Recycling-Fahrrad vorgestellt: igus:bike besteht komplett aus Kunststoff

Cooler Ansatz für sowas wie Park&Bike in Städten. Die Kommunen kaufen Millionen von den Dingern, dann sind die günstig herzustellen. 2 Gänge, einen für Schrittgeschwindigkeit und einen für 20+ genügen dafür auch. Fetten Sattel, bisschen höhenverstellbar, passt den meisten für paar km rumgeeier. Das soll ja kein Sportgerät sein.

Leider funktioniert sowas nur in Städten mit biketauglicher Infrastruktur und wenig Asozialen, die die Dinger in den Flüssen entsorgen, klauen oder zerkloppen. Das könnte in D glaube maximal, vielleicht gerade so, auf Freiburg passen. Darum ist natürlich hier auch kein Verständnis für solche Ansätze. In den Niederlanden würde das sicher ganz anders aufgenommen werden.

Hoffentlich denkt wer mit Sachverstand das Ding zu Ende, sonst wird es womöglich auch nur eine weitere Verkehrswendentotgeburt.
 
Was kostest sowas? Wie gut ist es? Wenn das Verhältnis nicht passt, wird es eine Totgeburt. Wenn es teuer ist, muss es besonders fähig und cool sein.

Spannend sind sicherlich die fertigungstechnischen Möglichkeiten. Wenn man hier das Konzept Fahrrad damit im Kopf mal neu denkt, könnte da durchaus etwas bei raus kommen, dass den Markt verändert. Schließlich sind Carbon-Rahmen mittlerweile auch der Standard bei leistungsorientierten Fahrern und Enthusiasten. Ist auch nur irgendwie Plastik, aber halt besonders fähiges.
 
Übrigens kommen Metalle immer von den Minen-Besitzer-Ländern. Kunststoffe sind Kohlenstoffverbindungen aller Art, die zwar heute aus Preisgründen fossil basiert sind, aber nicht sein müssen. D.h. sind auch auf x verschiedenen Wegen produzierbar. Kunststoffe muss man nicht ins Meer entsorgen, das mache Drecksäue aller Art. Da sind aber die Kunststoffe nicht dran schuld.
Genauso wie man die Utopie aufzeigen kann, dass vom Kunststoff der im Umlauf ist nichts im Meer landet, oder dass Kunststoff für ein Fahrrad nicht fossil basiert sein muss könnte man sich aber doch auch einfach eine Welt vorstellen, in der "Minen-Besitzer-Länder" von dem Verkauf der Rohstoffe nur profitieren und nur faire Arbeitsbedingungen in denselben herrschen?

Sorry, aber das ist mir zu weit von der Realität weg.

Was kostest sowas?
1.200 Euro aus neuem Plastik, 1.400 Euro aus Recyclingplastik.
Nunja, 2 Gänge, Bremsen die auf den Reifen wirken, und es spricht sehr viel dafür, dass es ziemlich schwer ist. Für den Billigstsektor passt das schon. Rostet eben nicht direkt, wenn mans in den Rhein wirft.
Spannend sind sicherlich die fertigungstechnischen Möglichkeiten. Wenn man hier das Konzept Fahrrad damit im Kopf mal neu denkt, könnte da durchaus etwas bei raus kommen, dass den Markt verändert. Schließlich sind Carbon-Rahmen mittlerweile auch der Standard bei leistungsorientierten Fahrern und Enthusiasten. Ist auch nur irgendwie Plastik, aber halt besonders fähiges.
...aber nur weil es mit Kohlensstofffasern verstärkt wurde.
 
ich schiele mal richtung singlespeedfraktion...dort weiss man schon längst, ein solides, gut verarbeitetes rad mit wenig schnickschnack, kann noch an die enkelkinder vererbt werden. diese räder sind handlicher, haltbarer, nahezu wartungsarm, günstiger, eleganter, usw... ich verstehe nicht, wie man bei einem plastikrad auch nur ansatzweise an nachhaltigkeit denken kann...der machbarkeit in aller ehren...ich hoffe, es bleibt einzig dabei.
 
Just as one can show the utopia that none of the plastic in circulation ends up in the sea, or that plastic for a bicycle does not have to be fossil-based, one could also simply imagine a world in which "mine-owning countries " Only benefit from the sale of raw materials and only fair working conditions prevail in them?

Sorry, but that's too far from reality for me.


1,200 euros from new plastic, 1,400 euros from recycled plastic.

Well, 2 gears, brakes working on the tires, and there's a lot to say that it's pretty heavy. That's fine for the cheapest sector. Doesn't rust directly if you throw it in the Rhine.

...but only because it's reinforced with carbon fibers.
Yes we really need some carbon fibres in our diet now that the plastic is already there.
 
Nö der Rahmen wird schon halten. Bambus oder 50cm dicker Kunststoff sind schon belastbar.
Ich fand nur den Kontrast herrlich, so von wegen Öko Rahmen mit E-Bike Gedöns.
 
Apropos Nachhaltigkeit: Ist ein Carbonbike nachhaltiger als so ein IGUS Bike?
Wenn man davon ausgeht, dass ein Carbonrahmen z.B. 800 Gramm wiegt, rückt das Rahmenmaterial anteilig in den Hintergrund: Der Materialeinsatz für Reifen, Felgen Schmierstoffe, Federgabel etc. überstrahlt schnell die Frage Carbon vs. Sonstwas.
Da so ein IGUS-Bike wahrscheinlich eher als Mietrad zum Einsatz kommt kann es gar nicht nachhaltig sein: Diese Mietroller leben nach meiner Kenntnis im Schnitt nur 4 Monate (hat dazu jemand zuverlässige Zahlen?).
 
EisenbahnSchwellen aus RecyclingKunstoff gibts auch schon.

damit könnt/kann man stillgelegte o. vergessene Schienenwege wieder reaktivieren,
und dem Massentransportmitte u ÖPNV nachhaltig unter die Arme/Räder greiffen.

also man kannt den Altkunststoff schon mannigfaltig nutzen,
und so ists immer noch besser als die "Rohstoffe" zu exportieren.

hergestellt wird das PlastikBike dann in welchem Billiglohnland ?!
 
Der Anfangspreis ist mir völlig wurscht für die Beurteilung. Nochmal: IGUS ist nicht irgendeine Dönerbude, sondern ist Weltmarktführer für Teile aller Art an/in Industriemaschinen und zwar speziell aus Kunststoff. Also platt gesagt: Wo können bisherige Maschinenteile aus Metall (d.h. schwer, Schmier- und Dichtungsbedarf) durch Kunststoff ersetzt werden (ohne schmieren und ggfs. ohne dichten). Und genau das ist auch die Projektaufgabe bei diesem Rad gewesen. Die wissen, was sie tun. Und auch wie man Zahnräder aus Kunststoff macht: https://www.igus.de/info/zahnraeder
 
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bekomm ich bei dem Bild das Bedürftnis, das Ding mit Wasser zu füllen.. 🤔🤪😅
 
Der Anfangspreis ist mir völlig wurscht für die Beurteilung. Nochmal: IGUS ist nicht irgendeine Dönerbude, sondern ist Weltmarktführer für Teile aller Art an/in Industriemaschinen und zwar speziell aus Kunststoff. Also platt gesagt: Wo können bisherige Maschinenteile aus Metall (d.h. schwer, Schmier- und Dichtungsbedarf) durch Kunststoff ersetzt werden (ohne schmieren und ggfs. ohne dichten). Und genau das ist auch die Projektaufgabe bei diesem Rad gewesen. Die wissen, was sie tun. Und auch wie man Zahnräder aus Kunststoff macht: https://www.igus.de/info/zahnraeder
Ja, Expertise bei Gleitlagern und Zahnrädern ist das eine. Heißt aber nicht, dass es deswegen technisch auf einmal Sinn macht tragende Strukturen wie Rahmen, Laufräder, Lenker, Gabel, Kurbeln usw aus Kunststoff zu bauen.
Und wenn Du dir die Anwendungsgebiete mal genauer anschaust (gibts ja viele Informationen auf der Webseite) wirst Du sehen, dass das (bis auf dieses Fahrrad) auch nirgends so eingesetzt wird, sondern meist eben da wos Sinn macht, ohne auf biegen und brechen Metallteile aus Bereichen verdrängen zu wollen wos einfach keinen Sinn macht.
 
hat eigentlich noch jemand die Aussage

... igus möchte das Konzept-Bike nichts selbst vertreiben, sondern macht Fahrradherstellern auf der ganzen Welt mit seiner neuen Plattform das Angebot, diese Technologie gemeinsam voranzutreiben. „Wir möchten damit die Fahrradindustrie befähigen, Räder aus Kunststoff zu produzieren”, macht Frank Blase deutlich. Die aufgebaute Plattform soll zu einer Anlaufstelle für Hersteller werden, die ein Kunststoff-Fahrrad bauen möchten und gleichzeitig für alle geeigneten Komponenten-Hersteller, zum Beispiel von Rahmen, Rädern, Antrieben und Ritzeln aus Kunststoff." ...

im Kopf oder gelesen?

Ich versteh -bei aller Zustimmung zu den "optischen Einwänden/Aspekten"- dieses immer wieder vorkommende Bashing nicht.
Da gibt´s Firmen, die sich Gedanken zur zukünftigen Materialnutzung/Umnutzung machen (sicherlich auch um neue Märkte zu erschließen, aber das ist ja legitim) und sofort wird draufgehauen. Vielleicht auch mit mehr oder weniger Sachverstand, Fachkenntnis und/oder begründeten Argumenten; aber größtenteils "erst mal druff".
Warum nicht erst mal abwarten wie sich die Zielgruppe dazu verhält? Das sind nämlich erstrangig nicht wir sondern die Fahrrad- oder interessierte Industrie (s. o.)
Oder mal den unternehmerischen Mut honorieren, sich als Hersteller mit "fremden Themen" auseinanderzusetzen und dazu Ideen zu entwickeln (vgl u. a. dieses CANYON-Kabinenrollermobil)?

Aber für dieses Bashing fehlt mir wahrscheinlich die ausgeprägte Ich-Perspektive.
 
Weil die "Enthusiasten" hier lieber Stahlrahmen-Fixie fahren, wie vor hundert Jahren, anstatt sich auf einem neumodischen Werkzeugkoffergefährt sehen zu lassen, dessen technische Qualitäten sich noch nicht bewiesen haben. Nicht zu unrecht, wenn man das mal nüchtern betrachtet.

Innovationen sind für einen interessant, wenn man mit der aktuellen Technik unzufrieden ist oder sie einen tatsächlich nennenswerten Fortschritt bieten. Das ist hier eher weniger der Fall. Es könnte vielleicht mal für den einen oder anderen Anwendungsfall brauchbar werden, wohl eher weniger für die Leute hier. Und das drücken die halt auf ihre jeweilige Art aus.
 
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