RPM beim Laktatstufentest

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Ist es eigentlich festgelgt, in welchem Bereich die Trittfrequenz während des Tests sein soll? Inwieweit verfälscht es den Test (Watt/kg) wenn ich z.B. 70 rpm statt 90 rpm fahre? Ich bin im Übrigen gestern beim Test mit 80 rpm gefahren.
 
war das ausführende institut wirklich so schlampig und hat dich vor dem test nicht darauf hingewiesen dass du mit der frequenz treten sollst, die du auch im freien trittst?

was trittst du denn normal?
 
Doch, sie haben mir gesagt, dass ich in meiner gewohnten Trittfrequenz strampeln soll. Nur wie hoch die ist, weiss ich nicht, da ich keine Cadence-Funktion am Bikecompi habe. Nur hätte ich mir den Test sparen können, da ich heute mit einer Erkältung schwächele. Die hatte sich aber vor dem Test nicht gefühlt abgezeichnet. Erst gestern Abend. Nur der Blutdruck in Ruhe 140/80 war mir unerklärlich hoch. Jetzt weiss ich warum. Eben hatte ich 145/95.
Zurück zum Thema: Wenn ich der Meinung bin, dass 70 rpm meine Lieblingsfrequenz ist, kann ich doch im Vergleich zu 90 rpm entspannter pedalieren, der Puls ist niedriger und die Watt an der IANS höher, somit auch Watt/kg, oder?
 
ja, kommt in etwa hin. Der Puls ist in jedem Fall tiefer mit tieferer Trittfrequenz. Auch Watt/kg ist tendentiell höher. Muss aber nicht soviel ausmachen.
 
Doch, sie haben mir gesagt, dass ich in meiner gewohnten Trittfrequenz strampeln soll. Nur wie hoch die ist, weiss ich nicht, da ich keine Cadence-Funktion am Bikecompi habe.
woher weisst du denn dann beim beiken, wie schnell du treten sollst?

strTrek4.gif
 
woher weisst du denn dann beim beiken, wie schnell du treten sollst?

strTrek4.gif

Wenn Du draußenfahren meinst, da fahre ich nach Pulsbereich (bin ja nur Hobbyfahrer), nicht nach Trttfrequenz. Beim Test (war halt mein Erster) sagte man mir, ich solle, wie erwähnt, mit meiner gewohnten Trittfrequenz fahren. Diese sollte um die 80 rpm sein. Also bin ich mal mit 80 rpm gefahren.
 
Was sind so eure Normalumdrehungen beim Test?


Tja 100 u/min ± 5 beim Test, in freier Wildbahn wird's auch so ähnlich sein. Bei meinem Test im Januar wurde dann bei 350 W abgebrochen, weil meiner Trittfrequenz auf ± 90 u/min sank und der Doc meinte das würde das Resultat verfälschen ?
 
Trittfrequenz auf ± 90 u/min sank und der Doc meinte das würde das Resultat verfälschen ?

Kann ich gar nicht glauben... ich war vor zwei Wochen beim Test und
hatte ne Frequenz von ca. 90. Auf nem richtig geeichten Ergometer ist
das eigentlich egal. Aber man sollte schon zwischen 80 und 100 treten.
Unter 70 brechen die meisten ab, weil es da keinen Sinn mehr macht.
 
Werden hier Ergometer verwendet, die nicht die tatsächlich erbrachte Leistung anzeigen, sondern irgendeinen Pi mal Daumen-Wert, der sich aus dem Widerstand ergibt und unabhängig von der Trittfrequenz ist?
Das wär ja äußerst schlampig und würde das Testergebnis ziemlich beeinträchtigen, oder seh ich das falsch?

Ein Institut, daß so nen Test durchführt sollte ja wohl einen Ergometer haben, an dem man eine trittfrequenzunabhängige Leistungsstufe einstellen kann. Alles andere macht doch keinen Sinn.
 
Ergometer haben einen Normbereich. Wenn man unter bestimmte Trittfequenzen kommt, stimmt die angezeigte Wattzahl mit der realen nciht mehr überein. Wie groß der Normbereich ist, hängt vom Gerät ab. Teurere haben einen größeren als einfache Ergos.

Bei meinem Daum 8008 ist es -iirc- z.B. so, dass ich mindestens 60 U/min schaffen muss, wenn ich 300 Watt treten will, für 400 W sind es 70, für 500 W 90 usw. Unterhalb dieser Umdrehungszahlen hat man eine gewisse Fehlerquote, die sich beim 8008 allerdings im einstelligen Prozentbereich bewegt und somit (für mich) vernachlässigbar ist (ganz abgesehen davon, dass ich Bereich oberhalb von 400 W eh nur für ein paar Sekunden schaffe).

Das neue Premium von Daum hat einen größeren Normbereich, billig Ergos vom ALDI ;) dagegen vermutlich wesentlich kleinere.
Aber das muss dir eigentlich das Institut sagen, welches den Test durchführt, das ist bei jedem Ergo anders.
 
Um die Eingangsfrage wieder etwas hervorzuholen und der Thread nicht zum Ergometervergleich ausufern zu lassen will ich meine Meinung mal kundtun.

Die Trittfrequenz hat keinen großen Einfluss auf das Ergebniss des Test.

Bsp.: bei einer niedrigen Frequenz hat man zu Beginn einen niedrigeren Puls, dafür sorgt eine höhere Pedalkraft, die bei niedriger Freq. anliegt gegen Ende des Tests dafür, dass du eher ermüdest.

Bei einer hohen Frequenz ist der Puls zu Beginn höher, dafür sorgt die geringere Pedalkraft dafür, dass dieser langsammer ansteigt. Das „Ende“ ist hier aprupter: eben gehen noch die 90+ U/min, dann geht’s rapide abwärts. Abbrechen sollte man schon irgendwann. In meinem Fall, ich fahre 95-100U/min, ist bei 80 Schluss, bevor es soweit kommt mach ich noch unbedingt eine Minute voll.

SW
 
Letzlich ist es egal, ob Du 60, 80 oder 100 rpm fährst, wenn der Test in einem vernünftigen Institut (z.B. Sportmedizinische Abteilung einer Uni) durchgeführt wird. Die Ergometer gleichen die verschiedenen Umdrehungszahlen aus, die Wattleistung, die Du in den verschiedenen Stufen treten musst, bleibt ja gleich. Ob Du jetzt 300 Watt mit 60 oder lieber mit 100 rpm fährst, ist egal. Wenn Du eine Leistungsdiagnostik machst, fahre so, dass Du dich wohl fühlst und mit den Umdrehungen, die Du sonst auch fährst. Das sollte ja vom Gefühl her abzuschätzen sein, auch wenn Du auf der Straße oder im Gelände keinen SRM oder Ergometer oder ähnliches am Rad hast.
 
das sehe ich anders:

es stimmt, dass man mit der gleichen trittfrequenz wie "draussen" fahren sollte,

aber die aussage, dass es egal ist, ob man mit 60 oder 100 /min fährt, ist nicht zutreffend:
die beanspruchung wird bei höherer trittfrequenz ja verlagert, d.h.
niedrige trittfrequenz = höhere muskuläre beanspruchung,
hohe Tf = höhere beanspruchung des herz-kreislaufsystems

und das wirkt sich auch auf das laktatverhalten aus.
 
das sehe ich anders:

es stimmt, dass man mit der gleichen trittfrequenz wie "draussen" fahren sollte,

aber die aussage, dass es egal ist, ob man mit 60 oder 100 /min fährt, ist nicht zutreffend:
die beanspruchung wird bei höherer trittfrequenz ja verlagert, d.h.
niedrige trittfrequenz = höhere muskuläre beanspruchung,
hohe Tf = höhere beanspruchung des herz-kreislaufsystems

und das wirkt sich auch auf das laktatverhalten aus.

Und wie wirkt sich dies auf das Laktat aus?
 
bin mir nicht 100 % sicher, möchte es aber bezweifeln.
Letzlich sind die rpm- vorgaben bei den Tests ja nur, um eine Vergleichbarkeit zu erlangen! Oder sehe ich das falsch?
Ich bin der Meinung, es ist egal welche Umdrehungszahlen Du fährst, da deine Muskulatur bzw. Muskelfaserzusammensetzung dir schon sagt, welche rpm am Besten ist.
 
Letzlich sind die rpm- vorgaben bei den Tests ja nur, um eine Vergleichbarkeit zu erlangen!
vergleichbarkeit in welcher beziehung?
fehlende vergleichbarkeit würde ja eben auf unterschiede deuten.

Ich bin der Meinung, es ist egal welche Umdrehungszahlen Du fährst, da deine Muskulatur bzw. Muskelfaserzusammensetzung dir schon sagt, welche rpm am Besten ist.
das ist aber ein zirkelschluss:
ich stimme zu, dass das beste ergebnis bei der individuell idealen Tf erreicht wird, aber das hiesse ja umgekehrt, dass man bei zu hoher oder zu niedriger Tf weniger erreichen würde. wolltest du das sagen?
vermutlich nicht.


Und wie wirkt sich dies auf das Laktat aus?
niedrige Tf = tendenziell mehr laktat,
abbruchleistung unterschiedlich, je nach defiziten.
 
So, nun bin ich schlauer! Habe ein wenig die Lektüre zu Rate gezogen und mal
jemanden gefragt, der in dem Bereich (Uni/Sportmedizin/Leistungsdiagnostik) arbeitet.
Muss dich entäuschen dubel, aber ich hatte Recht. Es ist egal, mit welcher rpm man fährt, das Gerät gleich das aus (-->s.o). Es gibt keine Vorgabe für Radsportler bezüglich der rpm, lediglich Unerfahrenen sagt man, als Orientierung ca. 80 rpm.
Ansonsten ist es wirklich von deiner persönlichen Muskelfaserzusammensetzung abhängig, mit welchen rpm du zurechtkommst. Du hast Recht, was die Hf betrifft, es könnte sein, dass diese höher ist, bei höherer Trittfrequenz. Jedoch hat die rpm keinen Einfluß auf die Stoffwechelprozesse, sprich Laktatbildung.
Hoffe, alles geklärt??! Echt spannendes Thema!
 
@PeteK
Wenn ich einen Test mache, dann muss ich vorher immer sagen welche TF ich verwenden möchte (Bsp: 95). Wenn ich dann zu tief komme (vielleicht nicht aufpasse) dann ermahnt mich der Tester, wobwohl das Test-Bike (Ergo) die Leistung anpasst (wird strenger wenn tiefere TF).
Warum werde ich angehalten die TF zu halten obwohl dies kaum Auswirkungen auf die Laktakbildung haben sollte?
 
Es verfälscht die Resultate. Du kannst es jetzt drehen und wenden wie du willst. Der Energieverbrauch des Körpers ist je nach Tretfrequenz unterschiedlich, obwohl der Leistungsoutput gleich ist.
Oder anders ausgedrückt, der Wirkungsgrad der Muskulatur und des Herzkreislaufsystems ändert sich mit der Tretfrequenz.
 
Es ist egal, mit welcher rpm man fährt, das Gerät gleich das aus (-->s.o).
das ist ja nicht die frage.
natürlich sind 300 watt bei einem ergometer 300 wat, egal mit welcher frequenz.
aber die beanspruchung ist eine andere (s. aison).

Du hast Recht, was die Hf betrifft, es könnte sein, dass diese höher ist, bei höherer Trittfrequenz. Jedoch hat die rpm keinen Einfluß auf die Stoffwechelprozesse, sprich Laktatbildung.
doch. genau das gab ich ja weiter oben versucht, auseinanderzuhalten:
die beanspruchung wird bei höherer trittfrequenz ja verlagert, d.h.
niedrige trittfrequenz = höhere muskuläre beanspruchung,
hohe Tf = höhere beanspruchung des herz-kreislaufsystems


Es gibt keine Vorgabe für Radsportler bezüglich der rpm,
ich dachte, jeder sollte mit der gleichen Tf fahren wie im training...?
 
doch. genau das gab ich ja weiter oben versucht, auseinanderzuhalten:
die beanspruchung wird bei höherer trittfrequenz ja verlagert, d.h.
niedrige trittfrequenz = höhere muskuläre beanspruchung,
hohe Tf = höhere beanspruchung des herz-kreislaufsystems

Meiner Meinung nach verfälscht eine zu tiefe Tretfrequenz den LD enorm weil damit eine "falsche" hohe Leistung vorgetäuscht wird. Zur Erklärung möchte ich als Beispiel den typischen nur Sonntags-Rennradfahrer herbeiziehen. Dieser Tritt in höchsten Gängen mit relativ wenig rpm, damit er schnell voran kommt. (Nennen wir immer MÜHLE, weil sich das Kettenblatt so langsam gemächlich dreht wie ein Wasserrad). Bei seinen kurzen Runden kann die Muskulatur diese Belastung verkraften, sobald es aber weiter gehen würde oder er mehrere Tage hintereinander so fahren würde, wäre er "stocksauer" oder besser gesagt seine Muskulatur.

Weil beim LD die Intervallstufen ziemlich kurz hintereinander gesteigert werden, könnte mit niedriger Frequenz unverhältnissmäßig viel Laktat gemessen werden. In wie weit die Herzfrequenz, die bei solchen Belastungen "hinterherhinkt", ebenfalls nicht "stimmt" sei dahingestellt.
Dann wird das eigentliche Ziel, die HF-Bereiche für kommende Trainings festzulegen, auch verfehlt.
Dies alles spielt meine persönliche Erfahung wieder, da ich über keinerlei sportmedizinische Ausbildung verfüge. Ich wollte die Diskussion diese interessanten Themas noch erweitern.
 
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