Hi
Erst mal zu Deiner Frage: Ich war kürzlich in Tirol und Italien unterwegs und bin hauptamtlich dem Freeride verschrieben. Da ist der eine oder andere Erdkundeunterricht einfach inklusive.

So auch diesmal in Meran. Unbekannte Strecke, etwas abgekämpft (Konzentration schon runter) und da hat es mich mal wieder in die Botanik gehauen. Erst nen schön in einer schnellen Kurve weggerutscht und abgesegelt.
Bremsen ok. Ich fahre die großen 203er Scheiben die entsprechend empfindlicher sind.
Ein Eck und rund 400Hm tiefer dann mit dem Vorderrad in einer Kante eingefädelt, Gabel umgeklappt, Heck hoch wie der Gaul mein Rodeo und Abflug auf hartem Steingeläuf. Das Bike ist mir gut den Berg hinterher gedonnert. Shit happens. Deswegen fahre ich auch mit Fullfacehelm und Protektoren solche Strecken. Aufgestanden, Schulter mit Eisspray behandelt und das Bike? OK. Die Vordere Scheibe hatte nen leichten Ditsch. Das war am Auto dann aber schnell wieder gerichtet.
Die Scheiben sind immer vom Rahmen und der Gabel geschützt. Klatscht das Bike auf die Seite, dann ist der Gabelholm und/oder der Hinterbau der erste Ansprechpartner für den Boden. Wenn etwas an denen vorbei kommt, ist bei der Scheibenbremsen ggf. die Scheibe dran und bei Felgenbremsen das Laufrad. So oder so ist es dann immer ärgerlich. Wenn es Dir aber die Scheibe zerbröselt beim Sturz, wäre das Laufrad bei Felgenbremsen auch dahin.
Nun bleiben als eigentlich sensibelster Punkt der
BRemsen die Hebel. Diese schraubt man einfach nicht so fest an wie alles andere. Schraube zudrehen bis der Griff gerade fest ist, dann eine halbe Umdrehung wieder aufmachen. So verdreht sich der Griff bei Benutzung nicht, aber beim Sturz dreht er sich weg und bricht nicht. Hat bei mir auch 1a funktioniert
Was spricht für Felgenbremsen: Leichter, günstiger, bekannte Technik
Was spricht für Discs: Höhere Bremskraft bei weniger Handkraft, Bremsverhalten bei Nässe etwa gleichbleibend zum trockenen Wetter.
Sobald es feucht wird, ist die Disc der Felgenbremse überlegen. Bei der Bremskraft ebenso. Und gerade wenn es ruppig zugeht, dann sollte Pappa eigentlich eher über gute
Bremsen als über sparen nachdenken. An seinen Auto will er doch auch keine Trommelbremsen vorne mehr haben, oder?
Und was die Haltbarkeit angeht: Ich fahre ein 7 Jahre altes Big Hit. Diesen August habe ich die Originaldiscs runtergenommen (die fahren nun an einem anderen Bike!) und die sind noch immer top. Und wenn man nun denkt das die nix erlebt haben... dann denkt man falsch. Damit hat sich schon der Vorbesitzer herzhaft gelegt und ich auch schon das eine oder andere mal im harten Geläuf. Hinten ist sogar noch die originale Bremsscheibe drin gewesen. Die Laufräder/Speichen sind noch immer die ersten. Also nix mit Speichenverschleiß und so bei Discs. Das ganze stehts am Limit des Bikes... ich komme nicht täglich aufs Bike, aber wenn dann will ich auch was von haben
Die Wartung einer Disc ist nichts weltbewegendes. Ein Entlüftungskit und ein wenig Übung. Das ist zu schaffen. Da finde ich das rumfummeln an V-Brakes derweilen nerviger (habe ja noch nen Hardtail mit XT Cantis. Da kommt mir auch noch ne Disc ran!)
Bei Felgenbremsen habe ich schon sehr oft gesehen, das man die Abnutzung der Felgenflanken nie kontrolliert hat. Die waren oft runter bis auf die Knochen... die Folgen muss ich nicht erklären wenn einem die Felge bei voller Fahrt und anbremsen um die Ohren fliegt. Ist auch nicht lustig. Bremsscheiben sind im Sichtbereich. Die kontrolliert man öfters. Und wenn man nicht gerade in der Apotheke einkaufen geht, ist das auch preislich ok.
Hauptargument ist und bleibt: Eine gute Disc ist eine Steigerung der Sicherheit!
Am liebsten sind mit die die sich die XTR Schaltung ans Bike bauen, aber bei den
Bremsen anfangen den Preisfaktor hochzurechnen. Porsche mit Trabbibremsen...