entgegen der dämlichen Kommentare von Usern, die dieses Thema durchlesen, obwohl es sie nicht interessiert, finde ich diesen Artikel recht sinnvoll.
Ich selbst bin auch nach Jahren der Winterabstinenz erst dank so eines Forumthemas wieder bei Kälte biken gegangen (weil ich mir vorher ohne passende Klamotte jedesmal ne Mandelentzündung geholt hab). Es gibt auch noch kompliziertere Varianten, da braucht der ein oder andere Bikeneuling vielleicht einen Gedankenanstoß (so wie ich damals).
Diese zB.: Da ich im Endurowonderland Hamburg nie "nur hoch" oder "nur runter" fahre, musste ein spezielleres Kleidungssystem her. Durch die hügelige Landschaft muss ich die ganze Tourdauer mit ein und derselben Klamotte fahren können - sonst müsste ich mich ca. alle vierzig Meter umziehen. Uphill im Trikot und downhill die Jacke drüber fällt raus.
Da ich selbst leider zu den Menschen gehöre, die unfassbar viel schwitzen, kenne auch ich das Problem mit dem "im eigenen Saft" fahren. Kein Wunder, dass man sich da ne Erkältung weg holt. Mein persönliches System funktioniert deshalb so:
-über 6 Grad gibts ne atmungsaktive und windabweisende Softshell und nen dünnen Schlauchschal. Unten drunter ein sehr grob gewebtes Langarm-Funktionsshirt von Craft, das für mich persönlich bisher das trockenste Hautgefühl bietet. Sollte es wärmer als 12 Grad sein, gibts statt dem Langarmshirt einfach n dünnes Tshirt drunter. Im Uphill mache ich den FrontRV auf um etwas Luft zu bekommen. Natürlich schwitze ich trotzdem, aber durch den Windabweiser werd ich nicht kalt.
-unter 6 Grad gibts ne Hardshell, die fast nur aus Belüftungsreißverschlüssen besteht. Die werden im Uphill alle aufgemacht (und bleiben sogar manchmal im Donwhill offen, wenn er kurz ist) und so weht vorne trockene Luft rein und hinten feuchte Luft wieder raus. Darunter wieder das Craft-Funktionsshirt mit dem Trockenheitsgefühl.
Selbst wenn ich wie immer extrem schwitze, komme ich mit diesem System am besten zurecht. Durch die offenen RV hält sich die "Durchsaftung" ganz gut in Grenzen. Das Craftshirt bewirkt außerdem, dass der Schweiß sich über das ganze Shirt gleichmäßig verteilt. So habe ich keine besonders nassen Stellen am Shirt, wo man schnell auskühlt, sondern das ganze Ding is gleichmäßig leicht feucht und bietet durch den hereinströmenden Wind ne perfekte Ganzkörperkühlung. Wenn mir kalt wird, mache ich alle RV zu und warte, bis meine Körperwärme die Feuchtigkeit durch die Jacke durchverdunstet hat.
Natürlich hängt die Atmungsaktivität jeder Jacke auch von der Außenwitterung ab. Ist es trocken, kühl und sogar windig, atmet die Jacke besser, als wenn es neblig oder regnerisch ist. Ist ja auch logisch. Diffusion funktioniert einfach am besten, wenn ein extremes Konzentrationsgefälle herrscht.
Unten fahre ich ganzjährig kurz und variiere mit verschiedene Socken. Die dicken wasserdichten (!) Sealskinz kann ich für den Winter wirklich empfehlen. Halten nicht nur Tau, Nässe oder Schnee draußen, sondern sind auch noch sehr isolierend. In 15 Jahren Biken die wärmsten Socken, die ich bisher probiert habe.
Vielleicht war ja für den ein oder anderen der entscheidende Tipp dabei, damit Biken im Winter auch wieder Spaß macht.