Rennrad contra Liegerad

was würdet Ihr nehmen?

  • Liegerad

    Stimmen: 39 30,7%
  • Rennrad

    Stimmen: 88 69,3%

  • Umfrageteilnehmer
    127

cbk

Registriert
12. Juli 2004
Reaktionspunkte
0
Hallo,

hab ein altes (aber bei weitem nicht schlechtes ;-) ) mtb hier und suche nun etwas für die Straße.

Was würdet ihr nehmen? Ein klassisches Rennrad oder ein Liegerad?
Es sollte schon für 50km und mehr am Stück gut sein.
Erst hate ich an ein Rennrad gedacht, aber als ich das hier gesehen hab http://www.hofrad.de/html/liegerader.html kam ich dann doch ins Überlegen und nu ist alles unklar.

Wie schnell ist so ein Liegerad? Kann man damit über längere Strecke in der Straßenmitte fahren, weil man die 50-60 km/h halten kann?

Gruß
Chris Benjamin :winken:
 
Hi,

sachlich würde ich nur aus einem, nicht unwichtigem Grund von einem Liegerad abraten:

aufgrund der niedrigen Sitzhöhe wird man im Straßenverkehrsehr leicht übersehen.

Die anderen Gründe sind nur rein subjektiver Natur:
- es sieht total dämlich aus!
- es ist unpraktisch, weil man keine übersicht hat
- die manövrierfähigkeit ist gegenüber einem "normalen" Rad stark
eingeschränkt.
- Ersatzteile gibt es wahrscheinlich auch nicht an jeder Ecke
- meist sitzen/liegen bärtige Langzeitstudenten um die 40 mit Sandalen drauf,
die so hoffen, doch noch ein wenig Aufmerksamkeit zu erhaschen :D


so long, J.
 
Also wenn du dir ein Liegerad kaufst, solltest du dich auch zum Jonglier-Workshop und zum Digeridoo-Kurs anmelden. Dabei immer schön Jute-Tee trinken!!! Ich habe auch noch ein paar selbstgestrickte Wollpullis hier, die schenk ich dir dann :D

OK OK, ist natürlich rein sarkastisch gemeint, aber im ernst, zum Sport machen ist ein Rennrad meiner Meinung nach doch viel geeigneter, Luftwiderstand hin oder her.
 
wohnst du in den bergen? dann würde ich kein liegerad nehmen. musst du es jedes mal in den keller oder ersten stock schleppen? dann auch nicht. ist dir ein gutes preisleistungsverhältnis wichtig? dann ein rr.
aber für 50km? da reicht doch dein mtb vollkommen.
 
So ein Liegerad, das in der Ausstattung wie ein richtiges Rennrad ausgestattet ist würde mich schon reizen. Ich tipüp, damit hängst Du jeden Rennradfahrer auf der Ebene ab. Hat da schon jemand Erfahrung?
Der Luftwiderstand ist halt viel geringer. Allerdings, viel zu gefährlich. Stell Dir vor, Du kommst an ne Kreuzung mit 60 Sachen, hast Vorfahrt und von rechts kommt ein Autofahrer, der Dich übersieht. Ich tip mal, der fährt über Dich drüber, beim Rennrad fliegst Du wahrscheinlich übers Auto.
 
Na, ich hatte evtl. schon überlegt selber zum Mig/Mag-Schweißgerät zu greifen.

Baupläne gibt es ja z.B. hier: http://www.iworld.de/~jens_holloch/liegeflitz/index.html

Allein schon, um die Kosten in einem erträglichen Rahmen zu halten. Studenten (wenn auch nicht im 40. sondern im 9.Semester) verdienen ja auch nicht gerade so üppig.

Ach und nee, Strickpullis hab ich nicht. :-D
Aber was die Textilfrage angeht: Sowas da hab ich auch noch: http://www.dhv.de/typo/uploads/pics/flugmarmolada_03.jpg
 
cbk schrieb:
Es gibt Seiten, da ist es einem schon fast peinlich Macuser zu sein. :(


Aber zurück zum Thema...
Liegeräder finde ich persönlich sehr faszinierend. Von der Konzeption her spricht mich das Rider am ehesten an.
09.JPG

Jedoch würde ich dieses Konzept mit einem Frontantrieb umsetzen. Diese 3km langen Ketten mit Umlenkung sind technisch gesehen wahrlich bescheiden.
 
da kommt mir eine sehr gute idee!

da mich sowohl das liegerad, als auch richtig krasse downhill-strecken und -rennen interessieren, könnte ich doch sicher beides perfekt miteinander kombinieren... menis

ps: oder ein triple-360-no-hands-table im liegerad - das wär´s
 
OK , das ganze jetzt ohne federung (!!!) die sitztschale etwa 20cm über dem boden und du bist auf dem richtigen weg :daumen: !

Bei so einem teil bläst schon die druckwelle beim vorbeifahren rennradfahrer von der strasse !
Ich find die idee GUT !
Und in deinen windschatten kann sich auch keiner mehr hängen ...
 
Am Ende bastle ich noch sowas da: ;)

DSC_1867PPklein.jpg


Aber sowas ist einerseits irre teuer und andererseits krieg ich da keine Luft.

Hab ja jetzt z.T. schon Probleme mit den Temperaturen. Gottseidank ist es z.Z. etwas kühler, so daß mir nicht gleich die Suppe läuft.
Will sagen: Ich fahr jetzt schon in Shirt und kurzer Hose, alle gucken blöd, aber ich krieg wenigst keine Temperatur-Probleme.

Hättet ihr Tipps, wie ich das im Sommer in den Griff bekommen könnte?



Chris Benjamin
 
cbk schrieb:
Hättet ihr Tipps, wie ich das im Sommer in den Griff bekommen könnte?

Mit dem Radfahren wieder aufhören?

Sorry, aber wenn ich mit T-Shirt und kurzer Hose fahren würde, käme ein Häkelkurs und ein Liegerad vielleicht auch in Frage. Nur, selbst dann würde ich ums Verrecken nicht im Hell's Angels Forum meinen Arsch posten...

@Übliche Verdächtige:

Erinnert ihr euch noch an die zwei hammerharten Kammeraden mit Freizeitklamotten und Packtaschen, die unsere Gruppe beim Angriff auf den Kniebis auseinander genommen haben? Eigentlich hätten wir damals ein 3.000 EUR/Mann Lagerfeuer machen müssen...
 
whoa schrieb:
Jedoch würde ich dieses Konzept mit einem Frontantrieb umsetzen. Diese 3km langen Ketten mit Umlenkung sind technisch gesehen wahrlich bescheiden.

Haaa ! Whoa , das ist genial !
Den antrieb über einen dadurch kurzen strang vorn lassen und die lenkung nach hinten .
Oder gibt es technisch eine möglichkeit beides vorn zu integrieren .
Als antrieb am besten eine speedhub , dann ist noch weniger krempelam rad .

@cbk , in der tour gab es vor längerer zeit einen liegerad test und da kam heraus , das eine heckverkleidung , aerodynamisch günstig plaziert , auch sehr gute ergebnisse bringt .
Es gibt auch hersteller , die bieten solche modelle an :
 
Rune Roxx schrieb:
Mit dem Radfahren wieder aufhören?

Sorry, aber wenn ich mit T-Shirt und kurzer Hose fahren würde, käme ein Häkelkurs und ein Liegerad vielleicht auch in Frage. Nur, selbst dann würde ich ums Verrecken nicht im Hell's Angels Forum meinen Arsch posten...

Was soll die Anmache?
kurze Hose = Radhose mit Sitzpolster kurz... so besser?
frag mich jetzt nicht aus welcher Kunstfaser das alles ist. Baumwolle ist jedenfalls nichts davon.

Ach ja, normalerweise hab ich noch nen Camelbag dabei.


@der alte ron

Du meinst sowas?
laaanglieger.jpg

voll_konzentriert.jpg


Mehr dazu gibt es hier.

So, alle Klarheiten beseitigt?

Ach ja, ich hab keinen Bock drauf mit Fachchinesisch ummichzuwerfen.
 
Ob Kameltaschen oder Kamelrücken besser zu einem Rennradfahrer passen, ist noch nicht abschließend diskutiert. Hilfestellung, auch zu sonstigen liegeradverwandten Themen gibt's hier.

Ansonsten, die Sache realistisch sehen... Immerhin sind wir Papst.
 
Hi cbk,
zurück zum topic...
Ich würde Dir empfehlen, bei einem Liegerad-Laden ein Liegerad für einen Tag auszuleihen. Die meisten machen das für ein paar Euros. Ich hab das auch so gemacht, bevor ich mir mein Flux zugelegt habe. Ich bin begeistert vom Liegeradfahren (auch wenn ich deutlich öfters mit meinem MTB unterwegs bin), weils total entspannend ist. Wenn du's krachen lässt, bist du wohl auch schneller als Rennradler (deshalb hat die UCI ja auch Liegeräder bei deren Straßenrennen verboten), so riesig ist der Unterschied aber nicht.
Bergauf ist übrigens absolut kein Problem, auch wenn's einige "Experten" hier behaupten. Im Gegenteil, wenn man einen guten Sitz hat, kann man extrem viel Druck auf's Pedal bringen, indem man sich gegen den Sitz abstützt. Allerdings sind Liegeräder meist etwas schwerer als Rennräder.
Falls Du Dich für ein Liegerad entscheidest: Dringend vollgefedert, ist beim Liegerad noch wichtiger als beim MTB, da Schläge von unten durch die Sitzposition nicht vom Rücken abgefedert werden können.
 
gwittmac schrieb:
Bergauf ist übrigens absolut kein Problem, auch wenn's einige "Experten" hier behaupten. Im Gegenteil, wenn man einen guten Sitz hat, kann man extrem viel Druck auf's Pedal bringen, indem man sich gegen den Sitz abstützt.
warte mal - du willst behaupten, dass du im sitzen den identischen druck, über eine vergleichbare distanz aubauen kannst, wie auf dem rennrad im wechsel von wiegetritt und sitzposition? ich will dich mal auf dem liegerad eine 18% rampe "hochdrücken" sehen.

auf ebener strecke werden die aerodynamischen vorteile sicher spürbar sein. windschattenfahren im feld kann ich mir allerdings auf dem liegerad schlecht vorstellen.

letztendlich - es mag hier etwas fehl am platz sein - spielt für mich auch die aesthetik des rennradfahrens, die geschichte des sports, deren helden und kultur eine rolle (und nun seht den mann oben auf dem bild mit gartenhandschuhen und klassischen-liegeradschuhen...). ich muss sagen, dass selbst wenn liegeräder der hammerschnelle, superkrasse geschwindigkeitsboost wären, würde ich meinen arsh lieber auf dem rennradsattel wissen.

verzeiht mir, aber darf ich bitte ein offtopic-bild einfügen? es ist ein rufa-sport von 1968 das ich im rahmen der l eroica auszuführen gedenke. beste grüsse... menis

rufa1_017.jpg
 
Menis , für die meisten stellt sich die "oder"-frage doch gar nicht !
Man holt sich in der regel so ein teil , wenn man schon alles hat und gerade zu viel geld übrig hat und im flachen wohnt . In meinem fall also nie .
Viel lieber hätte ich ein schönes tandem für meine frau und mich !
Am lagomarathon waren wieder so paar teile unterwegs - für mich schauts immer nach sehr viel spass aus .
Wid zeit das jemand einen tandemfred aufmacht !
 
@cbk

Wenn Du Dich ernsthaft mit dem Liegerad beschäftigen willst empfehle ich (nebem einer oder mehrern Testfahrten) das Buch 'Das Liegerad' von Gunnar Fehlau. Hier werden ausführlich alle Aspekte des Liegeradfahrens beleuchtet und auch die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Konzepte beschrieben. Wie Dir wahrscheinlich schon aufgefallen sein wird ein recht kontroverses Thema, das insbesondere unter Nicht-Liegeradlern immer heftige (meist negative) Reaktionen hervorruft. Insofern ist eine 'fundierte' Beratung hier nicht zu erwarten, insbesondere wenn Leute, die offensichtlich noch nie auf einem Lieger gefahren sind ihre Vorurteile hier abladen

Ich selber fahre natürlich auch eins, ein 'Horizont Fast' von Z&Z. Von der Konzeption eher ein spartanisches Rennrad.

Gruß an alle Upright-Fahrer
 

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Hilleruli schrieb:
Insofern ist eine 'fundierte' Beratung hier nicht zu erwarten, insbesondere wenn Leute, die offensichtlich noch nie auf einem Lieger gefahren sind ihre Vorurteile hier abladen
immer locker bleiben. der titel lautet: "rennrad contra liegerad" und nicht "1000 gründe im liegen zu radeln". insofern darf auch von rennrädern geschwärmt werden, oder? beste grüsse... menis
 
ich gebe zu, dass ich noch nie so ein teil gefahren bin, aber neben der zweifelhaften bergauftauglichkeit ist es doch wohl unumstritten, dass die liegeräder bergab (kurvig) nicht so schnell sind und also auch nicht so viel spaß machen. desweitern kann ich mir vorstellen, dass bei einem liegerad mit einer recht hohen sitzposition (alle bisher geposteten außer der eigenkonstruktion und das carbonteil) der aerodynamische vorteil im vergleich zu einem triathlon- oder zeitfahrrad nicht wesentlich ist.
 
guten morgen!

*auchmeinensenfdazugeb*

konnte vor ein paar wochen mal ein liegerad probefahren -> ist schon ein geiles teil !!!

aus rein sportlicher sicht, würd ich nicht mit dem liegerad trainieren wollen! warum?, hmmm... mir würde das dynamische eines mtb's oder rennrads fehlen (antritt im wiegetritt, enges windschattenfahren, kreiseln, nette singletrails, schwierige mit wurzeln bestückten uphills...)

aber müsst ich jeden tag von einem dorf zum anderen (arbeitsweg), oder innerhalb der stadt von a nach b, würde ich mir ein liegerad zulegen!

sven
 
@menis
Ich will beileibe nicht missionieren, wer nicht will, braucht's ja nicht auszuprobieren.
Über Aesthetik lässt sich natürlich trefflich streiten. Für mich sieht die Haltung auf dem Rennrad ziemlich albern aus, aber jeder Jeck ist halt anders.

Die von Dir zitierte "Geschichte des Sports" sieht in diesem Falle so aus, dass Liegeräder von der UCI im April 1934 bei Rennen verboten wurden, nachdem bei einigen Rennen davor Rennradler ziemlich alt gegen Liegeradfahrer aussahen.
Und "Helden des Sports" brauch ich persönlich seit Ende meiner Pupertät nicht mehr. Ich bin selbstbewusst genug, zu tun was ich für richtig halte.
Was Du mit "deren Kultur" ausdrücken möchtest, kann ich nicht nachvollziehen (Ob Jan Ullrich wohl "Kultur" buchstabieren kann?). Wenn's mich nach Kultur dürstet, geh' ich in's Theater.

Betreffend der Bergfähigkeit: Das Handycap eines Liegerades am Berg ist das zweifellos höhere Gewicht. Das Aufbringen der Pedalkraft bzw. das Abstützen im Sitz (ein guter Sitz vorausgesetzt) empfinde ich nicht als Problem, aber sicher weisst Du das mit Deiner umfassenden Liegeraderfahrung besser.

Recht hast Du mit der Bemerkung, dass Windschattenspielchen im Feld mit dem Liegerad nicht so toll funktionieren. Wer regelmäßig mit einem Rudel Rennradler unterwegs sein will, sollte sich auch ein Rennrad zulegen.

Deine Bemerkung betreffend der Klamotten des gezeigten Liegeradlers zeigt Deine tiefgreifende Fachkompetenz. Das Feld "Liegerad" ist ählich groß wie das der Standarträder. Auch hier gibt's Tourenräder, Einkaufsräder und eben Racer. Ähnlich dämlich wär's, wenn ich sagen würde, ich würd' mich nie auf ein Standartrad setzen, weil ich neulich einen 3-Zentnertypen in Schlabberjeans auf einem Standartrad mit Einkaufskörbchen gesehen habe.

Übrigens, ich fahre beides, normales Rad und eben Liegerad, je nach Lust und Laune. Ich traue mich trotzdem nicht, jemandem eine Kaufempfehlung fur das eine oder andere auszusprechen. Beides hat für mich seine Daseinsberechtigung. Deshalb hab' ich empfohlen, mal ein Liegerad auszuleihen und sich selbst ein Bild zu machen.

Nix für ungut...
 
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