Schwarzer Belag auf Kurbelachse - was ist hier passiert?

Matthias247

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Habe nach demontieren einer Kurbel (Shimano 105) aus einem Trek BB90 Rahmen das folgende vorgefunden: An der Stelle wo die Achse im Lager ist befand sich u ca. die Hälfte der Welle ein schwarzer Belag, der sich nicht einfach wegwischen lässt. Die Achse ist dort dicker, nicht dünner. Am Rand des schwarzen Streifens in Richtung der Nicht-Antriebsseite befindet sich auch eine komplett umlaufende minimale Kerbe.

Wundere mich nun was genau da passiert ists, so dass ichs vermeiden kann wenn ich die Kurbel wechsle.

Ist das schwarze Abrieb des Kunststuffrings der bei B90 zwischen Lager und Achse sitzt, der sich dort irgendwie eingebrannt hat?
Wurde das ganze durch Rost versursacht (das nicht-antriebsseitige Lager zeigte minimale Rostspuren), oder eher durch Lagerspiel, ungenauem Sitz, und Hitzeentwicklung? Wie auf dem letzten Foto zu sehen ist zeigt die Achse auch Bläschen - allerdings nicht direkt dort wo auch der schwarze Belag ist.

Andere Feststellung war auch dass das antriebsseitige Lager wohl fester auf der Achse saß als im Tretlager, und damit beim Kurbel entfernen mit herausgedrückt wurde. Aber ob das jetzt jetzt zu so viel Spiel auf der anderen Seite geführt hat, dass es das dort diesen Abrieb gab?
 

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Ich würde meinen, dass das linke Lager, oder nur der Kunststoffring, mal fest war und sich dadurch die Welle im feststehenden Kunststoffring gedreht hat. In Folge hat sich Kunststoff auf der Welle eingebrannt.
Im Bild "kurbel6" ist der Kunststoffring falsch montiert, der Bund vom Kunststoffring gehört nach außen, so wie auf der rechten Seite.
 
Im Bild "kurbel6" ist der Kunststoffring falsch montiert, der Bund vom Kunststoffring gehört nach außen, so wie auf der rechten Seite.

Sorry für die Verwirrung hier: Das Foto ist nur vom Versuch das antriebsseitige Lager wieder von der Kurbel zu bekommen. Da die Achse an der Stelle verdickt ist, hats dann an der Stelle gehangen. Ist aber richtig rum montiert. Denke es geht auch garnicht anders rum, die Abdichtung würde nicht in den Lagersitz passen.
 
Die dunklen Bereiche sind ja die Bereiche wo 2 unterschiedliche Metalle kontakt miteinander hatten.
In Verbindung durch minimalster Luftfeuchtigkeit können Ströme entstehen die Materialatome wandern lassen und Oberflächen umwandeln.
Reine Physik also . . . also nix schlimmes, lässt sich auch nicht wirklich verhindern* und stört ja auch nicht wirklich.

*Es gibt immer irgendwer der Lösungen dafür hat, anscheinend . . .
Mehr Fett bei der Montage könnt helfen, oder weniger Fett.
 
@Black-Under . . . warum ein hahaha von dir?
erklär mal und bring hier eine andere sinnvolle Erklärung zustande.
Du willst also sagen der dunkle Schmodder ist aufgrund eines elektrochemischen Prozesses entstanden.
Das was Du beschreibst, baut nicht sichtbar auf und ergibt nur Verfärbungen und bei den Stählen die hier üblicherweise Verwendung finden auch meistens braune Verfärbungen.
 
Der Ring kommt eindeutig vom Gehäuse der Tretlagerpatrone, die aus Kunststoff ist, wenn das Wälzlager sich nicht mehr leicht dreht. Habe den Effekt schon einige male an Bikes in der MTB-Gruppe festgestellt. Ist immer auf der linken Seite weil dort das Wasser ungehindert Zutritt zum Lager hat.
Ist lustig wenn hier mit Halbwissen rumphantasiert wird welches dem TR wenig hilft
 
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DR_Z
Dann würdest du sagen, es ist eine Mischung aus altem Kunststoffabrieb, feuchtigkeitsbedingtem Korrisionsschmodder und altem verbackenem Fett?
So würde ich es deuten...
 
Ich habe die Kruste immer vorsichtig mit einem Schaber entfernt und anschließend das Tretlager erneuert.
Die Kurbelwelle unter der Kruste war immer noch auf Maß.
Normal fülle ich die Wälzlager am Bike immer mit Fett auf um die Korrosion zu verhindern. Dies ist leider bei den Tretlagerpatronen von Shimano nicht möglich.
 
DR_Z
Dann würdest du sagen, es ist eine Mischung aus altem Kunststoffabrieb, feuchtigkeitsbedingtem Korrisionsschmodder und altem verbackenem Fett?
So würde ich es deuten...
Nein es ist geschmolzener Kunststoff. Das Lagerfett wird mit der Zeit durch Wasser ausgewaschen, das Lager wird schwergängig oder blockiert und dann reibt der Kunststoff auf der Metallachse dadurch erwärmt sich der Kunststoff und schmilzt.
 
Du willst also sagen der dunkle Schmodder ist aufgrund eines elektrochemischen Prozesses entstanden.
Das was Du beschreibst, baut nicht sichtbar auf und ergibt nur Verfärbungen und bei den Stählen die hier üblicherweise Verwendung finden auch meistens braune Verfärbungen.
ja, so seh ich das
Der Ring kommt eindeutig vom Gehäuse der Tretlagerpatrone, die aus Kunststoff ist, wenn das Wälzlager sich nicht mehr leicht dreht
Der dunkle Ring an der Welle ist genau der Lagersitz des Kugellagers.
Wie soll unterm Lager Kunststoff krams sich absetzten.
An der Stelle sitzt Metall auf Metall . . .
 
Danke euch allen! Für mich macht sowohl der "Korrosionsschmodder" als auch das geschmolzene Plastik Sinn. Wundere mich nur dass das Lager fest gewesen sein soll. Obwohls äußerlich leichte Rostspuren hatte, sahs innen noch sehr gut aus (mit Fett) und hat sich auch einwandfrei gedreht - hab schon deutlich schlimmeres gesehen.

Ist definitiv nicht nur verfärbt, weil die Achse dort auch merklich dicker ist und nichtmal mehr durchs Lager passt.

Hab jetzt die Achse mal leicht poliert und das Lager ersetzt. Sieht definitiv nicht aus wie neu, aber die Achse flutscht zumindest wieder ins Lager. Obs jetzt leichtes Untermaß ist kann ich mangels Messchiebergenauigkeit gerade nicht sagen. Aber bei den ersten Testfahrten hats Bike zumindest keine üblen Geräusche gemacht.


Dass der Kunststuffring zwischen Achse und Lager ist lässt sich auch auf den ersten Bildern ganz gut sehen. Besser als auf der bike-components zeichnung, wo es so aussieht als würde das Plastik nur ne Dichtung nach außen sein. Soweit ichs gelesen hab gabs zwei generationen von BB90 lagern. Die erste hat direkt ein Lager mit Innendurchmesser 24mm gehabt - womit man dann bei "Metall auf Metall" ist. Die zweite Generation die hier verbaut ist hat ein Lager mit Innendurchmesser 25mm, und nen 1mm Nylon Ring.
Wahrscheinlich ist der Nylon Ring hier nun sowohl das Problem als auch die Rettung. Ohne das Ding gäbs den Abrieb nicht - aber kann mir auch nicht vorstellen dass bei Metall auf Metall die Kurbel in dem Zustand noch lautlos funktionieren würde.
 

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