Laden, der sowas rausrückt, ansonsten bestell ichs halt beim Rose.
 
Öl hat den Vorteil das die Reibung geringer wird und die Züge besser gleiten. Fett ist bestimmt gut beim MTB da es verhindert das Schmutz eindringt. Ich habe immer weißes Titanfett und normales Öl verwendet.

Was genau lässt denn die Züge oder Hüllen altern? Längen sich die Züge und werden dann flexibel? Was ist mit den Hüllen, ists nur wegen dem Dreck oder lässt die Stabilität nach?

SIS Hüllen haben doch AFAIK immer längs verlegte Stahldrähte, warum sollte das auf einmal anders sein?
Bremshüllen sind etwas flexibler und dicker
 
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