Sammlung von Tipps, Tricks & Hacks bei bockiger Federung

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Hallo zusammen,

hätte ein Vorschlag zu machen - das Forum ist ja voll mit Tipps, Tricks und "Hacks" was man tun kann, wenn die Federgabel zusammensackt (sog. "Suckdown"), den Federweg nicht komplett frei gibt oder sich hölzern und bockig auf dem Trail fährt. Wäre es da nicht mal sinnvoll, diese Tricks alle in einem Thread zu sammeln und an einem Ort nieder zu schreiben, an dem sie sofort wiedergefunden werden? Vielleicht kann man das dann auch pinnen @mods.

Nachdem bei meinem neuen Spectral zum Beispiel die RS Lyrik komplett zusammengezogen (angesprochener Suckdown) ankam, hat mir zumindest vorübergehend ein Tipp von l.o.k.i geholfen. Das könnte dann zum Beispiel so aussehen:

Gabel zieht sich zusammen, wenn man Luft ablässt / Suckdown:
  • Luft ablassen
  • Gabel ein paar mal so fest we es geht auseinander ziehen bis man das bekannt Schluerfen hoert
  • Aufpumpen mit ein paar Mal dazwischen einfedern
  • Alles wieder gut
Weitere Tipps:
  • Wenn das nicht hilft, Rad auf den Kopf stellen, Verschraubungen unten lösen, paar mal auf die Verschraubungen mit dem Gummihammer schlagen, bis Casting sich löst und Druckausgleich stattfinden kann
  • Wenn auch das nicht hilft: Service machen und Überdruckkanal von Fett befreien
  • ...
Ein weiteres Thema könnte zum Beispiel auch der Kabelbindertrick sein, wobei ich weder weiß, wie man diesen richtig anwendet bzw. wofür mir diesen anwendet...aber sowas und ähnliches könnte man hier dann ja ergänzen.

Was sagt die Forengemeinde dazu? Natürlich müsste man hier und da auch die Risiken erwähnen, zum Beispiel dass der Kabelbindertrick die Staubabstreifer beschädigen kann usw.
 
Der Druckausgleich im Casting geht auch Schneller und einfacher:

Kabelbinder vorsichtig zwischen Standrohr und Simmering durch schieben. Natürlich mit der glatten Seite in Richtung des Simmerrings. Wenn man da nicht wie ein Berserker drin rum fuchtelt ist das dem Simmering relativ egal. Dauert keine Minute und ist sogar auf dem Trail machbar.


Was Fett im Ausgleichskanal angeht: Bei den Druckunterschieden bleibt da nichts drin was den verstopfen könnte.
Fällt unter die Kategorie Forenmärchen.
 
Danke Dominik! Muss ich gleich mal doof nachfragen: Simmering = Staubabstreifer? Und wie tief muss der Kabelbinder rein? Bei mir ist da immer nach wenigen mm unterhalb des Staubabstreifers schluss bzw. spüre ich dann einen starken Widerstand. Und den stecke ich nur bei der Luftseite ein?

Und bei welchen Symptomen wendet man diesen "Hack" idealerweise an?
 
Und bei welchen Symptomen wendet man diesen "Hack" idealerweise an?

wenn die Staubabstreifer möglichst dreckig sind damit man sich möglichst viel Öl-Staub-Schleifpaste dauerhaft unter die Dichtungen schiebt für schnellstmöglichen Verschleiß der Standrohre :daumen:


(wer in diesen Post eine gewisse Ironie erkennt hat seinen
1647012694596.png

korrekt justiert :) )
 
weil die Aussage um 5:36 einfach vollständig Unsinn ist?
"wenn die Gabel sich zusammenzieht ist der Ausgleichsport blockiert"
Der Port ist an einer fixen Position im Standrohr, wenn der Kolben oberhalb oder darunter steht ist es vollkommen egal was damit ist. Wenn der Hauptkolben langsam Luft von + nach - durchlässt federt die Gabel nicht mehr weit genug aus, damit der Kolben auf die Höhe von der Ausfräsung kommt und ein Druckausgleich stattfindet, dann "zieht sich die Gabel zusammen".
 
weil die Aussage um 5:36 einfach vollständig Unsinn ist?
"wenn die Gabel sich zusammenzieht ist der Ausgleichsport blockiert"
Der Port ist an einer fixen Position im Standrohr, wenn der Kolben oberhalb oder darunter steht ist es vollkommen egal was damit ist. Wenn der Hauptkolben langsam Luft von + nach - durchlässt federt die Gabel nicht mehr weit genug aus, damit der Kolben auf die Höhe von der Ausfräsung kommt und ein Druckausgleich stattfindet, dann "zieht sich die Gabel zusammen".
Also ist das tatsächlich Blödsinn, dass zu viel Fett den Port "verstopfen" könnte?

Bei meiner neuen Lyrik passiert nämlich genau das, was in dem Video in Minute 6:03 erwähnt wird, nämlich, dass sie sich beim Luft ablassen beinahe komplett zusammen zieht. Aber eben nur beim Luft ablassen, sonst steht sie normal im Federweg.

P.S.: Was mich ohnehin wundert, Sram empfiehlt in ihren Handbüchern bei einem Airshaft-Tausch oder -Service mit Hilfe eines Plastik- oder Holzstock die Standrohre von innen zu fetten. Und man soll sogar reichlich fett nehmen! Mein erster Gedanke war, das müsste doch gerade den Port sofort verstopfen, taucht aber in allen offiziellen Sram-YT-Videos zum Airshaftservice als auch in allen Service-Handbüchern auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ist das tatsächlich Blödsinn, dass zu viel Fett den Port "verstopfen" könnte?

Bei meiner neuen Lyrik passiert nämlich genau das, was in dem Video in Minute 6:03 erwähnt wird, nämlich, dass sie sich beim Luft ablassen beinahe komplett zusammen zieht. Aber eben nur beim Luft ablassen, sonst steht sie normal im Federweg.

P.S.: Was mich ohnehin wundert, Sram empfiehlt in ihren Handbüchern bei einem Airshaft-Tausch oder -Service mit Hilfe eines Plastik- oder Holzstock die Standrohre von innen zu fetten. Und man soll sogar reichlich fett nehmen! Mein erster Gedanke war, das müsste doch gerade den Port sofort verstopfen, taucht aber in allen offiziellen Sram-YT-Videos zum Airshaftservice als auch in allen Service-Handbüchern auf.
Über die das Fetten von innen im Video und den Zusammenhang mit dem verstopften Port bin ich auch gestolpert. Was empfehlen die Experten ?
 
Also ist das tatsächlich Blödsinn, dass zu viel Fett den Port "verstopfen" könnte?

ja. (im Zweifelsfalle sind da zweistellig psi Druckunterschied, das drückt es schon durch)

Bei meiner neuen Lyrik passiert nämlich genau das, was in dem Video in Minute 6:03 erwähnt wird, nämlich, dass sie sich beim Luft ablassen beinahe komplett zusammen zieht. Aber eben nur beim Luft ablassen, sonst steht sie normal im Federweg.

wenn du schnell Luft ablässt im Sinne von "Ventil mit Inbus o.ä. komplett reindrücken" ist der Kolben so schnell über den Port drüber, das faktisch kein Druckausgleich passiert, der winzige Moment reicht nicht. Wenn du langsam und mehrfach Luft ablässt, dazwischen immer mal federn/Gabel auseinander ziehen das der Druck in den Kammern ausgeglichen ist, passiert das nicht.

Was mich ohnehin wundert, Sram empfiehlt in ihren Handbüchern bei einem Airshaft-Tausch oder -Service mit Hilfe eines Plastik- oder Holzstock die Standrohre von innen zu fetten. Und man soll sogar reichlich fett nehmen!

https://www.instagram.com/p/Cb0U_59Aljh/
letztlich ist das Fett eine Form von Volumenspacer, ein gewisser Fett-Film hilft, einfach random dicke Batzen in die Gabel rein weil viel hilft viel ist eher kontraproduktiv, insbesondere in der Negativkammer.
 
Also heißt das im Klartext, beim Airshaft und Standrohre von innen fetten ist weiterhin weniger mehr, aber nicht aufgrund der Gefahr den Ausgleichsport zwischen Positiv- und Negativkammer zu verstopfen, sondern weil das Fett im oder oberhalb des Airshaft Luft verdrängt und dementsprechend die Kammern künstlich verkleinert?
 
Also heißt das im Klartext, beim Airshaft und Standrohre von innen fetten ist weiterhin weniger mehr, aber nicht aufgrund der Gefahr den Ausgleichsport zwischen Positiv- und Negativkammer zu verstopfen, sondern weil das Fett im oder oberhalb des Airshaft Luft verdrängt und dementsprechend die Kammern künstlich verkleinert?

zumindest bei Fox hat ein Volumenspacer 10ml Volumen (von der 36 non eBike), wenn du 10ml Fett in die positiv-Kammer einfüllst hast du faktisch einen Spacer extra verbaut. Negativkammer same story, die neue 34 stepcast hat einen 4,5ml negativ-spacer wenn man die mit 100mm Federweg fahren will zur Anpassung. Die Hersteller haben sicher mit einer gewissen Menge an Schmierstoff in der Gabel gerechnet ;) aber wenn man da in größeren Mengen Fett ein wirft wird's nicht besser. Und ja, zu wenig ist auch doof...

wenn man ein wenig im Interweb rum klickt ist das mittlerweile auch ein guter running gag ;)

IMG_776948B3D049-1.jpeg



Jon hat noch ein paar mehr Posts darüber ;)
 
2cent: wir haben 2022 und damit thingiverse und 3D Drucker, da brauchts das nicht mehr.

und: wie stellst du sicher das der Staubabstreifer wirklich plan und auf der richtigen Höhe sitzt?
 
Weil ich es grad erst gelesen hab:
So ganz weit hergeholt ist das mit dem Fett im Ausgleichskanal nicht. Warum? Weil das mit dem Druckunterschied ja keine digitale Sache ist, Fehler beim Aufpumpen oder Ablassen mal ausgenommen.

Wenn man erst mal alles richtig gemacht hat, ist der Druck zwischen negativer und positiver Kammer ausgeglichen in dem Moment, in dem der Dichtungskopf des Kolbens über den Ausgleichskanal gleitet. Im Betrieb entstehen nun teils große Druckunterschiede zwischen den Kammern (wenn die Gabel voll eingefedert ist, ist dieser Unterschied maximal), sodass Luft aus der positiven Kammer (hoher Druck) in die negative Kammer gelangen kann (der Dichtungskopf ist nie 100% dicht). In der Regel werden diese Unterschiede im Betrieb wieder ausgeglichen, weil der Dichtungskopf ja auch immer wieder den Ausgleichskanal passiert. In dem Moment des Passierens ist der Druckunterschied aber noch nicht sehr groß (zuvor war er bei der Position des Dichtungskopfes am Ausgleichskanal ja ausgeglichen), weil der Dichtungskopf ja hoffentlich schon 99,99% dicht ist. (Andernfalls würde in dem kurzen Moment der Druckausgleich ja auch nicht funktionieren; hat @reo-fahrer fürs Luftablassen ja gut beschrieben.)

Wenn jetzt aber Fett den Ausgleichskanal blockiert, dann wird der Druckunterschied im Moment des Passierens des Dichtungskolbens am Ausgleichskanal nicht ausgeglichen, andererseits ist der Unterschied nicht so groß, dass das Fett (speziell wenn es zäher geworden ist durch Alterung) aus dem Ausgleichskanal gedrückt wird. Das kann sich nun im Extremfall so weit aufschaukeln, bis der Leak den Unterschied zwischen positiver und negativer Kammer so groß gemacht hat, dass der Ausgleichskanal im Betrieb gar nicht mehr passiert wird vom Dichtungskolben, sodass nun ein Ausgleich gar nicht mehr möglich ist, obwohl der Druckunterschied natürlich irgendwann groß genug wäre, um den Ausgleichskanal vom Fett zu befreien; er wird aber gar nicht mehr erreicht. Bis zu dem Moment, wo der Ausgleichskanal nicht mehr erreicht wird, spürt man das eventuell noch gar nicht, danach baut sich dann der Druckunterschied weiter auf, bis man die Gabel eventuell nicht mal mehr durch aktives Ziehen zum Passieren des Dichtungskopfes über den Ausgleichskanal bewegen kann. Dann hilft nur noch ein Luftfederservice.

Mit normal Fett in der Gabel, also nicht Zuviel und von ausreichender Qualität, wird das nicht passieren, weil dann schon der kleine Druckunterschied, der initial entsteht, ausreichen wird, das Fett, welches eventuell in den Ausgleichskanal gelangt, zu verdrängen. Wenn die Gabel aber lange keinen Service sieht oder extrem viel Fett in der Gabel ist, kann das beschriebene Szenario schon eintreten.

Edit: Was hilft, wenn der oben beschriebene Fall eintritt und man die Gabel nicht mehr aktiv auseinander ziehen kann, ist natürlich den Druck in der Positivkammer zu erhöhen, bis man den Ausgleich zwischen positiver und negativer Kammer durch Ziehen an der Gabel hinbekommt. Danach wieder kontrolliert Luft auf den gewünschten Druck ablassen und dabei auf steten Ausgleich durch regelmäßiges Federn achten. Den Luftfederservice sollte man dann aber trotzdem durchführen, da ja offensichtlich ein Problem mit dem Fett vorliegt.
 
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