Richtig schichten im Winter: Einkleiden nach dem Lagenprinzip – Teil 2

Klingt unsexy, hilft aber: Anziehen nach dem Zwiebelprinzip, also Lage über Lage über Lage. In Teil 1 unseres Schichten-Specials ging es (überraschenderweise) um die erste Lage (zum Artikel). Nun folgt ein Artikel, der sich mit der Mittelschicht und der Außenlage beschäftigt.


→ Den vollständigen Artikel "Richtig schichten im Winter: Einkleiden nach dem Lagenprinzip – Teil 2" im Newsbereich lesen


 
Ich weiß ja nicht wie es der Autorin geht, aber bei mir versagen all diese Funktionsmembranen spätestens an der ersten Steigung. Dann ist schwitzen angesagt. Und bei der ersten Rast kommt dann die Kälte.
Meine Methode, selbst bei -20°C. Kurze Baggy, darunter gut gepolsterte Radhose mit langem Rücken und Träger. An den Knien die Protektoren unten lange dicke Socken, im Normalfall runtergekrempelt. Oben langes Unterhemd mit Kragen und Windstopper im Frontbereich von Gore, drüber ein Jersey. Bei viel Kälte und zwischendurch längeren Abfahrten eine dünne Weste. Das wars. Bei Pausen kommt die lange dünne Hose mit durchgehenden Beinreisverschluß zum Tragen und oben die warme Jacke. Während der Fahrt fühle ich mich durch die Bewegung wohl, in der Pause warm und recht trocken. Noch ein paar Ersatzhandschuhe und Jersey in den Rucksack. Das wars. Wie gesagt, Tiefsttemperatur bisher -26°C. Da hat zwar der Dämpfer versagt, aber die nicht das Bekleidungssystem.
 
Na und selbst wenn es so ist... Dann wird halt mal was weniger interessantes gepostet.
Trotzdem haben die Redakteure ihre Arbeit gemacht und etwas für das Forum angeboten, dass ihr ja nicht annehmen müsst.

Die Lückenfüller wie "MaM" sind hier das beste Beispiel dafür.
Aber hauptsache die Leut sind beschäftigt und was Sinnvolles kommt nicht dabei raus.

Aber hier gehts ja um Bekleidungsschichten, und nicht um pinke Socken !
 
entgegen der dämlichen Kommentare von Usern, die dieses Thema durchlesen, obwohl es sie nicht interessiert, finde ich diesen Artikel recht sinnvoll.
Ich selbst bin auch nach Jahren der Winterabstinenz erst dank so eines Forumthemas wieder bei Kälte biken gegangen (weil ich mir vorher ohne passende Klamotte jedesmal ne Mandelentzündung geholt hab). Es gibt auch noch kompliziertere Varianten, da braucht der ein oder andere Bikeneuling vielleicht einen Gedankenanstoß (so wie ich damals).

Diese zB.: Da ich im Endurowonderland Hamburg nie "nur hoch" oder "nur runter" fahre, musste ein spezielleres Kleidungssystem her. Durch die hügelige Landschaft muss ich die ganze Tourdauer mit ein und derselben Klamotte fahren können - sonst müsste ich mich ca. alle vierzig Meter umziehen. Uphill im Trikot und downhill die Jacke drüber fällt raus.

Da ich selbst leider zu den Menschen gehöre, die unfassbar viel schwitzen, kenne auch ich das Problem mit dem "im eigenen Saft" fahren. Kein Wunder, dass man sich da ne Erkältung weg holt. Mein persönliches System funktioniert deshalb so:

-über 6 Grad gibts ne atmungsaktive und windabweisende Softshell und nen dünnen Schlauchschal. Unten drunter ein sehr grob gewebtes Langarm-Funktionsshirt von Craft, das für mich persönlich bisher das trockenste Hautgefühl bietet. Sollte es wärmer als 12 Grad sein, gibts statt dem Langarmshirt einfach n dünnes Tshirt drunter. Im Uphill mache ich den FrontRV auf um etwas Luft zu bekommen. Natürlich schwitze ich trotzdem, aber durch den Windabweiser werd ich nicht kalt.

-unter 6 Grad gibts ne Hardshell, die fast nur aus Belüftungsreißverschlüssen besteht. Die werden im Uphill alle aufgemacht (und bleiben sogar manchmal im Donwhill offen, wenn er kurz ist) und so weht vorne trockene Luft rein und hinten feuchte Luft wieder raus. Darunter wieder das Craft-Funktionsshirt mit dem Trockenheitsgefühl.
Selbst wenn ich wie immer extrem schwitze, komme ich mit diesem System am besten zurecht. Durch die offenen RV hält sich die "Durchsaftung" ganz gut in Grenzen. Das Craftshirt bewirkt außerdem, dass der Schweiß sich über das ganze Shirt gleichmäßig verteilt. So habe ich keine besonders nassen Stellen am Shirt, wo man schnell auskühlt, sondern das ganze Ding is gleichmäßig leicht feucht und bietet durch den hereinströmenden Wind ne perfekte Ganzkörperkühlung. Wenn mir kalt wird, mache ich alle RV zu und warte, bis meine Körperwärme die Feuchtigkeit durch die Jacke durchverdunstet hat.

Natürlich hängt die Atmungsaktivität jeder Jacke auch von der Außenwitterung ab. Ist es trocken, kühl und sogar windig, atmet die Jacke besser, als wenn es neblig oder regnerisch ist. Ist ja auch logisch. Diffusion funktioniert einfach am besten, wenn ein extremes Konzentrationsgefälle herrscht.

Unten fahre ich ganzjährig kurz und variiere mit verschiedene Socken. Die dicken wasserdichten (!) Sealskinz kann ich für den Winter wirklich empfehlen. Halten nicht nur Tau, Nässe oder Schnee draußen, sondern sind auch noch sehr isolierend. In 15 Jahren Biken die wärmsten Socken, die ich bisher probiert habe.


Vielleicht war ja für den ein oder anderen der entscheidende Tipp dabei, damit Biken im Winter auch wieder Spaß macht.
 
Die dicken wasserdichten (!) Sealskinz

Wie verwendest du die Sealskinz schon? Meine sind sicher schon 4 Jahre alt und 3 davon undicht. Macht aber nicht viel weil sie so gut isolieren dass man gar nicht merkt wie es langsam nass innen wird, erst beim ausziehen. Bei Tagesausflügen passt das, für länger kann ich sie nicht mehr verwenden weil sie ewig zum trocknen brauchen.

Werde vermutlich als nächstes diese hier testen: http://www.chillcheater.com/gloves-and-footwear/aquatherm-socks
 
Wie verwendest du die Sealskinz schon? Meine sind sicher schon 4 Jahre alt und 3 davon undicht. Macht aber nicht viel weil sie so gut isolieren dass man gar nicht merkt wie es langsam nass innen wird, erst beim ausziehen. Bei Tagesausflügen passt das, für länger kann ich sie nicht mehr verwenden weil sie ewig zum trocknen brauchen.

Werde vermutlich als nächstes diese hier testen: http://www.chillcheater.com/gloves-and-footwear/aquatherm-socks

Hmm ich verwende sie noch nicht soo lange.. noch kein Jahr. Aber du hast Recht, ich hab mal Wasser oben rein bekommen, das dann runter gelaufen ist und das war trotzdem warm :D
Ich trockne sie immer ne Weile auf links und ne Weile auf rechts.
 
Probleme im Winter hab ich eigentlich nur an den Fuessen und Haenden, da helfen Schichten am Koerper gar nichts.

Das stimmt so nicht ganz.
Normale Handschuhe und Socken wärmen nicht. Egal wie dick sie sind. Sie können nur ein Auskühlen verhindern. Die Wärme kommt von der Durchblutung oder den Muskeln. Füße und Hände werden beim fahren nicht sonderlich beansprucht, so dass die Muskeln dort kaum Wärme erzeugen.

Wenn man zum Beispiel kalte Arme hat, es reichen schon kalte Unterarme, dann schafft es kein Handschuh (ohne Heizung) die Hände warm zu bekommen. Das gleiche Prinzip gilt für die Füße.

Versuche mal die Waden und die Unterarme warm zu halten mit Armlingen, Beinlingen oder Kniestrümpfen, extra zu Deiner Kleidung. Und die Nieren mit einem dünnen Nierengurt, gerade bei Touren mit dem Rucksack.
 
ich versteh manches nicht was hier geschrieben wird. also wenn man schwitzt dann ist das doch kein problem. bei sport schwitzt man und der schweiss kann nicht immer abtransportiert werden. das ist normal so. man muss im winter halt dann einfach ein material verwenden das mit wasser klarkommt und trotzdem warm hält. zum beispiel neopren. zieht euch einen dünnen shorty unter die bikebekleidung und ihr könnt schwitzen wie ihr wollt es wird euch nicht kalt. der schweiss funktioniert genauso wie das wasser. es bildet sich ein dünner film unter dem anzug der mit dem körper aufgeheizt wird.
 
Hände und Füße warm zu halten sind nicht mein Problem, da es (für mich zumindest) reichlich dicke Fingerhandschuhe mit ausreichend "Bremsfeeling" gibt die mich gut warm halten. Da ich nur noch auf der Straße mit Clickpedalen fahre, reicht mir entweder mein 5Ten Impact High (sogar meine an den Füßen verfrorene Frau fährt ihn noch mit dicken Socken bei Minusgraden) oder wenn richtig kalt (ab -10 Grad) nehme einen meiner ausrangierten Trekkingschuhe. Dadurch, dass die Sohlen dann schon etwas runter sind, hat man top Halt ohne zu sehr mit dem Pedal zu verhaken.

Meine Beinchen werden von der Platzangst Bulldog Zip Off DH-Hose schön war gehalten, die ich sie mit Kneeschützer und bei richtiger Kälte mit einer Lycra-Rennradhose kombiniere. Sollte es im Laufe der Tour wärmer werden ist die Hose erstklassig ventiliert. Dito bei der Oberbekleidung: Auch hier greife ich auch auf Platzangst zurück, nämlich die TT Evo-Jacke - die am besten belüftete Jacke, die ich kenne. Habe auch diverse andere HighendFunktionMembranAtmungsaktivblabla-Stuff, aber letzendlich schwitze ich in allen deutlich mehr als mir lieb ist und kühle dann nassgeschwitzt im Winter bei einem Halt oder bergab schnell aus.

Die Platzangst-Jacke hat etliche sehr gut bedienbare Lüftungsoptionen via Reißverschluss, die man während der Fahrt problemlos - je nach Situation - öffnen bzw. schließen kann und die wirkungsvoll verhindern, dass ich zu nass werde. Die Jacke an sich deckt schon einen ordentlichen Temperaturbereich ab, ansonsten wird eben nach dem Lagen-/Zwiebelprinzip die entsprechende Funktionswäsche/Radtrikots darunter angezogen. Damit komme ich bestens durch den Winter.

Nein, ich bin weder von Platzangst gesponsert, noch bekomme ich Geld für diesen Beitrag, sondern bin langjähriger Überzeugungstäter. Und da sogar meine Frau mit gleicher Ausstattung ohne zu Murren öfters bei knackigen Minusgraden mitfährt, kann es so falsch nicht sein.... :bier:
 
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Ja klar. War letzten Winter bei uns im Stausee biken. Gut, die Flaschen waren ein wenig hinderlich und hinterher konnte ich Lager wechseln weil Wasser drinne war, aber sonst, alles schick.
 
das auf dem foto ist ein trockenanzug. das ist für wirklich schlechtes nasses wetter. da wo jede andere membran aufgrund von nässe sowieso versagt und jeder regenschutz die membranen unwirksam macht. nur unter 5 grad plus bei schweisstreibenden fahren zu empfehlen.
ihr könnt von mir aus zwiebeln wie ihr wollt. wenn die feuchtigkeit von innen oder aussen zu viel wird ist das alles sinn und nutzlos. mein langes neorenshirt hält mich warm auch wenn ich durch regen komplett nass bin oder komplett durchgeschwitzt. es kommt mit wasser klar. seid ich mein paddelzeug zum biken hernehm weiss ich erst wie schlecht das leichte plastikmembranzeugs funktioniert.
 
Ja Rainer, Link zu deinem Shirt bitte. Schlechter als der uebliche Funktionsklamottenschweissstausee kann es kaum sein. Ich teste es
 
meine alten neoprensachen gibts schon lang nich mehr zu kaufen. aber ich hab mal in dem laden etwas gelesen in dem ich meinen trocki gekauft hab. und da könnt ihr euch mal durchklicken. fakt ist das dass alles teile sind die auch noch feucht und nass einigermassen angenehm zu tragen sind. ich fahr mit 1mm neoprenshirt aber hier gibts ein interessantes dünneres teil. : http://www.wandern-klettern-kanu.de/shop/katalog.asp?artikel=Neoprenshirt-Kaituna

fakt ist auch dass ein goretex der nass ist nix mehr atmet und dass die windstopperfolien richtig eckelhaft sind wenn man drunter schwitzt. da verzicht ich lieber auf den verhinderten transport und schwitz gscheit wie im sommer aber erkält mich nicht weil mein enges shirt mich einfach auch nass warm hält.
 
ist ein interessanter Ansatz. Bisher bin ich über Neopren Socken und Handschuhe nicht hinausgekommen. Beides zieh ich immer bei Schmuddel/Regenwetter an.
Stimmt schon, Trotz klitschnassen Händen recht warm (wie auch immer das "funktioniert"). Sowas klappt sonst nur mit warm gefütterten Gore (oder anderen) Handschuhen. Die halt sehr dick sind und kein Griffgefühl bieten. Werde mal so ein Shirt bestellen.

@525Rainer eher eng oder locker wählen? Was ist für die Funktion besser, denke je enger es anliegt, desto besser, oder?
 
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Ich weiß ja nicht wie es der Autorin geht, aber bei mir versagen all diese Funktionsmembranen spätestens an der ersten Steigung. Dann ist schwitzen angesagt. Und bei der ersten Rast kommt dann die Kälte.
Was heißt "versagen"? Oft würde man doch auch schwitzen wenn man nackt wäre. Die Membran kann das Schwitzen ja nicht verhindern.
Mit Merino Base-Layer ist die Kälte nicht gar so schlimm.
 
auf jedenfall eng. das neue zeug soll ja noch besser superstrechen. in 5 jahren lässt das stretchen allerdings nach. geruch neopren = urlaubsfeeling. des shirt kannst einfach beim duschen die ersten 5 min anlassen und dann auswringen. spart das waschen.
 
Ich habe mir jetzt bei Amazon dieses hier bestellt und werde es bei Gelegenheit mal testen und berichten. Es fällt ziemlich klein aus und man sollte ne Nummer Größer bestellen (siehe die Bewertungen zum Shirt).

Gruß Jens
 
berichte unbedingt! Ich bin sehr gespannt. Und erzähl auch dazu, ob du eher ein Vielschwitzer oder Wenigschwitzer bist :) Viel Spaß beim Testen
 
bin ich auch gespannt, für regen+kalt habe ich auch noch keine sinnvolle lösung die für >4h touren funktioniert, regenjacken sind spätestens dann innen mindestens genauso naß wie aussen ;)
 
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