Ratingagentur Fitch stuft Accell Group herab: Bonitätslevel Ramsch für bekannte Bike-Marken

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Da der Verbraucher i.d.R. nicht bereit ist für Qualität adäquat zu löhnen wird logischerweise versucht eben diesem Verbraucher "heruntergefidelte Qualität" zu verkaufen.
Es ist also nicht verwunderlich was da geschieht.
Auf Dauer werden davon sicherlich auch noch "richtige Premiummarken" (um mal das hiesige Gedankengut aufzunehmen) betroffen sein.
 

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Re: Ratingagentur Fitch stuft Accell Group herab: Bonitätslevel Ramsch für bekannte Bike-Marken
Hilfreichster Beitrag geschrieben von ciburi

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Meine Vorhersage für 2024, es wird min. einer der großen Versender ins schlingern geraten 🫤
Ich sag, es wird bald auch eine der "Premiummarken" erwischen. Die Preise bei den Amis sind zum Teil ja komplett absurd, zum Beispiel Santa. Hab mir n Trailbike gekauft. Quasi gleiche Ausstattung Canyon Alu 1500€, Santa Carbon 4400€

Oder Rocky Mountain. Okay, gut ausgestattet, toller Rahmen, aber 8000€ sind dann doch sportlich.

Genau, willkommene Post-Corona-Korrektur. Da sind ja auch viele Investoren eingestiegen, die meinten, man kann mit der Qualität/Ausstattung runtergehen und mit den Preisen hoch, um möglichst viel Gewinn zu machen.
 
Traurige Nachrichten für die Mitarbeiter dieser Unternehmen. Bei von Investoren beeinflussten Unternehmen steht nicht die Marke oder der Mitarbeiter im Vordergrund sondern einzig die Bilanzen. In guten Zeiten wird Geld aus den Unternehmen abgezogen, das dann in schlechteren Zeiten nicht mehr zur Verfügung steht. Gut für den Verbraucher das die Preise vielleicht wieder auf ein reelles Preisniveau fallen.
 
An dieser und ähnlichen Meldungen der letzten Zeit sieht man das der Corona Boom und Jobrad der Branche nur geschadet hat. Als wir 2016 unsere Enduros gekauft haben, gab's für 3k noch ein Alu MTB mit GX Schaltung, Guide R und Yari/Monarch DA+. Die Stimmung war sehr gut, alles lieferbar. Gesunden Innovationsschritten, dann kam Corona... .

Die extreme Nachfrage zur alternativen Freizeitgestaltung, und dazu die politische Anfeuerung zur Verkehrswende haben die Branche vor unlösbare Lieferengpässe gebracht. Die Zeitdauer dieser hohen Nachfrage wurde wohl maßlos überschätzt. Anstatt diese kurze Zeit auszusitzen hat man sich in selbstzerstörerischen Größenwahn versetzt. Die Zeit sich auf diese Situation einzustellen ist viel länger als sie anhalten würde. Ich fande das leicht absehbar.

Daran sieht man das der Fachkräftemangel auch im Management längst angekommen ist.
 
Traurige Nachrichten für die Mitarbeiter dieser Unternehmen. Bei von Investoren beeinflussten Unternehmen steht nicht die Marke oder der Mitarbeiter im Vordergrund sondern einzig die Bilanzen. In guten Zeiten wird Geld aus den Unternehmen abgezogen, das dann in schlechteren Zeiten nicht mehr zur Verfügung steht. Gut für den Verbraucher das die Preise vielleicht wieder auf ein reelles Preisniveau fallen.
Der Hut ist ja so alt wie die Idee des Kapitalismus... Gewinne privatisieren, Verluste solidarisieren
 
Auf Dauer werden davon sicherlich auch noch "richtige Premiummarken" (um mal das hiesige Gedankengut aufzunehmen) betroffen sein.

Ich sag, es wird bald auch eine der "Premiummarken" erwischen. Die Preise bei den Amis sind zum Teil ja komplett absurd, zum Beispiel Santa.

Ich behaupte das Gegenteil, wenn nicht absolute falsche gewirtschaftet wurde.

Die "Premiummarken" haben mehr Marge, DB, RE egal wie man es nennt, an einem Bike. Das zählt heute mehr als Umsatz, es interessiert wie profitabel der Betrieb ist.

"Premiummarken" haben oft eine Kundschaft die bereit ist für Firmenphilosophie, Service vor Ort zu bezahlen. Die kaufen meist auch nicht zum UVP, der tatsächlich weit weg von der Realität ist.
Wer hauptsächlich XT will, kauft heute da und morgen dort.

Ist natürlich nicht pauschal immer zutreffend, aber grundsätzlich sollte man diese Aspekte bedenken.
 
Ich behaupte das Gegenteil, wenn nicht absolute falsche gewirtschaftet wurde.

Die "Premiummarken" haben mehr Marge, DB, RE egal wie man es nennt, an einem Bike. Das zählt heute mehr als Umsatz, es interessiert wie profitabel der Betrieb ist.

"Premiummarken" haben oft eine Kundschaft die bereit ist für Firmenphilosophie, Service vor Ort zu bezahlen. Die kaufen meist auch nicht zum UVP, der tatsächlich weit weg von der Realität ist.
Wer hauptsächlich XT will, kauft heute da und morgen dort.

Ist natürlich nicht pauschal immer zutreffend, aber grundsätzlich sollte man diese Aspekte bedenken.
Die Frage ist halt, wieviel Leute kaufen wirklich solche Premiummarken? Für den durchschnittlichen Radkunden in Deutschland sind Canyon und Cube Premiummarken. Da läuft die Menge drüber. Gerade Canyon wird von sehr vielen Kundinnen als Premiummarke zum Toppreis wahrgenommen und konnte die eigene Popolarität in den letzten Jahren enorm steigern. Die von uns wahrgenommenen Premiummarken wie Yeti oder Deviate haben dann wiederum einen sehr kleinen Käuferkreis, weil Kunden die diese Marken kaufen, das sehr selten tun und gleichzeitig auch ein Canyon kaufen würden. Eine Marke, wo ich diesen Premiumgedanken wirklich wahr nehme, ist Riese&Müller, da zahlen Kunden wirklich gerne sehr viel Geld für. Ich bin sehr gespannt, wie sich das die nächsten Jahre entwickelt🤔
 
Das ist wohl der erste Wachelkandidat, den der fallende Dominostein Signa Sports United getroffen hat. Will nicht wissen, auf wievielen von Fahrrad.de, Brügelmann und Co. bestellten und noch nicht bezahlten Rädern die gerade sitzen, während die Fabriken gerade die neue Ware schon rausspucken 😳
 
An dieser und ähnlichen Meldungen der letzten Zeit sieht man das der Corona Boom und Jobrad der Branche nur geschadet hat. Als wir 2016 unsere Enduros gekauft haben, gab's für 3k noch ein Alu MTB mit GX Schaltung, Guide R und Yari/Monarch DA+. Die Stimmung war sehr gut, alles lieferbar. Gesunden Innovationsschritten, dann kam Corona... .

Die extreme Nachfrage zur alternativen Freizeitgestaltung, und dazu die politische Anfeuerung zur Verkehrswende haben die Branche vor unlösbare Lieferengpässe gebracht. Die Zeitdauer dieser hohen Nachfrage wurde wohl maßlos überschätzt. Anstatt diese kurze Zeit auszusitzen hat man sich in selbstzerstörerischen Größenwahn versetzt. Die Zeit sich auf diese Situation einzustellen ist viel länger als sie anhalten würde. Ich fande das leicht absehbar.

Daran sieht man das der Fachkräftemangel auch im Management längst angekommen ist.
Dem muss ich widersprechen.
Ohne Jobrad und Co. würde es in der Branche noch viel viel schlimmer aussehen, zmd. in DE. Manche Radgeschäfte haben mittlerweile 60-70% Leasing Anteil.

Problem in dieser ganzen Geschichte ist halt das zu Corona Zeiten Investoren eingestiegen sind und das große Geld gesehen haben. Ohne wirklich nachzudenken haben die Hersteller produziert und die Händler haben wie wild abgenommen. Aus persönlicher Erfahrung muss ich halt auch erwähnen, dass manche Radgeschäfte betriebswirtschaftlich nicht gut aufgestellt sind. Jeder BWL´er hätte für 2023 einfach weniger Räder bestellt bei seinen Lieferanten (wenn man nicht in einem Knebelvertrag gehangen hätte, da war die Accell Group nämlich RICHTIG gut drin) weil es abzusehen war, dass das 2023 anders läuft als zu Corona.

Läger sind voll mit Altbeständen und da man ja immer fleißig jedes Jahr ein neues Modell raus bringen muss denkt der Konsument: "Ach ich warte bis das 2024 Modell rauskommt, das 2023 ist mir zu alt"
 
Ist aus meiner Sicht mit dem Biobikesterben zu erklären. Daher werden diese ja auch immer teurer.
Haibike ist vermutlich die Cashcow.
Seit 2019 hat sich die Zahl der verkauften MTB ohne Unterstützung halbiert. So waren es 2019 noch sieben Prozent bzw. 206.500. Als Grund für diese Entwicklung wird die Verschiebung in Richtung E-MTB angegeben.
 
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An dieser und ähnlichen Meldungen der letzten Zeit sieht man das der Corona Boom und Jobrad der Branche nur geschadet hat. Als wir 2016 unsere Enduros gekauft haben, gab's für 3k noch ein Alu MTB mit GX Schaltung, Guide R und Yari/Monarch DA+. Die Stimmung war sehr gut, alles lieferbar. Gesunden Innovationsschritten, dann kam Corona... .

Die extreme Nachfrage zur alternativen Freizeitgestaltung, und dazu die politische Anfeuerung zur Verkehrswende haben die Branche vor unlösbare Lieferengpässe gebracht. Die Zeitdauer dieser hohen Nachfrage wurde wohl maßlos überschätzt. Anstatt diese kurze Zeit auszusitzen hat man sich in selbstzerstörerischen Größenwahn versetzt. Die Zeit sich auf diese Situation einzustellen ist viel länger als sie anhalten würde. Ich fande das leicht absehbar.

Daran sieht man das der Fachkräftemangel auch im Management längst angekommen ist.

Also wenn du 2016 3k für ein Rad mit solch schlechter Ausstattung gezahlt hast. Dann brauchst du dich doch nicht über die jetzigen Preise beschweren. 2016 hab ich für 3k nämlich noch Räder mit Ultimate Fahrwerk und vernünftigen Laufrädern gekauft.
 
Nach dem Corona-Boom und bei der Inflationslage ist eine Kaufzurückhaltung aktuell nicht so überraschend. Und das wird bei Fahrrädern bestimmt auch die nächsten paar Jahre so weitergehen. Der Otto-Normal-Radler, der sich in den letzten 2-3 Jahren ein Fahrrad oder E-Bike gekauft/geleast hat, wird sich sicherlich die nächsten 5-10 Jahre kein neues Rad zulegen bzw. sein Leasingrad übernehmen. Zumal Fahrräder auch einen technischen Stand erreicht haben, der für den Alltagsradler absolut ausreichend ist. Auch wenn die Fahrradbranche versucht das Rad immer wieder neu zu erfinden, so sind die tatsächlichen Innovationen doch recht überschaubar gewesen (E-Bikes und Scheibenbremsen fallen mir da spontan ein). Wesentliche technische Innovationen als Kaufargument fallen daher auch raus. Bleiben nur noch ein paar Bike-Enthusiasten mit der n+1-Philosophie. Aber ob die die Branche retten werden? 😉

Ich finde es ganz interessant, aber auch besorgniserregend, wie zentralisiert die Fahrradbranche ist. Das war mir so gar nicht bewusst. Von der Accell Group habe ich noch nie gehört und mir war nicht bekannt, dass so viele Marken dahinter stehen. Von Signa habe ich zwar schon mal gehört, die Größe war mir aber auch nicht bewusst. Frage: Gibt es da weitere so große Player?

Für die Angestellten tut es mir Leid. Sie müssen letztendlich die Suppe auslöffeln, die das Management mit samt der Investoren gekocht hat.
 
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Also wenn du 2016 3k für ein Rad mit solch schlechter Ausstattung gezahlt hast. Dann brauchst du dich doch nicht über die jetzigen Preise beschweren. 2016 hab ich für 3k nämlich noch Räder mit Ultimate Fahrwerk und vernünftigen Laufrädern gekauft.
2016 gab es von RS noch gar keine ultimate Fahrwerke offiziell zu kaufen.
In der Sache hast du aber natürlich Recht...war schon frech was viele Hersteller für komponenten an ihre Design High end Carbon frames gebastelt haben 🙋‍♂️
 
Wundert mich irgendwie, dass die ganzen großen Läden wo es diese Marken zu kaufen gibt immer weiter expandieren und neue Filialen eröffnen
 
Ist natürlich rückblickend immer ganz einfach zu finden, wer wo einen Fehler gemacht hat.
Ja, die dummen Hersteller haben einfach zu viel bestellt! Hahaha!! (deutsche Schadenfreude, wenn Unternehmer straucheln)

Dass die Hersteller aber die Vororder für teilweise die nächsten drei Jahre platzieren mussten, ist den wenigsten bekannt.
Klar, die meisten Forums-Profis hätten das natürlich super absehen können, wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickelt! ist doch easy!


Ich hoffe, die meisten Mitarbeiter finden schnell einen neuen Job!
 
2016 gab es von RS noch gar keine ultimate Fahrwerke offiziell zu kaufen.
In der Sache hast du aber natürlich Recht...war schon frech was viele Hersteller für komponenten an ihre Design High end Carbon frames gebastelt haben 🙋‍♂️

Die Rede war doch aber von Alu? Ultimate oder nicht. Bis 2016 waren 3-3,5k meistens noch das Top Alumodell und nicht der Einstieg in den Sport. Ganz konkret mein Spectral EX 8.0. X01 Antrieb mit Carbon Kurbel, Cane Creek Dämpfer und Pike. 3100 Euro
 
Klar, die meisten Forums-Profis hätten das natürlich super absehen können, wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickelt! ist doch easy!
Wer sich auch nur ein wenig mit Weltwirtschaft beschäftigt, der konnte das voraussehen. Ich muss mich hier mal selbst zitieren. Da gebe ich auch noch einen Ausblick auf die Jahre 2024 und folgende.
Mein Beitrag vom 27.07.2022 Eurobike 2022 - Erst der Boom, dann der Crash:
Die letzten 5 Jahre waren doch als Kunde grausam. Die Hersteller haben sich dumm und dämlich verdient und alles unausgereift auf den Markt geworfen (insbesondere e-Bikes) was nur ging. Die wichtigste Zielvorgabe war gefühlt die geplante Obsoleszenz. Rabatte waren so gut wie ausgeschlossen, weil die Händler sich auch noch eine goldene Nase verdienen wollten. Ich hoffe inständig auf eine Marktbereinigung, damit wenigstens die Dümmsten der Dummen verschwinden, denen Kundenzufriedenheit ein Fremdwort ist.
Wenn ich in die Glaskugel schaue, wird es wohl nur ein schwaches Jahr 2023 geben. Dann werden wir chinesische Verhältnisse bekommen, d.h. der Individualverkehr wird von Pkw zum Fahrrad wechseln, weil das Auto viel zu teuer im Unterhalt sein wird. Nur werden die Hersteller dann auch im Massenmarkt vornehmlich Billigräder anbieten müssen, weil die Masse sich nichts anderes mehr leisten kann. Und der Trend zum e-Bike ist dann auch abhängig vom Strompreis. So schaut's aus. Habe fertig.
 
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