Scheibenbremse schleift (neues Fahrrad)

Guest
Hallo meine Freudin hat vor einer Woche ein Corratecfahrrad gekauft für 1995,-DM beim Radlbauer in München.
Zuhause habe ich dann gemerkt, dass das Vorderrad an der Bremse schleift. Hab ihr gesagt sie solle nochmal hingehen und die sollen das in Ordnung bringen. Sie kam zurück und der Typ hat ihr gesagt, dass sei normal und das Vorderrad würde optimal laufen.
Ich verstehe zwar nicht viel von Scheibenbremsen aber ich denke sowas darf nicht sein. Das Ding hat 2000 Mark gekostet und jetzt bremst die Bremse. Ach ja es sind Hydraulikscheibenbremsen.
Habe mich noch mit einem Freund unterhalten und wir haben die Sache genauer angeschaut und festgestellt, dass die Scheibe einen Schlag hat. Sie ist nicht mehr flach sondern leicht verbogen. Es bremst auch immer nur an einer Stelle der Scheibe. Man kann dies auch daran erkennen, dass sich das Licht in der Scheibe kurz anders spiegelt und hören tut mans natürlich auch. Wir dachten dann vielleicht, man kann es beheben, wenn man das Rad vorne etwas anders reinsetzt aber es war schon die optimale Position. Wenn man das Rad einfach normal reinsetzt und zuschraubt schleift die Bremse sehr stark (unmöglich damit zu fahren) und bei optimaler Position schleift es eben auch, nur weniger. Wenn man das Rad auf den Kopf stellt und Vorderrad und Hinterrad gleicht stark anschubst dreht sich das Hinterrad ungefähr doppelt so lange.
Meine Frage an Euch ist jetzt die, ob ich darauf bestehen kann, dass das gerichtet wird (neue Scheibe), oder ob das stimmt, dass das "normal" ist.
Ich möchte in diesem Fall, wenn ich im Recht bin, bis aufs äußerste gehen (Rechtsanwalt, habe ich sonst noch nie gemacht) weil ich das unverschämt finde.
Was würdet ihr machen?
Kann ich von dem Kauf zurücktreten und das Geld fordern?
Mich interessieren fahrradtechnische Tips und Ratschläge wie auch rechtliche Tipps.
Danke Christoph

Hier die Beschreibung:

Corratec

FREERIDE XTREME

BIOMETRIC TRIANGLE
7005 ALU

RST-381EL
63mm Federgabel

GRIMECA DISC

DEORE LX
SRAM Trigger 7.0
MFP-Kurbel

Corratec/Picon
Ausstattung


 
Morgen Christoph,

das einfachste wäre, die verbogene Scheibe durch eine neue Disc zu ersetzen. Ich würde nochmal zu dem Händler gehen, ihm das schildern und zeigen und dann soll der fix eine neue Scheibe auf die Nabe schrauben.

Die meisten Scheiben haben leider von Werk aus oft schon einen leichten Seitenschlag, aber ich nehm an das die Scheibe am Vorderrad mal irgendwo gegengeschlagen ist und deshalb so verzogen ist.

Der Händler sollte das eigentlich kulanterweise austauschen. Wenn nicht, versuch das direkt über den Hersteller zu klären.
 
Das ist nicht normal. Allerdings kann auch die Montagefläche der Nabe auf welcher die Scheibe montiert ist nicht plan laufen. (in Achsrichtung gesehen verschiedene Höhen) Am sichersten lässt sich das mit Hilfe einer Messuhr feststellen, indem man die Scheibe demontiert und das eingebaute Laufrad an den Auflagepunkten vermisst. Dabei ist es egal wie das Laufrad montiert ist-kann auch in einer alten Gabel auf der Werkbank oder in einem Zentrierständer fixiert werden. In jedem Fall sind Abweichungen von mehr als 2/100mm von Max. auf Min. nicht zu tolerieren. In diesem Fall Nabe austauschen lassen. Der Fehler summiert sich ja bis auf den Aussendurchmesser der Scheibe- einfache Trigonometrie!!!
Ein grundsätzliches Problem bei verzogenen Scheiben ist die fehlerhafte Konzeption des Designs: um scheinbare Stabilität zu gewinnen- im Falle thermischer Belastung- verfallen die Hersteller dem Irrglauben eine durchgehende Verbindung kreisförmiger Art der Montagepunkte erhöht diese. Das Gegenteil ist der Fall oft sind solche Scheiben nicht mal im Herstellungsprozess plan zu fertigen, geschweige dann im Fahrbetrieb stabil zu halten. Die Scheibe erhitzt sich auf der Bremsfläche und die Scheibe beginnt sich zu vergössern und gibt Verzugskräfte ab. Sollte dann kein Ausgleich an den Befestigungspunkten möglich sein weil jene nicht nur radial mit der Bremsfläche sondern auch noch im Kreis untereinander verbunden sind ist das Problem der schleifenden Bremsscheiben herrlich mitkonstruiert.
Ich möchte allerdings eindringlich vor Modifikationen bestehender Bremsscheiben abraten da sich dabei der Gewährleistungsanspruch verflüchtigt, sowie selten eine Besserung auftritt da die Spannungen erst recht frei werden und die Scheibe schlimmstenfalls im Millimeterbereich taumelt.
Bei richtig konstruierten Bremszangen benötigt man bestenfalls 2/10mm seitliches Spiel der Bremsscheibe auf der Bremsfläche um die Beläge zurückzustellen. Und nur die Beläge!! Die Kolben (bei hydraulischen Zangen) werden durch andere Massnahmen bei Abfall des Bremsdruckes zurückgezogen. (konische Einstiche für die Manschetten)

best regards,

LZ
 
Ahloaaaaa,

vielleicht hat aber auch der Depp von Schrauber die Schrauben womit man die Scheibe anschraubt nicht Paralele gegenüber sondern einfach nacheinander angeschraubt. Da verzieht sich schnell mal ne Scheibe.

Auf jeden Fall reklamieren und nicht abwimmeln lassen.

Red Kona Hexe
 
Jetzt weiß ich Bescheid, dass man das nicht tollerieren muß.
Wir werden dann nochmal hingehen und auf eine Reperatur bestehen wie auch immer die aussieht.
 
Damit mußt Du natürlich nicht leben. War der Fehler schon von vornherein oder ist das Schleifen erst allmählich später gekommen ?
Bei mir trat ein ähnlicher Effekt nach 3 oder 4 Wochen auf, war allerdings nur auf die Zentrierung des Laufrades zurückzuführen. Ob die Scheibe tatsächlich nen Schlag hat, kann man nur überprüfen, wenn Du sie ausbaust und auf eine plane Fläche (wie z.B. einen Spiegel) legst. Bei einem Schlag würde die Scheibe nicht ringsherum auf der Fläche aufliegen.
Aus Gründen der Gewährleistung bzw. Garantie überlaß die Sache Deinem Händler und bestehe auf Beseitigung des Mangels.
 
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