Shimano XT8120 quietscht, quietscht nicht, quietscht etc.

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Liebes Forum,

ich hab ein eigenartiges Phänomen an meiner XT-Bremse (8120, Bj. ´20, N03A):
Ich hab vor geraumer Zeit die Bremse komplett gereinigt - eventuell zu gut... Ich hab auch ein wenig Shimano-Öl auf die Kolben gegeben (wobei das sicher der größere Fehler war).
Ab diesem Zeitpunkt hat die vordere Bremse massiv gequietscht.
Also hab ich sie heiß gebremst - quietschen war weg.
Bike steht über Nacht - quietschen wieder da.
Beläge in reinem Alkohol getränkt, Scheibe mit Bremsenreiniger gereinigt - quietschen weg.
Alkohol verdampft - quietschen wieder da.

Kann es sein, dass ein wenig Öl vom Kolben auf die Beläge kommt?
Wenn ja: wie kann ich die Kolben am Besten reinigen? An und für sich hab ich die Kolben schon mit Bremsenreiniger abgewischt und den ganzen Sattel ebenfalls.
Auskochen will ich die Beläge nicht und ich will die neuen Beläge nicht einbauen, bevor das Restrisiko durch die Kolben nicht eliminiert ist.

Vielen Dank für Eure Antwort!
LGM
 
Kann es sein, dass ein wenig Öl vom Kolben auf die Beläge kommt?
Grundsätzlich ist das ja schon legitim, die Kolben mit ein wenig Öl zu behandeln. Betonung liegt auf "ein wenig". Das macht man ja auch, um die Kolben zu mobilisieren. Dann schmiert man nicht den ganzen Kolben ein, sondern macht einen Tropfen auf den Spalt zwischen Kolben und Sattel, so dass das Öl in den Spalt ziehen kann.
Ich habe das auch schon diverse Male gemacht. Anschließend den Kolben und Sattel wieder gründlich von Öl reinigen. Beläge einbauen. Fertig. Normalerweise passiert da den Belägen nichts.
Zuletzt hatte ich es aber auch mal, dass die Beläge an der Vorderbremse wie Hölle gequietscht haben. Das haben sie bei 2-3 Ausfahrten am Anfang gemacht, dann war wieder Ruhe.
Also, noch zweimal probieren. Wenn es gar nicht besser wird, hilft wohl nur der Austausch der Beläge.
 
sondern macht einen Tropfen auf den Spalt zwischen Kolben und Sattel, so dass das Öl in den Spalt ziehen kann.
Da liegt wohl der Hund begraben. Ich befürchte, dass ich das mit dem Tropfen übertrieben hab...

Wie siehst du die Problematik mit dem asynchronen Ausfahren der Kolben?
Kann das evtl. auch zum Quietschen führen?
Die zwei oberen (vorderen) kommen deutlich schneller und weiter heraus als die beiden unteren.
 
Asynchrones Ausfahren der Kolben ist doof - so mein erster Gedanke. Dabei dachte ich aber eher an die Seitenproblematik - sprich eine Seite fährt stärker aus als die andere.
Wie sich das bei 4-Kolben-Bremsen verhält, kann ich nicht sagen. Habe ich noch nie besessen. Da mal die Meinung der Experten einholen.
 
Wenn's bremst, kann's kaum an irgendwelchem Öl liegen, oder? ;)

Das nicht alle Kolben gleich ausfahren ist auch normal und stört nicht wirklich (hier darf man sich gerne mal in Grundkenntnisse Hydraulik einlesen).

Dazu, dass die Shimano nach Standzeit Probleme hat, gibt es schon Threads.
Einfach die SuFu ausprobieren und querlesen.
 
Wenn´s bremst und quietscht, kann´s nicht normal sein. Unabhängig von der Bremswirkung.
Zumal das Phänomen erst nach dem Reinigen aufgetreten ist.

Hydraulik ist das Eine, Mechanik das Andere. Wenn 2 Kolben zu früh an der Scheibe sind und sich die beiden anderen verspreizen, kann es zu Vibrationen kommen.

Du meinst, dass eine Nacht eine relevante Standzeit ist?
Wenn dem so ist, werde ich die SuFu benutzen...
 
... Wenn 2 Kolben zu früh an der Scheibe sind und sich die beiden anderen verspreizen, ...
So ist es aber nicht: bei einem hydraulischen System hast Du überall den selben Druck. Da sich bei Dir grundsätzlich ja alle Kolben bewegen, drücken auch beide Seiten gleich stark die Beläge gegen die Scheibe. Auch, wenn der eine oder andere zuerst anliegt.
Da 'verspreizt' sich nix. ;)
 
Wenn ich das vordere und hintere System vergleiche, dann seh ich da schon einen deutlichen Unterschied: die hinteren 4 Kolben bewegen sich um einiges gleichmäßiger als die 4 vorderen.
Darum die Vermutung, dass durch das frühe Anlegen der oberen Kolben, die unteren nicht so geschmeidig herauskommen und dadurch zum Quietschen führen.
Prinzipiell geb ich dir Recht, dass in einem hydraulischen System die Drücke gleich verteilt werden.
Aber vielleicht hat es ja ein mechanisches Problem. Zumal der Unterschied zwischen hi und vo deutlich zu sehen ist.
 
Update:
Hatte nach ein paar Tagen Zeit, mich wieder um das Problem zu kümmern und bräuchte nochmals eure Tipps...
1. der linke Bremsbelag ist auf der Rückseite mit Öl leicht feucht (Bike ist nur gestanden)
2. die 4 Kolben hab ich soweit synchronisiert, gereinigt, nicht nochmal geölt.
3. die Beläge hab ich gereinigt und leicht abgeschliffen. Die Scheiben sind ebenfalls fettfrei.
4. die Bremse quietscht noch immer...

Zum Vergleich hab ich die hinteren Beläge nach vorn gebaut und siehe da: die quietschen genauso, obwohl hinten Ruhe war!
Ich hab dann alles wieder in den Urzustand versetzt und siehe da: jetzt quietscht‘s hinten auch.

Wie kann das sein? Habt ihr eine Idee?
Kann das in irgendeiner Form an den Scheiben liegen?
Ich möchte jedenfalls noch mit dem Einbau der neuen Beläge warten - nicht, dass die auch noch quietschen :)

Vielen Dank für eure Antwort!
LGM
 
Jetzt mal ernsthaft, was stoert einen an einer quietschenden Bremse ❓
Ist bei Euch der Wald frei von Fussgaengern, Rehen, oder sonstigen planlos-verpeilten Verkehrsteilnehmer*Innen ❓

Ich bin froh um jede Bremse die quietscht, so macht man sich wenigstens bemerkbar.
Und alle diese Tipps gegen Quietschen muss ich mir merken, mit dem Hinweis: NIEMALS machen 😜
 
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