Scott Genius 740 vs Nerve al 9.9

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So liebe User,

ich weiß, dass die Gegenüberstellung dieser beider Bikes etwas seltsam anmuten mag: unters. Laufradgrößen, potentiell anderer Einsatzort etc. Dennoch bin ich gerade in der Situation mich für eines davon entscheiden zu müssen.

Die Fakten:

Ich bin 173 cm groß und fahre gerade auf einem 19 zoll cube acid hardtail mit 29 zoll Laufrädern. Ich komme damit ganz gut zu recht: es ist sehr beeindruckend, wie es zieht und jede Anstrengung in Vortrieb verwandelt, fand es aber häufig etwas sperrig. Meine Hausrunde ist ca. 25 km lang, hat 350 hm und einen recht großen Trailanteil - mit einem Hardtail zwar gut zu meistern, aber mit einem Fully sicher spaßiger.

Das Genius 740 kostet mich 2400 ohne Dropper-Post (den ich aber auf alle Fälle kaufen würde, also + 240), das Nerve 9.9 momentan 2270 inkl. Versand, Pedale etc . Das Nerve ist nicht nur günstiger, sondern hat zudem die besseren Komponenten: XT-Gruppe vs XT-SLX-Deore Mix, DT-Swiss Laufräder vs Syncros LR mit Deore Hubs, 34 er Fox-Gabel vs 32 er Fox.

Am Genius finde ich allerdings den Rahmen schicker und vor allem das TwinLock System beeindruckt mich: der Unterschied zw. offen und Lockout ist doch gewaltig und die Dämpfung wird spürbar antriebsneutraler. Die Möglichkeit dies vom Cockpit zu regulieren ist jedenfalls toll.

Nur: ist das Nerve so antriebsneutral, dass es eine solche Remote-Steuerung nicht brauch? Ist der Rahmen und dessen Qualität des Scott besser als beim Canyon und daher auch teurer? Wie sind eure Erfahrungen mit der Qualität von Scott Bikes?

Beste Grüße

Oli Jy
 
Der Vergleich hinkt doch ein hinten und vorne wie du schon selbst festgestellt hast:
Genius 740: 27,5 Zoll mit 150mm Federweg
Nerve 9.9: 29 Zoll mit 120mm Federweg

Daher ist die Frage nach den Komponenten doch völlig zweitrangig. Entweder das eine Rad passt besser zum gewünschten Einsatzzweck oder das andere.
 
Ist ja nicht nur der Federweg, ist auch die Geometrie:
Genius 740: Klassisches All Mountain
Nerve 9.9: Cross Country Bike
 
So unglaublich unterschiedlich sind die doch vom Einsatzbereich gar nicht.

Nerve: Klassisches Tourenbike
Genius: Longtravel-Tourenbike/All Mountain

Das Genius könntest du aber auch mit dem Spectral vergleichen.

Wenn dir aber alles am Genius besser gefällt, dann nimm das. Die Unterschiede bei der Funktion der Komponenten spürt man kaum.
Preis-Leistung würde ich nicht nur auf die OEM-Preise der Komponenten beziehen.
 
Durch die Laufradunterschiede werden doch die Federwegdifferenzen etwas ausgeglichen? Ich frage mich gerade vor allem, wie notwendig der TwinLock ist: ich selbst fand den Unterschied beim Probefahren schon deutlich, konnte aber das Nerve nicht testen. Deshalb die Frage: betätigt ihr den Lockout bei eurem Dämpfer häufig? Mag es schon, wenn es nicht so arg wippt...
 
So genau hab ich mir das nicht angeschaut. ;) Aber das Genius war früher ein Tourenbike und hat seit dem eigentlich nur etwas mehr Federweg bekommen.

Nein, schlimm wippt ein Viergelenker nicht, wenn der Dämpfer vernünftig eingestellt ist.



Ein bisschen was wird ausgeglichen, hast Recht, 1-2cm?
 
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Wie häufig stellst du auf "firm" um?

Und kann irgendwer etwas zur Rahmenqualität der beiden Bikes sagen?
 
Er hat doch gar kein Nerve. ;)


Ich nutze die Plattform-Einstellung bei meinen beiden Bikes (beider VPP) in der Ebene schon ganz gern. Ach fuck, was heißt bei beiden, eins ist ja weg :(

Das Nerve hat auch 3 Einstellungen am Dämpfer. An den Hebel kommt man während dem Fahren locker mit der Hand ran.
 
Hast schon recht...ein Lenkwinkel um die 68 Grad am Scott ist auch nicht gerade modern. Und die Länge ist ähnlich.

"Modern" ist nicht immer besser. Der Trend zu flachem Lenkwinkel ist sinnvoll für alle, die anspruchsvolles Terrain fahren oder generell möglichst schnell unterwegs sind. Für jemanden, der ein Traillbike zum Tourenfahren und für Hometrails sucht, ist ein 68° Lenkwinkel nicht verkehrt.

Es fährt auch nicht jeder am Limit oder Enduro-Rennen.

Ja, ich mag flachere Lenkwinkel, aber ich kenne nicht wenige Leute, die für sich ca. 68° ideal finden.

Zum Thema Firm / Lockout: Das kann man nicht verallgemeinern, hängt vom jeweiligen Rad (Hinterbau) und vom Dämpfer ab. Siehe z. B. hier:
http://www.ridingfeelsgood.com/suspension-linkage-kinematics-basics-anti-squat-pedal-kickback/

Und dazu kommen die persönlichen Präferenzen: Den einen stört leichtes Wippen, den anderen nicht.
 
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"Wippen" klingt so banalisierend. In Wirklichkeit hast du mit dem Scott auf Daumenklick nahezu Hardtailfeeling. Im Sprint ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht zu einer üblichen Fullyschaukel. Klar, fuer mit 7 Sachen im Sitzen den Berg rauf ists Wurscht, aber so klingt mir deine Hausrunde jetzt nicht. Ein spritziges Bike macht im welligen Gelände einfach soo viel mehr Spass. Scott!
 
Solange ich im Sitzen fahre, stört mich bei meinem Genius (900, 130mm) kein Wippen. Ich nutze den Lockout, bzw. Traktion Mode nur im Wiegetritt. Da ist er allerdings top. Lackqualität bei Scott ist recht gut mMn
 
Und wie seht ihr den Preisunterschied? Es ist ja nicht nur so, dass das Scott ein paar hundert Euro teurer ist: es hat ja obendrauf noch die schlechteren Komponenten. Wobei ich sagen muss: an meinem Cube Acid habe ich auch gute Erfahrungen mit Deore Komponenten gemacht. Dass die Federgabeln Fox 32 statt 34 sind stört mich nicht sooo sehr. Aber Deore Naben? Die Dt-Swiss Spline one am Nerve klingen da doch um Welten besser, oder ist der Unterschied nur gering?


Danke für eure zahlreichen Antworten: ich brauche diese Hilfe dringend!
 
@Hillside Zum Hometrails oder Tourenfahren brauche ich dann aber auch keine 150 mm FW...

Brauchen? Sind wir jetzt echt bei "brauchen"? Da enden wir dann wieder beim Hardtail und der nächste bringt eine Starrgabel ins Spiel... :D

Außerdem hängt's davon ab. Je nach Bike fühlen sich 150mm unterschiedlich an und auch da gibt es wieder persönliche Präferenzen. 150mm heißt auch nicht, dass das Bike super flach und lang sein muss. Bevor der Slack&Long Trend eingeschlagen ist, sind die Leute auch gut und schnell den Berg runtergekommen. Wie gesagt, ich mag das, aber es gibt auch Leute, die mit Old School Geos sehr happy sind. Ich kenne sogar Leute, die ein Bike mit "moderner" Geo gekauft haben und wieder zurück sind. Und die nutzen den Federweg.

Deswegen finde ich die Fernberatung hier sowieso nicht immer so glücklich. Ich finde, wir neigen hier oft dazu, das zu empfehlen, was für uns gut passt, ohne uns gut genug über den "Kunden" informiert zu haben.
 
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Ja, 150 mm brauche ich sicher nicht. Aber wer braucht überhaupt ein so teures Bike: diese Diskussion habe ich gerade erst mit meiner Frau durchgemacht...
 
Ja, 150 mm brauche ich sicher nicht. Aber wer braucht überhaupt ein so teures Bike: diese Diskussion habe ich gerade erst mit meiner Frau durchgemacht...
Um deinen Federweg ging es ja jetzt gar nicht wirklich. Also (teure) Bikes braucht man immer... nur Frauen verstehen selten was davon.

Das Genius ist kein aggressives (long and slack) Bike. Ein Tourer mit längerem Federweg. Mit modernen Fahrwerken kann man heute bei 150mm halt die gleich Effizienz erreichen wie früher mit 120-130mm, so wird das verkauft. Ich glaubs grundsätzlich auch.

So, ich hab jetzt doch das Nerve 7.9 bestellt.
Lustig, 2003 hab ich ein knappes Jahr lang recherchiert wie ich meine 1500€ investiere, diesmal hab ich 3 Tage gebraucht.
 
Auf dem Scott fand ich das Pedalieren ohne Lockout halt sehr enervierend.

Das ist auch so.
Der Twin-Lock ist das Herzstück des Fahrwerks, das hast du schon richtig erkannt.
Und (kann) kaufentscheident sein.
Ich hatte Genius und Spark und hab das Nonstop genutzt.
Es gibt nichts effizienteres wie einen gelockten Dämpfer.
Beim Spark als Racer natürlich Thema, aber auch beim Genius als Tourer gern genommen.

@Florent29: das Nerve ist ein XC-Bike? Huaha, das schüttelts mich!
 
@schoeppi Von der Geo her schon...der Lenkwinkel hat fast 70 Grad! Ist natürlich zu schwer und vorne viel zu hoch, aber das ist doch auch egal...hier will eh niemand damit Rennen fahren.
 
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