Schaffe, schaffe, Rädle baue (/kaufe)

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Sers
Ich spiel im Moment mit dem Gedanken mir ein Fahrrad selbst zusammenzubauen, um vielleicht ein paar Euro zu sparen und genau das zu bekommen, was ich will. Leider fahr ich nur gern Fahrrad, kenn mich aber nicht wirklich damit aus und wollte deshalb lieber noch mal mit Leuten reden, die vielleicht ein wenig mehr Ahnung davon haben. Allgemein bin ich für jeden Tipp (egal was für eine Kleinigkeit und wenns nur die Kabelführung am Rahmen betrifft) dankbar. Man kann bei mir von einem Kenntnisstand von 0 ausgehen. Ich hatte vor mir erst einmal die sensibleren Teile (Schaltung/Bremsen) im Set (ich hab da was von Shimano XT im Auge) und den Rest dann Stück für Stück günstig zu ersteigern. Um das wichtigste abzudecken, hätt ich auch ein paar konkrete (wohl recht laienhafte) Fragen:

Allgemein:

- welche Teile kann man auch ohne Bedenken gebraucht kaufen und was sind alles Verschleißteile (außer der Kasette, der Kurbelgarnitur, den Bremsen der Kette und den Laufrädern)?
- Bei welchen Teilen muss ich darauf achten, dass sie zusammenpassen? Kann ich davon ausgehen, dass die Teile so genormt sind, dass jede Schaltung/ Kurbelgarnitur/ jeder Sattel und jeder Lenker an jeden Rahmen passt oder gibt’s da unterschiedliche Rahmendurchmesser und Ähnliches?

Rahmen:

- (achtung, subjektive Erfahrungsfrage) Eignen sich fullys zum mountainbiken? Ich hab nämlich jetzt schon von einigen gehört bei fullys würd man nur viel zu viel Kraft in die Dämpfung drücken.

- Ist ein hardtail-Rahmen mit Federgabel sinnvoll?

- Was muss man sonst beim Rahmen beachten außer dem Gewicht/der Rahmenhöhe und der möglichen Bereifung (ist das immer in 26“ / 28“ angegeben)?

- Kann man an jeden Rahmen nachträglich Scheibenbremsen montieren oder muss gesondert „Scheibenbremsenmontierung möglich“ oder Ähnliches angegeben sein?

Gabel:

- Gibt’s da große Unterschiede außer hardtail – Federgabel bzw etwas abweichendem Gewicht?

Laufrad:

- Da weiß ich eigentlich nur, dass Hohlkammerfelgen stabiler sind. Hab allerdings schon alle möglichen verschiedenen Speichentypen und Profile gesehen, die sich im Preis sehr unterschieden, wusste damit aber nicht so recht etwas anzufangen.

Bin für jede Antwort dankbar, egal wie viel ich damit anfangen kann :)
Wobei ich auch für Kaufempfehlungen sehr dankbar bin, wobeis da seeehr auf den Preis ankommt als armer Student. Ich leg da vor Allem Wert auf Funktionalität. Es muss nicht schmuck aussehen oder Bordsteine bis zu 30 cm abfedern oder Ähnliches. Es sollte vor Allem gut schalten und leicht und zuverlässig sein.

PS: Ich weiß es gab schon ähnliche Themen, aber da hab ich leider nicht alle Antworten gefunden, die ich gesucht hab. Sorry, wenn ich trotzdem jemandem damit auf die Füße getreten bin.
 
Cher Bob,

ich glaube, du solltest im Augenblick erst mal die Finger von einem kompletten Selbstbau lassen, auch preislich wird das eher teurer als billiger. Und nicht mal eben so zu realisieren ...

Ich würde dir für den Anfang zu einem ordentlichen Hardtail mit einer guten Federgabel raten, gerne auch gebraucht. Das kannst du dann immer noch aufrüsten.

mfg Wooly
 
da kann ich dem wooly nur zustimmen, ein solches projekt verlangt a) nach nem sehr guten teilewissen, b) nach technischer versiertheit beim zusammenbau und c) nach ner entsprechenden werkzeugausstattung
und so ruckzuck ist ein bike nicht zusammengestellt, da bedarf es schon einigen suchens und probierens!
kauf dir ein komplettrad und frag ggf. vorher hier nach ob das teil was taugt bevor du zuschlägst. unsere suchfunktion dürfte dir hier sicher einige interessante threads zu tage fördern, gib doch mal die preisobergrenze die du hast in die sufu ein, da kommt sicher was!

viel spaß beim stöbern!
 
Hallo Bob,

also ich habe mich auf das Projekt (Rädle bauen) eingelassen und habe sicher nicht mehr Ahnung als du ;)

Ich geh auch davon aus das ich einige Überraschungen erleben werde doch ich habe Zeit sprich ich werde Tage ,Wochen oder sogar Monate lesen und mir dann dieses oder jedes Teil kaufen.

Du willst deins wahrscheinlich schneller zusammen haben ;)

Jedenfalls mein Tip wenn du Zeit hast oder dir auch Fehlschläge leisten kannst zeitlich,finanziell oder nervlich dann tu es.
Learning by doing and fluching. :D

Tip von mir werd dir erstmal klar ob Hardtail oder Fully und weshalb und wofür und dann fang an dir einen Rahmen zu suchen bzw. dich erstmal nur mit dem thema Rahmen zu beschäftigen.

Auf jedenfall viel Glück und Spass
 
Meiner Erfahrung nach brauch es je nach handwerklicher Begabung eins - zwei Jahre, bis man die Materie einigermaßen durchschaut. Natürlich lernt man am Besten nach der Trial and Error-Methode. Im Internet findest Du so ziehmlich alles, was Du an Anleitungen brauchst. Wenn Du dann noch in den Foren oder Reviews mit liest, erfährst Du auch viel über die Feinheiten. Aber ich denke auch, selberschrauben ist nur für die Leute geeignet, die wirklich Spass daran haben. Natürlich kann man auch etwas Geld sparen, wenn man die Zeit hat, nach Schnäppchen Ausschau zu halten, aber das ist eher ein möglicher Nebeneffekt. Auch Selberschrauben kann heftig ins Geld gehen. Wie die Vorredner sagten: kauf Dir ein gutes gebrauchtes Bike, sammle Deine Erfahrungen. Möglicherweise kannst Du dann viele Parts des alten Rads beim späteren Neuaufbau weiterverwenden und dann wirklich auch etwas sparen.
 
Ich habe mir mein jetziges Fahrrad auch selber zusammengebaut. Allerdings habe ich vorher erstmal an einem vorhandenen Rad üben können, bei dem ich immer so nach und nach das ein oder andere Teil gegen ein besseres ausgetauscht habe. Es ist auch empfehlenswert, wenn ein freundlicher Radmechaniker zur Hand ist, der einem bei Arbeiten, die entweder was frickeliger sind (auf Einspeichen hatte ich irgendwie keine Lust) oder teures Werkzeug erfordern, helfen kann. Dazu kauft man da am besten auch was :D .
Der Bob schrieb:
Allgemein:

- welche Teile kann man auch ohne Bedenken gebraucht kaufen und was sind alles Verschleißteile (außer der Kasette, der Kurbelgarnitur, den Bremsen der Kette und den Laufrädern)?
Genau genommen sind Verschleissteile im klassischen Sinne Kassette, Kette, Bremsbeläge und -züge (nicht die ganzen Bremsen), Kettenblätter (nicht die ganze Kurbel), Reifen und Schläuche (nicht die ganzen Laufräder).

Der Bob schrieb:
- Bei welchen Teilen muss ich darauf achten, dass sie zusammenpassen? Kann ich davon ausgehen, dass die Teile so genormt sind, dass jede Schaltung/ Kurbelgarnitur/ jeder Sattel und jeder Lenker an jeden Rahmen passt oder gibt’s da unterschiedliche Rahmendurchmesser und Ähnliches?
Nur so ein paar Beispiele:
  • Es gibt unterschiedliche Sitzrohrdurchmesser. Dazu muss natürlich die Sattelstütze (also das Rohr, an dessen einem Ende der Sattel und an dessen anderem Ende der Rest des Fahrrades befestigt ist :D ) passen. Das mit den unterschiedlichen Sitzrohrdurchmessern kann auch Auswirkungen auf die Auswahl des Umwerfers haben und u.U. einen s.g. E-Type-Umwerfer notwendig machen, wofür aber wiederum das Innenlagergehäuse vorbereitet sein muss, will man nicht mit Kabelbindern experimentieren.
  • Es gibt im MTB-Bereich zwei unterschiedliche Innenlagergehäusebreiten (68 und 73 mm). Um das Innenlager dreht sich die Kurbel.
  • Es lassen sich nicht SRAM ESP-Shifter mit Shimano-Schaltwerken paaren. Dafür gibt's im Program von SRAM extra Shifter.
  • Es gibt unterschiedliche Steuerrohrmasse: 1'' (bei MTBs selten), 1,125'' (bei MTBs sehr häufig), 1,25'' (früher mal häufiger, heute selten) und 1,5'' (auch One-Point-Five genannt, eher Hardcore :eek: ). Dazu müssen die Gabel und der Steuersatz (enthält das Lager, um dass sich die Gabel dreht) passen.
  • Die Einbaulänge der Gabel sollte zur Rahmengeometrie passen. Und die Einbaulängen sind zum Teil recht unterschiedlich.
  • usw.

Der Bob schrieb:
Rahmen:

- (achtung, subjektive Erfahrungsfrage) Eignen sich fullys zum mountainbiken? Ich hab nämlich jetzt schon von einigen gehört bei fullys würd man nur viel zu viel Kraft in die Dämpfung drücken.
Ja, sie eignen sich, schliesslich werden damit auch Wettkämpfe gewonnen :D . Es hängt von der Art des Fahrwerkes und des Federelementes ab, ob die Federung Einfluss auf den Antrieb nimmt, aber das ist ein weites Feld. Stichworte wie 4-Gelenker, Pedal-Platform u.ä. helfen vielleicht bei der Suche nach mehr Infos.

Der Bob schrieb:
- Ist ein hardtail-Rahmen mit Federgabel sinnvoll?
Ja. Ich fahre sowas auch. Es ist sogar so, dass, so billig ein MTB auch ist, so gut wie immer eine Federgabel eingebaut ist. Ob das auch immer sinnvoll ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt :D

Der Bob schrieb:
- Was muss man sonst beim Rahmen beachten außer dem Gewicht/der Rahmenhöhe und der möglichen Bereifung (ist das immer in 26“ / 28“ angegeben)?
Naja, den Einsatzzweck. Meistens ist irgendwie angegeben, ob ein Rahmen eher als Tourer, als Race-Semmel oder als sonst was ausgelegt ist (-> da hätten wir sie wieder, die Geometrie). Sowas kann bedingt auch durch die Anbauteile wie Sattelstütze (gekröpft oder nicht), Vorbau (Länge, Winkel) und Lenker (flat oder riser) angepasst werden.

Der Bob schrieb:
- Kann man an jeden Rahmen nachträglich Scheibenbremsen montieren oder muss gesondert „Scheibenbremsenmontierung möglich“ oder Ähnliches angegeben sein?
Selbstverständlich müssen die nötigen Anlötteile für die gewünschte Bremse vorhanden sein. Ein Nachrüsten beispielsweise einer Scheibenbremsaufnahmen soll zwar möglich sein (Adaptergefummel, oder sich von einem Rahmenbauer was anschweissen lassen), besser ist aber, wenn alles schon da ist. Meinen Rahmen habe ich mit Scheiben- und Cantileverbremsaufnahmen geordert.

Der Bob schrieb:
Gabel:

- Gibt’s da große Unterschiede außer hardtail – Federgabel bzw etwas abweichendem Gewicht?
Jo sicher dat :D :
Funktionsprinzip (Teleskop (Upsidedown oder nicht), Parallelogramm), Federweg (-> Einfluss auf die Geometrie), Federungsmedium (Luft oder Stahl), Dämpfung (was man da so alles einstellen kann), Absenkmöglichkeit, Blockierbarkeit, Doppelbrücke oder nicht, etc. etc.

Der Bob schrieb:
Laufrad:

- Da weiß ich eigentlich nur, dass Hohlkammerfelgen stabiler sind. Hab allerdings schon alle möglichen verschiedenen Speichentypen und Profile gesehen, die sich im Preis sehr unterschieden, wusste damit aber nicht so recht etwas anzufangen.

Gewichtseinsparung hier soll sich am ehesten im Fahrbetrieb bemerkbar machen. Ansonsten ist auch das ein weites Feld :eek:

Der Bob schrieb:
Bin für jede Antwort dankbar, egal wie viel ich damit anfangen kann :)
Wobei ich auch für Kaufempfehlungen sehr dankbar bin, wobeis da seeehr auf den Preis ankommt als armer Student. Ich leg da vor Allem Wert auf Funktionalität. Es muss nicht schmuck aussehen oder Bordsteine bis zu 30 cm abfedern oder Ähnliches. Es sollte vor Allem gut schalten und leicht und zuverlässig sein.

PS: Ich weiß es gab schon ähnliche Themen, aber da hab ich leider nicht alle Antworten gefunden, die ich gesucht hab. Sorry, wenn ich trotzdem jemandem damit auf die Füße getreten bin.

Warum solltest du einem auf die Füsse getreten sein? Raten kann man noch, viel in diesem Forum zu lesen. Ist auch oft lehrreich.

Gruss,
Azrael
 
Tjoa, klingt fast so als wärs wirklich besser erst mal ein Komplettrad zu kaufen und mich langsam in die Materie einzuschaffen (sry Horus, ich hätt gern mitgelitten und im gemeinsamen Krankenhauszimmer debatiert welche Mutter denn nu nicht fest genug war oder welcher Zug da vertauscht wurde :). Aber entscheidend ist ja auch irgendwo was hinten raus kommt wie Helmut ja immer so schön sagt. Aber wünsch Dir viel Glück und vor allem fun bei Deinem Projekt!) Hätt halt doch gern mal die blackbox Fahrrad ergründet (noch weiter als "da treten, da bremsen, da schalten"), aber das klingt wirklich eher nach Frust wegen unkompatiblen und nicht wunschgemäßen Teilen. N büschn bin ich auch durchgestiegen, auch wenn ich zugegebenermaßen bei der upsidedown-Parallelogramm-Geometrie abgeschaltet hab. Aber ich denk das ist kein Problem, ich fahr eh fast immer punktsymmetrisch und überspann erst ab 70° das Bogenmaß und dann auch weitgehend linear ..oder so ähnlich .. irgendwie :)
Ich werd mal versuchen mich theoretisch ein wenig in das Thema reinzuarbeiten und zumindest mal die basics ergründen. Danke für die schnellen und doch recht kompetent(en) [wirkenden ;)] Antworten. Bin das anders gewohnt, dewegen auch das P.S. Hab schon auf (meiner Meinung nach) vernünftige Fragen sinngemäße Antworten a la "Hey Du ****, wir sind hier net im Kindergarten. Wenn Du kein XTCFG-567 von nem XTCFG-566 unterscheiden kannst, dann geh zurück in die Volksschule, aber spam hier net rum". Naja egal, will net vom schönen Rädlebauthema abschweifen :)
In diesem Sinne Danke nochma und viel Spaß bei was auch immer ihr für komische Sachen mit Euren bikes macht!
 
Mach doch aus diesem Thread einen Anfänger-Fahrradbauthread, in den du alle Fragen reinpackst, die sich dir im Laufe des Baus stellen. Vielleicht wird der Thread dann ja, wie sagt man, gepinnt :D

Zuerst mal die Frage, was du denn eigentlich so hauptsächlich tun willst.

Gruss,
Azrael
 
Joa, das is keine schlechte Idee, ich denk das mach ich. Kann nur noch dauern bis der Bau beginnt, im Moment ändern sich meine Pläne des öfteren, wobei ich eine Sache stets im Auge behalt, aber die kann sich noch hinziehen..
Was ich machen (können) will würd jetzt tief in meine Psyche führen. Z.B. bin ich ein freiheitsliebender Mensch und deshalb ists mir wichtig, dass ich einfach überall fahren kann (/könnte). Meine Grenzen sollte ganz einfach meine Physis setzen und nicht das Material, mit dem ich durch den Wald gurk. Die Grenze soll da sein, wo ich mit meiner Kraft einfach nicht mehr weiterkomm. Aber ich will ja hier kein komplettes Psychogramm erstellen :)
Auf jeden Fall will ich mit dem bike nach wie vor meine Touren durch den Wald fahren können, würd jedoch auch einen großen Teil (wahrscheinlich über 60%) auf Straßen fahren, wobei ich da die Nachteile eines MTB für die Möglichkeit fast überall fahren zu können, in Kauf nehm :)
 
ich frage mich immer wie man auf die Idee kommt ein Fahrrad zusammenzuschrauben, weil es genau so sein soll wie man es möchte - obwohl man eigentlich keine Ahnung hat

sorry das ist paradox

außerdem gibts dafür custom-made ;)
 
@horus:
ich glaub das custom made versteht in dem Zusammenhang eigentlich jeder :rolleyes: nuhr manche wohl nicht
 
na jetzt weisst du ja warum ich es für wichtig halte Englisch zu lernen.

:D


ganz was anderes. habe mir die tage 2 bücher gekauft die ich für Anfänger guten Herzens weiterempfeheln kann.

Die Fahrradwerkstatt, Rob van der Plas.

und Mountainbiking von Ralle K.

Das erste ist optimal für völlig unbedarfte schrauber, imho und sehr ausführlich bebildert.

Das zweite ist eine entspannte abhandlung über die verschiedenen themen in zusammenhang mit dem mountainbike.
 
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